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Ausgabe:

Dezember/2003

Spalte:

1316–1321

Kategorie:

Dogmen- und Theologiegeschichte

Autor/Hrsg.:

Troeltsch, Ernst

Titel/Untertitel:

Schriften zur Politik und Kulturphilosophie (1918-1923).

Verlag:

Hrsg. v. G. Hübinger in Zusammenarbeit m. J. Mikuteit. Berlin-New York: de Gruyter 2002. XX, 658 S. gr.8 = Ernst Troeltsch Kritische Gesamtausgabe, 15. Lw. Euro 198,00. ISBN 3-11-017157-0.

Rezensent:

Hermann Fischer

Mit diesem neuen - inzwischen dritten Band - der Kritischen Gesamtausgabe wird uns Troeltsch auf sehr facettenreiche und immer wieder auch überraschende Weise mit seinen kulturpolitischen Texten in der Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bis zu seinem Tod am 1. Februar 1923 vorgestellt.

Nur ein Beitrag, die Vorform zum späteren Aufsatz "Wahnsinn oder Entwicklung? Die Entscheidung der Weltgeschichte" (70-93), ist bereits im August 1918 unter dem Titel "Das Wesen des Weltkriegs" erschienen und wird hier zusammen mit der späteren Fassung abgedruckt. Die inhaltlich ähnlich ausgerichteten Texte, die T. gleichzeitig unter dem Pseudonym "Spectator" oder jeweils als "Berliner Brief" veröffentlicht hatte, kommen in Band 14 der Troeltsch-KGA unter dem Titel "Spectator-Briefe (1918- 1922)" zum Abdruck.

Charakteristisch für diese insgesamt 35 - mit den Vorformen sogar 38 - Beiträge ist die geschichts- und kulturphilosophische Tiefendimension, in die T. in der aufgewühlten und chaotischen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg seine gegenwartsbezogenen politischen Analysen und Urteile einbettet. Er skizziert zunächst die philosophische Entwicklungsgeschichte eines bestimmten Problems, ehe er die Konsequenzen für dessen Bearbeitung in den Blick nimmt. Der Titel, den Gangolf Hübinger dem Band gegeben hat, ist also programmatisch gemeint und trifft den Kern der hier abgedruckten Texte. Ihr Profil wird sich noch deutlicher zeigen, wenn man sie mit den politischen und kulturphilosophischen Arbeiten vergleichen kann, die T. während des Ersten Weltkriegs veröffentlich hat. Sie dokumentieren eine ähnliche Wandlung, die sich auch bei Thomas Mann beobachten lässt, der in den "Betrachtungen eines Unpolitischen" (1918) seine Sympathie für die "Konservative Revolution" bekundet, dann aber ein positives Verhältnis zur Weimarer Republik gewonnen hatte. Konnte T. den Ersten Weltkrieg - etwa in den Aufsätzen "Die deutsche Idee von der Freiheit" (1916) oder "Die Ideen von 1914" (1916) - noch als "Kulturkrieg" zur Wahrung des "Wesens der Deutschen" mit einer "deutschen Idee der Freiheit" deuten (vgl. 4 f.), so vollzieht er - andeutungsweise schon ab 1917 - eine Selbstkorrektur und wird zum Verfechter der sich neu formierenden Demokratie.

Der vorliegende Band ist auch deshalb interessant und spannend zu lesen, weil er einige Publikationen enthält, die bisher nur an sehr verborgener Stelle erschienen sind, so dass es hier zu förmlichen Neuentdeckungen kommt. Durch eine vorzügliche "Einleitung" (1-42) und die materialreichen "Editorischen Berichte", die den einzelnen Texten - wie schon in den bisher erschienenen Bänden - jeweils vorangeschickt werden, erhält der Leser die notwendigen historischen und kulturphilosophischen Hintergrundinformationen für das Verständnis der Beiträge. Es können hier nicht alle 35 Texte im Einzelnen genannt oder gar besprochen werden; es muss genügen, an einigen von ihnen den Zuschnitt und die Bedeutung des vorliegenden Bandes vor Augen zu führen.

T.s Mitwirkung an einer politischen und kulturellen Neugestaltung Deutschlands nach dem Zusammenbruch wird durch die Texte des Bandes perspektivenreich belegt. Erste politische Erfahrungen hatte T. von 1909-1914 als Vertreter der Universität Heidelberg in der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung machen können. Nach dem Ersten Weltkrieg wird er Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und begegnet in dieser liberalen parteipolitischen Gruppierung prominenten Persönlichkeiten des geistigen und politischen Lebens wie etwa Walther Rathenau, für den er nach dessen Ermordung die Trauerrede hält (469-475). Von März 1919 bis September 1920 wirkt er - neben seinem akademischen Amt! - als Parlamentarischer Unterstaatssekretär im Preußischen Kultusministerium, steht damit im Zentrum der kulturpolitischen Meinungsbildung und entwickelt sich zum Verfechter eines demokratischen Liberalismus. Die Zustimmung zur Weimarer Verfassung und der politische Wille zur demokratischen Neugestaltung von Staat und Gesellschaft halten T. jedoch nicht davon ab, eine Revision des Friedensvertrages von Versailles zu fordern, den er als "ein Verbrechen am Deutschen Volk" bezeichnet (151) und über den er hellsichtig urteilt (150): "Der geplante Friede wird nie perfekt werden, oder, perfekt geworden, nicht dauern."

In einem kurzen Beitrag für ein Plakat mit dem Titel "Für das neue Deutschland" (53 f.) kämpft T. unmittelbar vor der Wahl zur Nationalversammlung am 19.1.1919 gegen die "Versuchung zur Verzweiflung" und verknüpft den Willen zur politischen Neuordnung mit dem Gottesbezug. "Aus dem Leiden muß Reinheit und Größe der Gesinnung geboren werden, und der Glaube an Gott und die Menschen muß uns dessen gewiß machen, daß reine Gesinnung nicht vergeblich arbeiten wird" (54).

In dem Artikel "Nationalgefühl" (56-59) reflektiert T. über die spezifischen Schwierigkeiten, nach dem Zusammenbruch ein neues deutsches Nationalgefühl aufzubauen, dem mit der "dynastischen Anhänglichkeit" (59) ein bisher wesentliches Element weggebrochen ist.

In dem durch ein Gespräch mit seinem Berliner Kollegen Friedrich Meinecke angeregten und schon erwähnten Aufsatz "Wahnsinn oder Entwicklung?" versucht T. zu zeigen, dass die Entwicklung vor 1914 mit innerer Dynamik auf eine kriegerische Auseinandersetzung zugelaufen ist. Eingeordnet in weiträumige geistes- und kulturgeschichtliche Horizonte, die bis zum von T. als "Liquidation des deutschen Mittelalters" gedeuteten 30-jährigen Krieg zurückreichen, verdeutlicht er "vom allgemeinsten internationalen Standpunkt aus" (85 f.) an sechs Phänomenen (allgemeine Wehrpflicht in den europäischen Ländern, Aufpeitschung der Massenleidenschaften, Wirtschaftskrieg, Kampf um die Verteilung des Weltmarktes, ungeheure Entwicklung der Technik, sozialreformerische und -revolutionäre Umbrüche) eine gewisse Zwangsläufigkeit der Entwicklung. "Insofern ist der Weltkrieg Schicksal, und unausweichlich wie dieses" (88).

In einem parteipolitischen Beitrag "Gegenwärtige und bleibende Werte der Deutschen demokratischen Partei" (98 f.) meint T., dass die neue Idee der Demokratie eine Wahlverwandtschaft zu religiösen Ideen aufweist, und bemängelt, dass in Deutschland nur selten der Versuch gemacht worden sei, "diese religiösen Ideen mit dem politischen Handeln und Denken in festen inneren Zusammenhang zu bringen" (99).

In der grundlegenden Abhandlung "Der Religionsunterricht und die Trennung von Staat und Kirchen" (123-146), mit der T. an seine als Prorektor der Heidelberger Universität gehaltene Rede "Die Trennung von Staat und Kirche, der staatliche Religionsunterricht und die theologischen Fakultäten" von 1906 anknüpft, plädiert er für eine besonnene und schrittweise zu vollziehende institutionelle Trennung von Staat und Kirche. Die polemisch gebrauchte Formel "Trennung von Staat und Kirche" muss nach T. lauten "Trennung von Staat und Kirchen", da es sich bei diesem Problem um konfessionsverschiedene Kirchen handelt. Ihm liegt an dem Nachweis, dass weder der Begriff des Sozialismus noch der der Demokratie die polemisch gemeinte Forderung nach einer Trennung von Staat und Kirche impliziert. Diese Forderung hat andere Gründe, u. a. die Spaltung der christlichen Religion in mehrere Kirchen, das Schwinden einer allgemeinen Christlichkeit des Volkes und schließlich die Ausnutzung der Kirche für politische Zwecke.

Oft wurde die Kirche als "schwarze Polizei", als "ideelle Schutztruppe der herrschenden Klasse" missbraucht (131 f.). Allerdings gibt es ein in der Religion selbst liegendes Motiv für die Trennung von Staat und Kirche, nämlich "die reine Innerlichkeit und Unerzwingbarkeit der religiösen Überzeugung als Geschenk göttlicher Gnade" (133). Die politische Entwicklung, die nach 1918 in Deutschland auf die Trennung von Staat und Kirchen zuläuft, konvergiert also mit einem religiösen Grundgedanken. Die Trennung ist unausweichlich, sie muss aber mit Verständnis für die besondere konfessionelle Lage in Deutschland durchgeführt werden. Frankreich gilt als abschreckendes Beispiel für die radikale Lösung des Problems (129). Für die schwierige Regelung des Religionsunterrichts schlägt T. ein zweigleisiges Verfahren vor. Der im Grundsatz "dogmatische Unterricht" fällt den Kirchen anheim, andererseits bedürfen aber auch Bildung und Schule des religiösen Elementes, um Geschichte, Kunst und Philosophie verstehbar zu machen. Dieser Unterricht hat aber vornehmlich einen historischen und berichtenden Zug. "Es würde sich also grundsätzlich um eine Kombination der Zuweisung des eigentlichen Religionsunterrichtes an die Kirchen und die Gestaltung einer der Schule angehörenden historischen Religionsdarstellung handeln" (144).

An dem ursprünglich als Vortrag gehaltenen Aufsatz "Deutsche Bildung" (169-205) wird anschaulich, was T. seinen Zuhörern an geistiger Aufnahmebereitschaft und zeitlicher Geduld abverlangt hat. In seinen Ausführungen, die die gegenwärtige Bildungsdebatte erheblich bereichern und ihr Tiefgang verleihen könnten, plädiert T. nicht für einen deutschen Sonderweg, wenngleich das hier entwickelte Bildungsideal "ganz und gar aus der deutschen Lebenslage und aus der deutschen Innerlichkeit heraus empfunden und gestaltet ist" (201). Das zeigt sich vor allem an der "nordisch-germanischen Geistesrichtung", der T. eine besondere Bedeutung für die spezifisch deutsche Art der Bildung zuschreibt. Mit dem antiken Humanismus und der christlichen Seelenwelt des Abendlandes, die zusammen mit der nordisch-germanischen Geistesrichtung die grundlegenden Mächte der Bildung ausmachen, ist der deutsche Bildungsgedanke aber mit dem allgemein-europäischen verwoben (201). Die genannten drei Elemente stehen indes in einem abgestuften Rangverhältnis zueinander; für T. ist es "sonnenklar", dass das religiöse Element beherrschend sein muss (190). Das Grundgebot für die Bildung lautet: Vereinfachung und Konzentration (183.196). Eigentümlich berührt die fatalistische Komponente, die die Erwägungen einfärbt. "Die höchste Weisheit ist, sein Schicksal zu lieben und zugleich es schaffend zu bewältigen" (198).

Wie der einschlägige Artikel "Demokratie" (211-224), aber auch andere vergleichbare Publikationen des Bandes wie etwa "Aristokratie" (270-283) oder "Sozialismus" (357-370) zeigen, entwickelt T. ein sehr differenziertes und vielschichtiges Verständnis von Demokratie. Obwohl die Demokratie "die natürliche Konsequenz der modernen Bevölkerungsdichtigkeit" ist (211), hat sie sich in Deutschland doch nicht als diese natürliche Konsequenz entwickelt, sondern als Ergebnis der durch den verlorenen Ersten Weltkrieg entstandenen völlig neuen Situation. Die neue Demokratie ist T. zufolge "keineswegs das Ergebnis der Revolution, sie ist vielmehr in der Hauptsache das Gegengift gegen die Revolution gewesen" (270).

Die Revolution war Militär- und Arbeiterrevolution mit z. T. chaotischen Zügen und hat dem Reich "in dem schrecklichsten Moment seiner Geschichte das Rückgrat" gebrochen (214). Die Demokratie ist dank "musterhafter Besonnenheit" der SPD (270) zur "Rettung der Ordnung" geworden (272). Diese rettende Funktion gegen die Radikalisierung einer "sozialistischen Revolution" bzw. gegen den drohenden Bolschewismus einerseits, gegen das "deutsche Faszistentum" andererseits, ist ein wesentlicher Aspekt, unter dem T. die Demokratie erörtert (214 f.273.475). Demokratie ist das allein taugliche Mittel, "die umgekehrte Klassenherrschaft, die Herrschaft des Proletariats, in die Bahnen einer gesunden und gerechten Staatsbildung hineinzuführen und den gesunden Kern eines staatserhaltenden Sozialismus zu retten" (215). Dabei stellt T. erneut seine mit analytischem Scharfsinn gekoppelte prophetische Seherkraft unter Beweis, wenn er urteilt: "Wir Deutschen sind für Demokratie nicht begabt, überhaupt nicht für Politik, oder, was auf dasselbe herauskommt, durch unsre Geschichte dazu nicht erzogen und ungünstig vorbereitet" (220). An anderer Stelle charakterisiert er den mit ideologischer Kurzsichtigkeit und mit deutscher Gründlichkeit betriebenen Kampf der Parteien untereinander wie folgt: "Das ist der alte deutsche Raufgeist, der in Bayern mit dem Messer, hier mit Theorien ausgefochten wird" (314). Die Betonung der stabilisierenden Funktion der Demokratie bringt es mit sich, dass T. für eine "konservative Demokratie" eintritt, also für eine solche, die nicht unkritisch die Vergangenheit abstreift und damit ideologieanfällig wird, sondern die sich ihrer eigenen historischen Kulturtraditionen bewusst bleibt (221 f.). Wir wollen "das Ideal einer konservativen Demokratie aufrichten, da für Neuheit ja genügend gesorgt sein wird" (224). Zum Schutz der Demokratie hält T. die Zensur für nötig, die kulturelle, in Grenzen aber auch die politische Zensur (316 f.335-337). Auf Grund des Parteienhaders kann er sich privat sogar noch skeptischer über die Leistungskraft von Demokratie und Parlamentarismus äußern. "Aus diesem Grunde war und bin ich ein Gegner des parlamentarischen Systems und ziehe einen starken volksverantwortlichen Präsidenten vor, der sich die Minister nach Tüchtigkeit aussucht und dem Ministerium einen einheitlichen Plan politischer Gestaltung einflößt" (34).

In den beiden wichtigen Abhandlungen "Die Krisis des Historismus" (437-455) und "Die Zufälligkeiten der Geschichtswahrheiten" (551-569) bietet T. in Kurzfassung und in popularisierter Form einige Grundgedanken seines gerade erscheinenden letzten großen Werkes "Der Historismus und seine Probleme" (1922). Er wehrt sich gegen den Einwand, dass das historische Denken mit Notwendigkeit zum Relativismus und zur Skepsis führe. So wie wir uns im praktischen Leben nicht als radikale Skeptiker und Relativisten gebärden, so verhilft uns auch in der historischen Forschung unsere "Instinkt- und Gefühlsgewissheit" (558) dazu, in den geschichtlichen Prozessen innere Entwicklungslinien zu entdecken und sie zu einer Kultursynthese zu verdichten, ein Schritt, der allerdings nur in einer schöpferischen Tat gewagt werden kann. Damit gerät die auf gegenwartsbewältigende Stellungnahmen ausgerichtete historische Forschung allerdings in die "religiöse Atmosphäre". Solche Stellungnahme weiß sich umfasst und getragen von der Gewissheit, dass "sich das göttliche Leben innerhalb des endlichen vollzieht, ohne mit diesem darum zusammenzufallen" (559).

Schließlich sei noch der wirkungsreiche Aufsatz "Naturrecht und Humanität in der Weltpolitik" (493-512) erwähnt, der Thomas Mann auf seinem Weg zur Annäherung an die Weimarer Republik bestärkt hat (vgl. 28-30). Mittels der leitenden Begriffe Naturrecht, Humanität und Fortschritt arbeitet T. in diesem Aufsatz den Unterschied zwischen dem deutschen politisch-geschichtlich-moralischen und dem westeuropäisch-amerikanischen Denken heraus, nicht um erneut einen deutschen Sonderweg zu kultivieren, sondern um Eigentümlichkeiten von Denktraditionen sichtbar zu machen und sie in einen produktiven Dialog miteinander zu bringen. Während für das deutsche Denken der Individualitätsgedanke und das damit geförderte historische Denken bezeichnend sind, lässt sich das westeuropäische Denken von der Vorstellung einer ewigen, Moral und Recht gemeinsam begründenden rationalen und gottgesetzen Ordnung leiten (494) und hat von dort aus die Idee der Menschenrechte entwickelt, die in das deutsche Denken ebenso integriert werden muss wie umgekehrt das deutsche Ideenpotential in das westeuropäische Denken.

Die hier abgedruckten Beiträge im Zusammenhang mit den erläuternden Kommentaren des Herausgebers dokumentieren eindrücklich die Rastlosigkeit, mit der T., ständig am Rande der Erschöpfung arbeitend, die politische und kulturelle Entwicklung Deutschlands nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in eine den Grundprinzipien der Demokratie entsprechende Richtung zu lenken suchte. Dabei musste er partiell eigene, ehemals gehegte Vorstellungen revidieren und insofern auch gegen sich selbst ankämpfen. Viele seiner akademischen Kollegen haben sich deshalb von ihm abgewandt, ihn sogar des Vaterlandsverrats geziehen. Schon diese für einen deutschen Gelehrten jener Zeit atypischen Aktivitäten nötigen einem hohen Respekt ab. Berücksichtigt man dazu noch die damalige desolate wirtschaftliche Lage Deutschlands, unter der T. erheblich zu leiden hatte, dann gewinnt man einen Eindruck von der enormen Arbeitsleistung, die T. sich zugemutet hat und an der er schließlich 58-jährig zerbrochen ist. Ein Bild von diesen schweren äußeren und dann auch inneren Umständen vermitteln jetzt die umfängliche Einleitung und die Texte des von F. W. Graf herausgegebenen 12. Bandes der Troeltsch-Studien "Ernst Troeltsch in Nachrufen" (2002), der sich als ergänzende Lektüre zu dem hier angezeigten und hervorragend edierten Band 15 der Troeltsch-KGA bestens empfiehlt.