Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

März/2011

Spalte:

276-277

Kategorie:

Bibelwissenschaft

Autor/Hrsg.:

Kraus, Wolfgang, u. Olivier Munnich [Hrsg./Éds.]

Titel/Untertitel:

La Septante en Allemagne et en France. Textes de la Septante à traduction double ou à traduction très littérale. Septuaginta Deutsch und Bible d’Alexandrie. Texte der Septuaginta in Doppelüberlieferung oder in wörtlicher Übersetzung.

Verlag:

Fribourg: Academic Press Fribourg; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2009. XII, 307 S. gr.8° = Orbis Biblicus et Orientalis, 238. Geb. EUR 73,95. ISBN 978-3-7278-1651-2 (Academic Press Fribourg); 978-3-525-53457-1 (Vandenhoeck & Ruprecht).

Rezensent:

K.-W. N.

Neben dem angegebenen Titel in dieser Rezension besprochen:

Septuaginta Deutsch. Bd. 1: Das griechische Alte Testament in deutscher Übersetzung. In Zusammenarbeit m. E. Bons, K. Brodersen, H. Engel, H. J. Fabry, S. Kreuzer, W. Orth, M. Rösel, H. Utzschneider, D. Vieweger u. N. Walter hrsg. v. W. Kraus u. M. Karrer. Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft 2009 (2., verb. Aufl.). XXVIII, 1507 S. u. Anhang m. Ktn. gr.8°. Geb. EUR 64,00. ISBN 978-3-438-05122-6.
Kraus, Wolfgang, u. Martin Karrer[Hrsg.]: Die Septuaginta – Texte, Theologien, Einflüsse. 2. Internationale Fachtagung veranstaltet von Septuaginta Deutsch (LXX.D). Wuppertal 23.–27.7.2008. Hrsg. unter Mitarbeit v. M. Meiser. Tübingen: Mohr Siebeck 2010. XI, 750 S. m. Tab. gr.8° = Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, 252. Lw. EUR 144,00. ISBN 978-3-16-150225-5.


Die Blüte der Septuagintaforschung hält an, nicht zuletzt dank des von Martin Karrer und Wolfgang Kraus geleiteten Projekts Septuaginta Deutsch (LXX.D; vgl. ThLZ 129 [2004], 989–1015), dessen Übersetzungsband nach langen Vorarbeiten im Jahr 2009 erschienen ist. Er bietet nach einem gemeinsamen Geleitwort von ranghohen evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirchenvertretern in Deutschland sowie einem Vertreter der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschlands ein ausführliches Vorwort und eine Einführung in den Gebrauch des Werkes durch die Hauptherausgeber. Es folgen die Übersetzungen der biblischen Bücher, an denen mehr als 100 Mitarbeiter beteiligt waren (Mitarbeiterverzeichnis, 1469–1473), jeweils versehen mit kurzen Einleitungen zu den Bibelteilen und Einzelschriften. Ein Fußnotenapparat bietet »abweichende Verständnismöglichkeiten, ausgewählte Hinweise zum griechischen (und manchmal hebräischen) Wortlaut, einzelne knappe Erklärungen und Varianten der orthodoxen Lese- und Verständnistradition« (XXII). Am Ende stehen Zeittafeln, diverse Listen so­wie ein Verzeichnis der Lesungen in orthodoxen Gottesdiensten, schließlich einige Landkarten. Eine ausführliche Besprechung des Gesamtwerkes in der ThLZ nach Erscheinen des angekündigten Erläuterungsbandes ist vorgesehen.
Inzwischen ist auch der Konferenzband vom 2. Internationalen Kongress des LXX.D-Projekts in Wuppertal 2008 erschienen (vgl. zum ersten ThLZ 134 [2009], 437 f.). Er bietet vorwiegend Detailstudien, aber auch einige übergreifende Arbeiten unter den Rubriken Allgemeines und Geschichte (sechs Aufsätze), Textgeschichte (zehn Aufsätze), Lexikographie und Übersetzungstechnik (neun Aufsätze), Theologie und Religionsgeschichte (elf Aufsätze) sowie Wirkungsgeschichte (sechs Aufsätze). Das LXX.D-Projekt ist inzwischen zu einem etablierten Kommunikationszentrum der internationalen Septuagintaforschung geworden, das auch über den bald zu erhoffenden Abschluss des Gesamtwerkes hinaus Bestand haben sollte. Den Hauptherausgebern und ihrem Mitarbeiterteam ge­bührt für den hervorragend edierten Band hohe Anerkennung. Zum editorischen Service gehört neben umfassenden Registern auch eine Liste einschlägiger Internetseiten.
Eine ansprechende mélange von »Septuaginta Deutsch« und dem französischen Parallelunternehmen »La Bible d’Alexandrie« bietet der von Wolfgang Kraus und Olivier Munnich herausgegebene Sammelband, der auf eine Tagung schon im Jahr 2004 in Strasbourg zurückgeht. Mitarbeiter beider Projekte hatten sich dort jeweils paarweise mit Problemen der von ihnen behandelten Septuaginta-Schriften beschäftigt. Angeordnet sind die Beiträge nach Bibelteilen (sieben zu den Historischen Büchern, fünf zu den Psalmen, sechs zu den Prophetenbüchern). Die Publikation ist konsequent (bis auf das abschließende postface von O. Munnich) zweisprachig gehalten, indem zu den deutschsprachigen Beiträgen jeweils französische Zusammenfassungen geboten werden und umgekehrt. Die üblichen Register schließen auch diesen Band, der allein schon wegen der oft geforderten, aber selten so konsequent wie hier durchgeführten internationalen Kooperation zwischen zwei bibelwissenschaftlichen Großprojekten Beachtung verdient.