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Ausgabe:

Oktober/2002

Spalte:

1126 f

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

Autor/Hrsg.:

Klie, Thomas [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Darstellung und Wahrnehmung. Religion im medialen Crossover.

Verlag:

Münster-Hamburg-London: LIT 2000. 263 S. 8 m. Abb. = Grundlegungen, 7. Kart. ¬ 20,90. ISBN 3-8258-5161-3.

Rezensent:

Christian Grethlein

Der in der neuen Reihe des Religionspädagogischen Instituts in Loccum erschienene Band enthält - neben der Einleitung durch den Herausgeber - 18 sowohl inhaltlich als auch qualitativ recht unterschiedliche Beiträge.

Besonderes Interesse für die praktisch-theologische Grundsatzfrage nach einem angemessenen Verständnis der elektronischen Medien verdient der Beitrag von Susanne Heine "Virtualität - Imagination - Epiphanie. Zur Phänomenologie religiöser Erfahrung im Medienzeitalter" (16-38). In Auseinandersetzung mit Villem Flusser arbeitet sie die Besonderheit der heutigen elektronischen Bildproduktion heraus und reflektiert sie aus kultursoziologischer und psychologischer Perspektive. Dabei gewinnt sie einen in der sonstigen diesbezüglichen Diskussion ungewöhnlichen Differenzierungsgrad. Ebenfalls weiterführend sind die von Jörg Herrmann angestellten Überlegungen zu: "Erlösung durch Kommunikationstechnologie? Die Herausforderungen des Internet für Theologie und Religionspädagogik" (77-95). Auf dem Hintergrund der Gräbschen Religionstheorie arbeitet Herrmann übersichtlich den Bedeutungswandel von Raum (vor allem hinsichtlich der Körperlichkeit), Zeit und Identität durch das Internet heraus und versucht von hier aus - allerdings eher locker angeschlossen - Hinweise zur religionspädagogisch wichtigen Frage nach der Medienkompetenz zu geben.

Ansonsten finden sich - wie auch anderswo - zahlreiche Interpretationen von Produkten der Werbung und Filmindustrie, ein aus der Praxis stammender Hinweis über neue Möglichkeiten der Verkündigung, die das Internet eröffnet, sowie allgemeinere Skizzen zum angeblich religiösen Charakter elektronischer Medien.