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Ausgabe:

Januar/2000

Spalte:

119

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

[Talazko, Helmut]

Titel/Untertitel:

Soziale Arbeit in historischer Perspektive. Zum geschichtlichen Ort der Diakonie in Deutschland. Festschrift für H. Talazko zum 65. Geburtstag, hrg. von J.-Ch. Kaiser.

Verlag:

Stuttgart: Kohlhammer 1998. XV, 374 S., 1 Porträt gr.8. Kart. DM 69,-. ISBN 3-17-014144-9.

Rezensent:

Eberhard Winkler

Fast die Hälfte dieser Festschrift stammt vom Jubilar selber, der das Archiv des Diakonischen Werkes leitete und aus seiner gründlichen Quellenkenntnis nicht nur eigene Studien zur Geschichte der Inneren Mission und des Hilfswerks vorlegte, sondern auch viele Forscher bei Arbeiten auf diesem Gebiet unterstützte.

Einige von ihnen bedanken sich mit Aufsätzen, deren Hauptthema das Verhältnis von Diakonie und Kirche ist. Dabei werden bisher kaum beachtete Aspekte wie der kulturelle Anspruch der Inneren Mission (J.-Ch. Kaiser), die Bedeutung des Hilfswerks für den Deutsch-Französischen Bruderrat (M. Greschat), und wenig bekannte, aber für das Verhältnis von freiem Verbandsprotestantismus und verfasster Kirche wichtige Persönlichkeiten wie A. W. Schreiber (M. Häusler) und W. Ziegler (J. Winter) gewürdigt. Grundfragen wie das Verhältnis von Sozialarbeit und Volksmission werden in lokaler Perspektive beleuchtet (H. Otte), der Kampf um die Kindergärten im 3. Reich (R. Bookhagen) und das Verhältnis des Hilfswerks zu den Freikirchen (J. M. Wischnath) dargestellt. Der langjährige Direktor des Diakonischen Werks in der DDR R. Petzold skizziert dessen Arbeit in der Perspektive "Eingeengt und doch in Freiheit".

Im Unterschied zu diesen originalen Beiträgen wurden die Aufsätze des Jubilars mit einer Ausnahme bereits veröffentlicht. Sie reichen von Studien zu Wichern und dem Central-Ausschuss bis zum Mit- und Nebeneinander evangelischer Diakonie in Ost- und Westdeutschland. Die ungewöhnliche Vertrautheit des Autors mit dem Archivmaterial gibt den Arbeiten solchen Wert, dass der Neudruck zu begrüßen ist. Ein Verzeichnis der Veröffentlichungen Talazkos und ein Personenregister beschließen den Band.