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Ausgabe:

Oktober/1998

Spalte:

974 f

Kategorie:

Judaistik

Autor/Hrsg.:

Moor, Johannes C. de

Titel/Untertitel:

A Bilingual Concordance to the Targum of the Prophets.
2: Judges, ed. by W. F. Smelik.
3-5: Samuel (I-III), ed. by E. van Staalduine-Sulman.
6-8: Kings (I-III), ed. by B. Grossfeld.

Verlag:

2: VII, 527 S. Lw. hfl. 210.-;
3-5: VI, 360 S., IV, 337 S., IV, 369 S. Lw. hfl 184.-, 165.-, 180.-;
6-8: VI, 338 S., IV, 375 S., IV, 373 S. Lw. hfl. je 190.-.
Leiden-New York-Köln: Brill 1996/97. gr.8. ISBN 90-04-10284-1.

Rezensent:

Stefan Schreiner

Nachdem der Projektleiter den ersten Band der Bilingual Concordance to the Targum of the Prophets (= BCTP) 1995 herausgebracht hat, sind in den zurückliegenden beiden Jahren in ebenso bemerkenswerter wie erfreulicher Zügigkeit mit den hier anzuzeigenden nun die nächsten von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Projektes besorgten Bände der Konkordanz erschienen, eines Werkes, das im Zeitalter von Internet- und CD-Rom-Datenbanken allein schon seines Umfangs wegen allen Respekt vor der editorischen und der verlegerischen Courage gleichermaßen abnötigt.

In Anlage und Durchführung folgen die jetzt vorgelegten Bände selbstverständlich den Regeln, die der Projektleiter und Gesamtherausgeber in der Einleitung zum ersten Band dargelegt hat (Bd. I, VII-IX). Da diese insgesamt 24 Regeln für die Erstellung der einzelnen Konkordanzeinträge an anderer Stelle bereits vorgestellt worden sind (ThLZ 122, 1997, 555 f.), kann auf eine erneute Zusammenfassung daher hier verzichtet werden. Hinzuweisen ist gleichwohl darauf, daß sie ab Band VI durch weitere neun ergänzt bzw. spezifiziert worden sind (VI). Als Ziel der Konkordanz geblieben ist, zum einen den gesamten nach Formen geordneten, aramäischen und hebräischen Sprachschatz eines jeden Prophetenbuches der Reihe nach zu erfassen, und damit zum anderen zugleich Buch für Buch eine komplette aramäisch-hebräische Synopse der entsprechenden Texte zu liefern. Dafür daß die nach aramäischen Lemmata geordnete Konkordanz gleichsam auch als hebräische Konkordanz genutzt werden kann, sorgen die ausführlichen hebräisch-aramäischen Indices, die jeweils am Schluß der Konkordanz abgedruckt sind (Bd. II, 492-527; Bd. V, 310-368; Bd. VIII, 322-373).

Nicht nur für die weitere Targumforschung im allgemeinen wird diese Konkordanz ohne Frage ein bald unentbehrliches Hilfsmittel sein, auch wenn trotz des erfreulich deutlichen Aufschwungs der Targumforschung in den letzten Jahren der Kreis ihrer Nutzer eher klein bleiben dürfte; bereichert sie doch unser Wissen auf dem Gebiete der aramäischen Lexikographie und Grammatik, worauf B. Grossfeld expressis verbis und zu Recht aufmerksam gemacht hat (Bd. VI, S. V), ebenso wie unsere Kenntnis der früh-jüdischen Auslegung(sgeschichte) der hebräischen Bibel. Denn die mit größter Sorgfalt vorgenommene, auch die Varianten berücksichtigende minutiöse Bestandsaufnahme der Targumtexte, die hier geboten wird, hält ja nicht allein alle Fein- und Besonderheiten in Sprache und Inhalt ihrer Textüberlieferung fest, sondern dokumentiert damit zugleich auch Vers für Vers den jeweils spezifisch exegetischen Beitrag, den die Targumim mit ihrer Wiedergabe des hebräischen Textes zur Auslegung(sgeschichte) der hebräischen Bibel geleistet haben, ein Beitrag, der noch längst nicht immer in dem ihm gebührenden Maße in der alttestamentlichen Exegese gewürdigt wird.

Freilich stellt sich die Frage der Grenzen der Benutzbarkeit einer Konkordanz wie der vorliegenden alsbald von selbst. So bewundernswert die geleistete immense Arbeit ohne jeden Zweifel ist, und so dankbar man allen am Projekt Beteiligten für ihre Mühe auch sein muß, so fragt sich am Ende doch, ob eine auf 20 Bände angelegte Konkordanz noch ein im wahrsten Sinne des Wortes handhabbares Werk darstellt, ungeachtet der Tatsache, daß in einer gedruckten Konkordanz zu blättern, noch immer ungleich angenehmer ist, als vor dem Bildschirm zu sitzen und zu browsen. Wenn man jedoch bedenkt, daß allein für die Bücher Samuel und Könige jeweils 3 Bände gebraucht wurden, um ihren aramäischen und hebräischen Sprachschatz zu erfassen, dann sind die Grenzen ihrer praktischen Benutzbarkeit doch schnell aufgezeigt.