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Ausgabe:

April/2013

Spalte:

511–512

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

Autor/Hrsg.:

Schlag, Thomas, u. Friedrich Schweitzer

Titel/Untertitel:

Jugendtheologie. Grundlagen – Beispiele – kritische Diskussion.

Verlag:

Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Theologie September 2012. 224 S. Kart. EUR 24,99. ISBN 978-3-7887-2591-4.

Rezensent:

Ch. G.

Der von den beiden Autoren des 2011 erschienenen Buchs »Brauchen Jugendliche Theologie?« (s. die Rezension von B. Dressler in diesem Heft) herausgegebene und durch deren umfangreiche Einleitung sowie ein Resümee gerahmte Band verfolgt zwei Ziele: Es sollen »praktische Entfaltungen« des jugendtheologischen Ansatzes präsentiert und zugleich dieser weiter theoretisch geklärt werden (7).
Vor allem die in verschiedenen Beiträgen eingestreuten Beispiele aus der Praxis von Konfirmanden- und Jugendarbeit verdienen als best-practice Aufmerksamkeit. Auch konzeptionell finden sich einige interessante Weiterführungen: Henrik Simoijoki eröffnet komparativ eine neue, international-ökumenische Perspektive, in­dem er den Blick auf afrikanische Jugendliche lenkt (35–44). Wolfgang Ilg macht aus der Praxis heraus auf Unwuchten bei den fünf von Schlag/Schweitzer vorgeschlagenen Formen der Jugendtheologie aufmerksam (96). Martin Rothgangel schlägt vor, die »Jugendtheologie« als »Komplementärprogramm einer Performativen Religionspädagogik« (135) zu verstehen. Heinz Streib, der als Einziger auf weiterführende (religions)soziologische Literatur rekurriert, fragt die Unterbestimmtheit des Religionsbegriffs an (155–164). Konstruktiv schlägt er von einem diskursiven Religionsverständnis her eine Stärkung der narrativen Kommunikation vor.
Neben diesen Beiträgen dürfte die offenkundig bisher ausgesparte (vielleicht noch gar nicht in den Blick genommene) Klärung des Verständnisses von »Jugend« bzw. »Jugendlichen« einen weiterführenden Impuls versprechen. Konkret: Gibt es keine milieu-, gender- oder medienspezifischen Differenzierungen usw.? Auf je­den Fall kann man auf die genauere begriffliche Ausarbeitung des mit viel Verve betriebenen »Projektes« gespannt sein.