Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

Juli/August/1999

Spalte:

707 f

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Block, Daniel I.

Titel/Untertitel:

The Book of Ezekiel, Chapters 25-48.

Verlag:

Grand Rapids: Eerdmans 1998. XXIII, 826 S. m. Abb. gr.8 = The New International Commentary on the Old Testament. Lw. $ 50.-. ISBN 0-8028-2536-2.

Rezensent:

Thomas Krüger

Nur ein Jahr nach dem 1997 erschienenen und in dieser Zeitschrift bereits besprochenen ersten (siehe ThLZ 124, 99, 153 f.) ist nun auch der ebenso voluminöse zweite Band des Ezechiel-Kommentars von Daniel I. Block erschienen. Dem Vorwort (XIII) ist zu entnehmen, daß das Manuskript für beide Bände bereits 1994 vorlag und für den Druck nicht mehr wesentlich verändert wurde.

Auch dieser zweite Band ist sehr leserfreundlich gestaltet. Dazu tragen neben einer übersichtlichen Gliederung, zahlreichen illustrierenden Tabellen, Synopsen, Zeichnungen und Karten sowie verschiedenen Registern insbesondere auch die einleitenden Überblicke zu größeren Abschnitten des Ezechielbuchs (3 ff. zu Ez 25-32; 268 ff. zu Ez 34-48; 494 ff. zu Ez 40-48) sowie thematische Exkurse zu den traditionsgeschichtlichen Voraussetzungen und Nachwirkungen einzelner Texte bei (360f.: "The Infusion of the Spirit of Yahweh under the Old Covenant"; 383 ff.: "The Background to Ezekiel’s Notions of Resurrection"; 388 ff.: "The Afterlife of Ezekiel’s Vision of Dry Bones"; 489 ff.: "Gog in Jewish and Christian Tradition"; 696ff.: "The Afterlife of Ezekiel’s Life-Giving River").

Wie schon sein Vorgänger zeichnet sich auch dieser Band aus durch eine extrem "konservative" Sicht der alttestamentlichen Literatur- und Theologiegeschichte sowie eine starke Tendenz zur Harmonisierung divergierender theologischer Konzepte im Ezechielbuch wie auch im biblischen Kanon insgesamt (z. B. im Exkurs über den "Geist" Gottes, 360 f.). Sieht man von diesen exegetisch wie theologisch fragwürdigen Tendenzen ab, finden sich zu einzelnen Texten und Problemen doch auch zum Teil durchaus informative Ausführungen und bedenkenswerte Überlegungen. So werden etwa die text- und literarkritischen Fragen zu Ez 36-39, die durch den griechischen Papyrus 967 sowie den lateinischen Codex Wirceburgensis aufgeworfen werden, relativ ausführlich diskutiert (338 ff.); am Ende hält B. allerdings (wie zu erwarten) am Masoretischen Text als "thoroughly Ezekielian" (343) fest. Daß Ez 37,1-14 gewisse Vorstellungen von einer individuellen "Auferstehung" bereits voraussetzt (383 ff.), erscheint bedenkenswert, auch wenn man Jes 26,19 nicht unbedingt für jesajanisch halten will (387). Und die Hinweise auf mögliche Anordnungsparallelen zwischen Ez 33 ff. und dem Exodusbuch (498 f.) lohnen eine kritische Nachprüfung. So erscheint, wie schon im Blick auf Band 1 festgestellt, die Lektüre des vorliegenden Werkes als Ergänzung zu bereits vorhandenen Ezechiel-Kommentaren für Fachleute durchaus lohnend.