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Ausgabe:

April/2000

Spalte:

391 f

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Stipp, Hermann-Josef

Titel/Untertitel:

Deuterojeremianische Konkordanz

Verlag:

St. Ottilien: Eos 1998. VI, 193 S. 8 = Arbeiten zu Text und Sprache im Alten Testament, 63. ISBN 3-88096-563-3.

Rezensent:

Gunther Wanke

Es sei zu Anfang gleich vorweggenommen: S. hat mit dieser Konkordanz der Jeremiaforschung ein Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, das die künftige Arbeit an und mit dieser Prophetenschrift ganz erheblich erleichtert und nur mit Dank entgegengenommen werden kann.

Da die bislang zur Verfügung stehenden Verzeichnisse dtr. Wendungen aus naheliegenden Gründen für die Arbeit an Jer nur begrenzt einsetzbar sind, hat sich S. der Mühsal unterzogen, ein Inventar des geprägten Sprachguts in redaktionellen Passagen des Jer zu erstellen, wobei er sich von folgenden Überlegungen leiten ließ: 1) Da weit mehr sprachliche Elemente zu berücksichtigen sind, als in den vorhandenen Listen verzeichnet sind, sollte das gesamte zur Verfügung stehende Material zusammengeführt werden; 2) die Analyse geprägten Sprachguts in Jer ist von der Frage dtr. Einflusses zu trennen, um vorschnelle Zuweisungen zu bestimmten Redaktionsschichten zu vermeiden; 3) angesichts der Textbezeugung des Jer ist erforderlich, die alexandrinischen Abweichungen vom masoretischen Texttyp zu verzeichnen; und 4) wegen der Dauerhaftigkeit des deuterojer. Materials ist das Buch Baruch (Rückübersetzung von E. Tov) zu berücksichtigen.

Die Auswahl des Textmaterials orientiert sich vor allem an den Zeugnissen jener Sprachtradition, die einen Großteil der Prosatexte prägt, da sie "über verschiedene Schichten hinweg eine auffällige Kontinuität wahrt, dabei verschiedengradige Verwandtschaft mit dem Deuteronomismus verrät und folglich als distinkte Größe eine Sonderbehandlung rechtfertigt" (= deuterojeremianisch). Dass eine solche Auswahl nicht frei von Ermessensurteilen und von einem bestimmten Standpunkt geprägt ist, hat S. ausdrücklich festgehalten, beeinträchtigt jedoch den Wert dieses Buches in keiner Weise.

Die Auflistung des Materials erfolgt nach dem hebräischen Alphabet unter Verwendung eines charakteristischen Stichwortes, unter dem das geprägte Gut je gesondert aufgeführt wird. Die Textbelege sind für Jer voll ausgeschrieben und die Abweichungen der alexandrinischen Textform eingetragen. Im Anschluss an die Jer-Belege sind außerjeremianische Belege entweder ausgeschrieben oder als Stellenlisten beigegeben. Am Ende des alphabetischen Teils sind noch einige Elemente unter deutschen Titeln zusammengestellt (z. B. Atbasch, Gottesepitheta), für die ein konstantes Lexem fehlt. Die übersichtliche Zusammenstellung des Textmaterials, die unter den einzelnen Stichworten aufgeführten thematischen Überschriften, die erforderlichen und reichlich eingesetzten Querverweise sowie die drucktechnische Gestaltung verleihen der Konkordanz die gewünschte Übersichtlichkeit und Handlichkeit.