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Ausgabe:

März/2014

Spalte:

334–335

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Schart, Aaron, u. Jutta Krispenz [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Die Stadt im Zwölfprophetenbuch.

Verlag:

Berlin u. a.: De Gruyter 2012. VIII, 469 S. = Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, 428. Geb. EUR 79,95. ISBN 978-3-11-026902-4.

Rezensent:

B. E.

Der Band publiziert die Vorträge, die im Rahmen eines Kolloquiums zum Thema »Die Stadt im Zwölfprophetenbuch« an der Universität Duisburg-Essen (23.–25. September 2010) unter Leitung von Aaron Schart und Jutta Krispenz gehalten wurden. Auf eine allgemeine Einführung der Herausgeber in die Thematik des Bandes und generellen Ausführungen zur Bedeutung des urbanen Lebensraumes für die Dynamik des Religiösen aus religionswissenschaftlicher Sicht (Marcus Hero) folgen zunächst zwei Artikel, die die Stadt im Gesamtkontext des Zwölfprophetenbuches betrachten (Jutta Krispenz, »Umbauter Raum und sozialer Raum«; Peter Riede zur »gottgemäßen Stadt«).Weitere Beiträge sind einzelnen Aspekten bzw. einzelnen Büchern des Zwölfprophetenbuches gewidmet (so James Nogalski zu »Jerusalem, Samaria, and Bethel«; Jörg Jeremias zur Kritik an Samaria im Amos- und Hoseabuch; Jason Radine »Urban Change and Designation. ›Israel‹ in the Books of Micha and Hosea«; István Karasszon zu »Stadt und Land im Michabuch«; Judith Gärtner, »Jerusalem und die Völker in Mi 4/5 und Sach 14«; Paul Redditt zu Beschreibungen des exilischen und nachexilischen Jerusalem insbesondere bei Haggai, Zechariah, and Malachi, sowie Zsolt Cziglányi zum Wiederaufbau des Tempels; Aaron Schart zu »Differenzen in der Stadt – Gruppierungen in der Maleachischrift«; Evangelia Dafni zu Jerusalem in der Septuaginta).
Der Band enthält des Weiteren Beiträge zum Konzept der Stadt in Ugarit (Mark Smith), zur Archäologie von Kult und Stadt zur Zeit des Alten Testaments (Katja Soennecken; Andrea Gropp) sowie einen Artikel von Mark Smith, der die Thematik nach der Manifestation von Göttern in den Blick nimmt (»The Problem of the God and His Manifestations: The Case of the Baals at Ugarit, with Implications for Yahweh of Various Locale«). Renatus Porath erweitert den historisch-kritischen Zugang der verschiedenen Artikel, wenn er unter dem Titel »Stadt der Blutschuld« eine lateinamerikanische Lektüre ins Spiel bringt.
Die Beiträge enthalten wichtige Bausteine für die Literatur- und Theologiegeschichte des Alten Testaments und die Entwicklung der Zionstheologie und sind weithin interessant. Für den Band insgesamt wäre aber eine deutlichere Fokussierung auf die Gesamtthematik wünschenswert gewesen.