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Ausgabe: | Mai/2003 |
Spalte: | 525 f |
Kategorie: | Neues Testament |
Autor/Hrsg.: | Hofius, Otfried |
Titel/Untertitel: | Paulusstudien II. |
Verlag: | Tübingen: Mohr Siebeck 2002. VIII, 294 S. gr.8 = Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, 143. Kart. ¬ 39,00. ISBN 3-16-147736-7. |
Rezensent: | Karl-Wilhelm Niebuhr |
Als mittlerweile vierten Aufsatzband (vgl. ThLZ 127, 2002, 1195 f.) legt der Tübinger Neutestamentler eine zweite Sammlung von Paulusstudien vor. Bisher unveröffentlicht war nur eine umfangreiche Arbeit zu Röm 7 (Der Mensch im Schatten Adams. Römer 7,7-25a, 104-154). Die übrigen zwölf Studien sind z. T. neubearbeitet (Die Gottesprädikationen Röm 4,17b, 58-61; "Erwählt vor Grundlegung der Welt" [Eph 1,4], 234- 246), z. T. erweitert ("Die Wahrheit des Evangeliums". Exegetische und theologische Erwägungen zum Wahrheitsanspruch der paulinischen Verkündigung, 17-37), ansonsten "in ihrer ursprünglichen Fassung wiedergegeben" (V), mit gelegentlichen Ergänzungen oder Korrekturen (z. B. 46 Anm. 33a; 158 f. Anm. 26).
Das gilt für folgende Aufsätze: Paulus - Missionar und Theologe, 1-16; Der Psalter als Zeuge des Evangeliums. Die Verwendung der Septuaginta-Psalmen in den ersten beiden Hauptteilen des Römerbriefes, 38-57; Die Adam-Christus-Antithese und das Gesetz. Erwägungen zu Röm 5,12-21, 62-103; Zur Auslegung von Römer 9,30-33, 155-166; "Einer ist Gott - Einer ist Herr". Erwägungen zu Struktur und Aussage des Bekenntnisses 1Kor 8,6, 167-180; Christus als Schöpfungsmittler und Erlösungsmittler. Das Bekenntnis 1Kor 8,6 im Kontext paulinischer Theologie, 181-192; to soma to hyper hymon 1Kor 11,24, 193-201; "Am dritten Tage auferstanden von den Toten". Erwägungen zum Passiv egeiresthai in christologischen Aussagen des Neuen Testaments, 202-214; "Erstgeborener vor aller Schöpfung" - "Erstgeborener aus den Toten". Erwägungen zu Struktur und Aussage des Christushymnus Kol 1,15-20, 215-233.
Insbesondere die Studien zum Römerbrief und zu den Korintherbriefen ergeben, zusammen mit den betreffenden Aufsätzen der ersten Sammlung von Paulusstudien, ein in sich geschlossenes, imponierendes Gesamtbild einer Paulus-Interpretation, die wiederum auf gründlicher Philologie und profiliertem theologischem Engagement beruht. Passagenweise haben sie die Detailgenauigkeit (und Ausführlichkeit) eines exegetischen Kommentars. Wünschenswert wären allerdings deutlichere hermeneutische Aufschlüsse über die exegetisch-dogmatische Sprache hinaus, welche die Textanalysen des Autors durchgängig prägt.