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Ausgabe:

Oktober/2010

Spalte:

1077-1078

Kategorie:

Religionswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Klöcker, Michael, u. Udo Tworuschka [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Praktische Religionswissenschaft. Ein Handbuch für Studium und Beruf.

Verlag:

Köln-Weimar-Wien: Böhlau 2008. 328 S. 8° = UTB M 3165. Kart. EUR 18,90. ISBN 978-3-8252-3165-1.

Rezensent:

Peter Antes

Es ist modern geworden, die verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft mit Adjektiven wie praktisch, angewandt oder anwendungsorientiert zu versehen. Bezüglich der »praktischen Religionswissenschaft« geht es dabei um »ein Modell von ›entgrenzter‹, inter- bzw. transdisziplinärer Religionswissenschaft, die sich religionskritisch, kommunikativ und gesellschaftlich-politisch engagiert, sich handlungsorientierend und vermittelnd versteht. Als Wahrnehmungswissenschaft richtet sich ihr Augenmerk auf die Wahrnehmung religiöser Individuen und ihrer spezifischen Wahrnehmungsweisen sowie auf die Wahrnehmung vielfältig gelebter Religion/en in der Lebenswelt« (16). Deshalb kommen nach einem ersten Hauptteil über theoretische, methodische und inhaltliche Zielsetzungen (mit Kapiteln u. a. über Religionskritik [Klaus Hock], qualitative Religionsforschung [Martin Baumann], feministisch orientierte Religionswissenschaft in der gesellschaftlichen Praxis [Edith Franke/Verena Maske] und vom »Visible« zum »Auditive Turn« in der Praktischen Religionswissenschaft [Udo Tworuschka]) im zweiten Hauptteil die verschiedenen Forschungs- und Handlungsfelder zur Sprache und zwar zunächst Alltagssprache [Franz-Peter Burkard] und Medien (von den Printmedien [Heinz-Peter Katlewski] über Hörfunk [Heinz-Peter Katlewski], Film und Fernsehen [Hu­bert Mohr] bis zum Internet [Gernot Meier] und Ausstellungen und Museen [Peter J. Bräunlein]), dann weitere Bereiche wie Sport und Religion/en [Dagmar Dahl], Tourismus [Michael Stausberg], Wirtschafts- und Unternehmensethik [Richard Friedli] so­wie inter­-nationale Konflikte [Richard Friedli] und schließlich das breite Feld des interreligiösen Dialogs [Michael A. Schmiedel und Ulrich Dehn] einschließlich des interreligiösen Lernens [Karl Ernst Nipkow] und der virtuellen Begegnung mit Religionen (Religiopolis) [Monika Tworuschka].
All dies und vieles andere mehr ist bestens didaktisch wie bibliographisch aufgearbeitet und durch Fachleute erster Güte behandelt, so dass das Buch seinem Untertitel als Handbuch voll gerecht wird und allen an den einzelnen Thematiken Interessierten ohne jegliche Einschränkung mit größtem Nachdruck empfohlen werden kann.