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Ausgabe:

Januar/2021

Spalte:

21–36

Kategorie:

Judaistik

Autor/Hrsg.:

Kathy Ehrensperger

Titel/Untertitel:

Jesus der Jude

Beobachtungen zu den jüdisch-christlichen Beziehungen in der gegenwärtigen Forschung



I Einleitung


Die Antwort auf die Frage, ob Jesus von Nazareth der »Christus« bzw. der »Messias« sei, galt im Laufe der Jahrhunderte stets als der maßgebliche Differenzpunkt zwischen Judentum und Christentum. Da Juden die Überzeugung, Jesus von Nazareth sei der in den Schriften verheißene Messias, mehrheitlich ablehnten, attestierte ihnen die christliche Seite vom 2. Jh. an mit immer größerer Entschiedenheit, nicht länger Gottes Volk zu sein. Dieses Verwerfungsurteil fand seinen literarischen Ausdruck vorzugsweise in den Adversos-Judaeos-Schriften der frühen Kirchenväter. Damit verband sich zugleich auch die Frage nach der Schuld am Tode Jesu, die »den Juden« nun den pauschalen Vorwurf des Gottesmordes eintrug. Die negative, auf Abgrenzung ...


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