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Ausgabe: | Januar/1999 |
Spalte: | 121 f |
Kategorie: | Ökumenik, Konfessionskunde |
Autor/Hrsg.: | Fischer, Klaus P. |
Titel/Untertitel: | "Heute, wenn ihr Seine Stimme hört". Beiträge zu einer Theologie des Kairós. |
Verlag: | Wien: Passagen Verlag 1998. 118 S. gr.8 = Passagen Philosophie. Kart. DM 28,-. ISBN 3-85165-299-1. |
Rezensent: | Siegfried Hübner |
Der Vf., dem wir erhellende Beiträge zur Anthropologie und Mystagogie K. Rahners verdanken, will in drei Anläufen "experimentell" Denkanstöße geben, den Zeit- und Weltbezug des christlichen Glaubens wahrzunehmen und ihm gerecht zu werden. Es geht ihm darum, die anthropologische Perspektive der Theologie zu erweitern und bisherige Lehrpositionen und rechtliche Praktiken der katholischen Kirche im Licht des heutigen Kairós neu zu durchdenken.
Die ersten beiden Beiträge weisen im Rückgriff auf das NT nach, wie das konziliare Programm des Aggiornamento dem ursprünglichen christlichen Glauben entspricht, und nehmen die heute gebotene "Weltoffenheit" der Kirche und ihre Pflicht in den Blick, die "Zeichen der Zeit" zu erforschen und zu deuten. Der dritte, unter dem Titel "Gott ist größer als unser Herz", geht von den pastoralen Problemen mit wiederverheirateten Geschiedenen in der katholischen Kirche aus und erörtert die "Einmaligkeit" des Menschen und seines Heiles gegenüber einem Verständnis, das im Menschen nur einen "Fall" als Platzhalter allgemeiner Normen sieht. Also ein kräftiger Akkord, der erneut den Ton anschlägt, mit dem Papst Johannes XXIII. die Konzilsbischöfe aufgeweckt und bewegt hat. Der Kairós dieses kleinen Buches: Es ist in denselben Tagen "erschienen", in denen Papst Johannes Paul II. "Motuproprien" unterschrieben hat (18. und 21. Mai 1998), die auf eine Intention schließen lassen, die katholische Kirche gegenüber der "Öffnung", für die es plädiert, "definitiv" abzuschirmen.