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Ausgabe:

Juni/2003

Spalte:

645–648

Kategorie:

Dogmen- und Theologiegeschichte

Autor/Hrsg.:

Spener, Philipp Jakob

Titel/Untertitel:

Briefe aus der Frankfurter Zeit 1666- 1668.

1) Bd. 2: 1675-1676. Hrsg. von J. Wallmann in Zusammenarbeit mit M. Matthias u. M. Friedrich.

2) Bd. 3: 1677-1678. Hrsg. von J. Wallmann in Zusammenarbeit mit M. Friedrich u. M. Matthias.

Verlag:

1) Tübingen: Mohr Siebeck 1996. XXVII, 725 S. m. 2 Taf. gr.8. Lw. ¬ 179,00. ISBN 3-16-146594-6.

2) Tübingen: Mohr Siebeck 2000. XXVIII, 1132 S. gr.8. Lw. ¬ 299,00. ISBN 3-16-147032-X.

Rezensent:

Dietrich Blaufuß

Über den Fortgang der mit Band 1 seit 1992 erscheinenden, in ThLZ 119, 1994, 837-846 besprochenen Spener-Briefe-Edition sei berichtet. Die in den Jahren 1996 und 2000 erschienenen Bände 2 und 3, jeweils Speners Briefe aus zwei Jahren (1675-1678) umfassend, markieren ein schließlich beschleunigtes Erscheinen. Waren 1996 nach vier Jahren 132 weitere Schreiben vorgelegt worden, so wurde nach abermals vier Jahren im Jahr 2000 eine erheblich größere Zahl, nämlich 227 Briefe, ediert (dazu insgesamt knapp 40 Nummern Empfängerbriefe, oft Fragmente, und einschlägige Dokumente), und dies bei erheblichen zusätzlichen Revisionsarbeiten (VI f.). Fast 580 Spener-Briefe sind also durch die gut 17 Jahre bestehende Bochumer DFG-Arbeitsstelle inzwischen vorgelegt worden, dabei unterstützt von Universität, einer Stiftung und Historischer Kommission zur Erforschung des Pietismus.

Die Titelblätter der Bände 1 bis 3 nennen neben dem Herausgeber drei Personen, sämtlich inzwischen habilitiert. Über den schließlichen Umfang einer Gesamtausgabe der Spener-Briefe und einiger Briefwechsel ist ohne einigermaßen genaue Zahlenangaben fast nur zu spekulieren. Ich möchte schätzen, dass noch nicht 25 % des Materials vorliegen (etwa 2.300 Stücke enthalten allein die alten Spener-Briefe-Sammlungen, 1700-1711). Denkt man auch an die Sonderfälle Adam Rechenberg, August Hermann Francke und Anna Elisabeth Kißner, dann sind 15 Bände Spener-Briefe und -Korrespondenz eher zu schmal bemessen. Damit dürfte dieses Projekt ohne weiteres als Langzeitprojekt durchgehen.

Die Bände 2 und 3 dokumentieren den enorm ansteigenden Briefwechsel Speners (nur) auf dessen Seite. Die empfangenen Schreiben sind im Blick; sie leisten schon zur Empfängeridentifizierung, zur Datierung und zur Kommentierung unentbehrliche Dienste. Der Liste der Spener-Briefe 1675 bis 1678 in Bd. 2, S. IX-XII, und in Bd. 3, S. XI-XVI, werden sie leider nicht (etwa in kleinerem Druck und mit Angabe ihrer Nennung) eingeordnet. Bd. 2 enthält Briefe an 62, Bd. 3 Schreiben an 86 (und einen kollektiven) Korrespondenten - mit diversen Beilagen. Gegenüber Bd. 2 finden sich in Bd. 3 über 50 neue Namen, von denen aber 80 % in 1677 und 1678 jeweils nur einen Brief Speners erhalten haben.

Der Erforschung des Spenerschen Briefwechsels stellen sich bekannte, oft dargelegte Schwierigkeiten in den Weg. Auch die beiden Bände 2 und 3 müssen sich ihnen stellen: unvollständige Briefe, ohne Empfänger-Angabe, mit fehlendem, unvollständigem oder falschem Datum, usw. Was nun so einheitlich präsentiert ist, verdankt sich einem Quellenmaterial höchst unterschiedlicher Qualität! Nicht weniger als 10 Möglichkeiten bieten die bekannten Stücke aus den alten Druck-Sammlungen- in Verbindung mit gedruckten oder handschriftlichen Parallel-Fassungen. Und dabei bleiben eben die noch von Spener selbst begonnenen Editionen zwischen 1700 und 1711 (1721) in vorliegendem Bd. 3 mit über 190 Stücken die tragende Textgrundlage, davon in 80 % gar die einzige Quelle! Weit über der Hälfte davon sind die jeweiligen Empfänger, deren Angaben fehlten, wieder zugewiesen (die beiden aus 1678 stammenden, Spizel nun zugewiesenen Teildrucke erfreuen besonders!). Hier konnte die vorliegende Spener-Briefe-Edition auch die Ernte einer seit längerer Zeit der Korrespondenz Speners zugewandten Forschung einbringen.

Dies sei einmal exemplifiziert: Sehe ich recht, waren vor Erscheinen von Bd. 3 im Jahr 2000 für die Jahre 1677/78 aus Consilia 3 bereits 34 anonyme Briefe wieder Empfängern - auch zweifelhaft/irrig - zugewiesen. Dem konnten jetzt für die kritische Edition weitere 21 Empfängeridentifizierungen hinzugefügt werden. Hier darf man für die Zukunft weitere Fortschritte erwarten. Schon zwischen 1974 und 1988 war die Anzahl der insgesamt aus Cons. 3 vorgeschlagenen Empfängerermittlungen von 110 um 50 % auf 163 gesteigert.

Neue Quellen, 18 (21) Nummern aus 13 Instituten und Drucken, z. T. Überlieferungsvarianten, wurden gefunden und nun ggf. präsentiert: ein (schmales) Ergebnis auf Grund schon lange und intensiv betriebener Quellensuche. Aber neue, gar spektakuläre Quellenfunde sind auch gar nicht die Sache der Spenerforschung! (Gelegentlich versteckt sich ein Korrespondenzpartner auch unter falsch gelesenem Namen wie "Uniel" für Veiel!) Die große Leistung der vorliegenden Spener-Ausgabe besteht in der Bearbeitung von ganz überwiegend bekanntem Material. Hier wird an einem Punkt der Spenerschen Hinterlassenschaft die bisherige Forschung gebündelt und auch weitergeführt.

Zum inhaltlichen Schwerpunkt der Bände 2 und 3 sind in den jeweiligen Vorworten des Herausgebers einige kurze Hinweise gegeben.

Selbstverständlich begegnet uns in Bd. 2 vornehmlich das Gespräch um die Programmschrift des Pietismus. Wiederholt muss vor allem auf die Frage der "collegia pietatis" eingegangen werden, und ekklesiologische wie theologisch-dogmatische Fragen bleiben nicht außen vor (Bd. 2, VII). In Bd. 3 vertieft sich diese Debatte zum Teil, und sie erweitert sich im Hinblick auf mehr und mehr vorgebrachte Vorwürfe gegen Spener. Die Grenzen des Frankfurter Pietismus werden überschritten. Die Bedeutung des nach Livland adressierten "Sendschreibens" von 1677 tritt stark hervor. Schwierigkeiten in Frankfurt am Main selbst - anfängliches Druckverbot einer zweiten Auflage des "Geistlichen Priestertums" - nehmen zu. Innerevangelische Streitigkeiten wie die zwischen Abraham Calov und Johann Meisner beschweren Spener deutlich, aber auch in die Hilfe für die von der Gegenreformation verfolgten Ungarn ist er involviert. Ganz außerordentlich breit wird die Auseinandersetzung um J. H. Horb besprochen; schließlich versendet Spener Abschriften seiner diesbezüglichen Mitteilungen (Bd. 3, Nr. 207, Z. 90-92). Noch sind Speners Briefe zu erheblichem Teil lateinisch abgefasst. Die Intensität des Briefaustausches verschiebt sich weg von den Freunden in den süddeutschen Reichsstädten hin zu "pietistisch gesinnten Brieffreunden" (Bd. 3, V/VI), Beziehungen über das Luthertum hinaus, auch hin zum Katholizismus, sind stärker als bisher zu sehen, wenn auch z. T. nur indirekt über wichtige Quellen, die nicht abgedruckt werden konnten (s. Bd. 3, VIII).

Nahezu uneingeschränkt vermag man der Durchführung dieser Ausgabe in den Bänden 2 und 3 Zustimmung zu zollen. Der generelle Eindruck intensiver Recherche, sorgsamer Bearbeitung der Texte, durchdachter Kommentierung, guter Erschließung und schließlich entsprechender Präsentation drängt sich auf. Ohne die ehedem geführte Debatte um Brief, Gutachten, Dokument etc. abermals aufnehmen zu müssen, kann gesagt werden: Beide Bände enthalten nicht nur "Briefe", und schon gar nicht nur Briefe "Spener[s]", sondern auch über 30 Briefe bzw. Brieffragmente an ihn.

Dass nur Texte mit "Briefcharakter" aufgenommen worden seien (Bd. 3, VIII), wird man im Blick auf Leichengedicht, apologetische Darstellungen und ausführliche Rezensionen zu Werken anderer nicht sagen können (Bd. 3, Nr. 35; Nr. 46.61.101; Nr. 197). Auch bei Rundbriefen könnte man über die Aufnahme in die Ausgabe nachdenken (Bd. 3, Nr. 46). Doch die Aufnahme dieser Texte muss man begrüßen - ebenso dann aber auch beklagen, dass etwa der gewiss absichtsvoll geschriebene, konkreter Verwertung zugedachte Brief an Ahasver Fritsch vom 20. Juli 1676 nun fehlt. Die Begründung für seine Ausgliederung greift nicht ("Vorrede ... in Briefform"; Bd. 2, Nr. 51 Anm. 6). Zu dokumentieren war der Epistolograph Spener, demgegenüber der Autor/Redaktor A. Fritsch zurückzutreten hatte! (Dadurch, dass Spener diesen Brief 1699 seinem Sammelband einverleibte, verliert dieser Brief ja nicht seinen "Charakter" - wie eine in die "Bedenken" aufgenommene Predigt ja doch auch den "Charakter" einer Predigt behält!). Entsprechendes gilt für ein wenn auch nicht Spener allein zugedachtes Gutachten Horbs (Bd. 3, 58, Anm. 19) und für (wegen des Fehlens der Begleit- briefe Speners?) ausgemusterte Gutachten Speners selbst (Consilia 1 [Spener: Schriften Bd. 16/1. 1989 (1)], 320-324 und Bedenken 2 [ebd. Bd. 12/2. 1999], 556-562), auch wenn Letztere gewiss weniger an der geschichtlichen Entwicklung des Frankfurter Pietismus orientiert sind.

Die Textkonstituierung hat gegenüber Bd. 1 (XXVI f.) eine Änderung erfahren. War seinerzeit die erste Auflage der "Bedenken" herangezogen worden, so sieht der Herausgeber nun einen damals dafür angeführten Grund nicht mehr: "klare Textkorrekturen der zweiten Auflage von 1708" seien doch erkennbar (Bd. 3, VII). Gegen diese als Verdeutlichung gemeinte Nuancierung ist fürs Erste nichts einzuwenden, zumal ja die "grundsätzlich[e]" Orientierung an der editio princeps keine sklavische mehr sein kann. (Es will scheinen, dass J. Wallmanns Kritik an der in Spener: Studienausgabe I,1. 1996 praktizierten Textkonsitution der "Pia Desideria" nun einem Selbstdementi anheimfällt; ThR 1997, 212-214.223- 227, dazu Beate Köster in ZKG 2001, 89-96). - Die für Bd. 2 gelegentlich festgestellte Unklarheit in der Qualifizierung der Handschrift F 10 im Archiv Franckesche Stiftungen hält sich in Bd. 3 durch: Sie wird verschiedentlich als Entwurf, Kopie und Abfertigung bezeichnet (Nr. 112; Nr. 36 [corrige S. 1098 "37"!]; Nr. 39 u. ö., s. a. PuN 25, 1999, 224 F. de Boor).- Die Stimmigkeit des textkritischen Apparates könnte kaum intensiv genug geprüft werden und sei daher hier nicht thematisiert, mit einer Ausnahme: Bd. 2, Nr. 92 Z. 103 haben zwei mir vorliegende Exemplare von Consilia eindeutig - im Apparat nicht vermerkt - Laegeri (richtig: Jaegeri). Wenn dem Bearbeiter ein Druck mit "Jaegeri" vorlag, mag es sich um eine Presskorrektur handeln - und dann mag der textkritische Apparat zu Recht schweigen. Da eines meiner beiden Exemplare aber - als Spener: Schriften Bd. 16/2 (UB Tübingen) - allgemein zugänglich ist, sollte dieses Exemplar bei der Erstellung des textkritische Apparates mit herangezogen werden.

Forschungsliteratur wird man in einer Edition tunlichst sparsam zitieren. Daran halten sich die Bände 2 und 3; fehlende Ausgewogenheit bleibt hinzunehmen (etwa Bd. 3, zu Nr. 54 Anm. 1 ergänzend: Nachlaß der Familie Schurzfleisch [...] Bibliographie, von Gerhard Menk. Weimar 1994, S. 23.37/38 u. ö., S. 101 f.114.201 der die Kopie von Bd. 3 Nr. 54 enthaltende Sammelband [mit Titel-Abb.!], bei Grünberg noch andere Signatur). Nicht mehr tolerabel jedoch ist es, wenn in dieser Spener-Edition andere laufende Spener-Editionen ungenau zitiert oder verschwiegen werden. Die in Ph. J. Spener: Studienausgabe, hrsg. von Kurt Aland und Beate Köster, Bd. I,1. 1996 kritisch edierte Schrift "Das Geistliche Priestertum" 1677 kann man bei dem Hauptnachweis dieser Schrift (Bd. 3, 60 Anm. 29) nicht gut verschweigen. Gleiches gilt für Johann Heinrich Horbs 1979 und 1996 wieder vorgelegtes "Bedenken" zu Speners "Pia Desideria" (Bd. 3, 113 Anm. 7). Erich Beyreuthers "Ph. J. Spener: Schriften" 1979 ff. ("ungeliebt" hin oder her; PuN 25, 231 M. H. Jung) ebenso wie die genannte Spener-Studienausgabe haben in dem Quellenverzeichnis (Bd. 3, XXI-XXVIII) angeführt und dann jeweils an Ort und Stelle mit Nennung des entsprechenden Bandes ggf. genannt zu werden.

In den Briefköpfen ist die Kennzeichnung unsicherer Empfängerzuweisungen und Datumsbestimmungen nicht ganz einheitlich. Die Kommentierung der Bände ist mit großem Gewinn zu nutzen. Natürlich fehlen vereinzelt Hinweise ("Carnificin" dürfte nicht allgemein geläufig sein; Bd. 3, Nr. 234 Z. 227) und begegnen uns gelegentlich auch irrige, ungenaue oder unvollständige Angaben; drei Beispiele sollen das illustrieren.

(1) Die Bd. 3, 745, Z. 50-56 genannte und besprochene Schrift "Vier nützliche nötige Erinnerungen ..." mag "bibliographisch nicht nachweisbar" sein, mir lag das in Korbach durch Andreas Grimm 1677 gedruckte Werk selbst vor vielen Jahren vor. - (2) Bei der Erwähnung (Bd. 3, 362 f.) der Begegnung Speners mit dem Reiseprediger des ab August 1657 zwei Jahre in Straßburg weilenden Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth, Caspar Lilien (1632-1687), wäre darauf zu verweisen gewesen, dass eine Begegnung Speners mit Lilien gut um den 6. Juni 1658 herum stattgefunden haben könnte, an welchem Trinitatis-Tag Spener vor Christian Ernst gepredigt hat (s. Spener: Schriften Bd. 7/1. 1994, Einleitung S. 121; S. v. Birken: HochFürstlicher Brandenburgischer VLYSSES oder Verlauf der Länder-Reise [...] Christian Ernst [...]. 1668, S. 30-36 freilich spricht davon nicht). - (3) Für den Erwerb der "Annales Ecclesiastici" von Cäsar Baronius durch G. Spizel (Bd. 3, 337.434) würde ein Blick in Spizels ersten "Catalogus bibliothecae" von 1705 (133 Nr. 2031-36) den Hinweis bereitgehalten haben, dass dieses 12-teilige Werk in der Ausgabe Köln 1609 (zusammen mit diversen Ergänzungen, Nr. 2037-46) - neben den "Magdeburger Zenturien" - vertreten ist (und vor 1706 beinahe über den Ankauf der gesamten Bibliothek durch Frankfurt dorthin zurückgekehrt wäre). Im Übrigen wäre der Spizelsche Bibliothekskatalog auch für Bd. 3, Nr. 17 Anm. 48 heranzuziehen.

Register und Regesten sind unentbehrlich; bei manchen Regesten gibt es Lücken (Bd. 3, Nr. 121.204 f.209) und kleine Unstimmigkeiten (ebd., Nr. 38.140). Erwähnt sei die Eigenart der Register, welche auch Personengruppen ("Mährische Brüder", "Reformierte") und Sachbegriffe ("Römische Kirche") enthalten sowie bei den Orten auf die Verleger und Drucker hinweisen - ist sehr zu begrüßen! Freilich zeigt dies auch die Notwendigkeit eines nicht auf Nachtragsbände zu verschiebenden Sachregisters für jeden Band. Die Gegenargumente des Herausgebers verfangen nicht (Bd. 3, IX): eine "Erschwernis" bei Einzelbandregistern bestünde ja längst für die anderen Register - von den massenhaften Querverweisen in andere Bände und der Notwendigkeit, die editorischen Hinweise in Bd. 1 zu suchen, ganz abgesehen.

An Setzfehlern sind mir nicht viele aufgefallen; es wurde gut Korrektur gelesen. Dass in Bd. 3, 296, die Zeilen 1-8 des Textes ausgefallen sind, ist bei weit über 1000 Druckseiten und bei den Tücken der heutigen Texterstellung kein Grund zur Panik: Der Verlag übermittelt ggf. eine vollständige Seite, die wohl auch dem nächsten erscheinenden Band dieser Ausgabe beiliegen wird. Einzelne Korrekturen können beim Rez. erbeten werden.

Kurzgefasst - weil inzwischen offenkundig - bleibe der Hinweis auf ein, wahrscheinlich das Gravamen der Ausgabe. Es ist die Grundentscheidung gegen eine konsequente Behandlung der Schreiben an Spener. Nicht einmal eine Liste der ja verwendeten Stücke ist zusammengestellt, auch die (handschriftlichen) Fundorte sind nicht verzeichnet (Bd. 3, Nr. 173, Anm. 55, s. 1098). Und das Auseinanderreißen eines solchen Briefes in der Kommentierung zu Nr. 101, auch Nr. 208 in Bd. 3 ist schlimm. Es ist eben ein halbierter Briefwechsel Speners, der - opulent bearbeitet - geboten wird. Wo wird dies bei einem Autor vergleichbaren Rangs so praktiziert? Die Gefahr des monologischen Verstehens hätte mehr als bisher wenigstens ein Stück weit in Richtung Dialog geändert werden können; und kann es noch, falls etwa der Nachtragsband - wenn schon nicht die Texte, so wenigstens - Regesten der von Spener empfangenen Schreiben bieten wird. Ohne dies aber muss man festhalten: Hier leidet die schöne Spener-Briefe-Ausgabe nicht an einem Schönheitsfehler, hier leidet sie an einem Geburtsfehler.