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Ausgabe:

April/2014

Spalte:

453–454

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Detering, Hermann

Titel/Untertitel:

Falsche Zeugen. Außerchristliche Jesuszeugnisse auf dem Prüfstand.

Verlag:

Aschaffenburg: Alibri Verlag 2011. 243 S. Kart. EUR 19,00. ISBN 978-3-86569-070-8.

Rezensent:

K.-W. N.

Hermann Detering, Jahrgang 1953, ausweislich seiner Website 1992 an der Kirchlichen Hochschule in Berlin bei Walter Schmithals mit einer Arbeit über die holländische Radikalkritik zu den Paulusbriefen promoviert, lebt heute als pensionierter Pfarrer und Autor in der Altmark. In der Tradition radikal-historischer Jesus-Forschung (passend zum 100. Jahrestag von Arthur Drews’ »Christusmythe«) überprüft er in dem vorliegenden Buch die immer wieder als Belege für die Existenz Jesu herangezogenen antiken außerchristlichen Quellen (Josephus, Ant 18,63 f.; Tacitus, Ann. 15,44; Plinius, Ep. X; Sueton, Claud. 25,4; Mara bar Serapion, Thallus), mit durchweg negativem Ergebnis. Am Ende will er die Frage beantworten, ob mit der Bestreitung der Historizität Jesu auch das Christentum hinfällig zu werden drohe. Antwort: »Allein schon aus religiösen Gründen wäre es also dringend geboten, sich vom ›geschichtlichen Glauben‹ eines Küng, Crossan, Theißen usw. zu verabschieden, um hinter der historischen Staffage der Evangelien wieder die Welt der religiösen Bilder und Symbole zu entdecken.« (191) Solche Publikationen werden immer wieder interessierte Leser finden. Die Überprüfung eingefahrener Argumentationslinien tut bisweilen auch der Bibelwissenschaft gut. Die Argumentation des Vf.s changiert zwischen philologischer Analyse und essayistischen, nicht selten polemischen Passagen gegen »die Theologen«. Neue Argumente bringt er nicht.