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Ausgabe:

Oktober/2017

Spalte:

1119–1132

Kategorie:

Literatur- und Forschungsberichte

Autor/Hrsg.:

Benjamin Hasselhorn

Titel/Untertitel:

Literatur zu Luther und der Reformation für ein größeres Publikum

Die anlässlich des Reformationsjubiläums erschienene thematisch einschlägige Literatur ist unübersehbar. Einen vollständigen Überblick zu bieten, kann daher nicht das Ziel des folgenden Literaturberichts sein. Stattdessen soll es darum gehen, einige Schneisen in das Dickicht der neuesten Reformations- und Lutherliteratur zu schlagen und sich dabei auf solche Werke zu konzentrieren, die ausdrücklich das Ziel verfolgen, Reformationsgeschichte einem breiten Publikum zu präsentieren. Bücher von ausgewiesenen Fachleuten werden dabei ebenso behandelt wie journalistische und literarische Zugänge zum Thema, und statt eines vollständigen Referats der Bücher wird versucht, darzulegen, welches Bild von Reformation dem Publikum jeweils vermittelt werden soll. Auf diese Weise werden einige Grundlinien eines Luther- bzw. Reformationsbildes von 2017 deutlich.

I »Populäres« aus der Reformationsforschung


Volker Leppin1 gehört zu den Kirchenhistorikern, die die Fremdheit der Reformation betonen. Mit seinem Buch will Leppin zeigen, dass nicht nur diejenigen Aspekte Luthers in unserer Gegenwart fremd geworden seien, über deren Ablehnung Konsens bestehen dürfte, sondern auch das innerste Anliegen Luthers: seine Theologie, insbesondere die Lehre von der Rechtfertigung des Sünders. Hinzu komme, dass Luther eben kein »Moderner« sei, sondern ein Kind des Mittelalters und keineswegs ein origineller Denker, habe er sich doch in praktisch allen seinen Auffassungen aus mittelalterlicher Tradition bedient. Diese mittelalterlichen Traditionen will Leppin in Bezug auf Luthers religiöse Kernauffassungen freilegen, und seine These ist, dass in Luther nicht die Neuzeit gegen das Mittelalter rebellierte, sondern eine mittelalterliche Tradition gegen die andere, namentlich die Mystik gegen die Scholastik. Frömmigkeitspraktisch habe sich dies in einem Gegensatz zwischen einer Tendenz zur Veräußerlichung (durch Ablass etc.) und einer Tendenz zur mystischen Verinnerlichung des Glaubens ausgewirkt. Luther habe mit seinen 95 Thesen lediglich bereits vorhandene mystisch-innerliche Frömmigkeitstendenzen aufgegriffen und wirkungsvoll zugespitzt. Erst die Notwendigkeit, das als wahr Erkannte vor einem öffentlichen Forum gegen den Vorwurf der Ketzerei verteidigen zu müssen, habe zu einer Betonung des autoritativen Charakters der Heiligen Schrift geführt. Durch diese »worttheologische Brechung der Mystik« (121), aber vor allem auch durch die Politisierung der Reformation sei die mystische Wurzel von Luthers Kernanliegen schließlich in den Hintergrund ge­drängt worden. Diese Wurzel wieder freizulegen, ist das Anliegen Leppins – verbunden mit einem ökumenischen Ziel: Denn zu zeigen, dass Luthers theologisches Zentrum aus mittelalterlicher Tradition stamme, zeige zugleich, dass die Kirchenspaltung nicht allein seinetwegen erfolgt sei, sondern aufgrund eines Auseinandergehens verschiedener Traditionen des Mittelalters, wobei der innerliche Ansatz Luthers sich mit den konkreten sozialen und politischen Interessen der Zeit verbunden habe. Von einer prinzipiellen Unvereinbarkeit evangelischer und katholischer Lehrinhalte könne da­her keine Rede sein, was im Blick auf die Ökumene h off­nungsvoll stimme. Auf diese Weise wird die Fremdheit der Reformation von Leppin dann doch wieder aktualisiert, auf ein kirchenpolitisches Ziel hin. Ob man dieser Schlussfolgerung zu­stimmt oder nicht: Das lesenswerte Buch Leppins führt in verständlicher Weise eine Wurzel von Luthers Denken vor Augen, die lange Zeit wenig beachtet wurde.

Luther aus der Perspektive seines großen römischen Gegners zu schildern, ist der Ansatz des Renaissance-Spezialisten Volker Reinhardt.2 Der Verlag trägt etwas dick auf, wenn auf dem Umschlagband von der »Geheimakte Luther« zu lesen ist, verbunden mit dem Hinweis: »Vatikanische Quellen decken auf, was in der Reformation wirklich geschah«. Der Autor selbst äußert sich in der Einleitung bescheidener: Die Reformation solle aus beiden Perspektiven – der Luthers und der Roms – gleichberechtigt erzählt werden, und »neue« Quellen im eigentlichen Sinne würden nicht präsentiert, wohl aber seien die Quellen, die die Begebenheiten aus römischer Perspektive erhellen, zu selten zur Kenntnis genommen und ernsthaft ausgewertet worden.

Diese römische Perspektive darzustellen, gelingt Reinhardt sehr eindrucksvoll. Deutlich führt er vor Augen, dass die Weltgewandtheit der Renaissancepäpste für »wertkonservative« Nordeuropäer anstößig war und dass wiederum die Päpste Politik für Italien machten, während der Rest des Reiches in ihren Überlegungen nur eine untergeordnete Rolle spielte. Die Notwendigkeit von Reformen im Sinne eines Abstellens von Missständen sei dabei durchaus erkannt worden. Es sei aber letztlich ein innerdeutscher Machtkampf mit gesamteuropäischen Auswirkungen gewesen, der den Rahmen für die Reformation stellte; dass Luther hier eine Rolle spielen würde, sei alles andere als absehbar gewesen. Dessen, also Luthers Perspektive, gerät bei Reinhardt sehr viel blasser. Immerhin aber, und dies ist ein großes Verdienst, stellt er deutlich heraus, wie viel Papstkritik bereits in Luthers 95 Thesen steckt. Von einem papsttreuen Reformkatholizismus der Ablassthesen, von dem die Forschung bis heute manchmal ausgeht, kann daher keine Rede sein.

Die Auseinandersetzung zwischen Luther und Rom wird dann von Reinhardt als Machtkampf geschildert, und er hält nichts von der ebenfalls oft vertretenen Auffassung, Luther sei im Grunde naiv gewesen und habe selbst nicht recht gewusst, wohin seine Kritik führen werde. Reinhardt stellt dem Luthers großes Geschick in der Nutzung der medialen Verbreitungsmöglichkeiten entgegen. Vor allem aber habe Luthers Reformation sich den zunehmend national aufgeladenen Streit zwischen Italienern und Deutschen zunutze gemacht. Reinhardt analysiert die gegenseitige Propaganda in diesem Kulturkampf, in dem Luther sich spätestens durch seinen Auftritt auf dem Wormser Reichstag 1521 als »Prophet der Deutschen« inszeniert habe. Das anschließende Schwelen der »causa Lutheri« erklärt Reinhardt damit, dass Rom die Angelegenheit mit dem Wormser Edikt für erledigt hielt und sich fortan wieder den politischen Interessen vor Ort in Italien habe zuwenden wollen. Unter Clemens VII. sei Luther gar »vergessen« und faktisch igno riert worden, während Mitte der 1530er Jahre die Bekämpfung Luthers wieder Priorität gewonnen habe. Der »clash of cultures« (325) sei da wieder voll zum Ausbruch gekommen. In Letzterem macht Reinhardt auch so etwas wie die Aktualität der Reformation aus: Während Luthers theologische Auffassungen längst faktisch erledigt seien (!), sei der Nationalismus des 15. und 16. Jh.s ein Erbe, das heute wieder an Aktualität gewinne.

Nicht allein Luther ins Zentrum zu stellen, sondern die reformatorische Bewegung in ihrer Breite zu würdigen, lautete eines der Anliegen, die an das Reformationsjubiläum 2017 herangetragen wurden. Der Göttinger Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann hat, entsprechend diesem Ziel, zum Jubiläum keine Lutherbiographie vorgelegt, sondern eine Gesamtdarstellung der Reformation.3 Wie bei diesem wohl besten Kenner der Materie nicht anders zu erwarten, ist ein fundierter Überblick dabei herausgekommen, der zugleich verständlich, mit einem breiteren Publikum im Blick, in die Geschichte der Reformation einführt. Kaufmann geht es dabei ausdrücklich darum, ein eigenes Bild der Reformation zu entwerfen, das er von älteren Reformationsbildern absetzt, die Luther seiner Meinung nach überhöhten und die den gesamteuropäischen Charakter der Reformation unterschlügen. Dagegen könne nur die Herausstellung der »Europäizität« (10) der Reformation von Anfang an zu dem Ziel führen, »dem langen Schatten des 19. Jahrhunderts« (12) zu entrinnen. Trotzdem lässt Kaufmann keinen Zweifel daran, dass Luther am Anfang – und, wie im Laufe der Darstellung selbst auch immer wieder deutlich wird – im Zentrum der Reformation als ihre »Schlüsselfigur« (88) steht. Nur monumentalisieren solle man Luther nicht, sondern ihn historisieren und in sein historisches Umfeld einordnen. Dies gelingt Kaufmann ohne Schwierigkeiten, zumal sein kleines, in der Beckschen Reihe »Wissen« erschienenes Bändchen über Luther (Thomas Kaufmann: Martin Luther, C. H. Beck, 3. Aufl. 2015) zum Besten gehört, was in dieser Knappheit in den letzten Jahrzehnten über den Reformator geschrieben worden ist. Das Bild der Reformationsepoche insgesamt, das Kaufmann entwirft, ist das einer pulsierenden, vibrierenden Zeit, einer Zeit beschleunigten Wandels, geprägt durch die Medienrevolution des Buchdrucks. Nicht als Auslöser, aber doch als Beschleuniger der europäischen Moderne erscheint die Reformation bei Kaufmann. W er sollte dem widersprechen? Zum Widerspruch regt allenfalls der wirkungs- und rezeptionsgeschichtliche Epilog des Buches an: Ob die nationale Reformationsdeutung des 19. Jh.s wirklich so holzschnittartig war, wie sie hier dargestellt wird, und ob die Geschichtspolitik des »Dritten Reichs« wirklich »primär auf Lu­ther« (400) bezogen war, wird man zumindest bezweifeln können – aber auch hier wird letztlich ein sowohl differenzierter als auch fundierter und konzentrierter Überblick über die Rezeptionsgeschichte der Reformation geboten.

Die in erster Auflage 2013 erschienene Lutherbiographie Heinz Schillings trägt den Titel »Martin Luther. Rebell in einer Zeit des Umbruchs« (vgl. die Rezension dazu von Eike Wolgast in ThLZ 139 [2014] 6, 742–744). Schillings neues Buch »1517. Weltgeschichte eines Jahres«4 könnte man als Ergänzung, ja im Grunde als »Prequel« seines Lutherbuches verstehen. Denn mit »1517. Weltgeschichte eines Jahres« wird die Zeit des Umbruchs genauer unter die Lupe genommen, in der Luther am 31. Oktober 1517 die Reformation begann. Den Umbruch, aber auch den »weltgeschichtlichen Schwebezustand um 1517« (96) arbeitet Schilling heraus: Die Europa maßgeblich bestimmende Konfrontation zwischen dem christlichen Habsburger- und dem osmanischen Reich scheine 1517 auf, zudem manifestiere sich der die innereuropäischen Verhältnisse bestimmende Machtkampf zwischen Habsburg und Frankreich. Europa um 1517 sei von sozialen Unruhen gekennzeichnet, und zugleich entstehe, zumindest in seinen geistigen Grundzügen, der moderne Staat. Macchiavellis kurz vor 1517 entstandene Staatslehre formuliere ein Eigenrecht, ja eine Eigenmoral des Staates und lege den Grundstein für die Auffassung einer Staatsräson, welche einer realistischen Lageeinschätzung mit dem Ziel der Selbstbehauptung folge und nicht etwa moralischen Regeln. Zur selben Zeit aber entstehe Thomas Morus’ humanistische »Utopia« und mit ihr die gerechte Gesellschaft als (fernes) Ideal. Mit seiner Friedensschrift trete außerdem Erasmus von Rotterdam 1517 als Warner vor Krieg aus Machtegoismus und Nationalismus auf und setze dem die Forderung nach einer christlichen, auf Friedfertigkeit und Brüderlichkeit zielenden Erziehung entgegen. Diese Verschränkung von Religion und Politik durch Erasmus, so Schilling, sei aber im Grunde mit den epochalen Verschiebungen von 1517 bereits obsolet.

Die neuen Welten, die Europa zwar schon vor 1517 entdeckt habe, die aber durch den erneuten Vorstoß Richtung China einerseits, die Begegnung mit den Azteken andererseits im Jahr 1517 verstärkt auf Europa zurückwirkten, führen für Schilling auch zu einer »Globalisierung der europäischen Wissenskultur« (142), was, verbunden mit dem innereuropäischen Aufbruch von Renaissance und Humanismus, ein neues Verhältnis zur Welt, ja ein neues »Weltwissen« (141) bewirkt habe. Das eigentümliche Ineinander von renaissancehumanistischem Aufbruch und Wunder-, Geis­ter- und Hexenglauben sei im frühen 16. Jh. überwölbt von einer Angstkultur, in deren Zentrum die Angst vor einem den Sünder unvorbereitet treffenden Tod stehe. Daneben gebe es das Bestreben nach christlich-europäischer Reinheit, das sich nicht zuletzt gegen die Juden richte. Der Renaissance-Aufbruch in Richtung Toleranz werde von der 1517 beginnenden Reformation letztlich wieder auf innerchristliche Fragen eingeengt.

Der Papst habe sich 1517 vor allem auf das italienische Machtgeflecht konzentriert. Verbreitete Reformwünsche, die sich wie in Spanien ohne päpstliches Zutun durchsetzten, betrachte dieser vor allem unter dem Aspekt der Machtkonsolidierung. Nicht Wittenberg stehe 1517 im päpstlichen Blickfeld, sondern das Vordringen des osmanischen Reiches, außerdem die künstlerischen Interessen Leos X. in Rom. Die Finanzierung des Neubaus von St. Peter durch den Ablasshandel scheitere zwar, aber dennoch sei 1517 ein Jahr der Konsolidierung päpstlicher Macht – bevor Luthers Reformation die westliche Christenheit von innen sprenge.

Für Schilling steht 1517 nicht verweltlichtes Papsttum gegen religiösen Ernst Luthers, sondern eine frühneuzeitliche Form der Religiosität gegen die andere: die »ästhetische-sinnliche, aber auch philosophisch sorgfältig durchdeklinierte Religion der Renaissance« (256) gegen die »existentielle Religiosität« (257) der Reformation. Die Bedeutung der 95 Thesen Luthers sieht Schilling weniger in ihrem Inhalt oder dem Thesenanschlag, dessen Symbolcharakter er explizit bestreitet, sondern darin, dass die Thesen die Reformation ins Rollen brachten. Die Verbreitung von Luthers Schriften werde zum »ersten großen Medienereignis der Weltgeschichte« (283). Die Ursache für den Erfolg der Reformation liegt für Schilling nicht in Ablass-, Papst- oder Kirchenkritik, sondern im »Inhalt der reformatorischen Botschaft« (288), den er ganz klassisch in der Rechtfertigungslehre erblickt. Luthers Reformation, so Schilling, schlage durch, weil er eine existentiell-ernsthafte Befreiung aus der verbreiteten Angstkultur anbiete und mit seiner Betonung des Glaubens die religiöse Leistungsethik sprenge.

Letztlich bleibt Schilling unentschieden, ob 1517 als Epochenjahr zu bewerten ist. Im Grunde nutzt er 1517 eher als Chiffre für einen Umbruch, der sich im frühen 16. Jh. in Europa vollzieht. Die welthistorische Wirkung der Reformation macht er neben anderem vornehmlich darin aus, dass diese einen wichtigen Schub in Richtung Freiheit und säkularer Humanität gebracht habe. Aber, so Schilling abschließend: Dies seien längst keine spezifisch reformatorischen, christlichen oder auch nur westlichen Werte mehr, sondern längst universale oder doch universal aneigenbare. Dieses Schlusswort allerdings ergibt sich nicht aus dem im Buch Ausgeführten, sondern ist und bleibt ein politisches Postulat, ein Ausdruck der Hoffnung, wie auch die erasmianische Friedensidee von 1517 ein Ausdruck der Hoffnung war.

II Historische und theologische Sachbücher


Ein noch immer viel zu wenig beachtetes Thema von Theologie und Kirchengeschichte ist der evangelische Kirchbau. Die protestantische Betonung des Wortes führt bei vielen Theologen dazu, Fragen des Kultus und seines Ortes zu den »Adiaphora« zu zählen und für letztlich unwichtig zu halten. Umso erfreulicher, dass Rolf Bothe sich als Nichttheologe dieses Themas angenommen hat.5 Mit Hilfe einer eindrucksvollen Materialfülle und einer vorzüglichen Bildausstattung präsentiert er die Geschichte des evangelischen Kirchbaus. Ausdrücklich will er damit dem Vorurteil entgegentreten, die evangelische Kirche sei im Gegensatz zur katholischen Kirche kunstfeindlich.

Zwei Schwerpunkte setzt Bothe: einen geographischen auf Mitteldeutschland als dem Kernland der Reformation, und einen chronologischen auf das 17. und 18. Jh., die Blütezeit des »Kanzelaltars«, also jener architektonischen Einheit aus Altar, Kanzel und Orgel, die in dieser Zeit für protestantische Kirchenbauten typisch wurde. Bothes Buch richtet sich an Nichtkenner, weshalb er zunächst einen Abriss über die Grundlagen des evangelischen Christentums sowie über das Leben und die Lehre Luthers und das Verhältnis der frühen reformatorischen Bewegung zu Kirchenmusik und Kirchenraum gibt. Es folgt ein Überblick über den evangelischen Kirchbau vom 16. bis ins 19. Jh. Die ersten evangelischen Kirchbauten waren Schlosskapellen, beginnend mit der 1544 von Luther selbst geweihten Schlosskapelle von Torgau. War hier noch ganz traditionell der Altar im Blickzentrum des Raumes und die Kanzel an der Seite angebracht, so entstanden bei den Fürstenkirchen des 16. Jh.s doch bereits Bauten, in denen die Kanzel über den Altar und damit ebenfalls ins Blickzentrum gesetzt war. Dieses Modell des Kanzelaltars (oft mit der Orgel in derselben Sichtachse) sei das wesentliche Prinzip des evangelischen Kirchbaus bis zum Ende des 18. Jh.s gewesen. Auch die Gebäudeform (vor allem die Frage, ob Langbau oder Rundbau) und die lutherische Bildkunst in den Kirchenräumen (die eben keineswegs schmucklos waren und sind) werden von Bothe behandelt. Vor allem am Kanzelalter jedoch macht Bothe einen Bruch in der Kirchbaugeschichte fest, denn viele evangelische Kirchen des 19. Jh.s verzichten darauf und setzen wieder allein den Altar ins Zentrum. Bothe erklärt dies mit dem konservativ-romantischen Geist der Zeit. Hier liegt nun das größte Manko dieses hochinteressanten Buches: Es bricht mit dem Ende des 19. Jh.s einfach ab, ohne resümierenden Schluss, vor allem aber ohne Berücksichtigung des 20. Jh.s. Dabei haben gerade die Architekten und Theologen der Zwischenkriegszeit nicht nur evangelische Kirchen gebaut und ausgestattet, sondern auch theologisch darüber nachgedacht – über den Unterschied zwischen »altem« und »neuem Kirchbau« (Otto Bartning), oder eben auch darüber, ob der Kanzelaltar mit seiner räumlichen Betonung der Predigt nicht etwas spezifisch Reformiertes sei, während lutherische Kirchen meist im Grunde katholische Kirchen seien, aus de­nen man nur die Nebenaltäre entfernt habe. Insofern ist dem Werk dringend eine Fortsetzung zu wünschen.

Einen knappen Gesamtüberblick über die Reformation bietet Johann Hinrich Claussen.6 Vom Inhaltsverzeichnis ist man erst einmal etwas erschlagen: 95 Fragen scheinen auf den ersten Blick doch etwas viel. Doch Claussen antwortet knapp, präzise und anschaulich und entwirft so ein gut lesbares und adäquates Bild dessen, was im Hinblick auf die Reformationsgeschichte heute die Mehrheitsmeinung der Forschung ist. Wer also wissen will, was der protes­tantische Mainstream 2017 zu Luther und der Reformation denkt, wird in Claussens Büchlein rasch und zuverlässig fündig. Dabei geht Claussen auf eine Weise mit der in der Forschung immer wieder betonten Fremdheit der Reformation um, die aus dieser didaktisch eher ungünstigen Ausgangslage doch etwas Sinnvolles herausholt: Zweifellos nämlich gehöre die Reformation zu unserem historischen Erbe, Fremdheit hin oder her, deshalb lohne sich die Beschäftigung mit ihr immer wieder – und manchmal sei gerade Fremdes ja in der Lage, Gewohnheiten kritisch zu hinterfragen und produktive Irritation auszulösen.

Der Gesprächsband, in dem man Eugen Drewermann beim Nachdenken über Luther zusieht, lässt einen nicht unbeeindruckt zurück.7 Stark sind die Passagen, in denen Drewermann Luthers existentielles Anliegen heutigen Lesern verständlich vor Augen führt. So versteht er sein Buch denn auch als »Beitrag zur Ermutigung der Protestanten zu sich selber« (30) und erklärt: »Das eben ist das typisch Protestantische: Die Wahrheit muss gelebt werden in der einzelnen Person.« (31) Im Zentrum des evangelischen Glaubens steht für Drewermann die »Angefochtenheit, Geängstetheit, Schuldbefangenheit, Zerbrochenheit« (24) des Menschen, sprich seine »Erlösungsbedürftigkeit« (159), und man kann ihm nur zustimmen, wenn er Kirche und Theologie konstatiert, hier dringenden Nachholbedarf zu haben: »Bezeichnend daher im Grunde das Unvermögen beider Kirchen, von ihren eigenen Anliegen so zu reden, dass es in der Öffentlichkeit jenseits der innerkirchlichen theologischen Sprachspiele noch verstanden wird.« (26)

Schwach allerdings wird das Buch da, wo Drewermann sich politisch in Bezug auf Luther äußert. Hier wird das ganze, längst zum Klischee geronnene Arsenal des Linksprotestantismus vorgetragen: Antimilitarismus, religiöser Sozialismus, Befreiungstheologie – das alles bleibt meilenweit hinter der Ergründung des religiösen Anliegens Luthers zurück. Leider nutzt Jürgen Hoeren als Gesprächspartner Drewermanns die Gelegenheit nicht, an diesen Stellen einmal kritisch nachzufragen.

Schwach ist das Buch leider auch da, wo Drewermann die Psychoanalyse als geeignete Ergänzung, manchmal hat man den Eindruck: als Ersatz der klassischen Theologie empfiehlt. Denn er kommt damit in all die Widersprüche und Sackgassen hinein, die nicht nur die Religionspsychologie, sondern auch die – anders als Drewermann suggeriert – heute in der Theologie sehr einflussreiche Subjektivitätstheologie in der Nachfolge Schleiermachers be­gleitet: Die Betonung des Subjekts in der Religion kann eben auch zur Überbetonung werden, in deren Verlauf die Theologie ihren Gegenstand, nämlich Gott, verliert, über den »gegenständlich« zu reden man sich verbittet. Es bleibt solcher Theologie, und auch solcher Religionspsychologie am Ende nichts weiter, als die heillose Lage des Menschen zu erkennen, ohne eine echte Lösung anzubieten. Denn Gott, der die Lösung bieten könnte, hat man längst im Wirbel des Subjektivismus verloren. Man kann ihn sich nur wieder hinzudenken – wem auch immer eine solche religiöse Autosuggestion gelingen mag. Luther vor diesem Hintergrund vorzuwerfen, den Weg in die Innerlichkeit nicht konsequent gegangen und stattdessen in lauter Äußerlichkeiten steckengeblieben zu sein, geht daher am Kern des Problems vorbei und redet faktisch einer Auflösung aller Dinge das Wort.

Ohne Luther wäre die Welt eine bessere, oder zumindest eine friedlichere, so kann man das Buch von Michael Lösch in einem Satz zusammenfassen.8 Flott und anregend geschrieben, erneuert er da­mit jene Kritik an Luther, die auch der sogenannte »Neuprotestantismus« äußerte, für den Luthers mittelalterliche Wurzeln ein Ärgernis waren, aber auch jene Kritik Nietzsches, der mit der aufkommenden Renaissance bereits das Ende der Kirche kommen sah– bis Luther kam und die Kirche noch einmal restituiert habe. Antikirchlich geht es bei Lösch aber nicht zu, wirft er Luther doch vor, die Menschen aus dem Glauben der spätmittelalterlichen Kirche und damit »aus einem menschlichen, durchaus erfinderischen Glauben« (13) vertrieben zu haben zugunsten einer unerbittlichen schriftgläubigen Rechthaberei. Luther wird so zu einer fast tragischen Figur, da er Strömungen aufnahm und für seine Zwecke nutzte, aber ihre Richtung änderte: nicht nach vorne, sondern zu­rück, nicht mit dem Menschen im Mittelpunkt, sondern mit Gott.

Die Humanisten sind daher die eigentlichen Helden für Lösch. Freiheit, Emanzipation, Bildung, Demokratie, Aufklärung: Das alles sei ein Erbe nicht Luthers, sondern des Humanismus. Aber auch die Italiener sind seine Helden; diejenigen, die Luthers Reformation nicht nötig hatten, weil sie ohnehin schon aufgeklärt und fortschrittlich genug waren und die im Unterschied zu den unreifen Deutschen erkannten, wie lebensfremd, ja lebensfeindlich Luthers Ideen in Wirklichkeit waren. Ein bisschen kommt einem die Darstellung Löschs vor wie die klassische heroisierende protes­tantische Geschichtsschreibung, nur mit exakt umgekehrten Vorzeichen. Waren dort die Italiener dekadent, sind sie hier fortschrittlich, war dort Luther der Gewissensheld, ist er hier der nervtötende Konsequenzfanatiker. Was soll man dazu sagen? Luther ist kein Vorbild für diejenigen, die es gern entspannt haben und moderat, und auch nichts für diejenigen, denen der moderne Autonomiebegriff alles ist. Aber eigentlich wusste man das schon. Andererseits ist das Bild eines einlinig »modernen« Luthers, der in ebenso unverzeihlicher wie unerklärlicher Weise etwas gegen Juden, Türken, Bauern und Papisten hatte, tatsächlich noch so verbreitet, dass man dessen fulminante Widerlegung durchaus mit Gewinn liest, auch wenn man ganz andere Urteile fällen würde als der Autor.

Ein solches ganz anderes Urteil findet sich etwa bei Norbert Bolz.9 Der »Hobbytheologe« (7) Bolz formuliert seinen Buchtitel eigentlich als Aufruf: »Zurück zu Luther«! Einen solchen Aufruf gibt es zu jedem Reformationsjubiläum, etwa 1917, als Karl Holl mit seinem Vortrag »Was verstand Luther unter Religion?« dafür plädierte, Luthers theologisches Anliegen ernst zu nehmen, und damit die Lutherrenaissance auslöste. Oder 1933, zu Luthers 450. Ge­burtstag, als der US-amerikanische Theologe und Gründer der Radiosendung »The Lutheran Hour«, Walter A. Maier, eine vielbe achtete Rede hielt, in deren Abdruck der Aufruf nicht nur mit Ausrufezeichen, sondern mit Großbuchstaben stand: »BACK TO LUTHER!«. Bolz klingt da etwas unaufgeregter, aber sein Anliegen ist doch ähnlich: Er will an Luthers Botschaft erinnern, will die lutherische Lehre in ihrer Einfachheit vermitteln, so, dass auch theologische Laien sie verstehen. Er will damit seiner evangelischen Kirche dienen, die sich längst einem »sentimentalen Humanitarismus« (7) zugewandt habe. Luthers Lehre aber sei in vieler Hinsicht das Gegenteil, jedenfalls lehre Luther »einen Glauben für Erwachsene« (7). Wie bei allen wirklich empfehlenswerten Büchern zum Reformationsjubiläum ist es auch bei Bolz die Kombination aus religiöser Ernsthaftigkeit und existentieller Dimension des Glaubens, die sowohl das Anliegen Luthers als auch dessen bleibende Relevanz deutlich werden lässt. Bolz lässt tatsächlich auch kein theologisches Kernthema aus, egal wie schwierig es ist, weder die Gnadenlehre noch die Christologie noch die Gegenüberstellung von Gesetz und Evangelium oder weltlichem und geistlichem Regiment. Man mag bezweifeln, dass dadurch tatsächlich die pos­tulierte Einfachheit von Luthers Botschaft deutlich wird, denn mindestens ebenso deutlich wird, dass Luthers Lehre voraussetzungsreich und anspruchsvoll ist. Dasselbe gilt für Bolz’ Argument ation, und es ist lohnend, sich darauf einzulassen. Denn hier er­scheint Luthers Lehre als kritisches und dringend notwendiges Korrektiv gegen ein nur angeblich evangelisches »Wohlfühlchris­tentum« (101), das Gott vom ernsthaften Vater zum »netten Papa« (102) degradiert. Luther fungiere Bolz zufolge aber auch als Korrektiv gegen eine »Zivilreligion« (104), die doch nur eine Schwundstufe des Christentums ist, und ebenso als Korrektiv gegen einen christlich geprägten Skeptizismus, der nicht bereit ist, das Wagnis des Glaubens einzugehen.

Ratlos steht man dagegen vor Georg Diez’ Abrechnung mit dem lutherischen Glauben des Vaters.10 Was da – vor allem im Einleitungskapitel – an wilder, ohne jede Systematik vorgetragener Assoziation über Erlebtes, Halb- und Nichtverstandenes rund um den Protestantismus geboten wird, ist mal amüsant, mal bizarr, selten anregend, und immer und vor allem eines: unerheblich. Darüber hinaus ist die Lektüre nervtötend, denn Diez verfolgt einen Gedanken selten einmal länger als ein paar Sätze lang, dann wendet er sich willkürlich wieder einem neuen zu. Ohne jedes Gefühl für die Aporien der Aufklärung tut er so, als wäre religiöser Glaube etwas längst Widerlegtes, abgeschafft zugunsten des alleinseligmachenden vulgäraufklärerischen Glaubens an – man weiß es nicht, Diez lässt einen da im Unklaren. Sein Befremden gegenüber Luther entspricht im Grundsatz dem, was auch Nietzsche und Thomas Mann an Luther abstoßend fanden. Diez fügt dem lediglich noch das Selbstverständnis des linksliberalen Journalisten hinzu, dessen an­geblicher Versuch, ihm fremdes Denken zu verstehen, nicht ernstgemeint wirkt. Der historische Luther kommt bei Diez kaum vor, weshalb es nicht überrascht, dass sich peinliche Fehler einschleichen wie die mehrfach wiederholte Behauptung, Luthers Gewittererlebnis habe bei »Schotternheim« stattgefunden. So entsteht bei der Lektüre der Eindruck, es gehe dem Autor in Wahrheit darum, Zensuren zu verteilen, und Luther, allen revolutionären Ansätzen zum Trotz, fällt leider durch. – Alles andere im Buch ist Selbstbespiegelung, die für niemanden interessant sein dürfte als für den Autor selbst.

Das etwas rastlose Springen von Gedanke zu Gedanke teilt Diez mit dem Buch »Gehört Luther zu Deutschland?« von Klaus-Rüdiger Mai.11 Das ist aber auch das einzig Verbindende, denn anders als Diez hat Mai eine klare These: Luthers Erbe gehe verloren, und dies sei ein fataler Verlust für Deutschland. Auch kann man – anders als bei Diez – den einzelnen Gedanken Mais kaum widersprechen, oder mindestens kann man sie nachvollziehen: Dass wir im 21. Jh. den Wiedereinbruch der Geschichte erleben, dass es derzeit eine starke gesellschaftliche Polarisierung gibt, dass der politisch-mediale Komplex sich mit überwältigender Mehrheit auf eine Seite geschlagen hat, dass dies dem Meinungsklima nicht guttut, dass überhaupt die vorherrschende politische Romantik schädlich für das Land ist.

Zielpunkt der Maischen Gedanken ist der folgende: ohne Religion keine Gesellschaft, konkreter: ohne Christentum kein Europa, und ohne das Freiheitserbe Luthers kein freiheitliches Deutschland. Das wirkt auf den ersten Blick etwas plakativ, doch tatsächlich argumentiert Mai differenziert und zieht Verbindungslinien von Luther in die Gegenwart, ohne den historischen Graben von 500 Jahren dabei zu ignorieren. Er ist bloß – anders als die meisten, die sich derzeit mit Luther beschäftigen – nicht der Meinung, man müsse das Fremde an Luther betonen. Sondern Mai macht die alte These stark, Luther stehe am Beginn der europäischen Moderne, habe mit seiner Freiheitsbotschaft, die den Einzelnen vor Gott ins Zentrum stellt, eine Entwicklung ausgelöst, ohne die die moderne europäische Staatlichkeit ebenso wenig zu verstehen sei wie die moderne europäische Geistesgeschichte. Mai folgert daraus, dass Luthers Botschaft auch heute noch anregend ist und dass ihr Abschieben auf den Friedhof der erledigten Ideen den europäischen Kontinent einen hohen Preis kosten könnte. Dem ist vorbehaltlos zuzustimmen.

III Lutherbiographien


Vor seiner Streitschrift hat Klaus-Rüdiger Mai bereits eine biographische Darstellung Luthers veröffentlicht.12 Eine »Romanbiografie« verspricht der Verlag, und doch ist dieses Buch strenggenommen weder das eine noch das andere, weder Roman noch Biographie. Nicht Biographie, weil – umrahmt von der Sterbeszene Luthers – keineswegs das ganze Leben des Reformators erzählt wird, sondern stattdessen Luthers Weg von der Geburt bis zum Thesenanschlag, mit einem in groben Strichen gezeichneten Nachspann bis zum Auftritt Luthers auf dem Reichstag in Worms. Und ein Roman ist es eigentlich auch nicht, denn im Grunde ist nur die Rahmengeschichte über Luthers Tod tatsächlich romanhaft geschildert. Der Rest der Darstellung enthält zwar hin und wieder eine erfundene »Szene«, ist im Ganzen aber eher ein historischer Essay, in dem der Autor sein Lutherbild nicht nur vermittelt, sondern auch begründet.

Welches Lutherbild das ist, wird im Titel des Buches deutlich: Luther wird als »Prophet der Freiheit« vorgestellt. Der Fokus liegt aber weniger darauf, Luther als Freiheitspropheten vorzustellen, als vielmehr darauf, die Entwicklung nachzuzeichnen, die ihn zum Propheten gemacht hat. Mai versucht, Luther auf seiner langen Reise zur Reformation zu begleiten. In ausführlicher, die neuesten Forschungen einbeziehender Weise wird Luthers Kindheit geschildert, die Prägekraft der Herkunft Luthers plausibel ge­macht, und vor allem wird sein langer und intensiver Bildungsweg ausgeleuchtet und verständlich gemacht als ein inneres Drama, eine innere Reise hin zur befreienden reformatorischen Erkenntnis Luthers. Hier liegt die große Stärke dieses lesenswerten Buches: Man sollte es sich mit Luthers Freiheitsbotschaft nicht zu einfach machen, sondern Luthers Ringen mit Gott, Luthers rastlose Suche nach einer heilsamen Gottesbeziehung zugleich aus den Zeitumständen heraus verständlich erklären und heutigen Lesern nachvollziehbar schildern. Es ist insofern die richtige Biographie zum 500. Jahrestag des Thesenanschlags, denn die Hintergründe – aber auch die Tragweite! – dieses Ereignisses werden in Mais Buch in einer Weise deutlich, dass die existentielle Bedeutung des Geschehens verstehbar wird.

Heimo Schwilk hat dagegen eine eher klassische Biographie Luthers verfasst.13 Auch bei ihm liegt ein Schwerpunkt auf der frühen Phase der reformatorischen Bewegung, aber er führt seine Darstellung auch über die letzten zwanzig Lebensjahre Luthers hinweg. Auch Schwilk konzentriert sich auf das existentielle Anliegen Luthers, dessen Leben er beinahe romanhaft nacherzählt. Sein Buch ist in der Präsenzform gehalten und wurde erkennbar mit dem Bemühen verfasst, nicht nur die äußere, sondern auch die innere Entwicklung Luthers nachvollziehbar zu machen. Schwilk beschränkt sich in seiner Darstellung zudem nicht auf das Nachweisbare, sondern füllt die Lücken mit großem historisch-psychologischen Gespür aus. In manchem erinnert dieses Vorgehen an die große Wallenstein-Biographie aus der Feder von Golo Mann.

Auf dem Umschlag des Buches ist ein Lutherbildnis Karl Bauers abgebildet, jenes Künstlers, der vom wilhelminischen Kaiserreich bis zum Ende des Zweitens Weltkriegs die bildliche Vorstellung Luthers prägte. Zu dem entschlossenen, heldenhaften Luther Karl Bauers passt auch der Untertitel des Buches: »Der Zorn Gottes«. Schwilk verdeutlicht damit schon im Titel – und macht dies in seiner gesamten Darstellung anschaulich –, dass Luther ganz und gar kein harmloser oder »liberaler« Denker ist, dass Luthers Befreiungserfahrung auch keineswegs mit einer Erleichterung der An­forderungen verbunden war, die an die Gläubigen gerichtet wurden, sondern dass vielmehr im Gegenteil der Anspruch der reformatorischen Lehre an den einzelnen Christen in eine atemberaubende Dimension gehoben wurde. Die Gnade Gottes als das Lebensthema Luthers, so macht Schwilk deutlich, wird nur verständlich, wenn man den Zorn Gottes nicht vergisst, das unbedingte Gericht, das über den sündhaften Menschen gesprochen wird. Kein Wunder, dass Schwilk zum Schluss erklärt, Luther er­scheine heute vor allem als unzeitgemäß. Gerade dieses Unzeitgemäße, so möchte man hinzufügen (und Schwilk würde dem wohl kaum widersprechen), ist es aber, was als reformatorisches Erbe auch heute wieder fruchtbar gemacht werden kann.

Willi Winkler14 konzentriert sich ebenfalls auf die frühen Jahre der Reformation, und ähnlich wie Volker Reinhardt legt er einen besonderen Fokus auf Luthers Beziehung zu Rom. Sein Luther ist der antirömische Aufrührer, der »deutsche Rebell«, der sich an die Spitze einer faktisch schon bestehenden »Los von Rom«-Bewegung gestellt habe. Winklers Lutherbiographie setzt daher bei Luthers Romreise im Herbst 1511 ein, und ihm geht es darum, die fundamentale Fremdheit deutlich werden zu lassen, mit der der nord deutsche Frömmigkeitseiferer dem Rom der Renaissance, dem päpstlichen Machtstreben und der Geschäftemacherei der Handelshäuser gegenüberstand. Hier verbindet Winkler seine auf den Konflikt Luther/Deutschland gegen Rom zugespitzte Darstellung mit dem religiösen Anliegen Luthers, welches er als das Anliegen der Zeit schildert. Luthers Zeit nämlich diagnostiziert Winkler eine »massenhysterische Angstneurose« (82), und Luther, der diese Neurose am heftigsten verkörpert habe, sei es schließlich gewesen, der mit der Betonung der Gnade Gottes einen Weg aus der Angst gebahnt habe. Insofern ist Winklers Lutherbild letztlich ein positives: Luther habe die Kirche zur Reform gezwungen und damit ihr Überleben sichergestellt.

Genüsslich zerpflückt Winkler übrigens die mythisch gewordenen Szenen aus Luthers Leben – vom Gewittererlebnis bei Stotternheim bis zum Turmerlebnis –, allerdings nicht den Thesenanschlag, für dessen Historizität Winkler plädiert. Zum Teil sehr originell argumentiert er gegen die klassischen Deutungen und für alternative Abläufe. Doch auch in der Negation der Mythen durch Winkler zeigt sich noch ihre bleibende Faszination und Wirkung, und vor allem ihr nachhaltiges geschichtsdidaktisches Potential.

Günter Scholz unternimmt den Versuch, Luthers Leben aus der Eigenperspektive der Tischreden zu erzählen.15 Das ist nicht ohne Reiz; allerdings ist das Eingangsurteil des Autors, die Tischreden seien bislang kaum ausgewertet worden, ebenso überzogen wie die Behauptung, bislang habe man sich in der Forschung vor allem an Luthers Theologie abgearbeitet, dafür aber den Menschen Luther nicht in den Blick genommen. Als könnte man ernsthaft Letzteres ohne Ersteres tun! Dass hier ein neues Bild des Reformators entstünde, kann man daher auch kaum behaupten. Auch Scholz liest die Selbstzeugnisse Luthers nicht voraussetzungsfrei, und vor allem muss auch er zahlreiche andere Quellen – und vor allem die Forschungsliteratur – zu Rate ziehen. Letzteres hätte allerdings durchaus öfter geschehen dürfen. So gibt die historische Einführung doch eher einen Forschungsstand des 20. als des 21. Jh.s wieder und verortet die Reformation etwas einseitig in einer gesamtgesellschaftlichen Krise. Religion als zentrale, das Leben der Menschen im frühen 16. Jh. bestimmende Macht kommt bei Scholz dagegen etwas zu wenig in den Blick.

Geradezu ärgerlich sind Scholz’ Bemerkungen über den Thesenanschlag. Er kennt zwar die kürzlich wiederentdeckte Rörer-Notiz, welche einen Thesenanschlag noch zu Luthers Lebenszeit bezeugt. Dennoch tut er den Thesenanschlag ohne nähere Begründung – und gegen den Forschungsstand – als »Legende« ab und bezichtigt diejenigen, die an der Historizität des Thesenanschlags festhalten, der Spitzfindigkeit. Letztlich sind Scholz’ Gründe, den Thesenanschlag ins Reich der Legende zu verweisen, keineswegs der »historische(n) Einsicht« (48) geschuldet, sondern der kirchenpolitischen Auffassung, der Thesenanschlag stehe dem ökumenischen Dialog im Wege. Selbst wenn das stimmen sollte: Das macht ihn auch nicht ungeschehen.

Ausgangspunkt der Lutherbiographie von Christian Nürnberger und Petra Gerster ist wiederum die Fremdheit der Reformation.16 Luthers Frage nach dem gnädigen Gott, so zeigen die Autoren, ist nicht mehr unsere Frage. Deshalb müsse, wer die Reformation verstehen will, zuerst lernen, Luthers Frage zu verstehen. Und so unternehmen die Autoren den eindrucksvollen Versuch, eine für heutige Leser verständliche Sprache zu finden, um Luthers Erfahrung der absoluten Verlorenheit des Menschen, seiner unentrinnbaren Sündhaftigkeit, der zerfressenden Macht der Sünde zu finden. Dies gelingt in erstaunlichem Maße, und vor diesem Hintergrund wird die intensive Frömmigkeit des frühen 16. Jh.s ebenso v erständlich wie die religiöse Leistungsbereitschaft Luthers. In einer klaren, Luthers Gedankengang verdichtenden Exegese der neutestamentlichen Briefe erläutern die Autoren Luthers Befreiungserfahrung, sein neues Gottesbild, seine Betonung von Gnade und Glaube statt Verdienst und Werke, und erfreulicherweise be­gehen die Autoren nicht den Fehler, Luthers neugewonnenes Gottesbild ins Harmlose zu verabschieden. Der strenge Richtergott sei durchaus noch da, betonen sie. Nur sei dies eben nur eine Facette, und wie bei einem Kippbild finde Luther dahinter den liebenden Vatergott.

Der Schreibstil dieses Buches ist erfrischend, aber auch gewöhnungsbedürftig. Denn die lockere Sprache führt manchmal zu missverständlichen Formulierungen. Wenn es etwa heißt, dass Luther »das Kloster verlässt und – Skandal – eine entlaufene Nonne schwängert und heiratet« (10), dann klingt das missverständlicherweise so, als wäre dies in der niedergeschriebenen Reihenfolge ge­schehen. Wenn es heißt, Luther sei es ausschließlich um das persönliche Seelenheil gegangen, dann klingt dies fast so, als sei die Frage nach dem gnädigen Gott eigentlich die Frage nach einer Einlassgarantie in das Himmelreich. Und wenn behauptet wird, für die Menschen der Lutherzeit sei die Erde eine Scheibe gewesen, dann blendet dies aus, dass die Kugelform der Erde schon seit Jahrhunderten die vorherrschende und nahezu unbestrittene Lehrmei nung war. Doch solche Schwächen wiegen leicht angesichts eines Buches, das sich gegen manchen Forschungstrend traut, Luthers theologische Befreiungserfahrung als den entscheidenden Auslöser und die Triebkraft der Reformation zu verstehen, und das Luthers Leben in lockerem Ton, aber auch mit dem gebotenen Ernst nacherzählt.

Ein echtes Ärgernis allerdings sind die letzten beiden Buchkapitel, in denen zum einen ein allzu hastiger Ritt durch die Wirkungsgeschichte der Reformation geboten wird, zum anderen ein geradezu peinlich wirkendes Plädoyer für einen ausdrücklich profillosen, weil dynamischen und flexiblen Protestantismus, der viel besser in die heutige Zeit passe als traditionelle Religiosität. Wie daraus der ebenfalls empfohlene lutherische Widerstandsgeist erwachsen soll, bleibt völlig unklar. Immerhin aber gibt der Autor zu, dass Luther selbst sich von einer solchermaßen inhaltlich entleerten evangelischen Kirche mit Schaudern abgewendet hätte.

Die Fremdheit der Reformation wird ebenfalls in Feridun Zaimoglus Lutherroman betont.17 Aber hier wird sie nicht verständlich gemacht. Luthers Wartburg-Aufenthalt wird aus Sicht eines Landsknechts römischen Glaubens geschildert, ab und zu unterbrochen von Briefen Luthers an seine Mitstreiter in Wittenberg. Zaimolglu schreibt in einer eigenen Kunstsprache, die das Lutherdeutsch des 16. Jh.s für heutige Ohren zu imitieren scheint. Deutlich wird darin der Grobianismus dieser Zeit, im Verhalten wie in der Sprache – mehr nicht, so dass man etwas ratlos vor diesem Werk steht und doch dazu neigen wird, die Reformation als etwa Nur-Fremdes zu verstehen.

Ähnlich wie Eugen Drewermann bricht auch die australische Historikerin Lyndal Roper eine Lanze für die Psychoanalyse, allerdings nicht für die Religionspsychologie, sondern für eine psycho-historische Betrachtung Luthers.18 Sie versteht ihre Lutherbiographie als Versuch, Luthers innere Entwicklung nachzuzeichnen und plausibel zu machen. Es ist dabei weniger das existentielle Anliegen Luthers, das in Ropers Darstellung im Vordergrund steht, sondern eher dessen charakterliche im Zusammenhang mit der theologischen Entwicklung. Gemäß der Linie ihrer 2012 erschienenen kleinen Studie über Luthers Körper (Lyndal Roper: Der feiste Doktor. Luther, sein Körper und seine Biographen, Wallstein Verlag 2012) betrachtet sie Luthers Körperlichkeit als einen Schlüssel zum Verständnis seines Lebens wie seiner Theologie. Zwei Grundgedanken sind es, die durch diesen Fokus besonders stark hervortreten: das neue, nämlich viel stärker bejahende Verhältnis zur Welt, welches Luthers Reformation bewirkte, sowie die Ergänzung von Luthers theologischem Kerngedanken, der Gnadenlehre, um die Lehre von der Realpräsenz Christi im Abendmahl als ebenso zentralen Be­standteil der reformatorischen Botschaft. Letzteres ist eine auch aus theologischer Perspektive aufregende These, denn an der Realpräsenz scheiden sich innerreformatorisch die konfessionellen Geister, und Roper plädiert dafür, Luthers Auffassung nicht als ein katholisches Relikt wahrzunehmen, sondern als genuin reformatorische Idee. Denn Luthers dichtes Zusammendenken von Körper und Geist zeige sich in seinem ganzen Schaffen, und das dichte Zusammendenken von Zeichen und Bezeichnetem im Sakrament, die Verknüpfung der Sündenvergebung mit der physischen Präsenz Christi, sei da nur folgerichtig.

Gegen das »ablehnende Bild«, das heute von Luther gezeichnet werde, wendet sich Joachim Köhler mit seiner Lutherbiographie.19 Das negative Lutherbild »stimmt nämlich nicht« (7). Köhlers »Luther mit Ausrufezeichen« (9) ist ein Luther jenseits der Glorifizierung vergangener Jahrhunderte, aber auch jenseits verunglimpfender Tendenzen im 20. und 21. Jh. Wichtiger noch ist aber, dass Köhler den Versuch unternimmt, sowohl den historischen Luther zu rekonstruieren als auch die Gegenwartsrelevanz Luthers aufzuzeigen. Er steht damit im Grunde zwischen den Stühlen, neben jener wissenschaftlichen Lutherforschung, die Luther ausdrücklich nur historisieren will, aber auch neben jener kirchlichen Lu­therdeutung, welche »Gutes« und »Böses« an Luther in einer derart vereinfachenden Weise scheiden will, dass das gesamte produktive Irritationspotential, das Luther dem modernen Menschen bietet, einfach verschwindet. Köhler schreibt in einer erfrischenden Unerbittlichkeit gegen beides an: Er erläutert mit guten Gründen, warum der Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 nicht nur stattfand, sondern auch warum wahrscheinlich ist, dass der Reformator selbst den Hammer schwang. Er wagt sogar, die längst quasidogmatisch gewordene Überzeugung in Frage zu stellen, Luther habe seine berühmten Schlussworte auf dem Wormser Reichstag 1521, »Hier stehe ich, ich kann nicht anders«, in Wirklichkeit nicht gesagt. Und selbst im Bezug auf Luthers Haltung im Bauernkrieg verurteilt Köhler nicht, sondern erläutert die – kluge! – Obrigkeitslehre des Reformators. Hier wie im ganzen Buch wird deutlich, dass Köhler Luther ernst nimmt und seine Position tatsächlich verstehen will. Dabei lässt er die Befreiungserfahrung, die Luther mit sein er alles verändernden Erkenntnis vom gnädigen Gott machte, verständlich werden. Schade, aber doch wieder in gewisser Weise konsequent ist, dass die Darstellung – nach einem Ausblick auf Luthers Tod – 1529 abbricht, dem Jahr, in dem die Katechismen Luthers erschienen, dem Jahr aber auch, in dem das Marburger Religionsgespräch den definitiven Bruch Luthers mit Zwingli markiert. Die Befreiung Luthers war zu diesem Zeitpunkt längst in das Anliegen übergegangen, das Erreichte zu be­wahren. Doch es ist die Befreiungserfahrung Luthers, auf die Köhler hinweisen will und die deshalb den Schwerpunkt seines Buches bildet.

Ein eindeutiges Bild ergibt sich aus den hier vorgestellten Bü­chern nicht. Gleichwohl gibt es einige übergreifende Deutungsmuster und Schwerpunkte: Die Diagnose der Fremdheit des frühen 16. Jh. ist wohl nahezu unbestritten. Zugleich aber versuchen selbst diejenigen Autoren, die den Aspekt der Fremdheit besonders betonen, das Fremde nicht einfach als fremd stehen zu lassen, sondern zu vermitteln, und das heißt auch in seiner Relevanz verständlich zu machen. Nicht also die Reformation, die mit unserer heutigen Welt nichts mehr zu tun hat, bestimmt das Bild dieses Reformationsjubiläums, sondern die Reformation, die bei aller Fremdheit auch heute noch eine Rolle spielt. Die interessantesten Versuche, Historisierung und Aktualisierung der Reformation zusammenzubringen, sind diejenigen, die sich dem existentiellen Anliegen Luthers zuwenden, die also das religiöse Kernanliegen der frühen Reformation als ein auch weiterhin relevantes Anliegen herausstellen. Erst vor diesem Hintergrund können die Fremdheit und Unmodernität der Auffassungen Luthers ihr ganzes Provokations- und damit produktives Irritationspotential entfalten.

Fussnoten:

1) Leppin, Volker: Die fremde Reformation. Luthers mystische Wurzeln. München: C. H. Beck Verlag 2016 (2., durchges. Aufl. 2017). 247 S. m. 13 Abb. Geb. EUR 21,95. ISBN 978-3-406-69081-5.
2) Reinhardt, Volker: Luther, der Ketzer. Rom und die Reformation. München: C. H. Beck Verlag 2016 (3., durchges. Aufl. 2017). 352 S. m. 24 Abb. Geb. EUR 24,95. ISBN 978-3-406-68828-7.
3) Kaufmann, Thomas: Erlöste und Verdammte. Eine Geschichte der Reformation. München: C. H. Beck Verlag 2016 (3. Aufl. 2017). 508 S. m. Abb. u. Ktn. Geb. EUR 26,95. ISBN 978-3-406-69607-7.
4) Schilling, Heinz: 1517. Weltgeschichte eines Jahres. 3. Aufl. München: C. H. Beck Verlag 2017. 364 S. m. 40 Abb. u. 1 Kt. Geb. EUR 24,95. ISBN 978-3-406-70069-9.
5) Bothe, Rolf: Kirche, Kunst und Kanzel. Luther und die Folgen der Reformation. Wien u. a.: Böhlau Verlag 2017. 277 S. m. zahlr. Abb. Geb. EUR 34,99. ISBN 978-3-412-50379-6.
6) Claussen, Johann Hinrich: Reformation. Die 95 wichtigsten Fragen. 2. Aufl. München: C. H. Beck Verlag 2016. 175 S. m. 6 Abb. = C. H. Beck Paperback, 7045. Kart. EUR 10,95. ISBN 978-3-406-69731-9.
7) Drewermann, Eugen: »Luther wollte mehr«. Eugen Drewermann über den Reformator und seinen Glauben. Im Gespräch m. J. Hoeren. Freiburg i. Br.: Verlag Herder 2016 (2. Aufl. 2017). 320 S. Geb. EUR 19,99. ISBN 978-3-451-37566-8.
8) Lösch, Michael: Wäre Luther nicht gewesen. Das Verhängnis der Reformation. Ein Thesenbuch. 2. Aufl. München: dtv Verlagsgesellschaft 2017. 240 S. = dtv Premium. Kart. EUR 14,90. ISBN 978-3-423-26138-8.
9) Bolz, Norbert: Zurück zu Luther. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag 2016. 141 S. Geb. EUR 19,90. ISBN 978-3-7705-6086-8.
10) Diez, Georg: Martin Luther, mein Vater und ich. München: C. Bertelsmann Verlag (Randomhouse) 2016. 255 S. m. 10 Abb. Geb. EUR 17,99. ISBN 978-3-570-10264-0.
11) Mai, Klaus-Rüdiger: Gehört Luther zu Deutschland? Freiburg i. Br.: Verlag Herder 2016. 208 S. Geb. EUR 19,99. ISBN 978-3-374-451-34846-4.
12) Mai, Klaus-Rüdiger: Martin Luther. Prophet der Freiheit. Romanbiografie. Freiburg i. Br.: Kreuz Verlag (Verlag Herder) 2014. 448 S. Geb. EUR 22,00. ISBN 978-3-451-61226-8.
13) Schwilk, Heimo: Luther. Der Zorn Gottes. Biografie. München: Blessing Verlag (Random House) 2017. 464 S. m. 35 Abb. Geb. EUR 24,99. ISBN 978-3-89667-522-4.
14) Winkler, Willi: Luther. Ein deutscher Rebell. Berlin: Rowohlt 2016. 640 S. Geb. EUR 29,95. ISBN 978-3-87134-723-8.
15) Scholz, Günter: »Habe ich nicht genug Tumult ausgelöst?«. Martin Luther in Selbstzeugnissen. München: C. H. Beck Verlag 2016. 240 S. m. 4 Abb. = C. H. Beck Paperback, 6255. Kart. EUR 11,95. ISBN 978-3-406-69811-8.
16) Nürnberger, Christian, u. Petra Gerster: Der rebellische Mönch, die entlaufene Nonne und der größte Bestseller aller Zeiten. Martin Luther. M. Illustrationen v. I. Schautz. Stuttgart: Gabriel Verlag (Thienemann-Esslinger Verlag) 2016. 208 S. m. 15 Abb. Geb. EUR 14,99. ISBN 978-3-522-30419-1.
17) Zaimoglu, Feridun: Evangelio. Ein Luther-Roman. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2017. 352 S. Geb. EUR 22,00. ISBN 978-3-462-05010-3.
18) Roper, Lyndal: Der Mensch Martin Luther. Die Biographie. Aus d. Engl. v. H. Fock u. S. Müller. Frankfurt a. M.: S. Fischer Verlag 2016. 736 S. Geb. EUR 28,00. ISBN 978-3-10-066088-6.
19) Köhler, Joachim: Luther! Biographie eines Befreiten. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2016 (2. Aufl. 2017). 408 S. m. 18 Abb. Geb. EUR 22,90. ISBN 978-3-374-04420-7.