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Ausgabe:

September/2000

Spalte:

895–898

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Martyn, J. Louis

Titel/Untertitel:

Galatians. A New Translation with Introduction and Commentary.

Verlag:

New York-London-Toronto-Sydney-Auckland: Doubleday 1997. XXIV, 613 S. gr.8 = The Anchor Bible, 33. Lw. $ 39.95. ISBN 0-385-08838-8

Rezensent:

Ulrich Schoenborn

J. L. Martyn's Werk folgt einer strengen Gliederung: Übersetzung, Erläuterung der literarischen Struktur, Kontext, Gedankengang des Abschnitts, Vers-für-Vers-Erklärung. Theologische Voraussetzungen, Implikationen und Konsequenzen, sowie der Stellenwert des Briefes im corpus paulinum werden in 52 Exkursen reflektiert. - In der Bibliographie (43-78) dominieren anglo-amerikanische Veröffentlichungen. Doch fehlt auch die exegetische Diskussion aus dem deutschsprachigen Raum nicht. Ausführlich kommen jüdisch-apokalyptische und rabbinische Quellen zu Wort.

M. gibt der Klärung philologischer Probleme viel Raum, damit die Übersetzung in den gegenwärtigen (engl.) Sprachgebrauch exakt und leserbezogen ausfällt. Analoges gilt für religionsgeschichtliche Fragen. Die Darstellung zeichnet sich durch didaktische Reflexion aus, geht es doch um die Vermittlung elementarer Einsichten in die Theologie des Apostels. Die Grundlinie des Kommentars ist Ernst Käsemann verpflichtet, worauf vor allem die Bestimmung des paulinischen Denkens als apokalyptische Theologie hinweist. Zu dieser Verortung in einer Auslegungstradition des Protestantismus tritt ein zweiter Aspekt: die Unterscheidung zwischen Religion und Theologie.

Das epistolare Geschehen wird als Drama verstanden, das von der Beziehung zwischen den involvierten Akteuren (Absender, Empfänger, die Gemeinden in Jerusalem bzw. Antiochien, Petrus, Jakobus, judenchristliche Wandermissionare u. a.) geprägt ist. Gegenwärtige Leser sind darum Theaterbesuchern vergleichbar, die sich erst zum 3. oder 4. Akt eingefunden haben und mit Mühe die verschiedenen Beziehungsebenen identifizieren und differenzieren müssen. Sein hermeneutisches Prinzip schreibt M. Walter Bauer zu: "On the way toward ascertaining the intention of an early Christian author, the interpreter is to ask how the author's document was understood by those who first read or heard it" (42).

Paulus schreibt Gal aus zeitlichem Abstand und motiviert durch aktuelle Ereignisse (Eindringen fremder Missionare). Dadurch ergibt sich eine Verschränkung zweier Ebenen (160: "re-velatory history in the form of a personal memoir"). M. setzt den Konsens der neueren kritischen Exegese voraus, geht im Detail jedoch oft eigene Wege, wenn er z. B. das Resultat des Jerusalemer Treffens (2,1-10) als "Zeitbombe" (vgl. 220 ff.) charakterisiert, weil entscheidende Fragen ungeklärt geblieben waren. Die Tatsache, dass die Ausführungen des Apostels polemisch und scharf ausfallen, darf nicht als Anti-Judaismus gedeutet werden. Paulus ist kein "Marcion anticipated" (vgl. 365). Seine Polemik richtet sich gegen Versuche, ein exkludierendes Heilsverständnis Menschen nicht-jüdischer Herkunft aufzuzwingen.

Der Brief stellt ein "substitute for oral communication" dar. Deshalb kann auf rhetorische Eigenarten des Textes eingegangen werden. Über Recht und Grenze der rhetorischen Analyse wird vor allem mit H. D. Betz diskutiert (vgl. 21 ff.).

Nach M. verfolgt Gal weder forensische noch deliberative Ziele. Vielmehr verkündigt Paulus erneut das Evangelium "but the gospel itself is not fundamentally a matter of rhetorical persuasion" (22). Niemals könne das Evangelium "be subject to ratiocinative criteria that have been developed apart from it" (ebd.). Am Procedere forensischer Rhetorik lasse sich das verdeutlichen. Jede Argumentation gehe vom Konsens der Beteiligten im Blick auf die Wirklichkeit von Kosmos und Gesetz aus. Gewinner einer Debatte sei dann derjenige, dessen Argumente die gemeinsamen Prämissen konsistent und überzeugend reflektiert haben. Derartige Vorgaben teilt Paulus nicht. Vielmehr proklamiert er das Ende der bestehenden Welt und das Hereinbrechen eines neuen Kosmos. Und das erfordert eine ganz andere Rhetorik (vgl. 145 ff.). M. weist sie am Umgang des Apostels mit der Erfahrung nach, dass Menschsein heißt, Mächten ausgeliefert zu sein, die außerhalb des eigenen Verfügungsbereiches stehen (vgl. 2,4; 4,7.24; 5,1; ferner 370 ff.). Gegen die Unumstößlichkeit dieses ontologischen Aspekts führt Paulus seine Entdeckung ein, die apokalyptische Invasion Gottes in die Geschichte, durch die jener Zustand permanenter Versklavung aufgehoben wird. Weil aber Gottes Eingriff in diese Welt nach eigenen Kriterien verläuft, bedürfen die Menschen einer Mitteilung, damit sie das Neue und Unvergleichliche überhaupt sehen. Es ist das Evangelium, das nichts anderes tut, als jenen befreienden Akt bekannt zu machen. Insofern ist das paulinische Vorgehen rhetorisch ausgerichtet, allerdings "more revelatory and performative than hortatory and persuasive, although it is both" (23). Das Resultat ist "a radically new level of discourse". Denn "when this gospel is proclaimed, it is not Paul, but rather God, who calls and re-calls" (148).

Zum hermeneutischen Instrumentarium gehört die Unterscheidung von Antinomie und Antithese (vgl. 570 ff.) und die Antinomie zwischen Evangelium und religiöser Tradition. Paulus verwirft menschliche Aktivitäten, mit denen auf Gott eingewirkt werden soll (vgl. 37 A. 67 u. ö.). Er widersetzt sich Versuchen, das Christusereignis mit einer Illusion zu vertauschen. Mit dem Kommen Christi ist die wirkliche Welt hereingebrochen (vgl. 3,23-25) und jede Art von Religion aufgehoben worden. Gal entspreche daher "a rhetorical genre without true analogy in the ancient rhetorical handbooks ... it is a highly situational sermon" (23).

Hermeneutische Leitkategorie in M.s Kommentar ist zweifellos "Apokalyptik". Die Begriffe "Apokalyptik" bzw. "apokalyptisch" werden im Sinne eines "theological pattern of thought", nicht jedoch im Sinne eines "literary genre" (96 A. 47) verwendet. Das erweist sich gleich in der Auslegung der judenchristlichen Erlösungsformel 1,4a (vgl. 1,4b). Ein individualistischer Sündenbegriff wird überboten durch das Verständnis von Sünde als versklavender Macht, über die "God's battle of liberation" den Sieg erringt. Am Anfang der galatischen Glaubensgeschichte steht also etwas Unvergleichliches, ein neues Zeitverständnis.

Durch die Unterscheidung zwischen einer kosmologisch bzw. einer forensisch verstandenen Perspektive von Eschatologie wird die eingeschlagene Richtung noch verstärkt. Jene begreift die Weltsituation als Gegensatz zwischen Gott und widergöttlichen Mächten, deren Umtriebe Gott selbst beendet hat. Diese begründet die aktuelle Ausweglosigkeit mit menschlichem Fehlverhalten, das nur durch die Entscheidung für den Weg des Gesetzes überwunden werden kann. Nach M. gehört Paulus in das erste Modell, während die Gegner in Gal die andere Sichtweise vertreten (vgl. 98 f.).

Nun fehlen in Gal typische Elemente der apokalyptischen Literatur (vgl. 1Thess 4 f.; 1Kor 15 und Röm 8). Dennoch hält M. an seiner Einschätzung fest, weil Paulus mit einer Fülle von apokalyptischen Anspielungen und Signalen arbeite. Machtgedanke und Kriegsmotiv z. B. sind auf das Kreuz Christi fokussiert, wodurch sie an Eindeutigkeit gewinnen (vgl. 1,1; 1,4b; 3,13). "God's war of liberation was commenced and decisively settled, making the cross the foundation of Paul's apocalyptic theology" (101); "in the cross power met power, God's power vanquishing the powers of the world" (41 A. 76). Die Wende der Zeiten hat sich vollzogen und leitet einen Prozess ein, der als Fortsetzung jenes Kampfgeschehens verstanden werden muss. Auch im Wirken des Apostels setzt sich Gottes Krieg fort. Er kommt "from beyond" (94) bzw. ist "a stranger" (95; vgl. 1,12), kann also kein Funktionär der Jerusalemer sein. Sein Apostolat ist ebenfalls ein "invasive act" (144; vgl. 3,23; 4,4.6). Er trägt, wie er später sagen wird, die Stigmata des Kyrios am eigenen Leib (6,17), d. h. die "apocalyptic battle wounds" (568 A. 71).

In 5,13-6,10 setzt sich der apokalyptische Horizont fort. Die Galater werden als Soldaten auf das Schlachtfeld der Gegenwart gerufen (vgl. 5,24 ff.), wo es zu einer "epistemological crisis" (104) kommt. Wer davon erfasst ist, erhält eine neue Perspektive und eine entsprechende Ausrüstung (vgl. 4,5; 5,19-21.22 f.), um im "contested territory" bestehen zu können. Denn "God would not have to carry out an invasion in order merely to forgive erring human beings. The root trouble lies deeper" (105). "Evangelium" ("glad tidings") ist das apokalyptische Ereignis schlechthin (1,12; vgl. 127 ff.). Darum widerspricht Paulus allen, die es anders konzipieren.

- Wer sind die anderen Missionare ("teacher")? - M. rekonstruiert ihre Lehre (vgl. 117 ff.) und weist ihre Verwurzelung im Denken des Diasporajudentums nach. Ihr Vorgehen steht in Kontakt mit der Beschneidungspartei in Jerusalem. Gemeinsame Basis ist der theologische Primat der Tora (vgl. 236 ff.; 447 ff.; 457 ff.). Auch wenn Paulus persönlich angegriffen wurde, vermeidet er naheliegende Reaktionen und drängt auf die Sachebene. Er kann nicht akzeptieren, dass Christus zu einem "Funktionär des Gesetzes" (vgl. 125) gemacht wird. In seinen Augen sind jene Missionare Gegner Gottes, auch wenn sie sich als Sachwalter der Tora ausgeben (vgl. 1,6-9; 3,1-2.5; 4,17; 5,7-12; 6,12-14).

Was Paulus in 2,15-21 darlegt, richtet sich an Petrus wie die "Lehrer", ist zugleich aber auch ein "repreaching of the gospel" (247). Bei der Übersetzung von ÈÎÈÔÛÓË (engl. = rectification; 249 f.) hebt M. die antinomische Bestimmung hervor. Es reicht nicht, "Werke des Gesetzes" und "Glauben" als Alternativen herauszustellen. Der Mensch benötigt Befreiung vom Gesetz, nicht nur Vergebung. Alles hängt so an Gottes "move" (271), dem "apocalyptic shift" (273), der im "Glauben Jesu Christi", d. h. in seinem "faithful death in our behalf" (251 f.) gipfelt. Pistis als menschlicher Akt (2,19) lebt von der Pistis Christi (276: kausativer Genitiv).

- Seine theologische Abrechnung mit den "Lehrern" demonstriert Paulus dort, wo er als Exeget auftritt (vgl. 3,1-5,1). Heilige Tradition war ins Spiel gebracht worden, damit die Galater auf die Linie des Gesetzes eingeschworen werden sollten. Paulus sieht sich genötigt zu reagieren. Er nimmt Stichworte bzw. Zitate auf, entwickelt jedoch auf Grund seiner Vorgaben neue Perspektiven. Die Schrift wird durch "backward reading" (301) konstruktiv in Gebrauch genommen, um zu zeigen, dass allein Christus vom Fluch des Gesetzes befreit (vgl. 3,13).

Warum gibt es das Gesetz überhaupt (3,19)? - Die Antwort, die Paulus gibt, muss in den Ohren der Lehrer und ihrer Anhänger schockierend geklungen haben, wenn er Gottes Beteiligung an der Entstehung des Nomos (vgl. 364 ff.) kategorisch zurückweist. Er nennt das Gesetz eine "enslaving parenthesis" (353), ordnet es Engelmächten zu (vgl. Dt 33,2), lässt es nur die Sünde provozieren und unterstreicht seine Unfähigkeit, Leben zu fördern. Damit ist die gesamte jüdische Tradition herausgefordert, auch wenn die metaphorische Rede vom "Pädagogen" euphemistisch klingt. Folgten die Galater jetzt der Gesetzespredigt, hätten sie Gott nicht erkannt (i. e. der jüdische Vorwurf gegen die Heiden) und würden in den Zustand der Sklaverei zurückfallen. Wie ließe sich das vertreten, wo doch die ontologischen Strukturen ebenso ein Ende gefunden haben (vgl. 378ff.) wie die "Elemente des Kosmos" (vgl. 393 ff.)?

Schriftinterpretation steht auch 4,21-5,1 im Mittelpunkt. Die Genesis der Gemeinde wird nach allegorischer bzw. typologischer Methode mit Hilfe der beiden Frauengestalten Sara und Hagar aus Gen 16-21 gedeutet (vgl. 447 ff.). Asymmetrie und selektive Darstellung stellen das himmlische Jerusalem als wahre Kirche und Mutter (4,41) heraus. Zu diesem Ergebnis führt eine Akzentverschiebung von Gen 16 ff. hin zu Jes 54,1 (vgl. 4,26). Indem Paulus die Schrift als Bundesgenossen anbietet (4,30) und damit an die wahre Identität der Galater erinnert, vollzieht er die Trennung von den Agitatoren und ihren Anhängern.

- Bevor der Apostel mit 5,13-6,10 zu einer ausgesprochenen "pastoral section" (468) kommt, schaltet er in 5,2 ff. eigene Schlussfolgerungen ein, deren warnender Ton nicht zu verkennen ist. Mit der Formel 5,6 erreicht der Gedankengang einen Höhepunkt. Liebe fügt der Pistis nichts hinzu, gründet vielmehr in der Liebe Christi zu den Glaubenden (vgl. 2,20) und bringt die Befreiung zum Willen Gottes im Alltag zum Ausdruck.

Das alltägliche Leben ist allerdings "life in wartime" (vgl. 4,6; 5,13). Die Galater sind in diesen Kampf verwickelt (vgl. 524 ff.), können also nicht in eine distanzierte Beobachterrolle ausweichen (vgl. 5,21b.24). Paulus spricht sie auf ihr Befreitsein an und will sie als Soldaten des Geistes mobilisieren. Er weist sie in Verhaltensformen ein (vgl. 5,19-21a+22-23a), mit denen sie im apokalyptischen Krieg operieren sollen. Sie sind "God's cosmic vanguard" (536).

Mit der Taufe hat die Auseinandersetzung zwischen Geist und Fleisch begonnen (vgl. 494). Wer zu Christus gehört, hat Anteil am Sieg des Geistes. Folglich zählen "Werke des Fleisches" nicht mehr, "Früchte des Geistes" (5,19.22) sind angesagt. Paulus bezieht sich auf das Heilsgeschehen als Faktum der Vergangenheit. Gleichwohl betont er die Notwendigkeit eines "constant reenacting" (501) dieses Grundgeschehens.

Das Paradox verschärft sich, wenn der Nomos-Begriff, bisher überaus kritisch beleuchtet, plötzlich konstruktiv begegnet (5,14). Neben dem Gesetz vom Sinai weiß Paulus von einem Nomos, der ,früher', in der Verheißung seinen Platz hatte (vgl. 3,8). Christus hat diese ursprüngliche Stimme wiederhergestellt, indem er in die Machtsphäre des Sinai-Nomos eingebrochen ist (vgl. 3,13; 4,4). Zur Erklärung der Redeweise vom "Gesetz Christi" (6,2) erinnert M. an die Bedeutungshilfe des Genitivs (vgl. 554 ff.).

Das autobiographische Subskript 6,11-18 bringt noch einmal den Gegensatz zur judaisierenden Fraktion mit Sarkasmus und paradoxer Zuspitzung zur Sprache. Durch Christi Kreuz sind alle bisherigen Weltsichten degradiert. Es geht jetzt "not about what should not be ... It is about what does not exist and about what does exist" (560). Diesem "process of replacing" entspricht allein die apokalyptische Zeitansage der "neuen Schöpfung" (6,15; vgl. 565 A. 64).

Der Galaterbrief konfrontiert mit Problemen, die kontrovers bleiben, u. a. die Rekonstruktion des theologischen Profils der "teacher", das sog. Stoicheia-Puzzle (vgl. 393 ff.) oder die Streitfrage, wie sich die durch Gottes Tat geschehene Rechtfertigung und die Antwort der Glaubenden zueinander verhalten (vgl. 489 A. 56). Hinsichtlich der Gesamtkonzeption seien einige Anmerkungen erlaubt. Dass der Kommentar ein kompetenter Dialogpartner bei der Auslegung bleibt, wird damit nicht in Frage gestellt.

- Das Verhältnis zwischen Interpretation und Exkursen ist unausgewogen, da letztere ein Eigenleben führen und zu Wiederholungen zwingen, um den Auslegungsfaden festzuhalten.

- Der Vf. entstammt einer bestimmten Epoche der Auslegungsgeschichte. Deren Grenzen werden dort spürbar, wo er sich in die Aktualität hineinbewegt. Wiederholt stellt er psychologisierende Überlegungen an, wenn es um die Beziehung zwischen Stil und Inhalt bzw. die semantische Dimension von Begriffen und Vorstellungen geht. Impulse aus der feministisch bzw. kulturwissenschaftlich orientierten Exegese sind dagegen ausgeblendet. Wie kann übrigens sachgemäß mit den absoluten Affirmationen des Apostels im Zeitalter des Dialogs bzw. im Horizont der Postmoderne umgegangen werden?

- Der Kommentar setzt ein bestimmtes Verständnis von Apokalyptik voraus. M. greift dabei auf eine Diskussion zurück, die schon zur Theologiegeschichte gehört und auch im deutschen Sprachraum nicht mehr selbstverständlich ist. Eine Sprachregelung wäre hier hilfreich. Hinsichtlich der Kategorie "Metapher" gilt Analoges. Ihr Nutzen ist deutlicher herauszustellen. Wird auf die Verschränkung von literaturwissenschaftlicher und religionsgeschichtlicher Dimension abgehoben? Oder verstärkt die Metapher nur die Vorgabe des apokalyptischen Horizontes (vgl. 382; 413 f.; 524 ff.)?

- Weiterhin wird die Leserschaft dadurch provoziert, dass jene religionsgeschichtliche Kategorie mit einer systematisch-theologischen Prämisse (Unterscheidung von Theologie und Religion) verbunden ist. Die unterschwellige Behauptung, Paulus sei angemessen nur in der protestantisch-barthianischen Perspektive zu verstehen, muss Widerspruch auslösen und den ökumenischen Horizont, der im Verlauf der Auslegung gewonnen wurde, wieder reduzieren.