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Ausgabe:

September/2011

Spalte:

885-886

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Baumert, Norbert [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

NOMOS und andere Vorarbeiten zur Reihe »Paulus neu gelesen«. M. Beiträgen v. J. Meißner, S. Schneider, Th. Schumacher, K. Mertes, M.-I. Seewann, H.-P. Riermeier, G. Kudilil.

Verlag:

Würzburg: Echter 2010. 519 S. gr.8° = Forschung zur Bibel, 122. Kart. EUR 48,00. ISBN 978-3-429-03303-3.

Rezensent:

K.-W. N.

Zu der Reihe »Paulus neu gelesen«, in der Norbert Baumert SJ, emeritierter Neutestamentler an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen, in schneller Folge Kommentare zu allen 13 Paulusbriefen publizieren will (erschienen sind bereits die Auslegungen zu 1 und 2Kor, Gal und Phil, vgl. dazu D. Sänger, ThLZ 136 [2011], 394–397), legt er im vorliegenden Band umfangreiche exegetische Vorarbeiten vor, die im »Frankfurter Pauluskreis« entstanden sind, einer engen Arbeitsgemeinschaft mit seinen Schülern und Mitarbeitern. Die hier gesammelten Beiträge stehen vorwiegend in Bezug zu der für 2011 angekündigten Auslegung des Römerbriefes, gehen aber zum Teil weit darüber hinaus. Methodisch liegt der Schwerpunkt der Studien auf semantischen Analysen paulinischer Zentralbegriffe. Erkennbar wird das Anliegen einer eigenständigen theologisch ausgerichteten Paulus-Interpretation im Gespräch mit der aktuellen Paulusforschung. Fünf Aufsätze waren bereits publiziert, die übrigen liegen hier erstmals im Druck vor.
Die umfangreichste Studie (Nomos bei Paulus, 9–245) geht auf ein von Joachim Meißner bearbeitetes DFG-Projekt zu semantischen und syntaktischen Studien bei Paulus zurück. Es folgen Einzeluntersuchungen zu πίστις im paulinischen Sprachgebrauch sowie zu Heideggers Phänomenologie als Anknüpfungspunkt für die neutestamentliche Bibelwissenschaft (Th. Schumacher; auf seine unveröffentlichte Dissertation »Zur Entstehung christlicher Sprache«, Freiburg 2009, wird verwiesen), zur Wortfamilie κριν- und zu ἐπίγνωσις bei Paulus (N. Baumert), zu Röm 5,12–14 (K. Mertes), zur Gerichtsterminologie in Röm 14,1–12 (G. Kudilil), zu Röm 10,4 (H.-P. Riermeier), zu διώκω in Phil 3,6 und bei Paulus, zu ἐπίγνωσις in bibeltheologischen Zusammenhängen sowie zu πώρωσις ausgehend von Röm 11,25 (M.-I. Seewann), zu adverbiell gebrauchtem πάντα bei Paulus (J. Meißner) sowie schließlich zu Glaubensmängeln in Korinth nach 1Kor 11,30 (S. Schneider).