Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

Mai/2011

Spalte:

525-526

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Sellin, Gerhard

Titel/Untertitel:

Allegorie – Metapher – Mythos – Schrift. Beiträge zur religiösen Sprache im Neuen Testament und in seiner Umwelt. Hrsg. v. D. Sänger.

Verlag:

Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2011. 306 S. gr.8° = Novum Testamentum et Orbis Antiquus. Studien zur Umwelt des Neuen Testament, 90. Geb. EUR 69,95. ISBN 978-3-525-55020-5.

Rezensent:

K.-W. N.

Binnen kurzem ist bei V&R ein zweiter Aufsatzband von Gerhard Sellin erschienen, den wiederum Dieter Sänger besorgt hat (vgl. ThLZ 135 [2010], 972 f.). Er enthält neben sieben Nachdrucken fünf bisher unveröffentlichte Arbeiten, die auf Vorträge zu Fachkon­ferenzen, religionspädagogischen Tagungen und Pfarrkonventen zu­rückgehen. Den Schluss bildet seine akademische Abschiedsvorlesung (Biblische Texte lesen lernen, 282–299). Alle Studien kreisen mehr oder weniger eng um Fragen der Textauslegung im thema­tischen Rahmen der Titelstichwörter, wobei Probleme der Synoptikerauslegung (Oralitätsforschung, kritische Diskussion der Formgeschichte, Gleichnisexegese, Verständnis des Mythos) einen ge­wissen Schwerpunkt bilden.
Besonderes Gewicht kommt den ersten beiden hier formal redigierten aber in der Sache im Wesentlichen unverändert wieder ab­gedruckten Studien zu, die sich (wie schon die Habilitationsschrift von S.) mit Philon von Alexandrien beschäftigen (Die Allegorese und die Anfänge der Schriftauslegung [1997], 9–56; Gotteserkenntnis und Gotteserfahrung bei Philon von Alexandrien [1992], 57– 77). Religions- und philosophiehistorische Kontexte von Philons Schrift­exegese werden hier ebenso detailliert dargelegt, wie methodische Probleme bei seinem Umgang mit Allegorie und Allegorese dif­-ferenziert reflektiert und theologische Zusammenhänge im Verständnis von Gott, Welt und Mensch bei diesem herausragenden Schriftausleger und Religionsphilosophen des hellenistischen Frühjudentums sachgemäß erfasst werden.
Nachweis der Erstveröffentlichungen und Stellenregister er­schließen auch diesen Band, der einen guten Zugang zu den Ar­beitsschwerpunkten und Interessen des Hamburger Neutestamentlers bietet.