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Ausgabe:

Juni/2013

Spalte:

667–668

Kategorie:

Judaistik

Autor/Hrsg.:

Runia, David T. [Ed.]

Titel/Untertitel:

Philo of Alexandria. An Annotated Biblio­g-raphy 1997–2006 with Addenda for 1987–1996. In collaboration with The International Philo Bibliography Project: E. Birnbaum, K. A. Fox, A. C. Geljon, M. R. J. Hofstede, H. M. Keizer, J. P. Martín, M. R. Niehoff, R. Radice, J. Riaud, K.-G. Sandelin, D. Satran, G. Schimanowski, T. Seland, D. Zeller.

Verlag:

Leiden u. a.: Brill 2012. XXV, 492 S. = Supplements to Vigiliae Christianae, 109. Geb. EUR 155,00. ISBN 978-90-04-21080-6.

Rezensent:

Jutta Leonhardt-Balzer

Eines der nützlichsten Hilfsmittel der Philoforschung ist das Philo of Alexandria Bibliography Project unter der Leitung von David T. Runia, das jährlich im Studia Philonica Annual (bis 2005 veröffentlicht von den Brown Judaic Studies, seit 2006 von SBL Publications) Artikel, Bücher und auch unveröffentlichte Dissertationen zu Philo zusammenträgt und in Kurzbeschreibungen zusammenfasst. Die Teilnehmer an dem Projekt sind selbst namhafte Experten zu Philo und dem Judentum des Zweiten Tempels, und ihr Ehrgeiz ist es, so umfassend wie möglich, die weltweite Philoforschung auch aus verwandten Fachbereichen wie z. B. dem Alten oder dem Neuen Testament zusammenzutragen und zugänglich zu machen. Jedes Jahr gibt es Nachträge für die Jahre zuvor und Ausblicke auf Veröffentlichungen der folgenden Jahre, und es ist gerade dieser Tatbestand, der die Bibliographie im Studia Philonica Annual etwas umständlich in der Handhabung macht. Daher werden immer wieder mehrere Jahrgänge in Buchform zusammengefasst und veröffentlicht. Der erste Band mit der Bibliographie von 1987 bis 1996 erschien im Jahr 2000 unter der Leitung von D. T. Runia und R. Radice.
Nun ist nach zwölf Jahren der zweite Band erschienen, der die Jahre 1997–2006 zusammenfasst und Nachträge zu den Jahren 1987–1996 enthält. Im Gegensatz zum ersten Band entstammen die bearbeiteten Forschungsbeiträge nicht nur der englischsprachigen Forschung und den gängigeren Sprachen der Philoforschung wie Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Ivrit, sondern auch holländische, dänische, schwedische und norwegische Beiträge sind durch die Auswahl der Teammitglieder zu­gänglich, und sogar seltenere, russische, armenische, japanische und chinesische Forschung ist, wo verfügbar, einbezogen worden. Die Mitglieder des Teams für diesen Zeitraum neben D. T. Runia (Melbourne) sind E. Birnbaum (Cambridge, Mass.), K. A. Fox (To­-ronto/Calgary), A. C. Geljon (Utrecht), H. M. Keizer (Monza), J. P. Martín (Buenos Aires), M. Niehoff (Jerusalem), R. Radice (Luino), J. Riaud (Angers), K.-G. Sandelin (Åbo), D. Satran (Jerusalem), G. Schima­nowski (Münster), T. Seland (Volda/Stavanger) und D. Zeller (Mainz). Elektronische Datenbanken werden durch M. Hofstede (Leiden) nach Titeln zu Philo durchsucht. Die anderen Mitglieder des Teams versuchen dann, wo immer möglich, ihren Kurzreferaten Originaleinsicht der Artikel, Bücher und Dissertationen zugrunde zu legen. Behandelt werden jedoch aus Platzgründen nur Werke, die Philo im Titel erwähnen, die mindestens drei Seiten zu Philo enthalten oder, falls kürzer, von besonderem Interesse sind.
Die Bibliographie selbst ist in Primärtexte zu Philos Schriften (Editionen, Bibliographien, Fragmente, Übersetzungen, Anthologien, Kommentare, Indizes und lexikographische Werke, wie auch Zeitschriften und Webseiten) und kritische Studien aufgeteilt, geordnet nach Jahren und innerhalb der Jahrgänge in alphabetischer Reihenfolge. Die Kurzbeschreibungen fassen die Hauptthese, den In­halt und die verschiedenen Themenbereiche der Beiträge zusammen, bei Monographien speziell zu Philo folgt eine Liste von Rezensionen. Allein schon diese Beschreibungen sind von immensem Wert in der Forschung zu Philo. Was die Buchform jedoch qualitativ von den schon im Studia Philonica Annual enthaltenen Listen unterscheidet, ist die Hinzufügung der Indizes, geordnet nach Autoren, Rezensenten, Bibeltexten, Philotexten, Themen, griechischen Begriffen und Teammitgliedern. Diese In­dizes ermöglichen die gezielte Forschung zu konkreten Themen und erleichtern die Arbeit an Philo für Laien, Studenten wie auch Experten.
Einzig bedauerlich ist, dass der Band schon mit dem Jahr 2006 endet. Da das Studia Philonica Annual jedoch bis jetzt auch erst das Jahr 2009 erreicht hat, ist das Buch fast auf dem neuesten Stand, und im Blick darauf, dass durch zu viele Nachträge die durch die Buchform erreichte Übersichtlichkeit leidet, ist es besser, mit den neueren Jahrgängen noch zu warten. Dennoch wird der nächste Band sicher schon von vielen lebhaft erwartet.