Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

Mai/2012

Spalte:

540–541

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Barclay, John M. G.

Titel/Untertitel:

Pauline Churches and Diaspora Jews.

Verlag:

Tübingen: Mohr Siebeck 2011. XII, 454 S. 23,2 x 15,5 cm = Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, 275. Lw. EUR 129,00. ISBN 978-3-16-150619-2.

Rezensent:

K.-W. N.

John Barclay, Lightfoot Professor of Divinity im Department of Theology and Religion in Durham, United Kingdom, gehört zu den international führenden jüngeren Neutestamentlern (Jahrgang 1958). Einen Namen gemacht hat er sich als Paulusforscher und mit seinem Buch »Jews in the Mediterranean Diaspora« (Edinburgh 1996) als Spezialist für das hellenistische Judentum. In der Reihe der Kommentare zu Josephus steuerte er den Band zu Contra Apionem bei (Leiden 2007). Der vorliegende Aufsatzband enthält 18 Beiträge, die durch eine Einführung in den Kontext der aktuellen Forschung gestellt werden. Abgesehen von zweien waren alle bereits zwischen 1992 und 2011 publiziert und werden hier bis auf einige Literaturnachträge unverändert wieder abgedruckt.
In seiner Einführung betont B., wie stark er von sozialgeschichtlichen und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden geprägt worden ist, die von Abraham Malherbe, Wayne Meeks, Gerd Theißen u. a. in die neutestamentliche Wissenschaft eingeführt worden sind. Die Studien im ersten und zweiten Teil der Sammlung kreisen um die paulinischen Gemeinden im Vergleich mit jüdischen Dias­poragemeinschaften, die des dritten Teils um Josephus und Rom. Am Ende stehen noch einmal zwei Arbeiten zu Paulus im spezifisch römischen Kontext. Durch seine Arbeiten zu Josephus hat B. sich auch intensiv mit dem sog. postcolonial criticism beschäftigt, einem Forschungsansatz, den er inzwischen bei Josephus für eher, bei Paulus für weniger geeignet hält. Alle Aufsätze sind reich mit Fußnoten untersetzt, die die ganze Breite der internationalen Forschung dokumentieren. Dank der thematischen Geschlossenheit der Einzelbeiträge sowie durch eine Gesamtbibliographie und ausführliche Indizes gewinnt der Band monographischen Charakter.