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Ausgabe:

Juni/2018

Spalte:

666–670

Kategorie:

Systematische Theologie: Dogmatik

Autor/Hrsg.:

Körtner, Ulrich H. J.

Titel/Untertitel:

Dogmatik.

Verlag:

Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2018. 736 S. = Lehrwerk Evangelische Theologie, 5. Geb. EUR 58,00. ISBN 978-3-374-04985-1.

Rezensent:

Ingolf U. Dalferth

Neben dem angegebenen Titel in dieser Rezension besprochen:

Körtner, Ulrich H. J.: Ökumenische Kirchenkunde. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2018. 392 S. = Lehrwerk Evangelische Theologie, 9. Geb. EUR 38,00. ISBN 978-3-374-05285-1.


Mit den beiden von Ulrich H. J. Körtner verfassten Bänden Dogmatik und Ökumenische Kirchenkunde eröffnet die Evangelische Verlagsanstalt die Publikation eines auf zehn Bände angelegten Lehrwerk Evangelische Theologie (LETh), von dem zwischen 2018 und 2022 jährlich jeweils zwei Bände erscheinen sollen. Das Lehrwerk deckt die Hauptstudiengebiete der evangelischen Theologie und Religionswissenschaft ab und will Studierenden mit dem Berufsziel Pfarramt und Lehramt das theologische Grundwissen vermitteln, das sie für die theologischen Prüfungen und ihre künftige Tätigkeit im Kirchen- und/oder Schuldienst benötigen. Ein solches Lehrwerk war schon lange überfällig und füllt eine empfindliche Lücke in der Studienliteratur der deutschsprachigen evangelischen Theologie. Jeder Band wird von einer Autorin oder einem Autor verantwortet, die für die Auswahl und Darstellung des Stoffes zuständig sind. Zusammen stehen sie dafür ein, dass das Gesamtwerk bei aller theologischen Pluralität der Verfasserinnen und Verfasser ein klares Bild der evangelischen Theologie der Gegenwart bietet, das Studierenden die gegenwartsbezogene theologische Orientierung vermittelt, die sie für ein erfolgreiches Studium und eine kompetente Berufstätigkeit benötigen.
Neben den beiden von K. verantworteten Bänden wird das Ge­samtwerk folgende Bände umfassen: 2019 sollen die Ethik (Rochus Leonhardt) und die Religionspädagogik (Michael Domsgen) er­scheinen, 2020 die Praktische Theologie (Isolde Karle) und dieReligionswissenschaft und Interkulturelle Theologie (HenningWro­gemann), 2021 die Bände Altes Testament (Beate Ego) und Kirchengeschichte II: Vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart (Wolf-Friedrich Schäufele) und 2022 Neues Testament (Christof Landmesser) und Kirchengeschichte I: Von der Alten Kirche bis zum Hochmittelalter (Katharina Greschat). Alle Bände sind mit Literaturverzeichnissen sowie Registern zu Personen, Sachen und Bibelstellen ausgestattet. Die vorgesehenen Querverweise auf die schon erschienenen Bände dürften im Verlauf der Publikation des Gesamtwerks dichter werden und einen wichtigen Beitrag dazu leisten, ein differenziertes Gesamtbild der deutschsprachigen evangelischen Theologie der Gegenwart zu zeichnen.
Dass es um keine historischen Gesamtdarstellungen der einzelnen Fachgebiete und ihrer Problemfelder geht, sondern um die didaktisch zugängliche Vermittlung von Grundwissen, belegen auch die beiden Bände von K. Der Band Dogmatik bietet eine Einführung in das komplexe Stoffgebiet, die ersichtlich aus langjäh-riger Lehrtätigkeit erwachsen ist. Das Material wird von K. in fünf Gedankenkreisen geboten.
Im ersten Kapitel (Christliche Dogmatik als soteriologische Interpretation der Wirklichkeit) wird das Konzept des Bandes dargelegt, die Aufgabe und der Aufbau der Dogmatik erörtert, der Begriff der Dogmatik geklärt, ihre Begrifflichkeit erläutert und die Dogmatik als Wissenschaft verständlich gemacht, in einem knappen, aber hilfreichen Überblick markante Dogmatikentwürfe aus der Geschichte der Theologie vorgestellt (Origenes, Augustin, Johannes von Damaskus, Petrus Lombardus, Thomas von Aquin, Luther, Melanchthon, Calvin, altprotestantische Dogmatiken, Schleiermacher, Ritschl, Barth, Tillich, Ebeling und Pannenberg). Danach wird der Ort der Dogmatik im Gesamt der Theologie bestimmt und die christliche Dogmatik einerseits in das Problemfeld der Theologie der Religionen und andererseits in das Spannungsfeld von Theologie und Philosophie eingezeichnet. Grundgedanke der klar gegliederten Anlage ist der Versuch, das (pauli-nische) Wort vom Kreuz als Kurzformel der soteriologischen In­terpretation der Wirklichkeit zu entfalten. »Durch Christus ist die zwischen Gott und Mensch aufgrund der Sünde bestehende abgrundtiefe Feindschaft überwunden worden.« (23) Mit Recht betont K., dass sich der Versöhnungsgedanke bei Paulus keineswegs »nur auf das Seelenheil des Einzelnen« richtet, sondern »auch eine soziale und kosmische Dimension« hat, also auf einen kosmischen Frieden gerichtet ist (23). Deshalb werden die Überlegungen des Bandes immer wieder auch auf ethische und kosmologische Probleme hin ausgezogen. Die Intention, die Aufgabe und der Horizont dieser Dogmatik sind damit klar: Es geht K. darum, im Anschluss an Ebeling die theologische Rede von Gott als eine be­stimmte, nämlich soteriologische Rede von der Welt vom Menschen und von der Geschichte zu entfalten (vgl. 178), also das zu thematisieren, was theologisch »Schöpfung« meint. Das wird zur Geltung gebracht, indem die Überwindung der Sündenverkehrung der Schöpfung durch das Heilswirken Gottes im Blick auf ihre Voraussetzungen, Vollzüge und Folgen theologisch durchdacht wird.
Es gibt daher keinen vortheologischen Ausgangspunkt der Dogmatik, sondern alles wird von Anfang an unter soteriologischem Gesichtspunkt thematisiert, auch wenn diese Perspektive immer wieder anders aufgebaut wird. K. bringt das methodisch dadurch zum Ausdruck, dass er die vier folgenden Kapitel der materialen Dogmatik in lockerer Anlehnung an Schleiermacher und Ebeling unter den Gesichtspunkten von Gott (Theologie), Welt (Kosmologie) und Mensch (Anthropologie) gliedert, und zwar jeweils in anderer Anordnung.
Kapitel 2 (Die Erschließung der Wirklichkeit) entfaltet das Problem des christlichen Wirklichkeitsverständnisses in der Abfolge der drei Gedankenkreise Mensch, Gott und Welt. Zunächst wird vom Menschen gehandelt, und zwar unter dem Stichwort des Glaubens. Dann geht es um Gott anhand der Botschaft des Glaubens vom Wort Gottes. Schließlich ist die Welt das Thema, indem am Leitfaden des Offenbarungsbegriffs die »Enthüllung der Wirklichkeit von Mensch und Welt« entfaltet wird (178). Der gesamte Teil ist am Leitfaden der Topoi des Glaubens, des Wortes Gottes und der Offenbarung aufgebaut und bietet eine gründliche Einführung in das Verständnis dieser drei Grundthemen der Dogmatik.
Kapitel 3 (Die von Gott erschaffene Wirklichkeit) ist in die Abschnitte Gott, Mensch und Welt gegliedert. In einem ersten Abschnitt wird das Gottesproblem erörtert, und zwar von vornherein in trinitarischer Perspektive. In einem zweiten Schritt geht es um den Menschen als Geschöpf Gottes, und zwar im Kontext der Mitgeschöpfe von Tieren und Pflanzen. Gegenüber anderen Tendenzen in der Gegenwart betont K., es sei »durchaus angemessen, nicht-menschlichen Lebewesen eine eigene Würde zuzusprechen. Sie ist aber von der Menschenwürde zu unterscheiden« (299). In einem abschließenden Schritt wird die Welt als Schöpfung Gottes erörtert, indem neben den klassischen Themen der Schöpfungslehre auch das Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaften, die Evolutionsthematik und das Theodizeeproblem zur Sprache kommen. Die gesamte Anlage dieses Teils folgt dem Gefälle von Luthers Auslegung des ersten Artikels und entfaltet das Schöpfungsthema im Horizont der Rechtfertigungsthematik (331 f.).
Kapitel 4 (Die erlösungsbedürftige Wirklichkeit) argumentiert vom Menschen über die Welt auf Gott hin. In einem ersten Schritt wird der Mensch unter dem Gesichtspunkt der Sünde zum Thema und eine kurze, aber weit ausgreifende Sündenlehre geboten. Der zweite Schritt führt das kosmologisch weiter, indem die Welt unter den Gesichtspunkten des Übels und des Bösen erörtert wird. Dabei kommen in knapper Weise auch die Erfahrungen des Leides und des Leidens zur Sprache – und zwar im Horizont des christlichen Auferweckungsbekenntnisses: »Erst der Auferstehungsglaube er­fasst nach christlicher Überzeugung die wahre Bedeutsamkeit des Todes Jesu, von dem her alles sonstige Leiden in einem neuen Licht erscheint.« (370) In einem abschließenden Schritt wird am Leitfaden der Frage nach der Gerechtigkeit Gottes die Theodizeeproblematik diskutiert. Wie lässt sich »der Glaube an die Gerechtigkeit Gottes mit der Realität des Leidens, des Übels und der offenkundigen Ungerechtigkeit in der Welt zusammendenken« (380 f.)? K.s Antwort nimmt zentral auf den Glauben an das Jüngste Gericht Bezug. Im Anschluss an die Frage 52 des Heidelberger Katechismus versteht er dieses als Sinnbild nicht der Angst, sondern der Hoffnung auf letztgültige Gerechtigkeit (404 f.).
Kapitel 5 (Die Wirklichkeit der Erlösung) schließlich geht von Gott aus und denkt über den Menschen auf die Welt hin. So wird in einem ersten Abschnitt Gottes Handeln in Jesus Christus erörtert. Dabei wird nicht nur die Christologie, sondern auch die Pneu-matologie entfaltet. In einem zweiten Schritt wird eine konzise Soteriologie geboten, indem die Erneuerung des Menschen als Rechtfertigung des Sünders zur Sprache kommt. In einem abschließenden Abschnitt werden unter dem Stichwort der Welt die Heilsmittel einschließlich der Schrift- und Sakramentsthematik diskutiert, dann die Ekklesiologie unter dem Leitgedanken der Gemeinschaft des Heiligen Geistes und schließlich die Eschatologie als »die christliche Lehre von der Erneuerung und Vollendung der Welt« (604). Diese wird sachgerecht als Ausdruck der christlichen Hoffnung verstanden. Die eschatologische Entfaltung der Bildersprache dieser Hoffnung ist für K. »die Sprachschule des Möglichkeitssinns, den der Glaube an den kommenden Gott in uns weckt« (622). Das Handeln und Leiden der Menschen und der übrigen Kreatur findet in der Hoffnung auf die Ewigkeit der göttlichen Liebe (638 ff.) eine Antwort. Dabei ist der »Auferstehungsglaube letztlich nichts anderes als die Form des christlichen Gottesbegriffs, demzufolge Gott seinem Wesen nach Liebe ist«, und der »existentielle Sinn« dieses Glaubens ist die »Gewissheit, dass uns – wie Paulus im Römerbrief schreibt – nichts von der Liebe Gottes scheiden kann, nicht einmal der Tod« (642).
K. bietet einen stimmigen Entwurf christlicher Dogmatik, der sich durchgehend an den Grundaussagen der christlichen Glaubensbekenntnisse in der rechtfertigungstheologischen Zuspitzung der reformatorischen Traditionen orientiert. Lutherisches und reformiertes Gedankengut kommt gleichermaßen zur Sprache, und das in deutlicher Anlehnung an die von Schleiermacher inaugurierte Verbindung beider Traditionslinien in einer unierten Dogmatik. Das zeigt sich nicht nur an den Gliederungen der Kapitel nach Gott, Welt und Mensch, sondern auch an der Behandlung der Attribute Gottes, die nicht zusammenhängend geboten werden, sondern jedem Teil zugeordnet sind, oder am Ort, an dem die Schriftlehre verhandelt wird. Der klassische Bestand der Themen wird also durchaus in der Form einer (spät)neuzeitlichen Dogmatik geboten. Allerdings wird alles von vornherein in theologischer Perspektive entwickelt und nicht in scheinneutraler Weise philosophisch grundgelegt. Philosophische Theologie, die für K. mit Weischedel aus radikaler Fraglichkeit entspringt (103–106), kann die Strittigkeit des biblisch bezeugten Gottes herausarbeiten, aber nicht die Gewissheit des Glaubens grundlegen, den die evangelische Theologie entfaltet. Dem Sinn eines Lehrwerks entsprechend werden zudem alle Ausführungen auf der Ebene einer grundlegenden Einführung gehalten. Probleme werden benannt und Antworten skizziert, aber für tiefgreifende Erörterungen lässt die konzentrierte Konzeption des Lehrwerks keinen Raum. K.s Dogmatik will einführend informieren und eigene theologische Orientierung ermöglichen. Das gelingt ihr gut. Die historischen Hintergründe werden jeweils in knappen Überblicken geboten und die gegenwärtigen Diskussionen vor allem in der deutschsprachigen evangelischen Theologie skizziert. Die Grundgedanken werden in je­dem Abschnitt in hervorgehobenen Thesen zusammengefasst und ergeben so etwas wie das argumentative Gerüst der ganzen Dogmatik. Das hilft bei der Lektüre und beim Studium. Das gilt auch für die weiterführenden Literaturhinweise, mit denen jedes Kapitel beschlossen wird. Das Buch ist deutlich erkennbar für Lehrveranstaltungen konzipiert und bietet einen gründlichen Überblick über den Themenbestand der Dogmatik. Wer sich über den gegenwärtigen Stand evangelischer Dogmatik informieren will, ist mit diesem Buch bestens bedient.
Das gilt auch für K.s Ökumenische Kirchenkunde. In acht Kapiteln wird eine sorgfältige Einführung in die Kenntnis der christlichen Kirchen und Konfessionsfamilien geboten. Nach einer einleitenden Erörterung des Gegenstands, der Geschichte und der Aufgabe einer ökumenischen Kirchenkunde wird in Kapitel 2 der Ursprung und die Vielfalt der Kirchen skizziert, ausgehend von Kirche und Synagoge über die verschiedenen christlichen Kirchen und Konfessionen bis hin zu den Typen christlicher Gemeinschaften. Kapitel 3 ist den orthodoxen Kirchen gewidmet, wobei neben Glaube und gottesdienstlichem Leben auch die wichtigen Felder des Kirchenrechts, des Verhältnisses von Staat und Kirche, das Mönchtum und das Verhältnis zu katholischer Kirche und Ökumene zur Sprache kommen.
Gesondert davon werden in Kapitel 4 die altorientalischen Kirchen dargestellt. Ausgangspunkt ist das Konzil zu Chalcedon, und der Bogen wird über die Nestorianer, Kopten, Äthiopier und Syrer bis zu den Thomas-Christen in Indien, der armenischen Kirche und den unierten orientalischen Kirchen geschlagen. Kapitel 5 thematisiert die katholischen Kirchen, schwerpunktmäßig die römisch-katholische Kirche, aber zu Recht auch die Utrechter Union der Altkatholischen Kirchen. Ein ausführliches Kapitel 6 erörtert die protestantischen Kirchen. Im Ausgang von der Reformation werden die evangelisch-lutherischen Kirchen in ihren theolo-gischen Grundlagen, ihrem gottesdienstlichen Leben und ihrer Organisation zur Darstellung gebracht, dann die reformierten Kirchen, die evangelisch unierten Kirchen, die evangelischen Kirchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Waldenser und Mennoniten, die Herrnhuter und die anglikanische Kirchengemeinschaft, die Kongregationalisten, Baptisten und Methodisten und schließlich die Heilsarmee und der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland.
Besondere Beachtung verdient die Behandlung des pfingstlich-charismatischen Christentums und der christlichen Sondergemeinschaften in Kapitel 7. K. bietet einen hilfreichen Überblick über die charismatische Bewegung und die Pfingstkirchen, die Quäker, Sieben-Tags-Adventisten, Jehovas Zeugen, Mormonen, die Neuapostolische Kirche und die Unitarier. Besonders in diesem Kapitel aber wird deutlich, wie schwer es ist, eine Linie zwischen christlichen Gemeinschaftsformen und Gemeinschaften zu ziehen, die in unterschiedlicher Hinsicht den Boden des Christlichen verlassen. Sind die Unitarier mit ihrer Ablehnung der christlichen Trinitätslehre noch im Rahmen der christlichen Gemeinschaften zu verorten? Bilden die Mormonen als Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage eine Spielart des Christentums (wie sie selbst immer wieder sagen), oder gilt K.s Urteil, dass man bei ihnen »nicht mehr von einer Gemeinschaft innerhalb des Spektrums christlicher Traditionen sprechen kann« (277)? K. spricht von »Sekten und Sondergemeinschaften«, die er als »unterschiedliche christliche Be­wegungen und Gemeinschaften« beschreibt, »die sich nicht ohne weiteres unter einem gemeinsamen Begriff fassen lassen« (255). Aber nicht nur ist der Begriff der Sekte hochproblematisch, wie K. weiß (256–259), sondern es werden unter dem Begriff »christliche Be­wegungen« auch Gruppierungen wie die Mormonen verhandelt, die er selbst nicht mehr als christliche Bewegungen betrachtet. Hier zeichnen sich konzeptionelle Spannungen ab, die nach weiteren Klärungen verlangen. Vor allem aber wird die Bedeutung der weltweiten Pfingstbewegung für die Gegenwart und Zukunft des Christentums zwar benannt, aber nicht wirklich gewürdigt (264–267). K.s Kirchenkunde ist insgesamt an den klassischen Kirchen- und Konfessionstraditionen orientiert und hat die globalen Entwicklungen eines weltweiten geistorientierten Christentums noch nicht als die eigentliche ökumenische Herausforderung des 21. Jh.s im Blick.
Das ändert sich auch nicht in Kapitel 8, das der Ökumene gewidmet ist. Im Wesentlichen werden hier die organisatorischen Strukturen der Weltbünde, Unionsbewegungen und Konkordien des 19. und 20. Jh.s dargestellt und erörtert, mit knappen Blicken auf das Verhältnis von Kirche und Judentum, den Dialog der Religionen, das Verhältnis zum Islam, die Ökumene vor Ort und die Modelle der Einheit der Kirchen. Die Ausführungen dieses Kapitels sind weitgehend an den von Europa ausgehenden Einigungsbemühungen und Einheitsmodellen der klassischen Konfessionstraditionen orientiert. Dass weltweit inzwischen andere Entwicklungen den Ton angeben und an vielen Orten die ökumenische Agenda bestimmen, wird nicht zum Thema. Insofern bietet K.s Ökumenische Kirchenkunde eine gute Summe der Debatten des 20. Jh.s in Europa, aber noch keinen hinreichenden Leitfaden für den Umgang mit den pfingstlichen Formen des Christentums im 21. Jh.