Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

September/1996

Spalte:

846 f

Kategorie:

Kirchengeschichte: Allgemeines

Autor/Hrsg.:

[Pettke, Sabine]

Titel/Untertitel:

Biographisches Lexikon für Mecklenburg, Bd. 1.

Verlag:

Lübeck: Schmidt-Römhild 1995. 253 S. geb. gr.8o, DM 48,-. ISBN 3-7950-3702-6.

Rezensent:

Gert Haendler

Über das Biographische Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck hatte ThLZ 1986, 732 f. (Bd. 7) und ThLZ 1990, 333 f. (Bd. 8) kurz berichtet. Das neu begonnene Unternehmen für Mecklenburg lehnt sich bewußt an dieses Vorbild an. Die Hgn. ist Lehrbeauftragte für Kirchengeschichte Mecklenburgs an der Theologischen Fakultät Rostock. Im Vorwort stellt sie bedauernd fest, daß aus finanziellen Gründen auf einen hauptamtlichen Redakteur verzichtet werden mußte. Der stattliche Band informiert über 67 Personen, darunter Marschall Blücher, der Komponist Friedrich von Flotow und Margarete Sambiria, Königin von Dänemark. Am stärksten sind die Mediziner vertreten (20), danach fürstliche Personen (16). Für die Kirchengeschichte sind folgende Artikel bemerkenswert:

Herzog Albrecht VII. hatte Einfluß auf die Reformationsgeschichte (9-13); Lucas Bacmeister wirkte als führender Kirchenmann um 1600 in Rostock (22-26); der Mönch Berno wurde 1160 erster Bischof von Schwerin (27-31); Fürst Gottschalk erlitt als Missionar 1066 das Martyrium (104-106); Theophil Großgebauer schrieb 1661 in Rostock seine "Wächterstimme aus dem verwüsteten Zion" (107-109); Herzog Heinrich V., der "Fredemaker", setzte sich umsichtig für die Einführung der Reformation ein (116-120); die abotritische Fürstentochter Hodica soll um 990 Äbtissin gewesen sein (125 f.); Heinrich Müller verfaßte 1659 ein neues Gesangbuch und wirkte auf J. S. Bach (170-174); Simon Pauli (+ 1591) wirkte als Superintendent und Professor in Rostock (175-180); Johann Quistorp, Vater und Sohn, waren einflußreiche Rostocker Reformtheologen im 17. Jh. (183-188); Valentin Schacht setzte sich als Theologieprofessor für die Konkordienformel ein (189-191); Konrad Schlüsselburg stritt um 1600 als Gnesiolutheraner (191-196); Herzog Ulrich III. hat Verdienste um die Ordnung der evangelischen Landeskirche in der Zeit um 1600 (231-235).