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Ausgabe:

September/2001

Spalte:

979

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

Titel/Untertitel:

Jahrbuch der Religionspädagogik. Hrsg. von P. Biehl, Chr. Bizer, R. Degen, N. Mette, F. Rickers, F. Schweitzer. Bd. 16.

Verlag:

Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag 2000. 245 S. ISBN 3-7887-1826-9.

Rezensent:

Christian Grethlein

Diesmal wendet sich das grundlegende Periodikum deutschsprachiger Religionspädagogik dem Thema "Schlüsselerfahrungen" zu.

Der Band wird durch einen umfangreichen, hermeneutisch ausgerichteten Beitrag von P. Biehl eingeleitet: "An Schlüsselerfahrungen lernen. Schlüsselerfahrungen in hermeneutischer, theologischer und religionspädagogischer Perspektive" (3-49). Unter breiter Bezugnahme auf vornehmlich philosophische Überlegungen versucht Biehl, den Begriff der "Schlüsselerfahrung" als eine didaktische Kategorie zu erweisen, "mit deren Hilfe zentrale Themen religiösen Lernens ... erschlossen werden können" (41). Allerdings erstaunt es angesichts der Breite der Ausführungen, dass grundlegende sprachanalytische Arbeiten (z. B. J. Tracks "Sprachkritische Untersuchungen zum christlichen Reden von Gott", 1977) und fundamental-religionspädagogische Überlegungen (z. B. die B. Schröders zu "Erfahrung mit der Erfahrung", in: ZThK 1998, 277-294) keine Beachtung finden.

Ihre Berücksichtigung hätte es leichter gemacht, Begriffe und Argumentationsstrukturen zur Verfügung zu stellen, um die den Hauptteil des Bandes bildenden, teils persönlich anrührenden, teils zeitgeschichtlich interessanten 13 Berichte zu "Schlüsselerfahrungen" in ihrer theologischen und religionspädagogischen Bedeutung zu erfassen. So tut sich F. Schweitzer in seinem religionspädagogischen Resümee "Schlüsselerfahrungen - ein neues religionspädagogisches Konzept?" (191-212) sichtbar schwer, die Biehlschen Überlegungen und die konkreten Berichte in ein religionspädagogisches Verhältnis zu setzen und dabei über die bisherige Arbeit an einer erfahrungsbezogenen und korrelativen Didaktik hinausführend Neues aufzuzeigen.

Wie gewohnt wird der Band durch anregende Literaturberichte, diesmal verfasst von H. Zwergel und H.-G. Heimbrock, abgeschlossen.