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Ausgabe:

November/2011

Spalte:

1143-1147

Kategorie:

Judaistik

Autor/Hrsg.:

Bar-Kochva, Bezalel

Titel/Untertitel:

The Image of the Jews in Greek Literature. The Hellenistic Period. Berkeley-Los Angeles-London: University of California Press 2010. XIV, 606 S. gr.8° = Hellenistic Culture and Society, 51. Lw. US$ 95,00. ISBN 978-0-520-25336-0.

Rezensent:

Evangelia G. Dafni

Der zu besprechende Band stellt eine Sammlung von sorgfältig überarbeiteten, erweiterten und vereinheitlichten Einzeluntersuchungen dar, die Bezalel Bar-Kochva seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre in englischer und hebräischer Sprache veröffentlichte. Hiermit wird die m. E. gegenwärtig eingehendste kritische Besprechung von Quellen und sekundärer jüdischer Literatur zur Frage nach den jüdisch-griechischen Beziehungen im hellenistischen Zeitalter geboten mit dem Ziel, geschärfte Aufmerksamkeit auf die Bedeutung und die Möglichkeiten der Rekonstruktion des kulturell-historischen Kontextes hervorzurufen, in den fragmentarische, den Griechen zugeschriebene, von griechisch-sprechenden antiken Juden gesammelte und von Heiden und Christen weitertradierte Aussagen der Bewunderung oder Schmähung der Juden eingebettet sind.
Der Vf. verfolgt im Groben die chronologische Darstellungsweise des Josephus (Contra Apionem) und bespricht ausführlich und in eloquenter Weise Fragmente und Testimonien von zwölf antiken Autoren: a) Theophrastus, Clearchus, Hekataios und Megasthenes (Diadochenära 323–301 v. Chr.), b) Hermippus und Mnaseas (Ptolemäerzeit 301–200 v. Chr.), c) anonyme Schreiber und Agatharchides (Seleukidenzeit 200–142/1 v. Chr.), d) Timochares, Lysimachus, Posidonius und Apollonius Molon (Hasmonäerzeit 142/1–63 v. Chr.).
Das Buch besteht zwar aus zwei Hauptteilen, die einzelnen Kapitel sind aber durchgehend nummeriert. Der erste Buchteil (Kapitel 1 bis 6, 13–249) widmet sich der Periode von Alexander dem Großen und seinen Nachfolgern bis hin zu den religiösen Verfolgungen von Antiochus IV. Epiphanes (333–168 v. Chr.). Der zweite Buchteil (Kapitel 7 bis 15, 251–524) handelt von der hasmonäischen Ära und zwar vom jüdischen Aufstand bis zur römischen Besatzung Palästinas (167–63 v. Chr.). Abgerundet wird mit den Schlussfolgerungen, einem Exkurs über das Thema »Der Gott von Moses bei Strabo« von Ivor Ludlam (525–541), einer Bibliographie (543 ff.) und einem Register (577 ff.).
Unter der Überschrift »Theophrastus über die jüdischen Opferpraktiken und die Juden als eine Philosophengemeinschaft« stellt der Vf. im 1. Kapitel der vorherrschenden gelehrten Meinung, dass Theophrastus ein Autor sei, der ausführlich über die Juden schrieb und sie lobte und sogar bewunderte, seine abweichende Sichtweise entgegen. Er lenkt das Augenmerk auf Theophrastus’ Aussage ζωοθυτουσι (d. h. Tiere opfern), die seines Erachtens »ein Opfer lebend darbringen« bedeuten dürfte, und daraus zieht er den Schluss, dass gerade diese Aussage in Anbetracht der politischen, kulturellen und materiellen Belastungen, welche die Juden zu tragen hatten, erheblich negativen Aussagewert habe. So macht er aus einem Judenbewunderer einen frühen antijüdischen Verleumder.
Der Vf. ist davon überzeugt, dass die Griechen außerhalb Ägyptens von den Juden sehr wenig wussten und dass die von Clearchus überlieferte Nachricht von der Begegnung des Aristoteles mit einem gelehrten Juden in Kleinasien in keiner Weise die griechische Zustimmung zu einer Überlegenheit der jüdischen Weisheit zeige. Mit derselben Überzeugung erklärt er im 2. Kapitel die Verbindung der Juden mit der angeblichen Gruppe der »Kalanoi«, die sich durch wahre καρτερία und σωφροσύνη im Gegensatz zum dekadenten zynischen und hedonistischen Lebenswandel auszeich­nen sollte, als von Clearchus erfunden. Die Annahme, die Ju­den wären indischer Abstammung, führt er auf die Ähnlichkeit der Namen Ἰνδοί und Ἰουδαῖοι zurück und meint, es handele sich um eine unverbürgte Nachricht, die Clearchus aufgriff und für seine Zwe­cke nützte. Diese Nachricht sei mit weiteren Annahmen zu verbinden, nämlich dass »die Gymnosophisten« Nachfahren der Magiern waren und dass die Juden von den Magiern abstammen (vgl. Diog. Laert. I9).
Als eher unvoreingenommenen, objektiven und ausgewogenen Autor be­trachtet der Vf. Hekataios von Abdera. So erklärt er im 3. Kapitel, dass sein ethnographischer Exkurs eine bewusste Idealisierung des Judentums und ein Modell zur Nachahmung von späteren Autoren darstelle und als Hauptquelle für die Geschichte der Juden zu Beginn der hellenistischen Zeit diene. Die historische Erklärung dafür sei, dass es in der Zeit des Hekataios noch keine Konfrontationen zwischen Juden und Griechen gab und die Griechen noch voller Neugier und Bewunderung den neu entdeckten östlichen Kulturen bzw. vor Religion und Regierungssystem der Juden gegenüber standen. Der Vf. betont, dass Hekataios als Erster das allgemeine Konzept des jüdischen politischen Systems beschreibt, welches die zeitgenössischen Griechen in Ägypten zum Teil sinnvollerweise annehmen konnten, als eine Theokratie, und zwar vier Jahrhunderte bevor der Begriff in Josephus Contra Apionem 2,165 zum ersten Mal verwendet wurde.
Das 4. Kapitel widmet sich Megasthenes’ Aussagen über die Ähnlichkeiten von Meinungen und Gebräuchen der Griechen, vor allem der Vorsokratiker und der priesterlichen Philosophengruppen der Brahmanen und der Juden. Diese Aussagen werden oft als Quelle für den berühmten Mythos über den griechischen »Diebstahl« der jüdischen Weisheit gedeutet. Der Vf. hält für möglich, dass Megasthenes etwa Juden in seiner unmittelbaren Umgebung für seine Zwecke befragt hat und mit Juden zu irgendeinem Zeitpunkt seines Lebens in engen Kontakt gekommen ist. Gleichzeitig vermutet er, dass Megasthenes wohl vom jüdischen Exkurs des Hekataios von Abdera, insbesondere was die Frage des Anthropomorphismus anbetrifft, inspiriert worden sein mag. Dabei bemerkt er, dass die grundlegenden theologischen Prinzipien der Juden, wie Hekataios sie erklärte und wie sie durch Megasthenes verstanden wurden, tatsächlich von dem abweichen, was Megasthenes über die Brahmanen wusste, nämlich, dass zu seiner Zeit Götter in Indien wie bei den Griechen in anthropomorphen Begriffen gedacht wurden, obwohl es in Indien wahrscheinlich noch keine Bilder gab.
Das 5. Kapitel befasst sich mit Hermippus von Smyrna und seinem Testimonium über Pythagoras, die Juden und die Thrakier. Der einzige Hinweis des Hermippus auf die Juden, wie von Origenes formuliert, scheint eine frühe Version des Mythos von der jüdischen Herkunft der griechischen Philosophie zu sein, den nach der Meinung des Vf.s Hermippus nur aus dem Exkurs des Hekataios und vom Hörensagen gekannt habe. Dieser Mythos könnte eher bei den Griechen als bei den Juden entstanden sein und hat in der jüdisch-hellenistischen, rabbinischen, patristischen, mittelalterlichen, neuzeitlichen Literatur nachgewirkt. Im innerjüdischen Diskurs wurde derselbe Mythos zur Legitimierung der Verwendung der griechischen Weisheit für das Verständnis der Tora verwendet. Der Vf. betont, dass Hermippus die Juden in seine Argumentation gegen Pythagoras einbezogen hat, um ihn als »Scharlatan und auch als Plagiator« (178) zu entpuppen. Josephus habe das Werk des Hermippus nicht gelesen. Daher habe er den jüdischen Einfluss auf Pythagoras überbetont und irrtümlich oder vorsätzlich als Beweis für die griechische Bewunderung für die Juden aufgefasst.
In den Kapiteln 6 bis 9 werden die literarischen Entwicklungslinien der Schmähschriften gegen die Juden skizziert.
Im 6. Kapitel wird das Augenmerk zunächst auf Mnaseas von Patara gelenkt und nach den Ursprüngen der Esel-Schmähschrift, d. h. der ausdrücklichen Identifizierung des jüdischen Gottes mit einem Esel und der kultischen Verehrung einer Eselstatue im Jerusalemer Tempel gefragt. Der Vf. meint, dass die echte Besorgnis der Griechen in Ägypten vor der wachsenden Macht der Juden am ptolemäischen Hof zur Sammlung antijüdischer Aussagen geführt habe. Er betont aber zugleich, es wäre voreilig zu vermuten, dass die Identifizierung von Moses und des jüdischen Gottes mit Seth/Typhon vor dem 3. Jh. v. Chr. entstand, und findet, dass die Mnaseas-Geschichte und die Septuaginta auf die Mitte des 3. Jh.s v. Chr. als terminus ante quem für die Erfindung der Moses-Esel-Versionen hindeuten.
Im 7. Kapitel wird der Versuch unternommen, die beiden Versionen der Esel- und Blut- bzw. Ritualmord-Verleumdung zu rekonstruieren und in Anlehnung an E. Bickermann herauszufinden, ob sie als solche in der Tat auf einen oder mehrere seleukidische Hofhistoriker zurückzuführen sind. Dabei zieht der Vf. einen knappen Auszug über die Juden aus Suda heran, der auf Damokritus, einen unbekannten hellenistischen Autor wahrscheinlich aus der Zeit nach der Zerstörung des Zweiten Tempels, zurückgeht und eine schockierendere kannibalistische Version der Verleumdung enthält. Der Vf. findet die Annahme am wahrscheinlichsten, dass die beiden Versionen bei Josephus und Damokritus nicht von den Griechen, sondern von den Ägyptern erfunden wurden, da das Wort »griechisch« nirgends in den ursprünglichen Versionen vorkommt.
Das 8. Kapitel bringt die Kritik des Agatharchides von Knidos an der Herrschaft über kleine Völker und die Vergötterung der hellenistischen Könige ein. Der Vf. betont, dass Agatharchides der erste Grieche war, der ein berühmtes Symbol der jüdischen Identität, den Sabbat, als Aberglaube (δεισιδαιμονία) bezeichnete. Posidonios kannte die Schriften des Agatharchides und wurde stark von ihnen beeinflusst.
Im Mittelpunkt des 9. Kapitels stehen der ethnographische Bericht des Lysimachus von Alexandrien vom Ende des 2. Jh.s v. Chr. und die Frage nach den Motivationen und Quellen der darin enthaltenen Aussätzigen-Verleumdung. Es wird unterstrichen, dass einige Ägypter, die mehr mit biblischen Geschichten vertraut waren, die Verbindung zwischen Juden und Aussatz anhand von Ex. 4,6.21 vgl. Num 12,10 leichter herstellen konnten, was die Verleumdung durch das gemeinsame Bild der Juden als von der Welt abgeschieden plausibler macht. Lysimachus hat entgegen Hekataios von Abdera und anderen eine Verbindung der Pharaonen mit Griechenland und die Integration von ägyptischen Figuren in seinen anderen Geschichten und Genealogien des antiken Griechenland vermieden. Griechische Intellektuelle in Ägypten zu Beginn der Ptolemäerzeit haben sich aber bemüht, um jeden Preis eine Verbindung zwischen den Ägyptern und den Griechen zu finden, um die Spannungen in den Beziehungen zwischen der einheimischen Bevölkerung, vor allem der einheimischen mächtigen Priesterschaft und der ausländischen Be­satzungsmacht zu reduzieren.
In den folgenden vier Kapiteln befasst sich der Vf. mit Posidonius von Apamaea.
Im 10. Kapitel werden die Komplexität der Fragen nach dem Leben in den Schriften von Posidonius thematisiert sowie die Einzigartigkeit seiner Annäherung an die Juden und das Judentum.
Das 11. Kapitel ist dem Verhältnis von Posidonius zu Strabos Geographica hinsichtlich der Frage nach dem mosaischen Judentum in Gegenüberstellung zum Judentum des zweiten Tempels gewidmet. Strabo berichtet, dass die Vorfahren der Juden Ägypter waren, die durch Moses aufgeklärt wurden, und Moses ein ägyptischer Priester und Gouverneur von Unterägypten. Die frühere Hypothese lautete: Strabo habe seine jüdische Ethnographie von Posidonius übernommen. Die beliebteste Option in der letzten Forschergeneration scheint zu sein, dass Strabos Quelle ein Jude mit stoischer Bildung war. Der Vf. meint, Posidonios wollte seine philosophischen oder historischen Prinzipien exemplifizieren, indem er auf die Juden Bezug nahm und den von vielen Autoren verurteilten jüdischen Exklusivitätsanspruch günstig umdeutete. Posidonius sah im Judentum ein Mittel, um seine eigenen Ideen weiterzuführen.
Im 12. Kapitel fragt der Vf., welche Details aus dem Bericht des Posidonios man als zuverlässig betrachten dürfe. Obwohl er die chronologische Aussage, dass die Belagerung Jerusalems in der 128. Olympiade (132–128 v. Chr.) stattfand, annimmt, betont er, dass es keine wirklichen Beweise oder zwingenden Gründe dafür gibt, dass der römische politische Druck Antiochus VII. Sidetes (132/1 v. Chr.) gezwungen hat, die Belagerung Jerusalems zu beenden und sich mit den Juden zu arrangieren. Er hält für entscheidend, dass dort überhaupt keine Belagerung erwähnt wird und dass die Seleukiden mit dem Erfolg des Königs zufrieden waren und keinen Grund hatten, unvernünftige Entschuldigungen für seine Entscheidungen zu erfinden.
Im 13. Kapitel erklärt der Vf., dass Apion den Namen des Posidonius verwendete, obwohl er zugleich die umlaufenden antijüdischen Beschuldigungen aufgenommen hatte, um seiner Version der Verleumdung respektable Autorität zu verleihen. Josephus, der mit dem Werk des Posidonios nicht vertraut war, nahm Apions Behauptung für wahr und ist davon ausgegangen, dass Apions Bericht tatsächlich den Bericht von Posidonius widerspiegele.
Mit einem nahezu unbegrenzten Vertrauen in die sekundäre Literatur weist hier der Vf. auch darauf hin, dass trotz »wiederkehrender Verfolgungen der Juden, die griechisch-orthodoxe Kirche die mittelalterlichen antisemitischen Ritualmord-Verleumdungen« nur im 16. Jh. angenommen hat (455). Derartige eigenwillige Schlussfolgerungen gepaart mit kurioser Terminologie wie »Church Patriarchs« etc. rufen aber bei einem kritischen Leser große Bedenken hervor.
Das 14. Kapitel gilt der Interpretation der nicht zufällig ähnlichen Schilderungen Jerusalems im jüdischen Exkurs von Strabo-Posidonius und dem geographischen Bericht des Timochares. Im Hinblick auf die Gattung und den zeitlichen Rahmen der Schilderung von Timochares schlägt der Vf. vor, dass diese Arbeit die Quelle des Posidonios nicht nur für die Berücksichtigung der Belagerung Jerusalems (132/1 v. Chr.), sondern auch für die Herrschaft des Antiochus VII. Sidetes als Ganzes verwendet wurde. Sachlicher Anhaltspunkt für die Iden­-tifizierung des Timochares als Quelle für Posidonius ist die große Menge von gleichen Daten in Posidonius’ Werk, sowie Zeit- und Ortbedingungen, die die eigentümliche posidonische Nachbearbeitung des Materials erklären.
Im Schlusskapitel (15) fragt der Vf., was Apollonius Molon, der eine be­sonders negative Ethnographie der Juden in seiner monumentalen im Jahre 84 v. Chr. veröffentlichten Historie mit eingeschlossen hat, dazu bewog, das Wirken von Moses als Ursache allen Übels und die Juden als primitiv zu bezeichnen. Ausgangspunkt seiner Bemerkungen ist Molons Behauptung, dass der Bewe­is für die Primitivität der Juden ihr Mangel an einem originellen Beitrag zu praktischen oder geistigen Erfindungen sei, was die Aufgabe von Weisen ist. Er vermutet, dass Apollonius Molon die »wissenschaftliche« Gattung der Ethnographie gewählt habe, um in Wirklichkeit eine polemische Rede zu schreiben. Diese Rede dürfte aber weder als eine Schmähschrift im Auftrag einer anti-jüdischen Gruppe noch als eine unmittelbare Reaktion auf ein bestimmtes dramatisches Ereignis oder als ein Indiz der Verschlechterung der Beziehungen zwischen den Juden und der hellenistischen Welt angesehen werden.
Die äußerst anregenden Einzelanalysen und Überlegungen des Bandes scheinen die Erwartungen zu erfüllen, die sich an eine Einführung in griechischsprachige Quellen über das Bild der Juden im multikulturellen hellenistischen Zeitalter für Althistoriker, Klassische Philologen, Judaisten, aber auch für Theologen richten. Aber die unüberhörbaren antigriechischen Untertöne, die in diesem Band mitschwingen, lassen den Leser fragen, warum eigentlich der Vf., der sonst überall feststellt, dass die drei wichtigsten Vorwürfe gegen die antiken Juden nicht griechischer, sondern ägyptischer Provenienz sind und von griechisch sprechenden Juden erstmalig aufgezeichnet wurden, auf dem Titel The Image of the Jews in Greek Literature besteht. Warum sucht der Vf., jede positive Bewertung des jüdischen Volkes seitens der griechischen Philosophen zu eliminieren? Was hat den Vf. dazu bewogen, das Psychogramm der Griechen mit unzutreffender Terminologie und nicht gesicherten Argumenten aus der po­pulären Literatur skizzieren zu wollen? Wieso hat der griechischkundige Fachmann seine Wissenslücke in Themen der griechischen Idiosynkrasie und griechisch-jüdischen Beziehungen vom Altertum bis zur jüngsten Zeit nicht auch mit Einsicht in die diesbezügliche griechischsprachige Fachliteratur gefüllt und nur aufgrund der sekundären jüdischen Literatur Urteile gefällt, die über ihre historische Fundierung hinwegtäuschen?