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Ausgabe:

März/2014

Spalte:

380

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

Autor/Hrsg.:

Roggenkamp, Antje, u. Michael Wermke [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Gender, Religion, Heterogenität. Bildungshistorische Perspektiven gendersensibler Religionspädagogik.

Verlag:

Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2013. 226 S. = Studien zur Religiösen Bildung, 2. Kart. EUR 38,00. ISBN 978-3-374-03357-7.

Rezensent:

Ch. G.

Der Band umfasst (neun) Beiträge zur Jahrestagung des Arbeitskreises für historische Religionspädagogik, die im März 2012 zum Thema »Religion und Gender in bildungshistorischer Perspektive« stattfand. Es schränkt den Neuigkeitswert des Mitgeteilten etwas ein, dass zwei bereits anderweitig veröffentlichte Aufsätze sowie zwei Zusammenfassungen von Qualifikationsschriften aufgenommen wurden. – Inhaltlich standen drei Fragen im Mittelpunkt der Tagung: »Welche Geschichtsbilder zum Verhältnis von Religion und Gender wurden und werden in den Erziehungs- und Religionswissenschaften etc. konstruiert? In welchen erziehungswissenschaftli­chen und theologischen Diskursen werden Genderfragen erstmals wahrgenommen und explizit thematisiert? Welche impliziten Theorien zum Verhältnis von Gender und Religion be­stimmten und bestimmen die Bildungstheorie und -praxis« (6). An­gesichts der Weite dieser Fragestellungen konnten nur einige Schneisen ge­schlagen werden. Dabei wird – durch Antje Roggenkamp und Anke Edelbrock – den Religionslehrerinnen-Verbänden in Kaiserreich und Weimarer Republik besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Wissenschaftlich weiter führt vor allem der Aufsatz von Anton Bucher, der »Geschlechterstereotype in der empirischen Religionsforschung?« untersucht. Es gelingt ihm, anhand der Auswertung etlicher Untersuchungen solche Stereotype aufzuzeigen, zugleich aber empirische Forschung als ein Mittel zu erweisen, sich ihrer bewusst zu werden. Mit dem Hinweis auf die Evolutionsgeschichte deutet er eine herkömmliche historische Forschung weit überschreitende Fragestellung an, die sich aber bei der Gender-Thematik nahelegt.