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Ausgabe:

Oktober/2013

Spalte:

1091

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Labahn, Michael, u. Outi Lehtipuu [Eds.]

Titel/Untertitel:

Anthropology in the New Testament and its Ancient Context. Papers from the EABS-Meeting in Piliscsaba/Budapest.

Verlag:

Leuven u. a.: Uitgevererij Peeters 2010. XI, 265 S. = Contributions to Biblical Exegesis and Theology, 54. Kart. EUR 38,00. ISBN 978-90-429-2342-3.

Rezensent:

K.-W. N.

Der Band enthält elf Studien zu anthropologischen Themen, die in verschiedenen neutestamentlichen Schriften begegnen und hier schwerpunktmäßig mit unterschiedlichen religionsgeschichtlichen Kontexten der Antike in Beziehung gesetzt werden. Die Einzeluntersuchungen sind nicht aufeinander bezogen, erhalten aber einen gewissen Zusammenhang dadurch, dass sie je für sich die enge Verflochtenheit neutestamentlicher anthropologischer Motive und Konzeptionen mit solchen der religiösen Umwelt in hellenistisch-römischer Zeit dokumentieren. Darin zeigt sich zweifellos eine starke Tendenz gegenwärtiger neutestamentlicher Forschung.
Das Spektrum reicht dabei von frühjüdischen Reinheitsvorstellungen (Ida Fröhlich zu Qumran, Tom Holmén zur Jesus-Überlieferung) über anthropologische und ethische Konzepte der hellenis­tisch-römischen Philosophie (Lorenzo Scornaienchi, Martin Meiser, George van Kooten jeweils in Bezug auf Paulus, Miguel Herrero de Jáuregui zum Konversionsmotiv), Auferstehungsvorstellungen (Outi Lehtipuu zu »Body Language« und Auferstehung, Imre Peres zu Seelenvorstellungen in Grabinschriften), anthropologischen Motiven bei Johannes (Margareta Gruber) und im Hebräerbrief (Walter Übelacker) bis hin zum platonischen Seelenverständnis der Gnosis (Päivi Vähäkangas).
Die Beiträge, die durch Sach- und Stellenindizes gut erschlossen werden, gehen größtenteils auf Tagungen der European Association of Biblical Studies in Ungarn im Jahr 2006 zurück. Manche sind inzwischen in monographische Publikationen eingegangen (Scornaienchi, van Kooten). Ein Autorenverzeichnis wäre hilfreich ge­-wesen, hätte es doch die internationale Kommunikation der jüngeren Generation neutestamentlicher Forscher noch deutlicher vor Augen führen können.