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Ausgabe:

Januar/2000

Spalte:

48 f

Kategorie:

Bibelwissenschaft

Autor/Hrsg.:

Baldermann, I. und Dassmann, E. u. a. [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Jahrbuch für Biblische Theologie. 12: Biblische Hermeneutik.

Verlag:

Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag 1998. VIII, 419 S. 8. Kart. DM 78,-. ISBN 3-7887-1642-8.

Rezensent:

Traugott Holtz

Der Band behandelt das bemerkenswert lange schon "moderne", vielleicht aber eben deswegen auch etwas unscharfe Thema facettenreich. Obwohl Positionen jüdischer Hermeneutik durch G. Stemberger, Vollkommener Text in vollkommener Sprache. Zum rabbinischen Schriftverständnis (53-65), und J. Wohlmuth, Jüdische Hermeneutik (193-220, zu J.-F. Lyotard, J. Taubes, W. Benjamin, E. Levinas und Arnold Schönberg) instruktiv und anregend zur Diskussion gestellt werden, kommt eine jüdische Stimme selbst nicht zum Zuge. Eindrücklich ist die in der Sache entschiedene Stellungnahme von U. Wilckens, Monotheismus und Christologie (87-97), die sich vom Johannesevangelium her begründet.

Einen zentralen Platz nimmt der umfangreiche Beitrag von E. Herms, Was haben wir an der Bibel? Versuch einer Theologie des christlichen Kanons (99-152), ein; er ist im Wesentlichen ein Nachdruck eines bereits 1995 veröffentlichten Textes, des Mittelteils der Studie "Erneuerung durch die Bibel" aus dem Aufsatzband "Kirche für die Welt" S. 135-176, eingeführt durch eine konzise Darlegung dazu, wie sich dieser Text in den Kontext der Geschichte des Problems einer Biblischen Theologie nach dem Urteil seines Vf.s einfügt. Im Übrigen setzt der Band einen gewissen Schwerpunkt auf Fragen, die das Alte Testament betreffen, ohne sich darauf zu beschränken, und bietet auch einige Einzelstudien.

Eine umfangreiche, freilich durch ihre ausgeklügelte Gliederung die Übersichtlichkeit mindernde Bibliographie "zur Biblischen Theologie 1988-1996" von Michael Mertins (353-406) rundet das Jahrbuch ab.