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Ausgabe:

April/2013

Spalte:

421–422

Kategorie:

Judaistik

Autor/Hrsg.:

Ilan, Tal

Titel/Untertitel:

Lexicon of Jewish Names in Late Antiquity. Part II: Palestine 200–650.

Verlag:

Tübingen: Mohr Siebeck 2012. XXVIII, 621 S. = Texts and Studies in Ancient Judaism, 148. Lw. EUR 199,00. ISBN 978-3-16-150207-1.

Rezensent:

K.-W. N.

Mit Part II liegt das Korpus antiker jüdischer Personennamen nun vollständig vor (zu den übrigen Bänden vgl. ThLZ 137 [2012], 796 f.). Der Band schließt an den zuerst erschienenen an, der die Namen aus Palästina zwischen 330 v. und 200 n. Chr. enthielt (vgl. dazu L. Doering, ThLZ 129 [2004], 914–916). Die ausführliche Introduction (1–55) folgt dem Aufbau der Einführungen in die Vorgängerbände und verweist regelmäßig auf die entsprechenden Abschnitte dort, d. h., es werden nur die den vorliegenden Band speziell betreffenden Informationen näher entfaltet (etwa die Aufnahme samaritanischer Namen, Juden als Soldaten oder Probleme bei der Identifikation von Personen als Juden); am Ende stehen wieder sehr differenzierte Statistiken (45–55).
Neben dem Korpus der Namen sowie Addenda zu den Vorgängerbänden (413–497, vgl. dazu auch in der Introduction 39–45) und umfassenden Indizes (585–621: Namen nach hebräischem, arabischem, syrischem, griechischem, lateinischem und koptischem Alphabet sowie sämtliche Namen auf Englisch) bietet der Band als Appendix (499–584) noch eine von der Herausgeberin zusammen mit Olaf Pinkpank verfasste monographische Abhandlung zu »Elijah’s Cave (Haifa)«. In dieser Höhle, die bis heute von Juden als heiliger Ort aufgesucht wird, fanden sich an den Wänden hunderte vorwiegend griechische Namen aus spätantiker Zeit, von denen der Hauptteil nach Auffassung der Autoren vermutlich jüdisch ist (darunter z. B. auch ein ΓΕΡΜΑΝΟΣ ΣΤΡΑΤΙΩΤΗΣ mit seiner Frau ΣΩΣΙΠΑΤΡΑ, Nr.39). 51 Inschriften werden hier publiziert und ausführlich kommentiert. Deren interessanteste (Nr. 17), nach Meinung der Autorin »the foundation inscription for the entire structure and […] the first to be incised« lautet: »Remembered Elios the Greatest, decurion (of the) Col(onia) Pto(lemais), with his son Cyr›i‹llus […] the place.« (549)
Tal Ilan ist für ein großes Werk zu danken, dem sie mehr als 30 Jahre ihres Forscherlebens gewidmet hat und das auf Dauer ein unumgängliches Werkzeug für alle am antiken Judentum interessierten Fachdisziplinen bleiben wird.