Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

Februar/1997

Spalte:

179–183

Kategorie:

Philosophie, Religionsphilosophie

Autor/Hrsg.:

Tillich, Paul

Titel/Untertitel:

Vorlesung über Hegel (Frankfurt 1931/32). Hrsg. und mit einer historischen Einleitung versehen von E. Sturm.

Verlag:

Berlin-New York: de Gruyter 1995. XXII, 621 S. gr. 8° = Ergänzungs- und Nachlaßbände zu den Gesammelten Werken von Paul Tillich, 8. ISBN 3-11-014421-2.

Rezensent:

Hermann Fischer

Aus dem Nachlaß Tillichs werden immer neue Schätze zutage gefördert. Nur ein Jahr nach seiner Edition der Frühen Predigten Tillichs aus den Jahren 1909-1918 legt der Editor Erdmann Sturm im Rahmen der Ergänzungs- und Nachlaßbände zu den Gesammelten Werken einen weiteren Band mit einer Hegel-Vorlesung Tillichs aus dem WS 1931/32 an der Universität Frankfurt/M. vor. In diesem Semester hat Tillich sich in seinen Lehrveranstaltungen ausschließlich mit Hegel beschäftigt. Neben der jetzt edierten vierstündigen Vorlesung mit insgesamt 29 Doppelstunden hielt er ein Seminar über Hegels Encyklopädie der philosophischen Wissenschaften und ­ zusammen mit dem damaligen Assistenten Theodor Wiesengrund-Adorno ­ ein Proseminar über ausgewählte Abschnitte aus Hegels Geschichtsphilosophie. Die Vorlesungen sind also Dokument einer intensiven Auseinandersetzung Tillichs mit Hegel, die sich in dichten und spannend zu lesenden Interpretationen niedergeschlagen hat.

In einer Hinsicht zeigt sich Tillich in diesen Vorlesungen von einer ganz neuen Seite: Tillich denkt als Theologe und Philosoph systematisch, entfaltet die Gedanken in dialektischen Begriffen, Figuren und Strukturen, die korrelativ aufeinander bezogen werden. Die Themen und Probleme wachsen ihm wohl aus der Theologie- und Geistesgeschichte zu, aber er entwickelt sie nicht historisch, sondern nach ihrem sachlichen Gehalt. Deshalb bezieht er sich auf die Geschichte ­ sieht man von seinen akademischen Qualifikationsschriften ab ­ lediglich zur Illustration, und das geschieht in der Regel in großen Zügen und unter allgemeineren Gesichtspunkten. Dadurch verhilft er zu weiträumigen Durchblicken und vermag globale Zusammenhänge zu erschließen, aber oft auf Kosten des historischen Details und konkreter individueller Problemlagen. Hier in den Vorlesungen verhält es sich anders. Ohne systematische Gliederung werden Seite um Seite Texte analysiert und interpretiert, vor allem Texte der sog. Theologischen Jugendschriften Hegels und der Phänomenologie des Geistes; die wenigen kursiv gedruckten Überschriften im Manuskript-Teil scheinen vom Hg. zu stammmen, ohne daß das näher erläutert würde. Detailliert und bis in verschlungene Seitenpfade hinein rekonstruiert Tillich Gedankengang und Intention Hegels.

Andererseits verleugnet Tillich sich aber auch in diesen Vorlesungen nicht in seiner systematischen Denkungsart. Er geht wohl ins Detail, verliert sich dort aber nicht, sondern schlägt immer wieder den Bogen zum Hauptgedanken zurück. Sodann verzichtet er in seinen Analysen so gut wie völlig auf die Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur. Hegels Denken wird zu den großen Strömungen der Philosophie in Beziehung gesetzt, zur antiken Philosophie, zu Spinoza, Kant, Fichte und vor allem Schelling, Detail-Probleme der Hegel-Forschung aber bleiben unberücksichtigt. Und schließlich zeigt sich der systematische Zugriff auch in der Auswahl der behandelten Texte. Zwei große Komplexe stehen im Mittelpunkt: die sog. Theologischen Jugendschriften, mit denen Tillich sich allem Anschein nach für diese Vorlesung erstmals befaßt hat, und die Phänomenologie des Geistes; die Schriften und Manuskripte Hegels aus der Zeit zwischen 1800 bis 1807 werden ausgeblendet. Tillich bietet in seiner Vorlesung nicht eine historisch-genetische Rekonstruktion der Philosophie Hegels, sondern konzentriert sich auf die ursprünglichen theologischen und philosophischen Motive seines Denkens, aus denen sich dann über Modifikationen und weitere Entwicklungen das in der Phänomenologie des Geistes in ersten Umrissen erkennbare spätere System aufbaut. Auf diesen gedanklich-systematischen Zusammenhang kommt es ihm an; die philosophiehistorische Lesart der Texte wird der philosophisch-rekonstruierenden untergeordnet.

Die vorliegende Edition hat ihre Besonderheit darin, daß sie die Vorlesung in einer doppelten Fassung bietet, einmal als Manuskript Tillichs (= A), zum anderen als maschinenschriftliche Nachschrift (= B), die wohl aufgrund genauer stenographischer Mitschriften angefertigt wurde und einen zuverlässigen Eindruck macht. Die 29 Doppelstunden der Vorlesung werden jeweils zuerst in der kürzeren Fassung A, sodann in der ausführlicheren Fassung B dargeboten. Der Leser kann also ziemlich genau die erläuternde Ausgestaltung verfolgen, die das Manuskript in der Vorlesung erfahren hat. Über das Verhältnis beider Textfassungen zueinander und die editorischen Prinzipien informiert ein "Editorischer Bericht" (IX-XIV). Auch das ausführliche Inhaltsverzeichnis mit der thematischen Beschreibung der einzelnen Vorlesungen geht auf den Hg. zurück (XV-XXI). Die "Historische Einleitung" (1-22: deutsch und englisch) zeichnet kenntnisreich Tillichs Beschäftigung mit Hegel nach und führt in die Vorlesung ein. Ein Personen- und ein Sachregister beschließen den Band (599-621).

Die Vorlesung ist übersichtlich aufgebaut. In der ersten der vier einleitenden Vorlesungen (23-45) skizziert Tillich den geistigen Ort, von dem aus die Frage nach der Bedeutung der Philosophie Hegels ihr Profil gewinnt. Am Leitfaden der Rezeptionsgeschichte werden die formalen und sachlichen Gründe benannt, die zum "Zusammenbruch" des Hegelschen Systems geführt haben, um im Durchgang durch diese Gründe das gegenwärtige Interesse an der Philosophie Hegels sichtbar zu machen. Die drei folgenden, immer noch zur Einleitung gehörenden Vorlesungen, geben einen Überblick über die Biographie und Werkgeschichte (46-103). Dann folgt der erste große Block mit der Interpretation der Theologischen Jugendschriften von der 5. bis zur 14. Vorlesung (104-307) und der politischen Schriften des jungen Hegel in der 15. und dem größeren Teil der 16. Vorlesung (308-332/343). Der zweite große Block von der 16. bis zur 29. Vorlesung ist der Phänomenologie des Geistes gewidmet (332/343-596), die vor allem mit der "Vorrede" ausführlich zur Darstellung kommt (332/343-427/434).

Die Interpretation der Theologischen Jugendschriften Hegels (in der Edition von Herman Nohl), die Tillich für seine Vorlesung anscheinend erstmals studiert hat (vgl. 1), gliedert sich wie folgt: In der 5. bis 7. Vorlesung kommen ­ mit den von Nohl gewählten Überschriften ­ die Fragmente über "Volksreligion und Christentum", "Das Leben Jesu" und "Die Positivität der christlichen Religion" zur Darstellung, in 7 weiteren Doppelstunden das für die Entwicklung Hegels aufschlußreiche Fragment "Der Geist des Christentums und sein Schicksal", und hier vor allem die von Nohl im "Anhang" abgedruckten vorbereitenden Entwürfe zu diesem Fragment. Das schwierige und nur sehr bruchstückhaft überlieferte ""Systemfragment von 1800", das den Übergang von der Position der Theologischen Jugendschriften zu den ersten Systemansätzen der Jenaer Zeit markiert, wird ­ vermutlich aus Zeitgründen ­ nur gestreift; das gilt auch für das (bei Nohl nicht abgedruckte und in der Verfasserfrage umstrittene) sog. "Älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus", das vermutlich Anfang 1797 entstanden ist.

Ausgangspunkt für Tillichs Interpretation der Theologischen Jugendschriften ist die Einsicht in die Zusammengehörigkeit der religiösen und politischen Dimension in Hegels Denken. Der Leitbegriff, in dem sich beide Aspekte verschränken, lautet "Volksreligion", und es ist bezeichnend für Tillichs Analysen, daß er sie immer wieder auf Hegels Ausgangsfrage, ob und wie das Christentum in einer durch Autonomie und kritische Vernunft bestimmten Geisteslage eine Volksreligion werden könne, zurückbezieht. Hegel fragt Tillich zufolge zunächst nicht abstrakt nach dem Wesen der Religion, sondern nach den Realisierungsmöglichkeiten von christlicher Religion unter den Bedingungen von Aufklärung und kritischer Philosophie. "Das pädagogisch-politische Problem der Volksreligion ist für Hegel begründet in der Zeitlage und ihrem Konflikt zwischen der reinen Rationalität aufklärerischer Religionstheorie und der wirklichen sinnlich bestimmten Religion des Volkes, andererseits zwischen der jedem zugänglichen kirchlichen Religionsausübung und der individuellen, nicht jedem zugänglichen Religion des esoterischen Einzelnen" (105).

Diese Problemstellung durchzieht die Theologischen Jugendschriften in unterschiedlichen Wendungen und Beleuchtungen, und an ihr orientiert Tillich seine detailreichen und interessanten Interpretationen. Dabei hebt er als Charakteristikum der Philosophie Hegels den konkreten Gehalt seiner Fragestellungen hervor, die dann allerdings oft in eine schwierige philosophische Diktion und Argumentation transponiert werden. Die schneidende Kritik am Christentum, die der junge Hegel in den Fragmenten aus der Tübinger und Berner Zeit (1793-1796) unter dem Vorzeichen der Vernunftautonomie Kants formuliert, nimmt Motive Nietzsches vorweg (120). Tillich macht bei seinen Interpretationen schon früh auf die sich bei Hegel abzeichnende Tendenz zu einem durch Dialektik letztlich nicht mehr gebremsten monistischen Denken aufmerksam (124/130f. u. ö.). Hier setzt er mit seiner Kritik an, für die er auf Einsichten der Philosophie Schellings zurückgreift, wie sie vor allem in dessen Freiheitsschrift von 1809 entwickelt sind (vgl. dazu u. a. 386 f.), aber auch auf die Existenzphilosophie, der Schelling in Tillichs Interpretation mit dem Insistieren auf dem Entfremdungsphänomen vorgearbeitet hat.

In den Fragmenten der Frankfurter Zeit seit 1797 rücken die Begriffe "Liebe" und "Leben" als Kategorien der Versöhnung in den Mittelpunkt; Gegenbegriffe sind "Trennung" und "Herrschaft", die Hegel an der Gestalt Abrahams und dem "Geist des Judentums" verdeutlicht (163-166 bzw. 168-173); im griechischen Schicksalsglauben spricht sich die Unmittelbarkeit des Empfindens aus. Tillich deutet diese religiösen Phänomene als Antizipationen der späteren Grundbegriffe der Hegelschen Dialektik. Der Geist des Judentums ist durch das Element von Abgrenzung gegen die Umwelt, also von Trennung charakterisiert und repräsentiert insofern "das eine, eigentlich bewegende Princip, die Entgegensetzung, die Antithesis. Das Übergewicht des Griechischen mußte in dem Maße weichen, als es als Unmittelbarkeit verstanden und deswegen zerbrechlich gegenüber der Antithesis befunden wurde. Die Hegelsche Antithesis ist entsprungen aus der Logisierung des religiösen Princips des Judentums" (177, vgl. auch 183 f.). "Liebe" und "Leben" hingegen als neue Interpretationskategorien des Christentums zielen auf Synthesis (vgl. 164). "In dem Begriff der Synthese ist der Liebesgedanke in der rationalisierten, logisierten Form als Substanz enthalten. Synthesis hat in sich jenen Klang von Liebe, in der die Entgegensetzung, die das menschliche Schicksal ist, überwunden ist" (170). Sofern allerdings das jüdische Prinzip der Entgegensetzung im Christentum herrscht, vermag es keine Volksreligion zu werden. Das gilt nach Tillich innerhalb des Protestantismus vor allem für den Calvinismus (175 bzw. 184). Hegels neuer interpretatorischer Ansatz für das Christentum erklärt nun auch seine Abgrenzung gegen Kant, der mit seiner moralischen Forderung, mit dem "Fanatismus des Pflichtgedankens" (234) auf dem Standpunkt der Entgegensetzung verharrt und die "Ganzheit des Menschen" philosophisch nicht zu erreichen vermag.

Die Verortung des kategorialen Grundgerüstes der Philosophie Hegels bereits in den Theologischen Jugendschriften oder umgekehrt: die Deutung der Philosophie Hegels als "Formalisierung oder Logisierung der im religiösen Phänomen erarbeiteten Seinsstruktur" (177) erklärt die Bedeutung, die Tillich den Theologischen Jugendschriften im Gesamtzusammenhang der philosophischen Entwicklung Hegels zumißt, und zugleich die Intensität, mit der er diese Dokumente in luciden Analysen zu erschließen sucht. Nach meiner Einschätzung hat die Hegel-Vorlesung Tillichs hier ihr besonderes Gewicht und ihre besonderen Stärken.

Das gilt trotz des bedauerlichen Umstandes, daß Tillich sich am Ende seiner Interpretation in der 14. Vorlesung nicht noch einmal zu einer abschließenden systematischen Reflexion über den Gedankenfortschritt des Fragmentes "Der Geist des Christentums und sein Schicksal" im Verhältnis zu den Berner Fragmenten und über die aporetische Fassung auch dieser neuen Interpretation des Christentums aufzuschwingen vermag. Denn nach Hegel vermochte Jesus das Reich Gottes nur im Herzen zu tragen, aber nicht in der Wirklichkeit zur Darstellung zu bringen, mußte "Trennung von der Welt und Flucht von ihr in den Himmel" als sein Schicksal übernehmen (ed. Nohl 329), so daß die Versöhnung nur im Ansatz gelingt. Tillich bricht aus zeitlichen Gründen am Ende der ersten Semesterhälfte mit Beginn der Weihnachtsferien ab: "Das nun folgende kann ich nicht mehr behandeln" (307).

Nach den Ferien setzt er die Vorlesung mit einer relativ knappen Interpretation der politischen Schriften des jungen Hegel fort, greift dafür aber auch erneut auf die Theol. Jugendschriften zurück, in denen die politische Thematik stets gegenwärtig ist. Nach Tillich vertritt Hegel in ihnen einen ganz auf die Bedürfnisse des autonomen Individuums zugeschnittenen "Staatsbegriff der bürgerlichen Revolution... bis an die Grenzen des Anarchismus" (312; 322). Im übrigen sind diese beiden Vorlesungen (15. und 16.) den Darlegungen von Franz Rosenzweig (Hegel und der Staat, 1920) verpflichtet.

Der zweite große Block gilt der Interpretation der Phänomenologie des Geistes, die von Hegel als Einleitung in das System konzipiert war, sich dann "aber durch die Macht der Probleme zu einem System-Ganzen entfaltet hatte" (332). Auch hier folgt Tillich der Gliederung des Werkes: Nach einer relativ umfänglichen Analyse der "Vorrede" von der 16. bis zur 21. Vorlesung (332/343-427/434) bleibt Tillich für die ersten beiden Teile und den ersten Abschnitt des dritten Teils der Phänomenologie (A. Bewußtsein, B. Selbstbewußtsein, C. 1. Vernunft) noch relativ dicht beim Text, während er die drei übrigen Abschnitte des dritten Teils (2. Der Geist, 3. Die Religion, 4. Das absolute Wissen), die in der Phänomenologie immerhin die knappe Hälfte des gesamten Textes ausmachen, unter dem Zeitdruck des Semesterendes nur noch sehr summarisch in den letzten beiden Vorlesungen behandeln kann (vgl. 555).

Sachlicher Anküpfungspunkt des neuen Erklärungsschrittes ist der Gedanke des Schicksals, der in den Jugendschriften in unterschiedlichen Wendungen vom griechischen Schicksalsglauben bis zum "Schicksal Jesu" und dem "Schicksal der christlichen Gemeine" zur Entfaltung kam. Die Phänomenologie repräsentiert insofern eine neue Stufe des Denkens, als Hegel auf dem Weg zum System nun auch das Schicksal in das größere Wissensganze einordnet. Er hat jetzt "das Schicksal als versöhntes; aber das Schicksal, das auch der Unschuldige verletzt, scheint ausgelöscht. Sowohl die griechische Tragik als die jüdisch-christliche Distanz sind überwunden. Das Princip der Versöhnung mit dem Schicksal hat sich zum Identitäts-Princip fortentwickelt, und von ihm aus ist das System möglich. Hier erweisen sich die Konsequenzen der Bekämpfung der protestantischen Rechtfertigungs-Lehre, hier der religiöse Hintergrund des System-Gedankens und der Verneinung des Rechtfertigungs- durch den Versöhnungsgedanken" (348; vgl. auch 358). Damit ist der systematische Interpretationsansatz umschrieben, der die Detailanalysen leitet und strukturiert. Der Vertrautheit Tillichs mit Schellings Schrifttum verdankt der Leser besonders hilfreiche Klärungen, die Hegels Verhältnis zu Schelling betreffen.

Im Zusammenhang der Analyse der "Vorrede" erörtert Tillich relativ ausführlich Hegels großen Angriff auf Schelling (351-356 bzw. 364-368), den er dann aber zur Kritik an Hegel umfunktioniert (353). Der Hybris sind sie alle verfallen, Fichte, Schelling und auch Hegel: "Fichte durch den Monismus der Freiheit,... Schelling durch jenes Prinzip der absoluten Indifferenz von Natur und Geist,... Hegel durch die Versöhnung mit dem Schicksal, die einen absoluten Ort des versöhnten Denkens ermöglicht" (368). Nur Kant, den sie alle überwunden zu haben meinten, vermochte sich mit seinem Dualismus dieser Versuchung zu widersetzen.

Auch in diesem zweiten Teilstück der Vorlesung vermag Tillich durch die Fülle der Einsichten, der Durchblicke und auch der kritischen Fragen den Leser in Atem zu halten. Die Vorlesung zeigt nicht einen neuen Tillich, aber doch einen Tillich auf einem Terrain, das sich in seinem bisherigen Werk so nicht findet. Die Edition vermittelt einen gediegenen Eindruck. Für eine Neuauflage der Schrift sollte allerdings das von Tillich oder vom Hg. (87 bzw. 93 ) fälschlich genannte Erscheinungsjahr der Rechtsphilosophie Hegels (1821, nicht 1826!) korrigiert werden. Dem Editor und dem Verlag gebühren Dank für die Erschließung und Publikation dieses wichtigen, interessanten und anregenden neuen Tillich-Textes, und man kann sie, da der Nachlaß noch andere Schätze vermuten läßt, nur nachdrücklich zu weiteren Aktivitäten ermuntern.