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Ausgabe:

April/1996

Spalte:

406

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

A. Völker, A. Kadelbach, A. Marti [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie. 34. Band 1992/93.

Verlag:

Hannover: Luth. Verlagshaus 1994 XIII, 256 S., 1 Abb. gr. 8o. DM 122,­. ISBN 3-7859-0670-6.

Rezensent:

Christian Grethlein

Nach der durch den Tod von Konrad Ameln veränderten Herausgeberschaft, in die neben A. Völker und A. Kadelbach jetzt A. Marti eintrat, ist ein neuer Doppelband des Jahrbuchs in gewohnter Qualität anzuzeigen.

Drei Hauptbeiträge leiten den Band ein: Frieder Schulz untersucht drei Jesusgebete (3-21), wobei vor allem die gelehrte Analyse des Tischgebetes "Komm Herr Jesus, sei unser Gast" weite, auch z.B. für die Religionspädagogik interessante Horizonte eröffnet. Gustav A. Krieg leistet mit "Das Kirchenlied zwischen Traditionalismus und Säkularismus" (22-56) einen "historischen und systematischen Beitrag zum Kriterienproblem in der Hymnologie". Dabei versucht er, die verschiedenen Entwicklungen, Verwerfungen und Rezeptionen des Kirchenliedes zu rekonstruieren, ohne allerdings den innerkirchlichen bzw. theologischen Raum zu verlassen. Schließlich behandelt Inge Mager "Nicolaus Selneckers Katechismusbereimung" (57-67).

Bei den "Kleinen Beiträgen und Miszellen" finden sich vor allem hymnologische Beiträge, z.T. speziellerer Art. Allgemeine Beachtung in der Praktischen Theologie verdient die Vorstellung des von M. Josuttis verfaßten Werkes "Der Weg in das Leben" durch Rudolf Roosen (80-82), die auf die dadurch eröffnete Weite liturgischer Reflexion hinweist, ohne die Bedeutung eines klaren Traditionsbezuges zu übersehen.

Die zweite Hälfte des Jahrbuches nehmen ­ wie gewohnt ­ "Rezensionen, Mitteilungen, Berichte", "Kirchen- und Länderberichte" sowie Literaturberichte zur Liturgik und Hymnologie ein. Besonders sei hier auf Karl Christian Felmy "Das Bemühen um liturgische Texte in der Russischen Orthodoxen Kirche" hingewiesen. In knapper Form wird hier von wichtigen Entwicklungen berichtet, die jedenfalls in der deutschsprachigen Forschung bisher kaum Berücksichtigung finden.