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Ausgabe:

Januar/2011

Spalte:

116-117

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

Autor/Hrsg.:

Schart, Aaron, u. Andreas Obermann [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Kompetenz Religion. Religiöse Bildung im Spannungsfeld von Konfessionalität und Pluralität.

Verlag:

Nordhausen: Bautz 2010. 292 S. m. Abb. u. Tab. 8°. Kart. EUR 30,00. ISBN 978-3-88309-547-9.

Rezensent:

Ch. G.

Der Sammelband vereinigt insgesamt 16 Aufsätze, die im Umkreis des 2004 gegründeten Vereins »inter religion(e)s – FORUM FÜR RELIGIÖSE BILDUNG e.V.« entstanden sind, und die Dokumentation des »Appell zur Diskussion um die Ausgestaltung der Kooperation zwischen den Fächern der religiösen und ethischen Bildung in den Schulen Nordrhein-Westfalens vom Januar 2009«. Vereinszweck ist die Förderung der religiösen Bildung »durch die Begegnung und Auseinandersetzung zwischen Menschen verschiedener Religions- und Konfessionszugehörigkeit« (7).
Programmatisch formuliert im ersten Aufsatz Eckart Gottwald die auch sonst immer wieder aufgenommenen und im Appell be­geg­nenden Einsichten und Forderungen unter der Überschrift »In­terreligiöses Lernen – eine bildungspolitische Herausforderung«. »Gemeinsam Lernen in Verschiedenheit und Vielfalt« (14 u.ö.) ist die Formel, mit der der EKD-Vorschlag der Fächergruppe im Be­reich religiöser und ethisch-philosophischer Bildung aufgenommen und weitergeführt wird. Dabei skizziert Gottwald einen Mittelweg für schulische religiöse Bildung zwischen Versäulung (so in den Nie­derlanden) und relativierender Grundtendenz (so in England).
Besonderes Interesse verdient in dem Band, dass Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Religionsgemeinschaften ihre religionspädagogischen Vorstellungen äußern: Neben evangelischen und katholischen Autoren (und einem Philosophen) eine Jüdin (Rachel Herweg), eine Muslimin (Rabeya Müller), ein Alevit (Ismail Kaplan), eine Buddhistin (Vidyagita/Cordula Feld) sowie zwei Ba­-ha’i-Anhängerinnen (Nicola Towfigh, Karen Reitz-Koncebowski).
Auch kleinere Glaubensgemeinschaften sollen gleichberechtigt in der geforderten Fächergruppe berücksichtigt werden. Dass daraus erhebliche Anforderungen an die – nach wie vor konfessionell bestimmten – Lehrkräfte (und deren Ausbildung) sowie die Pluralismusfähigkeit der Glaubensgemeinschaften resultieren, wird am Rande erwähnt.