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Ausgabe:

Oktober/2010

Spalte:

1055-1070

Kategorie:

Judaistik

Autor/Hrsg.:

Thomas Willi

Titel/Untertitel:

Das Weltkönigtum – seine Residenz und seine Regeln
Ein kritischer Blick auf die Diskussion zur biblischen Literatur der persischen Epoche

I. Die perserzeitliche biblische Literatur


im Fokus der Chronik


Der Blick geschieht aus der Perspektive des Chr-Kommentators. Es gilt, die Gunst der Stunde zu nutzen und die Chronik, ein charakteristisches Produkt der persisch-prähellenistischen Zeit, als Mo­dell und Schlüssel zur der heute für die biblische Literaturwerdung mit Recht als entscheidend erkannten formativen Epoche heranzuziehen und zu würdigen. Denn die Chronik-Forschung steht heute an einem recht anderen Punkt als in den 1960er Jahren. Das hängt auch damit zusammen, dass die Epoche insgesamt »from a relatively unfavoured postscript to the ›biblical period‹ to a mainstream component of biblical studies« geworden ist, wie Philip Davies in seiner Einleitung zu Second Temple Studies III1 anmerkt.

Damals wurde ein erster Anlauf zur Kommentierung der Chronik im Bib­-lischen Kommentar (BK) gemacht, der dann freilich aus verschiedenen Gründen zum Erliegen kam. Insofern blieb der Chronik-Kommentar von Wilhelm Ru­dolph (1891–1987), der 1955 erschienen war, im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus ein gutes halbes Jahrhundert das Referenzwerk, auch deswegen, weil Rudolph 20 Jahre später, 1975, für die Biblia Hebraica Stuttgartensia die Herausgabe der Chronikbücher besorgt hat.

Eine Forschungsposition, die die Chronikbücher in enger Parallele zu dem großen Sammelwerk des Deuteronomistischen Geschichtswerks sah, wie das etwa Martin Noth in seinen Überlieferungsgeschichtlichen Studien I2 tat, verstellte sich selber in mancher Hinsicht den Blick auf die Eigenständigkeit dieser auslegenden Neuerzählung. Ihr Profil trat in dem Moment deutlicher zutage, als es durch Sara Japhets bahnbrechenden Aufsatz über die »Supposed Common Authorship« zwischen Chronik und Esra-Nehemia 1968 aus dem Korsett eines von 1Chr 1 bis Neh 13 reichenden »chronistischen Geschichtswerks« befreit wurde.3

Ihr und ihren dann bald erscheinenden größeren Untersuchungen trat 1977 Hugh Godfrey Maturin Williamson mit Israel in the Book of Chronicles an die Seite. Beide haben die Resultate ihrer Forschung in je einen Kommentar zu den Chronikbüchern einfließen lassen.4 Die Kommentierung im BK5 versteht sich als die Fortführung eines seit jenen Anfängen in den 1970er Jahren nie abreißenden Gesprächs mit diesen herausragenden Vertretern der Chronik-Forschung in Jerusalem und (Cambridge-)Oxford. Dazu gesellen sich, ebenfalls auf Englisch, die Kommentare von Peter B. Dirksen,6 neuerdings der die ältere Auslegung von Jacob Myers in der Anchor Bible (1965) ersetzende Kommentar von Gary N. Knoppers zu 1Chronik, der 2003–2004 erschienen ist.7 Dass die Chronik nunmehr über eine Reihe prominenter Kommentare verfügt, ist eine erfreuliche Ausgangslage für die einschlägige Bibelwissenschaft. Das gilt nicht nur generell. Jede Einzeluntersuchung – eine beachtenswerte Zahl von ihnen, immer mit erfrischend neuen Perspektiven, stammt von Ehud Ben Zvi8 – setzt eine bestimmte Vorstellung über das Gesamtwerk und sein Konzept voraus. Ganz be­sonders ist die Botschaft der Chr weniger aus den Einzelpartien und ihren Vorstufen zu entnehmen als aus der Anlage und Durchführung als solcher. Dass die Kommentare ihrerseits wiederum auf eine verlässliche Textherstellung angewiesen sind, ist dabei nicht zu vergessen. Mit Dank sei darum die Studie von Kjell Hognesius, The Text of 2 Chronicles 1–16,9 angezeigt, die im Vorfeld einer neuen schwedischen Bibelübersetzung unternommen worden ist. Überhaupt scheint 2Chr im Vergleich mit der hermeneutisch und interpretatorisch grundlegenderen ersten Hälfte auch sonst unter einem glück­lichen Stern zu stehen. So sei wohlgefällig angemerkt, dass Robert Hanhart in Göttingen in der ihm eigenen, unübertroffenen Sorgfalt und Kenntnis an der Ausgabe des Buches für die Göttinger Septuaginta arbeitet und hier schon bei der Mitte angelangt ist.

Kein anderes biblisches Buch überwältigt die bereitwillig Eintretenden in einer Art und in einem Ausmaß wie die Chronik. Sie stellt sie einerseits gleich unvermittelt selber in die Linie Adams, schickt sie aber dann ohne Umschweife in die »undurchdringlichen Dickichte, ja einen Wald von Namen« (Hieronymus) des zeitlos-überzeitlichen Israel. Der vorrangigen Frage nach Methode und Thema der Chronik folgt daher sofort jene nach der Abzwe­-ckung und Wirkung. Seit das Werk entstand, stehen sich zwei Meinungen gegenüber. Nach der hebräischen Tradition gehört die Chronik zum dritten Kanonteil, den םיבותכ, sei es nun in Letzt- oder wie im Codex Leningradensis und anderen namhaften masoretischen Handschriften in Erststellung. Die griechische Tradition von LXX dagegen wertet die Chronik als Παραλειπόμενα, d. h. in der älteren Geschichtsschreibung »Übergangenes«, ordnet sie dementsprechend den historischen Büchern zu und lässt sie I–IVReg folgen. Entsprechend stehen sich die beiden wohl bedeutendsten jüdischen Interpreten der Chronik gegenüber. Nach David Qimchi (ca. 1160–1235) ist sie, wie er in der Einleitung zu seinem in der dritten Biblia Rabbinica in Venedig (1546–)1548 erstmals gedruckten Chronik-Kommentar ausführt, als Bericht historischer Ereignisse und als Sammlung genealogischen Materials abgefasst worden.10 Der Renaissancegelehrte Don Isaak b. Jehuda Abravanel (1437–1508) nimmt das zwar auf, betont aber, es handle sich um eine durchaus theologisch motivierte Historiographie. Bis in die neueste Zeit schwanken die Auffassungen zwischen diesen beiden Polen. So hat Sara Japhet jüngst der theologischen Option geradezu plakativ die These »Chronicles: A History« entgegengestellt.11 Damit korreliert die schon von Abravanel vermerkte Tatsache, dass der Midrasch und die Auslegungspraxis der jüdischen Traditionsliteratur die Chronik höchst stiefmütterlich behandeln.

Das mag zum Teil daran liegen, dass Gestalt und Gehalt der Chronik selber schon Auslegung sind. Die Chronik trägt, wie auf ihre Weise dann auch die Septuaginta, dazu bei, dass der zugrunde liegende, von der Chronik ihrer Zeit neu erzählte bzw. von der LXX ihrer Sprachkultur griechisch erschlossene Bibeltext Referenzcha­rakter und damit »Kanonizität« – freilich nicht im christlich-dogmatischen Sinn – annahm und so für die zur masoretischen Textform hinführende Überlieferungslinie prägend wurde.

Insofern kommt dem Phänomen des literaturbildenden Reshaping – so Isac Kalimi12 – oder der Reinterpretation13 ein hervorragender Stellenwert zu. Diese Spur, deren Befolgung sich keineswegs nur für die Interpretation der Chronik als ertragreich erweisen sollte, hat der Berichterstatter schon 1971 in Die Chronik als Auslegung14 eingeschlagen. Eine nach wie vor beherzigenswerte kritische Aufnahme blieb über lange Zeit wenig beachtet, da sie damals auf Hebräisch erschien und erst jetzt auf Deutsch greifbar ist, dank der durch Erhard Blum besorgten und von Kristin Vesterling endredigierten Neuausgabe von Isac Leo Seeligmanns Gesammelten Studien zur Hebräischen Bibel15, die ebenso dankbare Aufnahme verdient wie der von Robert Hanhart und Hermann Spie­-ckermann unter nicht geringerem herausgeberischem Einsatz be­sorgte Schwesterband The Septuagint Version of Isaiah and Cognate Studies,16 die beide am 3. August 2004 in einer unvergesslichen Vernissage in demselben Saal in Leiden vorgestellt wurden, in dem Seeligmann 1938, fünf Jahre vor der Deportation nach Westerbork und dann Theresienstadt, sein »Doktoraal«-Examen abgelegt hatte.

In einer Art Fortführung seines vielbeachteten Vortrags am I.O.S.O.T.-Kongress in Kopenhagen 195317 hat Seeligmann 1980 einen Aufsatz über die An­fänge der Midraschexegese in der Chronik, µםימיה ירבד רפסב שׁרדמ ינצינ, veröffentlicht.18 Hier urteilt Seeligmann: »Willi (hat) unbestreitbar ... Tendenzen und Intentionen in der Geschichtsschreibung des Chronisten entdeckt, welche die frühere Forschung nicht immer hinreichend bedacht hat. Zugleich leidet aber der Ansatz von Willi an einer Einseitigkeit. Nach seiner Darstellung hätte die Hauptintention des Chronisten darin bestanden, seine Quellen zu deuten und zu erklären; damit kommt zu kurz, dass der Chronist zugleich Geschichtsschreiber war. Dieser Ansatz kommt auch darin zum Ausdruck, dass nach Willi alle Quellen des Chronisten für diesen schon gleichsam kanonischen Rang hatten. Im Blick auf die Tora dürfte dies zwar zutreffen, die deuteronomistische Geschichtsschreibung jedoch war für den Chronisten noch nicht in gleicher Weise fixiert. Sein Grundverständnis verleitet Willi dazu, in der Arbeit des Chronisten eine Applikation von Regeln der rabbinischen Toraauslegung zu finden. Ich fürchte, dass dies eine Rückprojektion darstellt und dass diese Regeln der Denkwelt des Chronisten noch fremd waren. Auf der anderen Seite kommt das Konzept der Aktualisierung, das grundlegend für das proto-midraschartige Denken des Chronisten ist ... in der Untersuchung Willis nicht ausreichend zur Geltung.«19

II. Drei ausgewählte Leitkonzepte


In der Tat ist es dem Chronisten um Ver-Gegenwärtigung im besten Sinne des Wortes zu tun: Der in der überkommenen Tradition und Geschichte enthaltene Appell an die Zukunft wird der Gegenwart zu Gehör gebracht.20 Das geschieht – und bei aller ge­botenen Relativierung möchte der Berichterstatter doch an der Ausgangsthese von »Auslegung« im weitesten und tiefsten Sinn festhalten – in einer nicht nur im Detail spannungsreichen Neube­arbeitung, Neufassung und damit Neuschöpfung der alten Überlieferung, sondern auch unter bewusst gewählten Leitthemen und Leitbegriffen, mithilfe derer die Chronik die Summe nicht nur der alten Geschichte, sondern auch der eigenen Zeit und ihres literarischen Diskurses zieht. Für diesen Überblick zur neuen und neues­ten Forschungsliteratur, die auffällig stark, nämlich zur Hälfte, durch schwer referierbare Sammel-, Tagungs- und Lexikonbände repräsentiert wird, 21 seien hier deren drei ausgewählt: das Thema des Weltkönigtums, das des Hauses par excellence, sc. des Jerusa­lemer Tempels als dessen Haftpunkt und Residenzstätte, und schließlich die für Chr so wichtige Betonung der »Untreue« (hebr. לעמ) bzw. überhaupt der – positiv oder negativ konnotierten – Le­benspraxis. Diese Themen erreichen in Chr gewissermaßen den Zenith ihrer Geltung, nachdem sie sich im Laufe der Perserzeit herausgebildet und ihren Aufstieg erfahren haben. Sie sind ihrerseits eng mit den neuerdings oft erörterten Fragen nach dem Einfluss der persischen Oberherrschaft auf das jüdische Leben zuhause und in der Diaspora, nach der Metropolfunktion Jerusalems und der literaturbildenden Rolle (prae-)halachischer Entscheidungsfindung verknüpft. Sie seien hier, in der in Chr begegnenden Form, wenigstens skizzenhaft umrissen.

1. Nach der universalen Präsentation der Menschheitszweige und der Bürgerrechtslisten gewinnt das zeitlos-überzeitliche Israel und Jerusalem unter David erstmalig Gestalt – sozusagen die klassische Verwirklichung unter vielen anderen möglichen Realisationen. David erscheint von allem Anfang an als der charismatisch autorisierte König und Einiger des nach Sauls Niederlage zerstreuten Ganz-Israel (1Chr 10–13) und als spiritus rector im Blick auf den Gott in Jerusalem darzubringenden Dienst (1Chr 14–16) und auf sein dortiges künftiges Heiligtum (1Chr 17–29). Wie Israel als exemplarisches Volk der Menschheit antritt, so erscheint Jerusalem – nicht das benjaminitische, in 8,29–32/9,35–38 ihm entgegengesetzte Gibeon! – als der Platz in der Welt, der für die Lade und für den Tempel, der sie endgültig bergen soll, seit je ausersehen, »erwählt« ist. 22 David, als Repräsentant des Stammes Juda, ist nur Entdecker bzw. Vollzugsorgan dieser Tatsache. Die Parallelen zum Bild des Kyros, wie es der Eingang des Buches Esr-Neh entwirft, drängen sich auf: Wie der achämenidische Großkönig, dem »alle Königreiche der Erde übergeben sind«, sich unmittelbar nach Antritt seiner Herrschaft durch seine Anteilnahme am »Haus in Jerusalem, das in Juda (liegt)«, als Beauftragter JHWHs ausweist und »wen auch immer unter seinem ganzen Volk« auf den Dienst am Himmelsgott und auf den Bau des Heiligtums anspricht, so bildet der chronistische David von allem Anfang an den Mittelpunkt eines »sich sammelnden« Ganz-Israel (11,1–12,41).

Schon anhand der Gestalt Sauls war gleich zu Eingang des Erzählkorpus die Frage nach dem Königtum präludiert worden. Dabei zeigt sich, dass es nicht wie in den früheren Konzepten der Davids(haus)-Geschichte um ein irdisches Königtum geht, sondern um das Königtum JHWHs. Und darum kann man eigentlich nicht vom Beginn des Königtums reden, sondern nur von der Erst­-realisation des göttlichen Mandats. Denn das Königtum JHWHs ist grundsätzlich ewig, hebr. םלוע דעו םלועמ, schon immer, seit Anbeginn der Schöpfung, da, und das heißt nach dem Aufriss der Chr: seit es µםדא, den Menschen, gibt. Virtuell existierend, schwebt es sozusagen über der Menschheit und vor allem über den Stämmen Israels, die in 1Chr 1–9(10) aufgelistet sind. Dabei ist die Verleihung des Mandats grundsätzlich offen, wie einerseits der Verlust des Mandats durch Saul zu Anfang, andererseits die Übertragung des Mandats an Persien am Schluss der Chr zeigen. Bereits 1Chr 1, und zwar in der chr Gestaltung des Edomabschnitts, lässt das Thema »Königtum« anklingen – oder besser die Konditioniertheit bzw. das Ende des Königtums, das Verscherzen des göttlichen Mandats. Die Leitfrage chronistischer Geschichtsdarstellung lautet daher: Wie ist dieses beschaffen, und an welche Bedingungen wird es ge­knüpft?

2. Das Haus Gottes und seine Einbettung in »Ganz-Israel« als das Volk der Völker ist das zweite große Thema. Die Davidsfamilie, als »Haus Davids«, kommt schon in 1Chr 3 gewiss vor, aber einfach als eine der »Familien«, die dieses »Ganz-Israel« ausmachen.23 Insofern ist das »Davidshaus« nichts anderes als ein Sonderfall der chronistischen Rede vom תובא תיב. Wenn man von »Dynastie« sprechen will, dann ist das chronistische Israel voll von solchen »demokratisierten« Dynastien. 1Chr 17,24 und 2Chr 21,7 meinen nichts anderes. Nicht die Dynastie Davids, sondern das von JHWH je und je verliehene Weltkönigtum und sein Haus in Jerusalem sind Gegenstand der Verheißung und der Hoffnung und bürgen für Kontinuität – auch und gerade in 1Chr 17. Die Kontinuität liegt nicht in der Dynastie, sondern im göttlichen Ursprung und in der Quelle dieses Weltkönigtums. Die Ehre Davids, der hier in der Chronik weit mehr der David des Psalters ist als der der alten historischen Überlieferungen, besteht schlicht darin, dass JHWH ihm die Residenz dieser Herrschaft baut: ך תונבל, wie nach 1Chr 17,10 die wichtigen rein chronistischen Stellen 1Chr 28,2.6.10–18.19; 29,16.19 hinlänglich klarmachen.24

3. Der Begriff עמ spielt, wie William Johnstone25 (vgl. schon Rudolf Mo­sis26) nachgewiesen hat, in Chr eine Schlüsselrolle (1Chr 2,7; 5,25; 9,1; 10,13bis; 2Chr 12,2; 26,16.18.19bis; 28,22; 29,6.19; 30,7; 33,19; 36,14bis, vgl. BK XXIV/1, 62). Ursprünglich bezeichnet er die »Veruntreuung« eines zu sorgfäl­tiger Verwahrung und Bewahrung anvertrauten Gutes (insofern ist רמשׁ im selben Vers 1Chr 10,13 ein exakter Gegenbegriff). Der Sprachgebrauch, der im Umkreis von P ganz gezielt materielle und gesellschaftliche Ansprüche des Heiligtums, sei es der Stiftshütte oder des Jerusalemer Tempels, meint, wird zum umfassenden Ausdruck für verfehlte Lebenshaltung. Ihr positives Gegenstück ist Treue zum Gott der Väter (vgl. 5,25).

II.1 Das Mandat des Weltkönigtums


Wer den achten – von insgesamt zwölf erschienenen oder geplanten – Bänden der Biblischen Enzyklopädie, Erhard Gerstenbergers Israel in der Perserzeit27, in die Hand nimmt, der wird alle diese Aspekte angetippt und behandelt finden und jedenfalls den Fleiß und den Umfang bewundern, den dieses Buch aufweist. Es bildet auch insofern eine Enzyklopädie in der Enzyklopädie, als es, der Anlage der Reihe entsprechend, erst »das [im Singular] biblische Bild der Epoche« (13–35) darzustellen sucht, um dann mit der Frage »Was ist also ... wirklich geschehen?« (76) »die uns erkennbare Geschichte« (36–115) zu erörtern, und erst dann auf S. 116–322 »die biblische Literatur der Epoche« und endlich den »theologischen Ertrag« (323–404) abzuhandeln. Man spürt die engagierte Vertiefung in die weite Materie, man kommt über manche unkonventionelle Beobachtungen ins Sinnen, etwa wieso die Bibel die persische Epoche weitgehend indirekt darstelle (wenn nach S. 14 »nur 5,39 % ihres Bestandes direkt dem persischen Geschichtsabschnitt ... gewidmet« seien), man wird die Bemerkung: »eine jüdische Zentralgewalt gab es damals nicht, hat es auch seither nie gegeben« (114) dick unterstreichen und dem mit den Psalmen vertrauten Autor nicht nur »theoretisch« abnehmen, dass hinter Ps 72 »auch der persische Großkönig« im Blick sein könnte (274). Und man wird sich umso mehr über die Monotonie wundern, die sich bei der Lektüre dann doch einstellt, freilich sehr bald den Grund dafür erkennen. Denn was der Nachzeichnung der Literatur der Epoche fehlt, ist bei allen Lippenbekenntnissen zur »Überarbeitung älterer Schichten« (z. B. 213 als Überschrift) das Moment des Re-shaping, der Reinterpretation, der neu erzählenden Auslegung, d. h. der lebendigen inner­-biblischen Auseinandersetzung des perserzeitlichen Judentums mit der alten Tradition Judas bzw. Israels. Es fehlt schlicht eine wesentliche Di­mension, und stattdessen wird die Beschreibung zum zwar monumentalen, aber flächigen Bild ohne Tiefenstruktur. Praktisch die ganze biblische Literatur wird dabei über den einheitlichen Leisten perserzeitlicher Literaturproduktion gezogen. Die Kriterien muten dabei oft unhistorisch und arbiträr an, einer vorschnellen modernen religionssoziologisch-theologischen Ap­-plikation verpflichtet. Wer Wellhausens bärbeißige Frage, die er an die Chronik stellt: »Was hat sie aus David gemacht ...«, an das Perserzeitporträt dieses Buches stellen würde, der fände hier zu seinem fast ungläubigen Erstaunen die ebenso erschütternde wie ernst gemeinte Antwort: einen »Gemeindeleiter« (234). Und man kommt sich vor wie in einem modernen Bühnenstück, in dem Hiskia im Rollkragenpulli agiert, wenn man in dem Exkurs über Propheten, Tora und Gemeinde liest: »Als Könige verkleidete Gemeindeleiter vollziehen alle Phasen dieses gemeindlichen Gottesdienstes ... der frühjüdischen Konfessionsgemeinschaft« (ebd.). Es wimmelt von »parochialen Gemeinschaften derer, die den Jahweglauben angenommen hatten« (321) – kurz: Das perserzeitliche Judentum wird mit der »Genese ekklesialer Strukturen« (328) unbarmherzig auf eine Ätiologie des Christentums in einem modern-protestantischen Aggregatzustand reduziert. Nur folgerichtig wird seine unbestreitbar universalistische Ausrichtung zum Rätsel, dessen Knoten mit einem einfachen religionsgeschichtlichen Schwertstreich zerhauen wird: »Gott steigt an Stelle Marduks oder Ahura Mazdas zum Weltenherrscher auf ...«. Und gut aufgeklärt: »Die Religion Zarathustras wie die des Mose oder Ezechiels war ein individuell zu übernehmender und zu verantwortender, ethisch und kultisch begründeter Konfessionsglaube ..., prinzipiell offen für alle Menschen.« (135.270) Allerdings dürfte »das Verhältnis der Judäer zur persischen Religion« (33) weder im Positiven noch im Negativen den ihm hier zugewiesenen Stellenwert gehabt haben.

Stehen der Universalismus und das in der Chronik so zentrale Weltkönigtum zur Debatte, so erbringen solide Detail- und Kommentarinvestigationen weit verheißungsvollere Einsichten als solche religionshistorischen Rundumschläge. In diesem Zusammenhang sei auf die Beobachtungen zweier neuer Haggai-Kommentare verwiesen, den von Ina Willi-Plein28 und den von John Kessler29. Beide kommen von ganz verschiedenen Voraussetzungen – Kessler als Kanadier zeigt sich nicht nur mit der angelsächsischen, sondern auch mit der französischen Forschung bestens vertraut – zu einer ähnlichen Gesamteinschätzung des räumlich, zeitlich und inhaltlich so außerordentlich speziellen Büchleins. Höchst bedenkenswert sind die Überlegungen zum Hintergrund dieser sehr judä­-ischen – und das heißt nicht-jerusalemischen – Stimme, im Besonderen die Bezüge auf den ebenfalls lokal bei, nicht in, Jerusalem zu verortenden Propheten Jeremia. Kessler apostrophiert ihn geradezu als Haggais »pre-exilic counterpart«, mit dessen Prosa-Partien das Hag-Buch »style and vocabulary« teile (145), freilich den im Gegensatz zum Misserfolg des Kontrahenten »stunning effect« (264) hervorhebend. Wichtig ist im vorliegenden Zusammenhang, dass bei Jeremia erstmals unzweideutig die Vorstellung eines durchaus umfassenden Königtums JHWHs sowohl explizit in der Betitelung Nebukadnezzars als »meines (sc. JHWHs) Knecht«30 wie vor allem implizit im Aufruf zur Unterwerfung gegenüber dem von ihm ausgeübten babylonischen Königtum sowie in dem signifikanten, sehr speziellen und erst mit Jeremia einsetzenden Ge­brauch von הוצמ als »(königlichem) Gebot«, der dann immer deutlicher die praktische Konsequenz des Königtums Gottes im Leben des jüdischen Volkes zum Ausdruck bringen wird.31 Diese Ansätze dürften im persischen Zeitalter ihre Entfaltung gefunden haben, vom allerersten Keim der (in Bezug auf Jer 22,24 gesehenen) Stelle Hag 2,23 an – hier versteht Kessler, wohl zu Recht, Serubbabel nicht als »king or messiah«, sondern als »rather the ›minister‹ of Yahweh the king« (137 mit Anm. 108, vgl. unabhängig davon Ina Willi-Plein, 49 f.) – bis hin zur vollen Entfaltung in Chr. Dass damit die Bauherrschaft beim Tempel(wiederauf)bau in Jerusalem, der wie jeder Tempelbau im Alten Orient »a task of kings« ist, 32 zur virulenten Frage wird, deren Beantwortung sich von dem in Hag-Sach vorliegenden Zeitzeugnis über das Kyros-Edikt und seine Präsentation in Esr-Neh bis hin zur Chr wandelt und modifiziert, leuchtet von daher unmittelbar ein.

II.2 Das Haus seiner Residenz


Dem perserzeitlichen Judentum legte es sich jedenfalls von allem Anfang an sowohl im Israelland wie in der Diaspora nahe, »to view the pax Persica as a means toward its own aspirations, rather than an impediment to them« (Kessler, 260), und eine Behinderung von Gottes Königswalten liegt auch in Chr noch wesentlich im Verhalten seines Zeugenvolkes und einzelner sich auflehnender Königreiche,33 nicht aber im – pervertierten – Weltregiment, wie es die Apokalyptik in hellenistischer Zeit schildern wird. Der Einfluss der achämenidischen Zentralregierung verdient ohnehin neu evaluiert oder auch relativiert zu werden, wenn man einmal der Tatsache Rechnung trägt, dass es – ganz im Unterschied zur assyrischen oder neubabylonischen Macht – so wenig wie im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation ein eigentliches Zentrum gab, sondern bestenfalls die »Pfalzen« Susa, Persepolis, Ekbatana und Babylon mit Vorortcharakter, und dass, einmal abgesehen von den riesigen regionalen Unterschieden, gerade der ferne Westen der Transeuphratene nach der von Kenneth Hoglund aus archäologischer Warte vertretenen Sicht das »portrait ... of a decentralized, ruralized population spread across the central Judaean hill country« bietet34 – so auf S. (3 und) 18 des dritten, wieder inspirierenden und vielfältigen, freilich im Gegensatz zu den beiden ersten das Schwergewicht auf die hellenistische und speziell hasmonäische Epoche legenden, von Philipp Davies mit John Halligan herausgegebenen Bandes der Second Temple Studies.

Hoglund warnt vor einer Rekonstruktion der nachexilischen Gesellschaft, die sich auf »an urban aristocracy or an extensive integration of population« gegründet hätte (3.8). Damit sekundiert er den neueren Berechnungen der Bevölkerungszahlen Jehuds und Jerusalems, die für eine Einschätzung der Bedeutung der Stadt einerseits und der besonderen – gerade im Unterschied zu anderen, israelitisch oder heidnisch geprägten Heiligtümern – Rolle des Hauses in ihrer Mitte von Belang ist. Man muss sich mit Gerstenberger (89 mit Anm. 163) und Kessler (93 f.), die sich beide gegenüber anderen Berechnungen etwa von Heinz Kreissig, Magen Broshi oder I. Milevski auf Charles E. Carter35 berufen, klarmachen, dass von den zur Mitte des 1. Jt.s v. Chr. lebenden 20–50 Millionen Menschen (also nicht mehr als das heutige Deutschland!) etwa ein Drittel, d.h. um die 20 Millionen, dem Achämenidenreich angehörten (auch das entspricht kaum der Bevölkerung des heutigen Bayern und Baden-Württemberg), und dass in dessen erster Periode, archäo­logisch gesprochen Pers I (539–450 v. Chr.), die Region Jehud etwa 13.350 Menschen, Jerusalem, »village with administrative center«,36 aber grade mal 800 Einwohner umfasste, eine Zahl, die dann in Pers II (450–333 v. Chr.) auf etwa 20.650 bzw. 1.500 Jerusalemer anstieg! Eine weitere interessante Annäherung ergibt sich aus den Überlegungen von John W. Wright in Second Temple Studies III zu Urban Gates, Squares and Powers in Iron Age II, Neo-Babylonian and Achaemenid Judah (19–50). Danach markiert die Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezzar gleichzeitig den Abschied von der altisraelitischen Stadt (E II) mit dem Toreingang (רעשׁ חתפ) als neutraler Drehscheibe zwischen Outsidern und Insidern, dem Tor (חתפ) als dem Sitz für Recht und Regierung der Stadt durch die Ältesten und schließlich dem Innenstadtplatz (בוחר) als dem Treffpunkt der Anonymität. Dagegen zeichnet sich das – von Wright im Falle Jerusalems angesichts »the eclipse of the city in the neo-Babylonian period« (40) freilich weitgehend aus Passagen des jeremianischen Prosatextes und des ezechielischen Verfassungsentwurfs erhobene – »neue Jerusalem« durch seinen auf das Heiligtum mit seiner Einfriedung bezogenen Akropolischarakter aus. Mittelpunkt wären hier »the sacred-civic temple courts« (38). Für die Stadt der Achämenidenzeit entfällt die Rolle des Toreingangs. Die Tore in den Mauern sind keine massiven Baukomplexe mehr, sondern »represent a military border« (41) mit Befestigungs- und Kontrollfunktion zum Schutze des Stadtstaates: »In constructing the walls, Nehemiah does not merely rebuild a city. ... Jerusalem’s walls restore Yehud to national status. Jerusalem becomes a city-state.« (43) Der Tempel mit seinem befestigten Akropolischarakter erscheint erstmals Neh 2,8, wo ausdrücklich von den תיבל־רשׁא הריבה ירעשׁ die Rede ist. Die politische und gesellschaftliche Bedeutung des Tores ist übergegangen auf den Innenstadtplatz und seine nun nicht mehr ständisch, sondern recht eigentlich demokratische, d. h. auch Frauen und Kinder einschließende, Volksversammlung, die politischen Willen und Macht ausübt. »Participation in civic meetings here, rather than [wie in vorexilischer Zeit] residence within the city, define full membership within the society. Temple and square stand together; the square, however, rules the temple ...« (41). Nehemias perserzeitliches Jerusalem stellt insofern eine Vorwegnahme der Polis dar, die dann wesentlich durch die »hellenistic economic force« bestimmt ist, wie sie sich seit dem Ende des 5. Jh.s v. Chr. immer stärker durchsetzt (41, nach E. Stern und R. Arav37). Es ist nur ein kleiner Schritt zum »Tyrannen« (im positiven Sinne) Nehemia, wie ihn der Berichterstatter in einem Aufriss zu Reformen in Jehud im 5. Jahrhundert – Esra oder Nehemia? im Nachgang zu Morton Smith und im Gespräch mit neueren althistorischen Entwürfen zu zeichnen versucht hat.38

Die Rolle des Hauses, d. h. des nachexilischen Tempels in Jerusalem, gewinnt auch im Vergleich mit anderen Heiligtümern, vorab den JHWH-Tempeln in Elefantine und auf dem Garizim (das letzte, bezeichnenderweise nochmals ägyptische, Parallelheiligtum von Leontopolis kann hier aus chronologischen Gründen außer Acht bleiben), neues und schärferes Profil. Ihm ist eine der schönsten Studien in Reinhard Gregor Kratz’ Sammelband Das Judentum im Zeitalter des Zweiten Tempels39 gewidmet. Sie trägt den Titel Der Zweite Tempel zu Jeb und zu Jerusalem40 und sucht die gleich eingangs aufgestellte These, dass »nicht Elephantine, sondern die Bibel ... die Ausnahme sei« (60), zu untermauern. Dem kann man grundsätzlich zustimmen, auch wenn in manchen Punkten nicht so sehr die Bibel, sondern ihre moderne Lesart die Bezüge verdunkelt haben dürfte. Kratz sieht die Vergleichbarkeit im »Wiederaufbau einer von Fremden (Babyloniern bzw. Ägyptern) zerstörten älteren, vorpersischen Gründung in achämenidischer Zeit« (64). Sein methodisches Vorgehen, den Wiederaufbau in Jerusalem in den Jahren 520–515 v. Chr. mit demjenigen in Jeb kurz nach 410 v. Chr. (nach den Petitionen TADAE A4.5 und 4.7–8; ferner 4.10) zu vergleichen, dürfte gerade dann erhellend sein, wenn man mit ihm annimmt, dass »der Verfasser von Esr 5–6 nicht aus historischen Quellen, sondern ... aus den Büchern Haggai und Sacharja« konzipiert (71). Denn dann teilt der gleichaltrige oder eventuell etwas jüngere Zeitgenosse in Juda »die vergleichbare politische Situation« und kennt sich aus in dem »amtsüblichen Kolorit« einer entsprechenden »Korrespondenz mit den persischen Behörden« (72 mit Anm. 43), vermag also auf jeden Fall historisches Zeitkolorit zu vermitteln, allenfalls Verhältnisse aus der mittleren Perserzeit in deren Anfänge übertragend. Als eine solche Rückprojektion fasst Kratz den »Anachronismus« auf, nach dem »der Konflikt um die Anfänge des Tempelbaus ... die Auseinandersetzungen zwischen Juda und Samaria vorweg(nimmt), die nach dem Nehemiabuch um die Mitte des 5. Jhs. stattgefunden haben sollen.« (70) Dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, deutet Kratz allerdings selber an, wenn er hinzufügt: »Die Elephantine-Papyri vom Ende des 5. Jhs. wissen davon nichts.« (Ebd.) Tatsächlich hat Nehemia nicht durch irgendwelche Tempelbaumaßnahmen Feindschaft hervorgerufen, sondern durch seine Stadtmauer und die Entwick­lung Jerusalems zum Stadtstaat, 41 während es umgekehrt keineswegs undenkbar, sondern vielmehr, wie oben angedeutet, von vornherein plausibel ist, wenn über der ungelösten Frage der Bauherrschaft am Tempel Streit ausbricht. Nicht nur Kratz’ Studie zeigt, wie viel eine gründliche Beschäftigung mit den Dokumenten von Elephantine (nicht bloß den aramäischen Krughenkeln, Ostraka und den Papyri der beiden Familien- und des Gemeindearchivs, sondern auch mit den auch heute noch kaum berücksichtigten gegen 500 demotischen Papyri) noch erbringen kann, sondern auch die offenbar vielen Hindernissen, darunter dem frühen Tod des Doktorvaters Volkmar Fritz, abgerungene Untersuchung über Das religiöse Leben der Juden von Elephantine in der Achämenidenzeit von Anke Joisten-Pruschke.42

Die lange Entstehungszeit brachte es wohl mit sich, dass die Dokumente, deren neue Sichtung und Überprüfung im Gegenüber zu den Ausgaben von Cowley und Porten/Yardeni ein erstes Hauptziel des Buches ist, trotz der dankenswerten Zusammenstellung in den Tabellen 1–15 der Einleitung (17–60) nicht so übersichtlich dargeboten werden, wie es der eilige Benutzer wohl gerne hätte, der sich dann von der Berliner Inventarnummer über Cowley zu Porten-Yardenis TADAE hangeln muss. Für die merkwürdigerweise als Kapitel 2 vorangestellte Darstellung des titelgebenden religiösen Lebens (nach Überlegungen zum »Spannungsfeld zwischen jüdischer Gemeinde und Reichsregierung« auf S. 63–81) wertet Joisten-Pruschke 17 Papyri und drei Ostraka aus, nämlich zunächst (97–123) die – von dem ägyptischen und auch babylonischen Heiratsformular unterschiedenen – aramäischen Heiratsverträge TADAE B2.6, B2.8, B6.2, A4.2, B6.3, B7.3, SP 34, B2.5, B3.3, B3.8, B6.1, D2.17, D2.20, D3.16,). Dazu gesellen sich dann in einem letzten Kapitel auf S. 125–210 weitere ausgewählte Texte mit Kommentar und Übersetzung, so das auch für Kratz zentrale Dokument A4.5, das aber vielleicht in zwei je auf die Vs. und Rs. verteilte Petitionen an den persischen Statthalter Arsames zu differenzieren ist (129), den Privatbrief D7.21, und last but not least die mit Pessach-Mazzot zusammenhängenden Dokumente A4.1, D7.6, D7.24. Zu Recht ist Anke Joisten-Pruschke, was die Textherstellung angeht, Minimalistin und skeptisch gegenüber Ada Yardenis Nachzeichnungen. Die Übersetzung könnte manchmal etwas präziser sein. So wird der im Zusammenhang mit der Tempelzerstörung stehende Brief an Arsames klarer, wenn man Vs. Kol. 2 Z. 8–10 wiedergibt mit »... wenn es azd43 [sc. kund im Sinne einer offiziellen Bekanntmachung der polizeijuristischen Untersuchungsergebnisse] ... gemacht werden wird, so wird es zu erk(ennen sein) für unseren Herrn entsprechend ...«.44

Die vorliegende Auslese ist sehr zu begrüßen; sie zeigt, wie sehr jüdisches Leben – und sicher nicht nur am südlichsten Rand der Diaspora – durch die Praxis und ihre Probleme bestimmt ist, von Zivilstandsfragen bis zur Speiseauswahl und -zubereitung, von dem um den JHWH-Tempel geordneten gesellschaftlichen Leben bis zur jahresfestgemäßen Urlaubsregelung und Verproviantierung der jüdischen Garnison. Denn das, und nichts anderes, ist der Inhalt des selbst von Bezalel Porten unbesehen als »Passover Letter« gehandelten Dokuments A4.1 aus dem Gemeindearchiv Jedanjahs, bei dessen Wiedergabe »allzu schnell ... Parallelen gezogen und der Text ... mittels des AT ergänzt [werden]. Mit keinem Wort wird ... das Passah-Fest direkt benannt. ... alle Anordnungen sowie die ... Kalenderangaben passen auch zum Mazzotfest.« (153) Inhaltlich folgen »dem ersten תעכ das Datum und die Order des Königs an Arsames«, die sicher »nicht die Einführung des Passah-Festes beinhalten«, sondern »mit dem Söldnerdienst der Juden von Elephantine zu tun hat, da .. in der Anrede .. auf das jüdische Heer verwiesen wird.« (74) So kristallisieren sich aus der auf das im Text wirklich Begründete stützenden Übersetzung S. 157 folgende Elemente klar heraus: a) in der Festwoche von sieben Tagen »vom Tag 15 bis zum Tag 21 des Nisan«, b) »könnt/sollt ihr rein sein und Vorsicht walten lassen«, c) nämlich durch Abstinenz von »allem, was gesäuert ist«, und d) soll (die sonst übliche, der Truppe zustehende Verpflegung während dieser Zeit) deponiert »und versiegelt« werden.

Erstaunlich und wohl noch nicht genügend bedacht ist die Tatsache, wie selbstverständlich Elephantines Juden nach A4.5 und 4.7–8 sowie 4.10 für die Probleme ihres Minoritätendaseins und be­sonders für den Tempelwiederaufbau auf stammesbrüderliche Solidarität in Jerusalem und Samaria hoffen. Dass diese und nicht die vielerorts beschworene »Glaubens- oder Konfessionsgemeinschaft« (so etwa E. Gerstenberger, 146.234.296.372 u. ö.) die Basis des Gesuchs bildet, ergibt sich schon aus der inzwischen archäologisch erhärteten Tatsache, dass Samarien ab der Mitte des 5. Jh.s im Tempel auf dem Garizim sein eigenes religiöses Zentrum hat. Das dokumentieren nicht nur die vom Ausgrabungsleiter Yitzhak Magen zusammen mit Haggai Misgav und Levana Tsfana herausgege­benen Bände über die Mount Gerizim Excavations ausführlich,45 sondern auch die von Magen dem hier ebenfalls mit Nachdruck an­zuzeigenden Ergänzungsband zur New Encyclopedia of Archaeo­­-lo­gical Excavations in the Holy Land (NEAEH)46 beigesteuerte Kurzfassung s. v. Gerizim, Mount (1742–1748), der Beitrag Magens an der Münsteraner Tagung »Judah and the Judeans in the Fourth Century B. C. E.« im August 2005 über The Dating of the First Phase of the Samaritan Temple on Mount Gerizim in Light of Archaeological Evidence.47

Der Supplementband aktualisiert die 3. Auflage des NEAEH von 2005, das seinerseits die 2. von 1990 (hebr.)/1991 (engl.), wie diese die 1. im Jahr 1970 (2 Bde. hebr.) bzw. 1975–78 (4 Bde. engl.) noch als EAEH erschienene ersetzte. Damit repräsentiert das Werk 40 Jahre Ausgrabung im Land der Bibel. Der Ergänzungsband zeichnet sich durch zweierlei Arten von Einträgen aus: Zum einen behandelt er nicht weniger als 80 neue, in den Bänden 1–4 nicht verzeichnete Lemmata, von denen hier nur Betar von David Ussishkin, Bethsaida (et-Tell) von Rami Arav, Moza von Zvi Greenhut, Alon De-Groot, Hamoudi Khalaily und Anna Eirikh Rose, Khirbet Yattir von Hanan Eshel, Jodi Magness und Eli Shenhav, hervorgehoben seien. Zu ihnen gesellt sich der neue Übersichtsartikel über Jordanien S. 1840–1891 von Peter M. Fischer, Dieter Vieweger, Larry G. Herr, Piotr Bienkowski, Orit Peleg und Katia Cytryn-Silverman. Zum anderen bringt er die schon 1990–1991 präsentierten Stätten durch neue Information und bibliographische Angaben auf den aktuellen Stand der Forschung. Eine schnelle Übersicht ermöglicht die Karte im vorderen und hinteren Einband, die sämtliche in den Bänden 1–5 behandelten Stätten verzeichnet, und überaus hilfreich ist auch die Tabelle S. 2117–2125, die für jede dieser Ortslagen die wichtigsten nachgewiesenen Perioden verzeichnet.

Der Tempel auf dem Garizim, aufgrund des Keramikbefundes, der 68 Münzen und der C-14-Methode eindeutig als Gründung aus der Mitte des 5. Jh.s erwiesen, ist nach Anlage (gewestet, mit Zugängen durch je ein N-, O- und Südtor mit je sechs Kammern, Brandopferaltar östlich vor dem Heiligtum), Priesterschaft (der Tempelgründer Sanballat setzte einen Enkel des zur Zeit Nehemias in Jerusalem amtierenden Hohenpriesters Eljaschib zum »Hauptpriester« ein) und vor allem nach der Widmung für JHWH ein Pendant des Jerusalemer Tempels.

Die Bestimmungen des Dtns, Charakter und Langzeitwirkung von Josias sog. »Kultzentralisation« bedürfen aufgrund der Tatsache, dass das Heiligtum auf dem Garizim von Anlage und Betrieb her bei allen Unterschieden mit dem Jerusalemer Heiligtum vergleichbar ist,48 dringend der kritischen Revision, ebenso das Zeugnis Nehemias, der seine Hauptaufgabe primär an der Stadt und ihrer Fortifikation sah, im Vergleich zu der die in Neh 13 erwähnten Maßnahmen zugunsten von Mitbestimmungsrecht, Tempelmanagement, Sabbatpraxis, Mischehen- und Spracherziehungsregelung49 eher subsidiären Charakter tragen und hinsichtlich des Kultes deutlich eine – vielleicht durch den in der nördlichen Nachbarschaft an den Tag gelegten Eifer veranlasste – Kritik des Diasporajudäers an der Vernachlässigung des älteren Schwesterheiligtums durch das mit Sanballat verbandelte Jerusalemer Establishment. Auch von daher spricht alles dafür, dass Bob Be­cking mit seiner aufgrund des epigraphischen Befunds gewonnenen Einschätzung Recht behält: »The written evidence excavated on Mount Gerizim does not allow the conclusion that ... the religion of the Samari(t)ans differed from the religion of the Yehudites. ... The part­-ing of the ways most likely was the result of a long process ...«50. Umgekehrt dürfte ein vorsichtiger Schluss von den samarischen Verhältnissen auf Jerusalem erlaubt und hilfreich sein, gerade wenn man auch die wesentlichen Differenzen im Auge behält.51 Sie bestehen, etwas abgekürzt, aber »einheimisch« ausgedrückt, darin, dass der völlig auf freier Höhe liegende Garizim-Tempel die alte, inzwischen nach Ausweis von Gen 14.22, vor allem dann der Chronik und Ps 132 auf Jerusalem übertragene, aber von Hause aus nordisraelitische Tradition des µםוקמ weiterführt. Dagegen ge­winnt das Heiligtum des nachexilischen Jerusalem den Charakter einer הריב im Sinne einer Akropolis für die sehr darniederliegende Stadt.52 Dem Gemeinwesen selber verleiht erst wieder Nehemia mit der Mauerrekonstruktion einen gewissen Stand und Status. Seine Position kann allerdings nicht unbesehen verallgemeinert werden: »The so-called adversaries of Nehemiah who held onto a larger concept of Israel [und dazu gehört in vorderster Linie Chr] either were reluctant to embrace Nehemiah’s program or actively opposed it.« Der literarische Niederschlag dieses »larger concept of Israel«, wie es Gary N. Knoppers53 nennt, dürfte respektable Literaturwerke wie Chr oder den Esra-geprägten Rahmen von Esr-Neh umfassen. Sie tradieren und bejahen damit zwar Nehemia, relativieren seine Position aber insofern, als sie ihn in den größeren Rahmen »Israels« bzw. eines »Ganz-Israel« stellen.

Unabhängig von der Beurteilung Nehemias stellt sich die in der Literatur m. E. viel zu wenig bedachte und erörterte Frage, wie denn außerhalb Jerusalems, sei es im näheren palästinischen Kontext, sei es in der weiten Welt der jüdischen Diaspora, eine Partizipation am Geschehen in Jerusalem und seinem Heiligtum möglich war. Der Berichterstatter hat vor einiger Zeit versucht, die später fest bezeugte Institution der mit den priesterlichen תורמשׁמ (Pries­terdienstwachen) korrespondierenden תודמעמ der Laien in den Städten, aus denen die Priester stammten, als Leitfaden zurück in biblische (persisch-hellenistische) Zeiten zu benützen und in der wohl einheitlichen תולעמה רישׁ-Sammlung der Psalmen 120–134 den Niederschlag einer solchen zweifellos vorhandenen Partizipation zu sehen.54 Es ist dann doch mehr als ein Zufall, dass auch die Geschichte Esras, die aus den oben angedeuteten und unten weiter zu erörternden Gründen literarisch den Nehemia-Aufzeichnungen vorgeschaltet ist, in Esr 7,6.7.9; 8,1.25 geradezu leitworthaft mit der הלﬠ beginnt und auf ihr aufbaut.55

II.3 Die Lebenspraxis und ihre Gestaltung


Für den dritten hier zu erörternden Komplex ist mit Esra das Stichwort gefallen. In zwei aufeinanderfolgenden BZAW-Bänden haben sich Juha Pakkala und Jacob Wright je von den beiden durch die Protagonisten bezeichneten Enden her dem Buch Esr-Neh genähert. Sie behandeln unter den Überschriften Ezra the Scribe bzw. Rebuilding Identity »the Development of Ezra 7–10 and Nehemia 8« sowie »The Nehemiah-Memoir and its Earliest Readers«.56 Jacob Wright berichtet im Sammelband der Münsteraner Tagung, wie er nach der Lektüre von Tamara Cohn Eskenazis In an Age of Prose Schritt für Schritt zu dem »neuen Modell für die Komposition von Esra-Nehemia« gelangt sei, das er mit seiner »in dear old Göttingen« 2003 eingereichten Dissertation entwickelt habe und das er so resumiert: »I came to conclude that not only are the putative sources [sc. des Buches Esr-Neh] in dialogue with each other but also the composition of the whole represents a series of responses to the work of the earliest readers of Nehemiah’s account, who transformed it from a brief report into a lengthy ›memoir‹ account ...« (334).

Wright gelangt letzten Endes zu dem redaktionsgeschichtlichen Resultat von sieben »strata« in Neh 1–13 (BZAW 348, 340), während Pakkala für sein »EM«57 mit vier »main editorial phases« (291–299.300 f.) rechnet. Eine knappe Handvoll von (Teil-)Versen (Esr 7,1abba, 6aa*b, 8 sowie 17 Verse aus Neh 8 und Esr 9–10) gilt als »Ezra source« oder als »basic text« einer Esra-Erzählung im Mini-Format aus der Mitte des 5. Jh.s, die die Existenz eines »Torah scribe called Ezra« feststellt und immerhin eine Herleitung aus hellenistischer Zeit als »improbable« erscheinen lässt (292). Hat man sich durch die »literary strata of the Ezra Material« durchgearbeitet (22–179.180–224.225–277 und die Übersicht, 301), so nimmt man mit einem leicht seufzenden Utinam! den Satz zur Kenntnis: »It is not possible to identify and characterize each addition with certainty.« (292)

Das Gespräch mit Juha Pakkala müsste auf jeden Fall bei dem Bild Esras einsetzen. Es wird dank der Reduktion und Eskamotierung weiter Teile des bei aller Widersprüchlichkeit doch letztlich zwar allerdings nicht einheitlichen, aber trotzdem ganzen Buches Esr-Neh, sozusagen frei und mit Voraussetzungen und Versatzstücken entworfen, die dem 19. Jh. entstammen. Vergegenwärtigt man sich, dass es der רֵפוֹס auch, ja gerade in Esr-Neh nicht mit »schreiben« – das ist hebr. בתכ –, sondern als »Literat« (so schon S. Mowinckel) mit רֶפֵס »Verschriftung« zu tun hat, so wird man zögern, das Esrabild von Esr-Neh mit einer »scribal activity« in Zusammenhang zu bringen, deren »characteristics and nature ... can be found in the additions and expansions to the Hebrew Bible« (238), und dem Verfasser der »Esra-Quelle« zu unterstellen, dass »he implied that the inhabitants of Judah/Yehud lived without Torah more than half a century after the rebuilding of the temple«, ja zuguterletzt daraus noch auf einen nomistisch inspirierten »criticism of the temple« zu schließen (294). Grundsätzlich wird man zur Gestalt Esras einfach sagen müssen, dass sie, ganz anders als Nehemia, nicht eigentlich aus sich selbst verständlich ist, sondern als eine »Reaktion« auf etwas literarhistorisch oder sogar historisch Voraufgehendes. Nach Wright hätte nicht »the original form of Nehemiah’s building« als solche »provoked the composition of ... Ezra-Neh«, sondern erst seine Indienstnahme für eine Darstellung von »Judah’s Restoration« (338). Der Berichterstatter hat kürzlich vorgeschlagen, in der Bevorwortung und Einbettung der Nehemia-Aufzeichnungen durch den Vorspann mit dem ןֵהׂכּ »Priester« und רֵפֹס »Literaten« Esra gewissermaßen die jüdische Variante der zeitgenössischen Tyrannis- und Tyrannenkritik zu sehen.58 Literaturbildend wäre allerdings nicht in erster Linie ein historisches Interesse am Zurechtrücken des Nehemiabildes, sondern ein Faktor, der in der hier vorgestellten Sekundärliteratur nur selten anklingt und stiefmütterlich behandelt wird. Eine Ausnahme macht Christiane Karrer, die schon mit dem Titel ihrer Studie Ringen um die Verfassung Judas59 eine vielversprechende Fährte legt. Als Kern der Esraüberlieferung macht sie Esr 9–10 aus, das nicht so sehr als Historiographie, Biographie o. Ä., sondern primär als »Verfahrensprotokoll zu Lösung eines die Gesamtgemeinschaft betreffenden Konflikts« gelesen werden sollte (242). Es ergibt sich so ein ganz anderer Gesichtswinkel als bei dem Diasporajudäer Nehemia, der in seinem Mauerwiederaufbau und den Aufzeichnungen darüber fast unreflektiert davon ausgeht, »die ›Judäer‹ als ein abgegrenztes Ethnos zu etablieren« (208). Auf diesem Hintergrund ist die landläufige, auch von den neueren Studien immer wieder suggerierte und der perserzeitlichen Literatur aufoktroyierte Vorstellung von einem im Besitz einer schriftlich fixierten, inhaltlich klar umrissenen Tora stehenden und Jehud nomistisch durchorganisierenden Esra gründlich infrage, ja gerade auf den Kopf zu stellen. Esra ist auch in Esr-Neh nicht der autoritäre Führer mit der Tora, sondern der bußfertige Moderator und Lehrer, der als primus inter pares mit einer ratlosen Gemeinschaft um Tora, Orientierung ringt – in diesem Sinne durchaus ein Gegengewicht gegen Nehemia.

Alles spricht dafür, dass in Jehud und Jerusalem nicht so sehr die vielbeschworene Suche nach Identität die Gemüter bewegte, sondern genau wie in Elephantine ganz praktische Fragen nach der Weise, wie sich ein Leben mit dieser vorgegebenen Identität gestalten solle. Mit anderen, terminologisch etwas späteren Worten: Auch hier ging die Halacha der Tora vorauf und war ein lebens- und literaturproduktiver Faktor ersten Ranges.

III. Neu und Alt


Im Sinne eines Ausblicks seien hier einige Punkte genannt, die geeignet sind, die theologische Relevanz der perserzeitlichen biblischen Literatur in das ihr zukommende Licht zu rücken.

Das Phänomen der Auslegung bzw. re-shaping oder re-interpretation setzt eine wie auch immer geartete normative Bedeutung älterer Verschriftung voraus. Darauf den aus anderen Quellen gespeisten Begriff der »Kanonizität« anzuwenden führt aber in die Irre. Das Verhältnis der neuen zur voraufgehenden Referenzliteratur ist ein sehr lebendiges und delikates. Traditionstreue äußert sich darin, dass das Neue dem Überlieferten insofern selbstbewusst gegenübertritt, als es Aspekte zutage fördert, die zwar durchaus schon da sind, aber nun erstmalig erhoben werden. Diese Aktualisierung (I. L. Seeligmann), durch die sich das Neue demütig als Erneuertes versteht und bekennt, besiegelt und bekräftigt das alte Wahre.

Der Rückgang auf die Überlieferung eskamotiert dabei keineswegs die Gegenwart (gegen E. Ben Zvi), sondern stellt sich den zeitgenössischen Problemen auf seine Weise. Sie besteht nicht in der mechanischen Anwendung einer übergeordneten Norm (das ist Tora weder nach Begriff noch nach Geltung), sondern sucht mithilfe von Präzedenzfällen neue Wege zu finden und zu eröffnen. Das kulturelle Gedächtnis, der Rückgriff auf die Geschichte sind nicht Selbstzweck und dienen nicht einer vordergründigen Selbstvergewisserung, sondern haben eine praktische Abzweckung und begreifen den Anspruch der Tradition als Zuspruch. Beispielhaft dafür stehen nicht nur die zur Endfassung des Pentateuchs führenden Partien, sondern auch die Anlage des Buches Esr-Neh sowie last but not least das umfassende Israel-Konzept der Chronik.

Der »neue« David der Chronik, der deutlich die Züge des Davids der späteren Psalmen und des Psalmbuchs trägt, stellt darum etwas anderes dar als den skandalösen Fall einer Geschichtsklitterung. Das Mandat wächst über den Mandatar hinaus, im König erkennt sich sein Volk.

Von daher fällt auch neues Licht auf die hinter der neutestamentlichen Botschaft stehende jüdische Apokalyptik. Mit ihren Wesensmerkmalen der Auslegung, der Pseudonymität und der der Entschleierung durch das Wort des Königs der Könige und Schöpfers aller Schöpfung harrenden verhüllten Gegenwart erweist sie sich als echte Frucht einer Zeit, in der die Überlieferungen zu der Bibel wurden, nicht durch einen uniformen Autorisierungs- und Kanonisierungsprozess, sondern durch das von Fragen, Fasten, Beten und Seufzen getragene Gespräch zwischen Neu und Alt.

Summary


The critical overview of recent — 2st Century — discussions on bib­lical history and literature of the Persian period takes shape in light of one of this period’s most general and comprehensive works, viz. Chronicles. To Chronicles, some valuable commentaries have been devoted; these commentaries’ authors are Sara Japhet, Hugh G. M. Williamson, Gary N. Knoppers, and this reviewer. In the last decades, the Persian period has developed »from a relatively unfavoured postscript to the ›biblical period‹ to a mainstream component of biblical studies« (Philipp Davies). Chronicles itself is one of the most significant products of a processus described as a »reshaping« (Isac Kalimi), a »reinterpretation« (William Riley), or simply as an »Auslegung« (Thomas Willi). On the whole, the literature of the Persian period may be seen as constantly referring to prior, fore-running, and, for that matter, mostly pre-exilic referential literature.

Chronicles, then, provides at least three key concepts for paving the road into this historical discussion by illuminating a) the World-kingship of JHWH, b) the house of JHWH’s residence viz. the temple in Jerusalem, and c) the appropriate way of behaving and living.

Fussnoten:

1) Davies, Philip R., and John M. Halligan [Eds.]: Second Temple Studies III. Studies in Politics, Class and Material Culture. London-New York: Sheffield Academic Press 2002. X, 246 S. gr.8° = Journal for the Study of the Old Testament. Supplement Series, 340. Lw. £ 55,00. ISBN 978-0-8264-6030-1; 1.
2) Urspr. Schriften der Königsberger Gelehrten Gesellschaft. Geisteswiss. Klasse, 18 (1943), Ndr. Tübingen, Niemeyer (1957), und danach Darmstadt, Wiss. Buchgesellschaft (1963), zur Chr hier 110–216.
3) VT 18 (1968), 330–371, wieder abgedruckt in ihren Gesammelten Aufsätzen From the rivers of Babylon to the Highlands of Judah, Winona Lake IN, Eisenbrauns (2006), 1–37.
4) S. Japhet, I and II Chronicles: OTL, London SCM Press (1993). Darauf ist auch nach Erscheinen der deutschen Ausgabe S. Japhet, 1 und 2 Chronik: HThKAT, Freiburg-Basel-Wien: Herder (2002–2003), nicht zuletzt aufgrund arbiträrer Kürzungen des englischen Originals, nach wie vor zurückzugreifen, vgl. R. Mosis, TThZ 112 (2003) H. 1, 51–57, dann T. Willi hier in ThLZ 131 (2006) H. 1, 23–26. – H. G. M. Williamson, 1–2 Chronicles: NCBC, Grand Rapids-London, Eerdmans-Morgan & Scott (1982).
5) Chronik. 1Chr 1–10: BK XXIV/1, Neukirchen-Vluyn, Neukirchener Verlag (2009).
6) Dirksen, Peter B.: 1 Chronicles. Leuven, Peeters 2005. XVII, 358 S. 8° = Historical Commentary on the Old Testament. Kart. EUR 30,00. ISBN 978-90-429-1619-7.
7) Knoppers, Gary N.: I Chronicles 1–9. A New Translation with Introduction and Commentary. New York-London-Toronto-Sydney-Auckland: Doubleday 2004. XXII , 514 S. u. 8 Ktn. im Anhang gr.8° = The Anchor Bible, 12 . Lw. US$ 49,95. ISBN 978-0-385-46928-9; sowie Knoppers, Gary N.: I Chronicles 10–29. A New Translation with Introduction and Commentary. New York-London-Toronto-Sydney-Auckland: Doubleday 2004. XXII, S. 515–1045. gr.8° = The Anchor Bible, 12A. Lw. US$ 49,95. ISBN 978-0-385-51288-6.
8) Genannt seien hier auswahlweise die Beiträge: The Book of Chronicles: Another Look, in: Studies in Religion – Sciences Religieuses 31 (2002), 261–281; What’s New in Yehud? Some Considerations, in: Yahwism, 32–48, wo das »Exilskonzept«, die »marginalization of the present«, der Tempel und »authoritative written texts« als leitend herausgestellt werden (33 passim); Who Knew What? The Construction of the Monarchic Past in Chronicles and Implications for the Intellectual Setting of Chronicles, in: Judah ... in the Fourth Century, 349–360.
9) Hognesius, Kjell: The Text of 2 Chronicles 1–16. A Critical Edition with Textual Commentary. Stockholm: Almqvist & Wiksell International 2003. 177 S. 8° = Coniectanea Biblica. Old Testament Series, 51. Kart. SEK 115,00. ISBN 978-91-22-02001-1.
10) Dazu Y. Berger, Radak on Chronicles: Critical edition, translation and supercommentary: Ph. D. Yeshiva University (2003).
11) In: Das Alte Testament: Ein Geschichtsbuch? Beiträge des Symposiums »Das Alte Testament und die Kultur der Moderne« anlässlich des 100. Geburtstags Gerhard von Rads, hrsg. v. E. Blum, W. Johnstone u. C. Markschies: Altes Testament und Moderne 10, Münster 2005, 129–146. S. Japhet stellt sich damit prononciert in die Linie ihres Lehrers Isac Leo Seeligmann, vgl. u. Anm. 15. u. 16.
12) Vgl. Kalimi, Isac: The Reshaping of Ancient Israelite History in Chronicles. Winona Lake: Eisenbrauns 2005. XIV, 473 S. gr.8°. Geb. US$ 44,50. ISBN 978-1-57506-058-3. In dieser englischen Neuausgabe, deren Kern die bei Israel Eph’al erarbeitete und 1989 von der Hebrew University in Jerusalem angenommene Dissertation םיטסקטב םײפרגוירוטסיה־םײתורפס םייונישׁ שׁ תועפות

םיכלמ־לאומשׁ ירפסל םימיה ירבד רפס ןיב םיליבקמ bildet, die in der hebr. Originalfassung 2000 als Bd. 18 der Biblical Encyclopaedia Library in Jerusalem erschien und der deutschen Leserschaft bekannt ist unter dem Titel der überarbeiteten Fassung Zur Geschichtsschreibung des Chronisten. Literarisch-historiographische Abweichungen der Chronik von ihren Paralleltexten in den Samuel- und Königsbüchern: BZAW 226, Berlin-New York: de Gruyter (1995). Vgl. T. Willi, ThR 67 (2002) H. 1, 87 f.; D. Mathias, OLZ 103 (2008) H. 6, 722–728. Vgl. auch: Kalimi, Isac: An Ancient Israelite Historian. Studies in the Chronicles, His Time, Place and Writing. Assen: Royal Van Gorcum 2005. X, 209 S. m. Abb. gr.8° = Studia Semitica Neerlandica, 46. Geb. EUR 79,50. ISBN 978-90-232-4071-6.
13) W. Riley, King and Cultus in Chronicles. Worship and the Reinterpretation of History: JSOT.SS 160, Sheffield: Sheffield Academic Press (1995), vgl. T. Willi, ThR 67 (2002) H. 1, 84.
14) FRLANT 106, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (1971), trägt den Untertitel Untersuchungen zur literarischen Gestaltung der historischen Überlieferung.
15) Seeligmann, Isac Leo: Gesammelte Studien zur Hebräischen Bibel. M. e. Beitrag v. R. Smend. Hrsg. v. E. Blum. Tübingen: Mohr Siebeck 2004. X, 535 S. m. 1 Porträt. gr.8° = Forschungen zum Alten Testament, 41. Lw. EUR 94,00. ISBN 978-3-16-148425-4. Auf S. 469–492 der schöne und in vielerlei Hinsicht instruktive Beitrag Begegnung mit Isac Leo Seeligmann von Rudolf Smend.
16) Seeligmann, Isac Leo: The Septuagint Version of Isaiah and Cognate Studies. Ed. by R. Hanhart and H. Spieckermann. Tübingen: Mohr Siebeck 2004. IX, 313 S. m. 1 Porträt. gr.8° = Forschungen zum Alten Testament, 40. Lw. EUR 69,00. ISBN 978-3-16-148372-1.
17) Voraussetzungen der Midraschexegese, in: G. W. Anderson u. a. (Hrsg.), Congress Volume, Copenhagen 1953: VT.S 1, Leiden: Brill (1953) 150–181; hebr. in: A. Hurvitz, S. Japhet, E. Tov (Hrsg.), ארקמה תורפסב םירקחמ, Jerusalem, Magnes Press 1(1992) = 2(1996), 429–453.
18) Zuerst erschienen und Zeev Ben-Hajim gewidmet Tarb. 49 (1980), 14–

32, wieder abgedruckt in: A. Hurvitz, S. Japhet, E. Tov (Hrsg.), תורפסב םירקחמ, ארקמה Jerusalem, Magnes Press 1(1992) = 2(1996), 454–474; dt. dann erst in Gesammelte Studien zur Hebräischen Bibel: FAT 41, Tübingen, Mohr Siebeck (2004), 31–54.
19) A. a. O., 32, Anm. 3.
20) Die Gegenwart ist also durchaus präsent, wenn auch eingebettet und verhüllt, gegen Ehud Ben Zvi und die von ihm so genannte »marginalization of the present«, s. o., Anm. 8.
21) Von den 18 der ThLZ zugegangenen Werken deren sieben.
22) Dazu noch immer P. Welten, Geschichte und Geschichtsdarstellung in den Chronikbüchern: WMANT 42 (1973), 178.
23) Dazu T. Willi, BK XXIV/1, 108–120.
24) T. Willi, Gibt es in der Chronik eine »Dynastie Davids«? Ein Beitrag zur Semantik von תיב, in: »... der seine Lust hat am Wort des Herrn«, FS E. Jenni, hrsg. v. I. Luchsinger, H.-P. Mathys, M. Saur, AOAT 336 (2007), 393–404.
25) William Johnstone, Guild and Atonement: The Theme of 1 and 2 Chronicles, JSOTS 42 (1986), 113–138.
26) Untersuchungen zur Theologie des chronistischen Geschichtswerkes: FThSt 92, Freiburg, Herder (1973), 41 ff.
27) Gerstenberger, Erhard S.: Israel in der Perserzeit. 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. Stuttgart: Kohlhammer 2005. 406 S. m. Ktn. u. Abb. gr.8° = Biblische Enzyklopädie, 8. Kart. EUR 36,00. ISBN 978-3-17-012337-3.
28) Haggai, Sacharja, Maleachi: Zürcher Bibelkommentare AT 24.4, Zürich, Theologischer Verlag Zürich (2007).
29) Kessler, John: The Book of Haggai. Prophecy and Society in Early Persian Yehud. Boston-Leiden-Köln: Brill 2002. XXII, 334 S. gr.8° = Supplements to Vetus Testamentum, 91. Lw. EUR 151,00. ISBN 978-90-04-12481-3.
30) Jer 25,9; 27,6; 43,10.
31) Vgl. dazu T. Willi, Juda-Jehud-Israel: FAT 12, Tübingen, Mohr Siebeck (1995), 112.
32) Vgl. Victor (Avigdor) Hurowitz, I have built you an exalted house: temple building in the Bible in light of Mesopotamian and Northwest Semitic writings, JSOT SS 115, Sheffield, JSOT Press (1992).
33) Dazu Ps 2, vgl. auch T. Willi, Die Völkerwelt in den Chronikbüchern, in: M. Pietsch/F. Hartenstein (Hrsg.), Israel zwischen den Mächten: FS S. Timm, Münster 2009, 437–453.
34) So in Fortführung seiner bereits 1992 in seiner archäologisch angelegten und in ihren Schlussfolgerungen manchmal etwas überzogenen Studie Achaemenid Imperial Administration in Syria-Palestine and the Missions of Ezra and Nehemiah, Atlanta, Scholars Press, in der Hoglund bereits die These einer »de-urbanization« der judäischen Gesellschaft in der Perserzeit vorlegt und begründet.
35) The Emergence of Yehud in the Persian Period. A Social and Demographic Study, JSOTS.SS 294, Sheffield, Sheffield Academic Press (1999).
36) G. N. Knoppers (Judah in the Persian Period), 272, nach P. J. King und L. Stager, Life in Biblical Israel (2001), 389.
37) Rami Arav, Hellenistic Palestine. Settlement patterns and city planning, 337–31 B. C. E., Oxford, England: B. A. R (1989).
38) T. Willi, Reformen in Jehud im 5. Jahrhundert v. Chr. – Esra oder Nehemia?, in: E.-J. Waschke/J. Thon (Hrsg.), Reformen im Alten Orient und der Antike, ORA Bd. 2, Tübingen, Mohr Siebeck (2009), 151–174.
39) Kratz, Reinhard Gregor: Das Judentum im Zeitalter des Zweiten Tempels. Tübingen: Mohr Siebeck 2004. X, 387 S. gr.8° = Forschungen zum Alten Testament, 42. Lw. EUR 89,00. ISBN 978-3-16-148424-X (unveränderte Studienausgabe 2006. Kart. EUR 59,00. ISVB 978-3-16-148835-1).
40) Vgl. auch die englische Fassung in Judah in the Persian Period, 247–264.
41) Vgl. D. Ussishkin, The Borders and Size of Jerusalem in the Persian Period, er urteilt unter Berufung auf E. A. Knauf: »Restoring the city walls ... was first and foremost a symbolic, national, political act rather than a purely military act.« Die dadurch angestrebte Wiederbesiedlung »largely failed ...; the population concentrated around the City of David and the area of the Temple Mount.« (Judah in the Persian Period, 164).
42) Joisten-Pruschke, Anke: Das religiöse Leben der Juden von Elephantine in der Achämenidenzeit. Wiesbaden: Harrassowitz 2008. 258 S. gr.8° = Göttinger Orientforschungen. III. Reihe: Iranica. Neue Folge, 2. Kart EUR 48,00. ISBN 978-3-447-05706-6.
43) Vgl. dazu W. Brandenstein und M. Mayerhofer, Handbuch des Altpersischen, Wiesbaden, Harrassowitz (1964), 109.
44) Statt des S. 135 vorgeschlagenen »Wenn eine Erkundigung gemacht werden wird von den Richtern, der Polizei, den Spionen, welche eingesetzt sind in der Provinz Tshetres, es würde (bekannt werden) unserem Herrn entsprechend ...«.
45) Vol. 1: The Aramaic, Hebrew and Samaritan Inscriptions. Jerusalem: JSP II, Israel Antiquities Authority Publications 2004. 272 S. + Hebrew Summary; Vol. 2: A Temple City. Jerusalem: JSP VIII, Israel Antiquities Authority Publications 2008. 316 S., color photographs.
46) The New Encyclopedia of Archaeological Excavations in the Holy Land. Vol. 5: Supplementary Volume. Ed. by E. Stern, H. Geva, A. Paris (Ass. Ed.) and J. Aviram. Jerusalem: Israel Exploration Society; Washington: Biblical Ar­chaeology Society 2008. XXIII, S. 1553–2152 m. Abb. u. Ktn., XXXII Tfn. m. Abb. 4°. Geb. $ 150,00. ISBN 978-965-221-068-5.
47) Veröffentlicht S. 157–193 (Tafeln zu den Keramikfunden: 194–211), in: Lipschits, Oded, Knoppers, Gary N., and Rainer Albertz [Eds.]: Judah and the Judeans in the Fourth Century B. C. E. Winona Lake: Eisenbrauns 2007. XII, 423 S. m. Abb. gr.8°. Geb. US$ 53,55. ISBN 978-1-57506-130-6.
48) Y. Magen, ebd. (Judah), 161.189, bzw. (NEAEH Bd. 5), 1746 f.
49) Vgl. dazu I. Willi-Plein, Problems of Intermarriage in Postexilic Times, in: Shai le-Sara Japhet (FS Sara Japhet), Jerusalem, Bialik Institute (2007), 177*–189*; I. Kottsieper, »And They Did Not Care to Speak Yehudit«: On Linguistic Change in Judah during the Late Persian Era, im o. erwähnten Sammelband (Judah in the Fourth Century), 95–124.
50) A. a. O. (Judah in the Fourth Century), 220; ähnlich fordert G. N. Knoppers, in: Lipschits, Oded, and Manfred Oeming [Eds.]: Judah and the Judeans in the Persian Period. Winona Lake: Eisenbrauns 2006. XXII, 721 S. m. Abb. gr.8°. Geb. US$ 59,50. ISBN 978-1-57506-104-7, 267, zu einer Revision der »Judean-Samaritan relations in the Persian Period« auf und hält fest: »Culturally speaking, Samaria and Yehud shared much in common«; der Unterschied ist »an administrative and political one and not so much a cultural one«.
51) So auch E. Stern (Judah in the Persian Period), 202: »We may be able to glean some information about the Temple of Jerusalem from a comparison with the contemporary Samaritan Temple on Mount Gerizim ...«.
52) Der Garizim erfährt ähnliche Entwicklungen erst nach der Zerstörung Samarias durch Alexander d. Gr., als sich dem Heiligtum auf dem südwestlichen Bergrücken eine freilich wesentlich durch Priester bewohnte Stadt angliedert (Y. Magen, NEAEH, 1742.1745).
53) Nehemiah and Sanballat: The Enemy Without or Within?, a. a. O. (Judah in the Fourth Century), 331. Vgl. ders. (Juda in the Persian Period), 279: »As the ideological differences among Zechariah, Chronicles, and Esra-Nehemiah attest, there was no unanimity among writers in Yehud about how to define Israelite identity ...«.
54) T. Willi, Das Schir ha-Ma’alot. Zion und der Sitz im Leben der »Aufstiegslieder« Ps. 120–134, in: B. Huwyler, H.-P. Mathys u. B. Weber (Hrsg.), Prophetie und Psalmen: FS K. Seybold: AOAT 280, Münster, Ugarit-Verlag (2001), 153–162.
55) Nach vorbereitenden Stellen in Esr 1–6 ; vgl. T. Willi, Juda-Jehud-Israel: FAT 12, Tübingen, Mohr Siebeck (1995) 76–81.
56) Pakkala, Juha: Ezra the Scribe. The Development of Ezra 7–10 and Nehemia 8. Berlin-New York: de Gruyter 2004. X, 345 S. gr.8° = Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, 347. Lw. EUR 104,95. ISBN 978-3-11-018280-4; Wright, Jacob L.: Rebuilding Identity. The Nehemia-Memoir and its Earliest Readers. Berlin-New York: de Gruyter 2004. XIV, 372 S. gr.8° = Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, 348. Lw. EUR 104,95. ISBN 978-3-11-018319-1.
57) Dabei steht nach S. 3 M für »(Ezra) material«, während dasselbe Kürzel M in NM S. 2 vertrackterweise für »Nehemiah memoir« steht!
58) T. Willi, Reformen (s. o., mit Anm. 28), vor allem 172 und passim.
59) BZAW 308, Berlin.