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Ausgabe:

November/1998

Spalte:

1075 f

Kategorie:

Bibelwissenschaft

Titel/Untertitel:

A Greek-English Lexicon of the Septuagint. II: K-O. Compiled by J. Lust, E. Eynikel, K. Hauspie.

Verlag:

Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft 1996. LXII, S. 218-528 8. Kart. DM 42,-. ISBN 3-438-05126-7.

Rezensent:

Traugott Holtz

Der erste Teil des "Griechisch-englischen Lexikons zur LXX" ist in ThLZ 121, 1996, 917-920, angezeigt und zu würdigen versucht worden1. In angemessener Frist ist durch das Erscheinen des zweiten Teils das Werk, das einem dringlichen Desiderat sehr dankenswert aufhilft, zu einem erfreulichen Abschluß gebracht worden. Der neue Teil gleicht im wesentlichen dem ersten, und das ist gut so; denn der war - und ist - gut. Nicht mehr erscheint, anders als bei Teil I, die Mitarbeit von G. Chamberlain auf dem Titelblatt, sonst aber ist der personelle Stab offenbar bemerkenswert stabil geblieben, ein Zeichen für die Qualität der Arbeit in Löwen.

Der in Teil I (IV) angezeigte Plan, in einem eigenen Band alle Verbformen unter Verweis auf ihre Grundform, unter der sie im Lexikon zu finden sind, aufzuführen, ist aufgegeben worden, da er durch das Erscheinen von B. A. Taylor, The Analytical Lexicon to the Septuagint. A Complete Parsing Guide, Grand Rapids, 1994, überflüssig geworden sei. Wohl aber bereiten die Herausgeber - neben einer Präsentation aller (lexikalischen) Varianten in den kritischen Ausgaben der LXX - ein Lexikon zu Aquila, Theodotion und Symmachus vor, trotz ihrer in Bd. I, S. VI geäußerten, nicht ganz unberechtigten Bedenken. Es ist mit ihnen zu hoffen, daß sie auch dafür, wie für ihre bisherige Arbeit, die nötigen Sponsoren finden.

Anlage und Durchführung des lexikalischen Teils entsprechen genau dem Vorgehen im ersten Band. Die Grenzen des Verfahrens werden im wesentlichen durch den Computer gezogen; wenn man das kritisch vermerkt, so muß man doch zugleich anerkennen, daß ohne seinen Einsatz ein derartiges Unternehmen in der vorgelegten Gestalt und zu einem so erstaunlichen Preis undenkbar wäre. Die inhaltliche Ausgestaltung der Lemmata ist freilich ohnehin das eigenverantwortete Werk der Bearbeiter; und daraus ist reicher Gewinn zu ziehen! Das gilt nicht nur für die sprachliche Erschließung der LXX selbst, sondern für die des Judengriechischen (und damit auch für die Sprache des frühen Christentums) überhaupt, dazu für die Überlieferungsgeschichte des Alten Testaments einschließlich seiner deuterokanonischen Partien und seiner der LXX vorausliegenden semitischen Gestalt. - Das ungemein reichhaltige Literaturverzeichnis (über 50 Seiten!) ist gegenüber Teil I umgestaltet, erweitert und auf den aktuellsten Stand gebracht. Das ist eine eigenständige Bereicherung des Lexikons, für die man noch einmal besonders dankbar sein kann.

Neben dem Dank an die Herausgeber und ihre Mitarbeiter darf auch ein solcher an die Deutsche Bibelgesellschaft ausgesprochen werden, die das technisch gewiß nicht leicht zu bewältigende Werk vorzüglich veröffentlicht hat; das Vorwort nennt in seinem Dank denn auch den Mitarbeiter der Gesellschaft J. Lang ausdrücklich.

Fussnoten:

1 Versehentlich ist dort anstelle von E. Eynikel die Mitherausgeberin K. Hauspie als "holländischer Alttestamentler" vorgestellt worden; sie gehört als Mitarbeiterin des federführenden Herausgebers J. Lust zur Katholischen Universität Löwen.