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Ausgabe:

Juni/2002

Spalte:

614

Kategorie:

Allgemeines

Autor/Hrsg.:

[Martikainen, Jouko:]

Titel/Untertitel:

Trinitäts- und Christusdogma. Ihre Bedeutung für Beten und Handeln der Kirche. Festschrift für Jouko Martikainen. Hrsg. von J. Reller u. M. Tamcke.

Verlag:

Münster-Hamburg-London: LIT 2001. 265 S. 8 = Studien zur Orientalischen Kirchengeschichte, 12. ¬ 20,90. ISBN 3-8258-5278-4.

Rezensent:

Reinhart Staats

Jouko Martikainen, von 1984 an Professor für die Kirchengeschichte des Orients in Göttingen und besonders ausgewiesen als Kenner der syrischen Kirchengeschichte, hat im April 2001 sein 65. Lebensjahr vollendet. Die vorliegende Festschrift aus dem Schüler- und Kollegenkreis ist eine Sammlung von Beiträgen, die sich, von der syrischen Kirchengeschichte ausgehend, im weitesten Sinne mit der Entwicklung der Trinitätslehre befassen.

So findet sich unter anderem eine auf Barhebraeus und den Katholikos-Patriarchen Timotheus I. bezogene kirchengeschichtliche Reflexion auf den aktuellen Dialog zwischen den in der Tradition von Chalkedon stehenden Orthodoxen und den Orientalisch-Orthodoxen Kirchen (Wolfgang Hage: "Chambésy 1990 und zwei syrische Stimmen aus dem Mittelalter", 9-20), ein Aufsatz über Aspekte des Verhältnisses von Christologie und Soteriologie (Jobst Reller: "Zur Deutung des Heilswerkes Christi in der syrischsprachigen Paulinenauslegung", 67-90), ebenso ein Beitrag zum Verhältnis von asketischer Vollkommenheitslehre und Gottesbild (Martin Tamcke: "Gedankensplitter zu Gotteslehre und Gottesbild in den ostsyrischen Mönchsregeln am Ende des 6. Jahrhunderts", 91-101).

Hervorzuheben sind auch Aufsätze zum Thema Offenbarung und Vernunft bei Immanuel Kant (Hans-Olof Kvist: "Grundsätzliches zum christlichen Sprachgebrauch in Immanuel Kants Religionsdenken", 147-161), zur Christologie Dietrich Bonhoeffers (Hans-Walter Krumwiede: "Nachfolge und Widerstand", 163-194), zur Trinitätslehre Calvins (Eberhard Busch: "Das trinitarische Bekenntnis im Genfer Gottesdienst", 195- 209) und zur spätmittelalterlichen Klosterreform (Inge Mager: "Bemühungen um die Reform der Klosterkonvente im fünfzehnten Jahrhundert", 223-243).

Die Beiträge unterscheiden sich nach Thematik und Niveau, doch mag dies dem Charakter einer Festschrift entsprechen. Die Würdigung des Jubilars hätte um eine Bibliographie ergänzt werden können. Sympathisch sind die eingestreuten persönlichen Bezüge (so von Martin Tamcke, 91, Anm. 1).