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Ausgabe:

Juni/2002

Spalte:

680–684

Kategorie:

Systematische Theologie: Ethik

Autor/Hrsg.:

Grebing, Helga [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland. Sozialismus - Katholische Soziallehre - Protestantische Sozialethik. Ein Handbuch.

Verlag:

Essen: Klartext 2000. 1160 S. gr.8 = Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen. Schriftenreihe A: Darstellungen, 13. Geb. ¬ 72,50. ISBN 3-88474-899-8.

Rezensent:

Martin Honecker

In einem voluminösen Band hat H. Grebing die Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland ediert. Das Handbuch ist eine vollständige Neubearbeitung der 1969 als Bd. 3 des Deutschen Handbuchs der Politik publizierten "Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland", das damals 757 Seiten Umfang hatte. Wilfried Gottschalch hatte vor 30 Jahren die Ideengeschichte des Sozialismus verfasst, Franz Josef Stegmann die Geschichte der sozialen Ideen im deutschen Katholizismus, Friedrich Karrenberg den Teil über den deutschen Protestantismus; die Konzeption ist also dieselbe geblieben. Allerdings ist der Band völlig neu bearbeitet. Er ist ein Handbuch, kein "Lesebuch". Dankenswerterweise enthält er sehr viel Material und Zitate aus schwer oder kaum zugänglichen Quellen. Das Vorwort beginnt mit dem Satz: "Soziale Ideen, so scheint es, hatten im 19. und 20. Jahrhundert ihre Konjunktur; das 21. Jahrhundert braucht sie anscheinend nicht mehr - so satt an Innovationen, wie es sich bereits an seinem Beginn selbst darstellt." (9) Das Werk ist insofern eine historischer Rückblick, bezogen auf die "soziale Frage" aus der Zeit der Hochindustrialisierung. Es will freilich mehr als eine Ideengeschichte bieten: "Soziale Ideen sind in der Regel keine in sich tragfähigen Gedankengebäude, noch weniger Systeme, sondern Wertorientierungen, Deutungsmuster, handlungsrelevante Vorstellungshorizonte, auch Denkstile, die gesellschaftliche Veränderungen und kulturelle Wandlungen beschreiben, begleiten und einfordern." (9) Eine Vorentscheidung fällt jedoch bereits mit der Überzeugung der Autoren, "daß soziale Ideen in einem grundsätzlichen Sinn nicht liberale sein können, da sie sich gegen die Unterstellung einer durch Markt und Wettbewerb gekennzeichnete natürliche Ordnung wenden müssen." (10) In der Tat wird ein soziale Maßnahmen und Eingriffe prinzipiell ausschließender Liberalismus nicht unter "soziale Ideen" verbucht werden können. Aber ist dies die einzig denkbare Vorstellung von Liberalismus? Gab und gibt es nicht auch einen sozialen Liberalismus, einen Sozialliberalismus? Die Auswahl der Ideen im Handbuch ist also von vornherein begrenzt.

Fast 600 Seiten sind der Ideengeschichte des deutschen Sozialismus gewidmet. Walter Euchner hat den Teil I verfasst, der bis zum Jahr 1933 reicht (19-350). Die Einleitung skizziert den Übergang von der vorindustriellen Gesellschaft zur Industriegesellschaft (21 ff.) und wirft einen Blick auf außerdeutsche Vorbilder des Frühsozialismus, beginnend mit J. J. Rousseau (25 ff.). Ab dem 2. Kapitel "Die frühe Entwicklung des sozialistischen Denkens in Deutschland" (55 ff.) bleibt die Darstellung auf Deutschland beschränkt. Nach J. G. Fichte wird J. K. Rodbertus-Jagetzow und danach der Handwerkerkommunismus und -sozialismus (64 ff.) vorgestellt. Kapitel 3 ist K. Marx und F. Engels gewidmet (99-127). Es folgen Kap. 4: Ferdinand Lassalle und der Lassalleanismus (128 ff.), Kap. 5: Sozialistisches Denken im Kaiserreich (146 ff.) und gesondert betrachtet in Kap. 6: Konzepte sozialistischer Realpolitik (190 ff.) Hier kommen Praxisfelder wie Sozialversicherung, Arbeiterschutz, Steuern und Zölle, kommunaler Wohnungsbau, Konsumgenossenschaften sowie Tarifvertrags- und Schlichtungswesen vor 1914 zur Sprache. Das 7. Kap. "Sozialismus im Krieg und in der Zeit des Umbruchs" (263 ff.) schildert die Auseinandersetzungen um Imperialismus, Kolonialismus und den Rätegedanken, sowie Sozialisierungskonzepte. Kap. 8 befasst sich mit der Weimarer Zeit: "Aufschwungshoffnung und Sturz des demokratischen Sozialismus in der Zwischenkriegszeit" (297 ff.), wiederum unter Berücksichtigung des Theoriediskurses wie der praktischen Strategien.

Helga Grebing (361-595) hat Teil II, die Ideengeschichte des Sozialismus nach 1945 beigesteuert. Nach einem Rückblick auf Vorstellungen der deutschen Emigranten und Konzeptionen des Neuanfangs wird im Wesentlichen die Programmdebatte in der (west)deutschen Sozialdemokratie seit 1946 nachgezeichnet. Dies geschieht mit großer Sachkenntnis. Seitenblicke fallen auf neoliberale Positionen, nämlich W. Röpke, F. A. v. Hayek, A. Rüstow (400 ff.), sodann auf die Vertreter einer "Neuen Linken", H. Marcuse und E. Bloch (497 ff.) und schließlich auf J. Habermas und O. Negt (546 ff.) sowie auf R. Dahrendorf und H. Jonas (552 ff.). Die Sozialismusdiskussion außerhalb der SPD ist nicht im Blick. Ein eigenes Kapitel (4) ist dem "DDR-Sozialismus" gewidmet (510-545). Der nichtdeutsche Sozialismus wird hingegen nicht erwähnt. Der 2. Teil schließt mit einem Ausblick auf "Zukunftsfragen", nämlich: "1. Hat die Arbeit eine Zukunft oder gibt es eine Zukunft ohne Arbeit?" (585 ff.), und "2. Was bleibt vom Sozialismus?" (593 ff.). In diesem Ausblick wird deutlich, dass die Frage und Suche nach sozialen Ideen kein Monopol des als Partei organisierten Sozialismus ist.

Die beiden folgenden Beiträge machen dies ebenfalls deutlich und anschaulich.

Franz Josef Stegmann hatte bereits 1969 den Beitrag über den deutschen Sozialkatholizismus verfasst. Zusammen mit Peter Langhorst hat er den neuen Beitrag in drei Kapiteln gestaltet. Der Aufriss ist derselbe geblieben. Historisch gegliedert wird nach drei Phasen: 1. Das Werden und die Krisen eines sozialen Katholizismus von der Frühzeit bis zum 1. Weltkrieg (613 ff.); 2. Der katholisch-soziale Pluralismus in der Weimarer Zeit (713ff.) und 3. Die Zeit von 1945 bis zur Gegenwart "Der deutsche Katholizismus in der sozialpolitischen Mitverantwortung" (769 ff.). Vorangestellt ist eine knappe Überlegung zum Verhältnis von kirchlichem Heilsauftrag und politisch-sozialem Engagement (607 ff.) sowie zu den Grundlagen katholischer Soziallehre (610 ff.). Die allmähliche Entwicklung eines sozialen Katholizismus, der sich von politischer Romantik und patriarchalischem, caritativem Denken löste, wird detailliert vorgeführt.

Das Ständekonzept wird aufgegeben; Kolping und Bischof von Ketteler kommen ausführlich zu Wort. Die sozialstaatlichen Programme und die Auseinandersetzung um gewerkschaftliche Interessenvertretung, insbesondere um die christlichen Gewerkschaften, werden genau nachgezeichnet. Die Weimarer Zeit sah den deutschen Katholizismus in politischer Verantwortung, nicht nur aufgrund der Regierungsbeteiligung des Zentrums, sondern vor allem durch den Reichsarbeitsminister Heinrich Brauns (1868-1939), einen Priester (756 ff.). Die Wiener Richtungen, ständestaatliche Vorstellungen, die Konzeptionen eines "christlichen Sozialismus" sind angemessen berücksichtigt. Eingehend betrachtet werden Probleme der politischen und sozialen Praxis (746 ff.). Die Bedeutung des deutschen Katholizismus in der Bundesrepublik nach 1945 für die Sozialpolitik demonstriert das 3. Kapitel anschaulich und eindrücklich. Einfluss ausgeübt wurde auf die Theoriediskussionen der frühen CDU (775 ff.), z.B. vom "Walberberger Kreis" (778 ff.). Das Verhältnis der katholischen Kirche zur SPD entspannte sich. Die soziale Marktwirtschaft wurde nach einigen Vorbehalten grundsätzlich akzeptiert. Besonderes Interesse galt der sozialen Sicherung (dynamische Rente) und einer gerechten Einkommensverteilung (798 ff.) sowie der Mitbestimmung (813 ff.). Als neue Strukturprobleme kamen Entwicklungshilfe und Entwicklungszusammenarbeit in Sicht (831 ff.), ferner Ökologie und Umweltschutz (843 ff.).

Zusammenfassung und Ausblick des Beitrags orientiert sich am Sozial- und Wirtschaftswort der Kirchen "Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit" (855-862). Der Beitrag vermittelt ein umfassendes Bild der Ideen und Aktivitäten des Katholizismus in Deutschland. Die päpstlichen Voten (Enzykliken) und die Äußerungen des Konzils sind als Rahmenbedingungen und Vorgaben einbezogen und inhaltlich berücksichtigt. Noch farbiger wäre das Bild freilich geworden, wären auch außerdeutsche Positionen wie der französische Sozialkatholizismus (Arbeiterpriester), die "Theologie der Befreiung" oder Versuche einer Synthese aus Katholizimus und Sozialismus oder der Wirtschaftshirtenbrief der Bischöfe der USA einbezogen. Der Katholizismus in der DDR kommt nicht vor. Der Beitrag ist kenntnisreich, instruktiv und abgewogen.

In derselben Weise konzipiert ist der von Traugott Jähnichen und Norbert Friedrich verfasste 4. und letzte Teil "Geschichte der sozialen Ideen im deutschen Protestantismus" (873-1103). T. Jähnichen ist bereits als Kenner der Sozialgeschichte des Protestantismus ausgewiesen durch den Quellenband "Die protestantischen Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft", den er zusammen mit G. Brakelmann 1994 veröffentlichte. Der Beitrag im Handbuch ist wiederum historisch gegliedert in sieben Ka-pitel:

Das 1. Kapitel behandelt die frühen Impulse eines sozialen Protestantismus angesichts von Pauperismus und Frühindustrialisierung (878 ff.). Der Neuansatz christlicher Liebestätigkeit zwischen Aufklärung und Erweckungsbewegung ist das Thema (Oberlin, die deutsche Christentumsgesellschaft, J. Falk, A. Graf von der Recke-Volmerstein, Baron von Kottwitz). Das 2. Kapitel behandelt "Die Innere Mission als Kristallisationspunkt des sozialen Protestantismus" (895 ff.). Im Mittelpunkt steht Wicherns Reformprogramm der Inneren Mission. Der Weg vom Liebespatriarchalismus zur sozialen Teilhabe wird hier nachgezeichnet. Das 3. Kapitel ist dem sozialen Protestantismus im Kaiserreich gewidmet und skizziert die Anfänge einer Sozialstaatsentwicklung (922 ff.). Adolf Stoecker, Rudolf Todt, der Evangelisch-soziale Kongress u. a. mehr werden sachkundig und sorgfältig erörtert. Das 4. Kapitel trägt die Überschrift: "Der Prozeß der Verkirchlichung und Ausdifferenzierung des sozialen Protestantismus in der Weimarer Republik" (982 ff.). Behandelt werden die Aufnahme der sozialen Frage als Aufgabe der verfassten Kirche, sozialkonservative (R. Seeberg, F. Brunstäd) und sozialliberale Programmatik und der Religiöse Sozialismus. Das sehr kurz gehaltene 5. Kapitel ist der Zeit des Kirchenkampfes und des Dritten Reiches gewidmet (1021 ff.); in ihm wird die Krise des sozialen Protestantismus in der Auseinandersetzung mit dem totalen Staat 1933/34 geschildert und es werden die Neuordnungskonzepte des Kreisauer Kreises und der Freiburger Denkschrift benannt und referiert. Kapitel 6 "Die soziale Marktwirtschaft als sozialethisches Leitbild des Protestantismus" (1035 ff.) gilt der theologisch-sozialethischen Neuorientierung nach 1945. Das abschließende 7. Kapitel "Vom gesellschaftsverändernden Aufbruch der sechziger zur Verteidigung sozialer Gerechtigkeit gegenüber neoliberalen Gesellschaftsmodellen seit den achtziger Jahren" (1070 ff.) deutet die Gegenwart. Den Abschluss bildet, wie im Beitrag zum Katholizismus, das Sozial- und Wirtschaftswort der Kirchen (1095 ff.).

Insgesamt ist die Entwicklung eines sozialen Protestantimus im 19. Jh. und der Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg kundig und überzeugend behandelt. Im Blick auf die Entwicklung der letzten 40 Jahre gibt es freilich Lücken. Aus der DDR ist lediglich das religiös-sozialistische Erbe bei Emil Fuchs, dem "fortschrittlichen" Theologen in Blick genommen (1067 ff.). Die sozialen Ideen in den Kirchen der DDR sind freilich noch wenig erforscht. Aber mehr als der Verweis auf E. Fuchs ist doch möglich. Die "Zehn Artikel über Freiheit und Dienst der Kirche", 1963, handeln auch von der Arbeit. Themen waren außerdem, neben der Friedensfrage, die Menschenrechte, gerade auch die sozialen Rechte, und nach 1980 die Umwelt. Auch im Blick auf die Diskussion innerhalb der EKD und in der Bundesrepublik Deutschland finden sich Lücken: Die Studien der Kammer für soziale Ordnung sind nur spärlich wahrgenommen. Die Auseinandersetzungen um Sozialversicherung, Gesundheitswesen, und damit um den Sozialstaat sind nicht thematisiert, ebensowenig kommt die Entwicklungshilfe und -politik in Sicht, die in den evangelischen Kirchen in den beiden deutschen Staaten zu neuen sozialen Überlegungen Anlass und Anstoß gab; man denke nur an die Kontroversen um die "Multis", die multinationalen Gesellschaften oder an das Stichwort "Weltarmut". Kurzum: Der Beitrag über den Protestantismus ist im Blick auf die jüngste Vergangenheit noch ergänzungsfähig.

Das Werk schließt mit einem Nachwort der Autoren (1104- 1112), das einen skeptischen Unterton trägt. Die Tradition der sozialen Ideen lehrt, "Gerechtigkeit und Solidarität als unverzichtbare Werte einer menschenwürdigen Gesellschaft" zu begreifen (1104). Nutzenmaximierender Egoismus, Globalisierung, die Logik der Marktwirtschaft, die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und anderes stellen diese Tradition prinzipiell in Frage. Die sozialstaatliche Konzeption des "rheinischen Kapitalismus" droht durch einen neoliberalen Marktradikalismus verdrängt zu werden. Nimmt man die Probleme der 3. Welt, der sog. Entwicklungsländer hinzu, mitsamt der demographischen Entwicklung und den ökologischen Schäden und Gefährdungen, dann scheint die Orientierungskraft der demokratisch-sozialistischen Gesellschaftsdeutung wie der christlichen Sozialethik immer mehr zu schwinden. Dies ist für die Autoren Anlass, diese Tradition in Erinnerung zu rufen und der Zukunft zu vermitteln.

Die Arbeitsleistung des Werkes ist imponierend. Dennoch stellen sich zwei grundsätzliche Fragen:

1. Kann man die sozialen Ideen so für sich betrachten, ohne die Sozialgeschichte und die politischen Rahmen- und Randbedingungen mitzubedenken? Die Ideengeschichte des Katholizismus und des Protestantismus kommt ohne Seitenblicke auf die Kirchengeschichte nicht aus - zum Glück. Ist aber auch die Ideengeschichte des Sozialismus eine Geschichte von Theorien oder nicht doch auch weithin Reflex politischer Konstellationen?

2. Damit zusammen hängt die Begrenzung auf Deutschland. Für den Katholizismus ist der Einfluss von Papst, Kurie und Konzil wichtig, für den Protestantismus, zumal nach und seit 1945, ist die Ökumenische Bewegung unverzichtbar; das ist ausdrücklich zu bedenken. Das kommt auch durchaus zur Sprache. Aber wie ist der Sozialismus ohne die weltgeschichtliche Spannung zwischen freiheitlichem Sozialismus und totalitärem Kommunismus zu begreifen? Lenin, Stalin, Trotzki, aber auch Tito, kommen im Personenregister, Eurokommunismus kommt im Sachregister nicht vor. Das verweist doch auf eine erhebliche Begrenzung des Blickwinkels, die manches in den Theoriekontroversen, die nachgezeichnet werden, folglich allzu theoretisch erscheinen lässt; die Parteigeschichte ist weithin ausgeblendet.

Quellen- und Literaturverzeichnis, Personen- und Sachregister machen das Handbuch zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk. Seine Absicht ist es, Traditionen und Ideen sozialer Verantwortung im Gedächtnis zu halten und weiterzugeben. Dabei wird, zutreffend, vorausgesetzt, dass erst Kenntnis von Tradition und Erfahrungswissen eigene Orientierung ermöglicht. Geschichtsvergessenheit ist eine, sicherlich nicht die einzige, Wurzel von Orientierungsverlust. Andererseits kann freilich das Bemühen, nichts der Vergessenheit anheimfallen zu lassen, auch dazu führen, dass die Last der Geschichte daran hindert, eigene, auch neue und unerprobte Wege zu suchen und zu begehen. Ein antiquarisches Interesse wird dann beherrschend, und die schiere Masse der Überlieferung wird zum Ballast, der neues Denken hemmt. Das Handbuch stellt, das ist seine große Leistung, Material zur eigenen Urteilsbildung bereit, das freilich vom Benutzer selbständig und kritisch auf gegenwärtige Fragen zu beziehen ist. Es ist ein unverzichtbares Hilfsmittel für historische Wahrnehmung.