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Ausgabe:

Januar/2009

Spalte:

3-12

Kategorie:

Dogmen- und Theologiegeschichte

Autor/Hrsg.:

Christoph Markschies

Titel/Untertitel:

Die Theologie in der Humboldtschen Universität1

Vor einer ganzen Anzahl von Jahren musste ich, gerade einmal frisch zum Professor ernannt, das erste Mal an einer äußerst heftigen, inneruniversitären Kürzungsdiskussion teilnehmen. Im Verlauf jener Beratungen, in denen neben vielen anderen Stellen auch solche in der Theologischen Fakultät zur Streichung vorgeschlagen wurden, diskutierten wir mehrfach in der nämlichen Fakultät, mit welchen klugen Argumenten man das drohende Verhängnis von Streichungen am besten abwenden könne. Da schlug einer meiner theologischen Kollegen vor, man solle bei der nächsten Beratung doch einfach einmal darauf hinweisen, dass die Theologen die Universität erfunden hätten – damit werde man schon überzeugen. Und tatsächlich erinnerte mein Kollege in der folgenden Sitzung den versammelten akademischen Senat daran, dass 1208 in Paris von den Theologen die Initiative ausging, sich zu einer von den lokalen Autoritäten unabhängigen Gemeinschaft Lehrender und Lernender zusammenzuschließen, der Keimzelle der heutigen Sorbonne. 2 Natürlich bewirkte dieser kleine Exkurs in die hochmittelalterliche Universitätsgeschichte in der Sache rein gar nichts, denn ein geldwertes Patentrecht auf die Erfindung der Universität gab es schon damals nicht und natürlich erst recht heute nicht; außerdem wies in den damaligen Beratungen ein ebenfalls wegen drohender Streichungen besorgter Jurist zusätzlich noch darauf hin, dass es 1208 längst eine Hochschule in Bologna gab, von Juristen inauguriert und zunächst ganz ohne Theologen. 3

Mit historischen Argumenten in den Debatten um die Veränderung von Hochschulstrukturen ist es also in aller Regel nicht getan– das ist mir, nachdem ich nun in den letzten 14 Jahren an vielen weiteren Kürzungsdebatten teilnehmen musste und langsam zu glauben beginne, dass sie angesichts der dramatischen Unterfinanzierung der deutschen Hochschulen wohl auf absehbare Zeit zum Wesenskern der deutschen Universität gehören, auch als Kirchenhistoriker vollkommen deutlich. Wichtig ist vielmehr, dass die, die Stellen behalten oder gar vermehren wollen, mit dem Nutzen der jeweiligen Einrichtung für die ganze Universität argumentieren können, und zwar nicht erst, wenn Neuprofilierung oder Kürzung anstehen, sondern ganz selbstverständlich mitten im universitären Alltag.

Und so frage ich als Theologe an der Humboldt-Universität, die ja auch etwas flapsig von sich sagen könnte, die moderne Reform­universität erfunden zu haben (und es besser nicht sagt, wie wir gleich sehen werden), welchen Nutzen die Theologie an der Humboldtschen Universität stiftet, wozu sie einer Humboldtschen Universität nützlich sein könnte. Aus dieser Fragestellung ergeben sich zwei Hauptabschnitte: Ich werde zuerst über die Humboldtsche Universität handeln, dann über die Theologie in einer so geprägten Bildungseinrichtung.

Der Beginn meines ersten Abschnittes über die Humboldtsche Universität wird vielleicht etwas ernüchtern. Denn unsere landläufige Vorstellung von einem Konzept der Humboldtschen Universität mit ihren berühmten Programmformeln wie der vielbeschworenen der »Einheit von Forschung und Lehre« ist, wie wir seit einigen Jahren immer deutlicher erkennen, ein genialer kommunikativer Schachzug der Verantwortlichen des 100-jährigen Jubiläums der Berliner Universität 1910. 4 Wir wissen inzwischen, dass das sog. Humboldtsche Universitätskonzept, wie wir es zu kennen glauben, eher ein Teil des kaiserzeitlichen Mythos von den Anfängen der Berliner Universität war denn ein wirkliches Konzept vom Anfang des 19. Jh.s, eher ein sehr bestimmtes Bild von den Idealen, die die Gründung von 1810 prägten, als die Zusammenstellung dieser Ideale selbst, eben »Mythos Humboldt«5. Ebenfalls ein Teil dieses Mythos ist die uns so selbstverständliche Zuordnung der Programmformeln wie eben der der Einheit von Lehre und Forschung zu Wilhelm von Humboldt und damit bis zu einem gewissen Grade auch die Bezeichnung der Berliner Universitätsgründung als »Humboldtsche Universität«. Wilhelm warf 1810 nach einem reichlichen Jahr die Leitung der »Sektion des Kultus und des öffentlichen Unterrichts« entnervt hin und hat nach seiner Rückkehr nach Berlin keinerlei Einfluss mehr auf die Kultuspolitik Preußens gehabt, Alexander war ohnehin niemals Professor an der Universität, sondern besuchte nur als Seniorstudent Ägyptologie- wie Chemievorlesungen und hielt als Mitglied der Akademie eine einzige, wenn auch sehr berühmte Vorlesung an der Universität. In Wahrheit war die Berliner Gründung der Jahre 1809/1810, wie wir schon seit 100 Jahren wissen, tief geprägt von den Gedanken des Berliner Theologen Friedrich Schleiermacher und den älteren Reformuniversitäten Halle und Göttingen, an denen Schleiermacher gewirkt und Wilhelm Humboldt studiert hatte. 6 Schleiermacher hatte gemein-sam mit anderen seit 1807 an einem kohärenten Universitätskonzept gearbeitet, das Humboldt dann in seiner kurzen Zeit als Wissenschaftsadministrator nicht nur in ebenso knappe wie einprägsame Papiere goss, sondern auch politisch durchzusetzen half.7 Allein auf Grund dieser politisch ungeheuer bedeutsamen Verkürzung der langen Schleiermacherschen Elaborate auf politikerkonforme Länge, die auch der König zu lesen bereit war, hat Humboldt natürlich einen bedeutsamen Anteil an der Berliner Universitätsgründung, und niemand plant im Vorfeld des 200-jährigen Jubiläums 2010 die Umbenennung der Universität Unter den Linden. Dem Theologen Schleiermacher verdankt die Humboldtsche Re­formuniversität zwei wesentliche Grundprinzipien, über die freilich bis auf den heutigen Tag an manchen Orten gestritten wird.8 Ein drittes Grundprinzip ist gemeinsames Gut einer ganzen Gruppe von Wissenschaftlern und Politikern, die an der Gründung beteiligt waren:

Zum Ersten hat Schleiermacher die Berliner Reformuniversität als spezifische Mischung einer Bildungs- und einer Ausbildungseinrichtung entworfen,9 als mixtum compositum, in dem berufsbildende Fakultäten neben solchen stehen, in denen es primär gar nicht um einen Beruf, sondern um Bildung geht, die zu verschiedensten Berufsfeldern befähigt. An der Universität werden einerseits in der medizinischen, juristischen und theologischen Fakultät Ärzte, Richter und Pfarrer ausgebildet, also für ganz konkrete Berufsfelder direkt vorbereitet, auf der anderen Seite werden aber in der philosophischen Fakultät Studiengänge angeboten, denen nicht unmittelbar oder überhaupt nicht ein Berufsfeld entspricht. Nur die philosophische Fakultät war für Schleiermacher Universität im eigentlichen Sinne, die theologische, juridische und me­dizinische nannte er »Specialschulen, welche der Staat entweder gestiftet, oder wenigstens, weil sie sich unmittelbar auf seine we­sentlichen Bedürfnisse beziehen, früher und vorzüglicher in seinen Schuz genommen hat« (53, in Rechtschreibung des Originals); sie haben ihre Einheit »nicht in der Erkenntniß unmittelbar, sondern in einem äußeren Geschäft, und verbinden, was zu diesem erfordert wird, aus den verschiedenen Disciplinen« (54). Angehörige der drei »Specialschulen« sollten daher auch in der philosophischen Fakultät verwurzelt sein, mithin also ein Kirchenhistoriker möglichst ein zünftiger, von seinen Kollegen geschätzter Histori-ker und der Alttestamentler zugleich ein anregender Altorientalist. Universität ist, wie Rudolf Vierhaus einmal formuliert hat, nach Schleiermacher hohe Schule für die Ausbildung von Pfarrern, Ärzten, Juristen und Lehrern und zugleich Stätte freier Forschung.10 Und nebenbei bemerkt ist natürlich auch deutlich, dass das um 1910 aufgekommene Stichwort der »Einheit von Forschung und Lehre« nicht ganz präzise die Ideale von 1810 wiedergibt: Wer primär für Berufsfelder in Krankenhäusern, Gerichten und Dorfpfarrstellen ausbildet, wird anderes Gewicht auf die Lehre legen als ein Philosoph, der ohne Bezug auf einen bestimmten Beruf lediglich einer bestimmten Fragestellung verpflichtet ist. Natürlich wollten Schleiermacher und die übrigen Gründerväter (Mütter gab es nicht), dass Forschung und Lehre wechselseitig aufeinander bezogen sein sollten; nur eben nicht überall gleich und für jedes Individuum in ein und derselben Weise. Und, um das so abgekürzt zu sagen: Der Impuls der Gründerväter der Humboldtschen Universität, Berufsbildung als selbstverständlichen Teil der Universität zu denken, scheint mir allzumal in Zeiten der Bolognareform in keiner Weise überholt, wie übrigens auch das Insistieren auf einer flexiblen Form der verbindlichen Zuordnung von Forschung und Lehre.

Die Humboldtsche Reformuniversität verdankt Schleiermacher aber noch ein zweites Grundprinzip, über das freilich wie über die berufsbildenden Anteile im Studium bis auf den heutigen Tag an manchen Orten gestritten wird: Zum Zweiten hat der Berliner Reformtheologe ein Herz auch für die eher mittelmäßig interessierten oder gar begabten Studenten gehabt, die er mit Schiller »Brotstudenten« nannte.11 Dieses Interesse gründet auf drei Charakteristika seines Erziehungs- und Bildungsverständnisses: Bildung ist zunächst für Schleiermacher ein unaufgebbar individueller Prozess, der gleichwohl in Gemeinschaft geschieht und neue Formen von Gemeinschaft ermöglicht – Bildung ist Effektivität von Werden, nicht ein Prozess neben anderen, sondern der Prozess eigentlichen Menschwerdens.12 Außerdem versteht er unter Erziehung Erzeugung von Geist, der stets auf die Einheit der Wissenschaft bezogen bleibt und sich nicht mit isoliertem Spezialwissen begnügt.13 Und schließlich ist eine umfassende Bildung der Studierenden seiner Ansicht nach nur möglich, wenn die Universi­täten »alles Wissen umfassen«, mithin universitas litterarum im Sinne einer klassischen Volluniversität bleiben und nicht nach fran­zösischem Modell zu Spezialschulen für einzelne Disziplinen mu­tieren.14 Weil Schleiermacher die Universität aber sowohl über ihre Bildungs- wie ihre Ausbildungsfunktion definierte, schaute er nicht mit Verachtung auf die herab, die nicht zur Klientel der Hochbegabungen gehören. »Kurz, es ist unvermeidlich«, schreibt er, »daß Viele zur Universität kommen, die eigentlich untauglich sind für die Wissenschaft im höchsten Sinne« (44). Denn gerade solche Personen sind unter Umständen sensible Ärzte, aufmerksame Richter oder vorbildliche Pfarrer auf dem Dorf. »Darum müssen die Universitäten«, so schreibt Schleiermacher, »so eingerichtet sein, daß sie zugleich höhere Schulen sind, um diejenigen weiter zu fördern, deren Talente, wenn sie auch selbst auf die höchste Würde der Wissenschaft Verzicht leisten, doch sehr gut für dieselbe gebraucht werden können« (44). Schleiermacher kommt das Verdienst zu, die alltägliche Quadratur des Kreises von Hochbegabtenförderung einerseits und Verantwortung für den Durchschnitt an der Universität andererseits durch eine pädagogische Theorie abgesichert zu haben und damit deutlich über den Status einer rein pragmatischen Notlösung herausgehoben zu haben. Maßstab ist das Individuum, das sich mindestens am Anfang seiner Bildungskarriere nicht in einen statischen Dual von Elite und Durchschnitt zwingen lässt, sondern Teil einer »größeren Masse der Gebildeten« werden soll, in der »soviel als jedem möglich ist« angeregt werden soll (45). Eine solche Vereinzelung entspricht nicht dem Geist eines aufgeklärten Zeitalters, das durch die Wirren der Revolution gegangen ist, ent spricht nicht dem, was Erziehung über den Menschen wissen kann: »Jede Gesinnung, die wissenschaftliche wie die religiöse, bildet und vervollkommnet sich nur im Leben, in der Gemeinschaft mehrerer«. Nur in der Gemeinschaft der zu Höchstleistungen be­rufenen und der eher treuen und tüchtig begabten Individuen kann ein jeder (und Schleiermacher wäre es leicht gefallen hinzuzufügen: eine jede) in der ihm bzw. ihr möglichen Form wachsen. Die enge Gemeinschaft Hochbegabter und durchschnittlich Begabter ist die unabdingbare Voraussetzung dafür, dass jedes Individuum seine Anlagen möglichst gut entwickeln, seine Begabungen entfalten und gebildet werden kann, sich bilden kann.

Um aber trotzdem auch bei schwächer begabten Studierenden mehr Interesse zu mobilisieren und Begabung nachhaltig aufzuwecken, vertrat Schleiermacher die Idee, exzellente Lehrer und Studierende mindestens phasenweise gemeinsam mit weniger exzellenten studieren und forschen zu lassen. Auch diese Idee scheint mir höchst aktuell – solange keine der klassischen deutschen Universitäten sich in ein kleines Elitekolleg nach amerikanischem Vorbild mit paradiesischen Betreuungsrelationen umwandeln und nur noch Stipendiaten von Begabungsförderungswerken aufnehmen kann, bleibt nur, die große Bandbreite an Studierenden, die eine Universität besuchen, als Verantwortung und Chance zu be­greifen – und auch dabei hilft der Theologe Schleiermacher. 15

Die eben genannten zwei Grundprinzipien der Humboldtschen Universität sind für Schleiermacher spezifisch. Ein drittes und letztes, das ich nun noch abschließend nennen möchte, teilt er mit der ganzen Gruppe der Berliner Universitätsgründer und -reformer von 1809/1810. So möchten sie alle, Humboldt wie Schleiermacher und die anderen dazu, die Einheit der Wissenschaft bewahren und doch gleichzeitig den neuzeitlichen Differenzierungsprozess von sich disziplinär entfaltenden Wissenschaften nicht stoppen. Spä­tes­tens seit Kants Schrift über den Streit der Fakultäten, die 1798 erschien, war das große alte Problem, ob hinter der Mannigfaltigkeit alles Wissens und aller Wissenschaft eine Einheit stünde oder wenigstens anzunehmen wäre, auch als ein Problem der Universitätsorganisation allen, die damit befasst waren, offenkundig ge­worden. Wir müssen hier nicht auf Details eingehen: 16 Wichtig ist nur, dass alle Reformer mit jeweils unterschiedlichen Akzenten der gemeinsamen Ansicht sind, dass die Einheit der Wissenschaft am besten dadurch garantiert wird, dass man sich klarmacht, dass je­des Individuum, Lehrende wie Studierende, eine solche Einheit wenigstens in einer ganz schemenhaften, vorläufigen Form benötigt, um spezifische wissenschaftliche Details der eigenen Disziplin zu verstehen – Details der byzantinischen Geschichte kann nur einordnen, wer ungefähr weiß, wo Byzanz liegt und welchen Einfluss orientalische Mentalitäten bis heute auf diese Gegend haben. Und ein solches Bewusstsein von Einheit der Wissenschaft muss auch in bestimmten Formen der fächerübergreifenden Ge­meinschaft an einer Universität erleb- und erfahrbar sein. Humboldt schreibt: »Da das geistige Wirken in der Menschheit nur als Zusammenwirken gedeiht, und zwar nicht bloß, damit einer ersetze, was dem anderen mangelt, sondern damit die gelingende Tätigkeit des einen den anderen begeistere und allen die allgemeine, ursprüngliche, in dem einzelnen nur einzeln oder abgeleitet strahlende Kraft sichtbar werde, so muß die innere Organisation dieser Anstalten ein ununterbrochenes, sich immer selbst wieder belebendes, aber ungezwungenes und absichtsloses Zusammenwirken hervorbringen und unterhalten« 17. Auch die Erinnerung an dieses Charakteristikum wird angesichts der viel beklagten Unübersichtlichkeit unserer Universitäten, der alltäglichen Schwierigkeiten bei interdisziplinärer Zusammenarbeit und dem gelegentlich proklamierten Auseinanderfall von zwei Kulturen in den Geistes- und Naturwissenschaften kaum jemand für obsolet halten; nur wenn so verstandene Einheit der Wissenschaft in Lehre und Forschung wieder mehr in den Blick kommt, werden wir international konkurrenzfähiger.

Soweit eine Erinnerung an drei Grundprinzipien der Humboldtschen Universität von 1810, die 1910 nicht unbedingt im Mit­telpunkt des Interesses der damals feiernden Professorenschaft standen – wer wollte schon in der kaiserzeitlichen strengen Or­di­narienuniversität die eher hierarchiefreie, mindestens hierarchiekritische Vorstellung eines gemeinsamem universitären Nach­­denkens von Lehrenden und Lernenden über das, was getrennte Dis­ziplinen und Erkenntnisvorgänge für Gemeinsamkeiten ha­ben könnten! Nun kommen wir aber zum zweiten Hauptteil über die Funktion der Theologie in einer so verstandenen Humboldtschen Universität.

Es wird nicht verwundern, dass ich in diesem zweiten Teil die These vertrete, dass die universitäre Theologie besonders gut in eine Humboldtsche Universität passt – schließlich stammen, wenn ich das so abgekürzt formulieren darf, zentrale Vorgaben für die Gestalt dieser Universität von einem Theologen, und zwar noch einige mehr, als ich aus Raumgründen hier behandeln kann. Freilich muss man sich klarmachen, dass natürlich nicht jede Form universitärer Theologie in eine Humboldtsche Universität passt – eine Theologie beispielsweise, die innerhalb der Universität gar nicht auffällt, sich hinter Mauern in eine Nische zurückzieht und ihre Aufgabe, die Einheit der Wissenschaft gemeinsam mit anderen zu pflegen, a priori vernachlässigt, würde in einer Humboldtschen Universität natürlich wie ein Fremdkörper wirken. Eine Fakultät, die ihren Bezug auf die Berufspraxis in einem konkreten Arbeitsfeld verlieren würde, entspräche einer juristischen Fakultät, die ohne Bezug auf die konkrete Rechtswirklichkeit eines Landes ausbilden würde – solche Fakultäten würden über kurz oder lang von ihren Universitätsleitungen aufgelöst und im einen Falle die übrig bleibenden Lehrstühle der Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie zu Philosophen oder Soziologen verschoben, die theologischen je nach Fachnähe in die philologischen, historischen, kultur- und religionswissenschaftlichen bzw. philosophischen Fächer.

Inwiefern passt universitäre Theologie besonders gut in eine Humboldtsche Universität? Es ist sinnvoll, die drei im ersten Ab­schnitt genannten Punkte nun nochmals durchzugehen: Zum einen macht eine mitten in der Humboldtschen Universität be­findliche theologische Fakultät deutlich, dass eine Orientierung an einem bestimmten Berufsfeld nicht a priori in unwissenschaftlichen Lehr- und Forschungsbetrieb führt, in Berufsakademie und Fachhochschule, wie heute gern manche argwöhnen. Der theologische Ausbildungsgang macht das Gegenteil deutlich,18 denn das reformatorische Pfarramt ist seit dem 16. Jh. ein sehr stark wissenschaftsgeleiteter und wissenschaftsdominierter Beruf. Pfarrerinnen und Pfarrer konsultieren vor der Sonntagspredigt den biblischen Urtext, um nicht von für die Liturgie normierten Übersetzungen abhängig zu sein – und das, selbst wenn diese Übersetzung ursprünglich einmal vom Reformator Luther stammt. Pfarrerinnen und Pfarrer tragen zum Zeichen dieser Berufsorientierung jedenfalls in den meisten deutschen Landeskirchen im öffentlichen Agieren beim Gottesdienst einen alten Wittenberger Gelehrten­talar, um deutlich sichtbar zu machen, dass theologische Kom­petenz und nicht eine Weihe Voraussetzung und Berufserfordernis ihres Standes ist. 19 Wenn gegenwärtig so kritisch diskutiert wird, ob uns die Berufsorientierung, die der Bologna-Prozess mehr in die Universitäten hereinträgt, den Berufsakademien näher bringt und die Humboldtsche Universität verrät, so wird am Beispiel der im Grundzug seit dem 16. Jh. durchgeführten streng wissenschaftlichen Praxisqualifikation deutlich, dass Berufsorientierung und Wissenschaftlichkeit keinen Gegensatz bilden. Im Gegenteil: Man muss doch nur den Namen des pommerschen Pfarrers Arnold Gustavs auf Hiddensee nennen, um zu sehen, zu welchen wissenschaftlichen Leistungen im eigentlichen, nicht direkt berufsbezogenen Sinne die (beispielsweise in Greifswald) so ausgebildeten Theologiestudierenden fähig waren und sind – ich denke jetzt nicht an die auf Gerhart Hauptmann und die Insel bezogenen Veröffentlichungen von Gustavs 20, sondern an zwei seiner altorientalistischen Arbeiten: Die Personennamen in den Tontafeln von Tell Ta’annek (Leipzig 1928) und Namensreihen aus den Kerkuk-Tafeln (Leipzig 1937). Dass es gegenwärtig in unserer Gesellschaft einen erhöhten Bedarf an »religiösen Spezialisten« gibt – und Pfarrer und Pfarrerinnen sind religiöse Spezialisten, Spezialisten für Religion –, brauche ich wohl kaum auszuführen und kann zum zweiten Punkt kommen.

Zum anderen macht eine mitten in der Humboldt-Universität befindliche Theologie deutlich, dass es nicht nur der politische Druck der Landesregierungen ist, der eine Universität dazu nötigt, zu immatrikulieren und mit aller handwerklichen Sorgfalt auszubilden, auch »Brotstudenten« (um noch einmal Schillers Ausdruck aufzunehmen). Vielmehr erinnert eine theologische Fakultät eine ganze Universität (häufig gemeinsam mit den philosophischen Fakultäten) daran, dass in Zeiten eines abstrakten Weiter, Höher, Schneller, das sich nur an abstrakten Kennzahlen orientiert, es das förderungswürdige Individuum auf sehr unterschiedlichen Stufen und in sehr differenten Begabungsformen gibt: 21 Das schüchterne Individuum, dem in der Lehre die ganze Aufmerksamkeit gehört, damit es sich entfalten kann, das Individuum ohne Abitur beispielsweise, das nicht an abstrakten Zulassungsnormen scheitern darf, sondern dem die gleichen Chancen unter Umständen eben nachträglich eingeräumt werden müssen. Das Individuum im Professorenamte, das ohne große Drittmittelprojekte alle paar Jahre eine großartige Monographie schreibt, die weit über die Grenzen des eigenen Faches hinaus verschlungen wird, oder eben auch eine Edition, die nur wenige hundert Spezialisten lesen können, die aber dafür auch viele hundert Jahre Bestand hat. Ich denke beispielsweise an die großen kritischen Textausgaben des griechischen Alten und Neuen Testaments, die in der ganzen Welt gelesen werden und maßgeblich – im Falle der Editio critica maior des griechischen Neuen Testaments bis vor Kurzem sogar ausschließlich – von Lehrenden an Universitäten erstellt werden. Natürlich meine ich nicht, dass nur der, der Menschenwürde theologisch – präziser: theonom – begründet, vom unendlichen Wert der einzelnen menschlichen Seele reden kann, aber angesichts der Tatsache, wie schnell sich deutsche Universität immer wieder den Ideologien ausliefert oder im Fall der Evaluierung von Begabung und Leistung handwerkliche Anfängerfehler begeht, kann es nicht schaden, eine Fakultät zu haben, die in der Tradition Schleiermachers auf den unhintergehbaren Wert des Individuums aufmerksam macht – im Idealfall gemeinsam mit anderen.

Damit bin ich aber beim dritten und vorletzten Punkt. Schließlich macht nämlich eine mitten in der Humboldtschen Universität befindliche Theologie deutlich, dass eine Universität nicht in Großbereiche auseinanderfallen darf: hier die Naturwissenschaften, dort die Geisteswissen­schaften und womöglich institutionell schon völlig separiert die Medizin. Was passiert, wenn Neurologen ohne Philosophen über den freien Willen parlieren, konnten wir längere Zeit in Gestalt der hoffnungslosen Überschätzung der Experimente von Benjamin Libet (übrigens gegen den erklärten Willen dieses Wissenschaftlers) erleben.22 Oder in Gestalt von Philosophen, die die großartigen Fortschritte neurologischer Un­tersuchungsmethoden – ich denke beispielsweise an John-Dylan Haynes vom Berliner Bernstein-Zentrum für Computional Neuroscience23 – einfach meinen ignorieren zu können, so dass die Debatten – ich formuliere bewusst polemisch – wie eine Wiederaufführung der De­batte zwischen Luther und Erasmus im 16. Jh. klingen. Es braucht an einer Humboldtschen Universität mindestens eine Fakultät, die weiß, dass die Einheit der Wissenschaft zwar nicht mehr wie im 19. Jh. ein Ziel alltäglicher wissenschaftlicher Arbeit sein kann – von den disziplinübergreifenden Interessen Alexander von Humboldts war schon die Rede, und er ist schon lange tot –, aber doch eine regulative Idee, die durchaus auch universitäre Strukturen steuern kann, institutionelle Formen interdisziplinärer Kooperation aus sich heraus setzt wie beispielsweise das Zürcher Collegium Helveticum, das Freiburg Institute for Ad­vanced Studies oder das Wissenschaftskolleg zu Berlin.

Ich habe nur über drei Grundprinzipien der Humboldtschen Universität gehandelt, die es nicht nur zu Schleiermachers Zeiten nahelegten, dass eine Theologische Fakultät an der Bewahrung und Fortentwicklung dieser Grundprinzipien mitarbeitet. Der vielleicht wichtigste Beitrag einer Theologischen Fakultät in der Humboldtschen Universität, über den Schleiermacher noch nichts zu sagen wusste, für eine Universität ist nach dem Jahrhundert der Ideologie ihr ideologiekritischer und darin das interdisziplinäre Ge­spräch fördernder Impuls für andere Wissenschaften: Eine Theo­logische Fakultät als Ganze bewahrt im besten Fall gemeinsam mit anderen Disziplinen wie der Philosophie eine Universität da­vor, dass an ihr Vorläufiges als ewig Gültiges und Hypothesen über Wirklichkeit für die Wirklichkeit ausgegeben werden. Eine solche Unterscheidung sichert, wie jüngst eine Politikwissenschaftlerin, die schon einmal für das höchste Staatsamt kandidierte, formulierte, letztlich die durch finanzielle Knappheit und Zweckrationalis men besonders bedrohte Freiheit der Forschung. Die ideologie­kritische Funktion der Theologie kann außerdem gerade in einer gegenwärtigen Diskussionslage das interdisziplinäre Gespräch fördern: Das Nachlassen der kulturellen Prägekraft der Geisteswissenschaften hat dazu geführt, dass bei interdisziplinären Gesprächen häufig ein von Naturwissenschaftlern vertretener Erfahrungspositivismus und ein von Geisteswissenschaftlern dagegengehaltener Konstruktivismus hart aufeinanderprallen.24 Weil die Theologie in noch einmal radikalerer Weise als die Philosophie zwischen Ewigkeit und Vergänglichkeit, zwischen Gott und Mensch zu differenzieren vermag, kann sie jenseits dieser gegenwärtig sehr schroff positionierten Alternativen für ein Ernstnehmen der aller Erfahrung vorgängigen Wirklichkeit ebenso wie der wirklichkeitskonstituierenden Kräfte des Menschen werben. Entsprechend häufig finden sich Theologen in institutionalisierten oder informellen interdisziplinären Gesprächszirkeln an Universitäten oder sind de­ren Initiatoren, nicht nur am Collegium Helveticum, sondern auch am Krupp-Kolleg in Greifswald und wo auch immer. 25 Hier lebt dann die von vielen totgesagte Humboldtsche Universität in alter– oder besser: erneuerter – Frische.

Summary


The essay reconstructs the basic principles of the so called »Humboldtsche Universitätsreform« that were significantly shaped by Schleiermacher: a specific mixture of education and training, interest in intellectually gifted people as well as »Brotstudenten« (Schiller) and the dedication for the unity of science, art and human­i­ties. In 1810 theology was a perfect representative for this concept of a modern »reform« university. Today it needs to be promoted as an ongoing reality. Theo­logical faculties train different types of abilities for specific professional fields, and cultivate the ideal of the unity of science, art and humanities as one of the main ideas of the intramural interdisciplinary dialogue. Moreover, over the past two centuries theology has also acquired further important functions in the university, especially that of the institutionalized critique of ideologies.

Fussnoten:

1) Festvortrag am 28. Mai 2007 im akademischen Festakt anlässlich der Verleihung Akademischer Grade der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Der Wortlaut des Vortrages wurde weitgehend beibehalten und lediglich durch einige Fußnoten ergänzt.
2) W. Rüegg, Themen, Probleme, Erkenntnisse, in: Ders. (Hrsg.), Geschichte der Universität in Europa, Bd. 1: Mittelalter, München 1993, 23–48: 24–27.
3) Rüegg, Themen, Probleme, Erkenntnisse, 25, sowie immer noch H. De­nifle, Die Entstehung der Universitäten des Mittelalters bis 1400, Graz 1954 (= Berlin 1885), 40–63.132–218.
4) R. vom Bruch, Die Gründung der Berliner Universität, in: R. C. Schwinges u. a. (Hrsg.), Humboldt International. Der Export des deutschen Universitätsmodells im 19. und 20. Jahrhundert, Veröffentlichungen der Gesellschaft für Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte 3, Basel 2001, 53–73; ders., Fried­rich-Wilhelms-Universität Berlin. Vom Modell ›Humboldt‹ zur Humboldt-Universität 1810 bis 1949, in: A. Demandt (Hrsg.), Stätten des Geistes. Große Universitäten Europas von der Antike bis zur Gegenwart, Köln u. a. 1999, 257–278, sowie ders., Zur Gründung der Berliner Universität im Kontext der deutschen Universitätslandschaft um 1800, in: G. Müller, K. Ries und P. Ziche (Hrsg.), Die Universität Jena. Tradition und Innovation um 1800, Pallas Athene 2, Stuttgart 2001, 63–77. W. Rüegg, Der Mythos der Humboldtschen Universität, in: M. Krieg u. M. Rose (Hrsg.), Universitas in theologia – theologia in universitate, FS für H.-H. Schmid zum 60. Geburtstag, Zürich 1997, 155–174.
5) In den Diskussionsstand führt ein: Th. A. Howard, Protestant Theology and the Making of the Modern German University, Oxford 2006, 3 f. mit Anm. 17 (Lit.). Vgl. freilich die kritischen Einwände in der Rezension von J. Wischmeyer in H-Soz-u-Kult (letzter Zugriff am 2.11.2008 unter der Adresse: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=8395&type=rezbuecher &sort=datum&order=down&search=wischmeyer).
6) D. Benner, Wilhelm von Humboldts Bildungstheorie. Eine problemgeschichtliche Studie zum Begründungszusammenhang neuzeitlicher Bildungsreform, Weinheim 32003; A. Sachs, The Humboldt Current. An European Explorer and his American Disciples, Oxford 2007, 8–108; M. Schalenberg, Humboldt auf Reisen? Die Rezeption des ›deutschen Universitätsmodells‹ in den französischen und britischen Reformdiskursen (1810–1870), Basel 2002.
7) F. Kade, Schleiermachers Anteil an der Entwicklung des preußischen Bildungswesens 1808–1818, Leipzig 1925, 112; vgl. auch vom Bruch, Die Gründung der Berliner Universität, 62.
8) Vgl. dazu auch meine Rede zur Inauguration als Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin am 6. Februar 2006: Ch. Markschies, Berliner Universitätsreformer aus zweihundert Jahren, in: Ders., Antike ohne Ende, Berlin 2008, 149–172: 156 f.
9) Ich zitiere seine »Gelegentlichen Gedanken über Universitäten im deutschen Sinn. Nebst einem Anhang über eine neu zu errichtende« (1808) nach der Edition von Dirk Schmid im Rahmen der »Kritischen Gesamtausgabe«: F. D. E. Schleiermacher, Universitätsschriften. Herakleitos. Kurze Darstellung des Theo­logischen Studiums, KGA I 6, Berlin-New York 1998, X–XXIV.15–100; brauchbare Texte auch in: Idee und Wirklichkeit einer Universität. Dokumente zur Geschichte der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, in Zusam­menarbeit mit W. Müller-Lauter u. M. Theunissen hrsg. v. W. Weischedel, Gedenkschrift der Freien Universität Berlin zur 150. Wiederkehr des Gründungsjubiläums der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Berlin 1960, 106–192, und in: Gelegentliche Gedanken über Universitäten von J. J. Engel, J. B. Erhard, F. A. Wolf, J. G. Fichte, F. D. E. Schleiermacher, K. F. Savigny, W. v. Humboldt, G. F. W. Hegel, hrsg. v. E. Müller, Reclam-Bibliothek Bd. 1353, Leipzig 1990, 159–258.
10) R. Vierhaus, Schleiermachers Stellung in der deutschen Bildungsgeschichte, in: Internationaler Schleiermacherkongreß Berlin 1984, Teilband 1, hrsg. v. K.-V. Selge, Schleiermacher-Archiv I/1, Berlin-New York 1985, 3–19: 16.
11) Zum Hintergrund in der Bildungstheorie Schleiermachers vgl. K. No­wak, Schleiermacher. Leben, Werk und Wirkung, Göttingen 2002, 504, und M. Winkler, Geschichte und Identität. Versuch über den Zusammenhang von Gesellschaft, Erziehung und Individualität in der »Theorie der Erziehung« Friedrich Daniel Ernst Schleiermachers, Erlanger pädagogische Studien, Bad Heilbrunn 1979, sowie ders., Einleitung, in: Friedrich Schleiermacher, Texte zur Pädagogik. Kommentierte Studienausgabe, Bd. 1, stw 1451, Frankfurt a. M. 2000, VII–LXXXIX.
12) E. Herms, Schleiermachers Bildungsbegriff und seine Gegenwartsbedeutung, in: Ders., Menschsein im Werden. Studien zu Schleiermacher, Tübingen 2003, 227–249: 227–229.
13) »Wesen der Universität« ist die Erweckung der Idee der Wissenschaft bei der Jugend, die Pflege dieser Idee und Erziehung zum wissenschaftlichen Leben (Gelegentliche Gedanken, KGA I 6, 35).
14) »Die Universität muß also alles Wissen umfassen« (Gelegentliche Ge­danken, KGA I 6, 43).
15) Schleiermacher hat eine solche mehrfach begründete Argumentation gegen eine aristokratische Pädagogik ausschließlich für die Hochbegabten mehrfach vorgetragen, beispielsweise auch in seiner Akademieabhandlung »Über den Beruf des Staates zur Erziehung« von 1814, die freilich erst nach seinem Tode 1835 aus dem Nachlass ediert wurde: F. D. E. Schleiermacher, Akademievorträge, hrsg. v. M. Rössler unter Mitwirkung von L. Emersleben, KGA I 11, Berlin-New York 2002, XLII–XLIII.125–146 = Texte zur Pädagogik, Bd. 1, 272–290.
16) Vgl. dazu die Beiträge in: Einheit der Wissenschaften. Internationales Kolloquium der Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Bonn, 25.–27. Juni 1990, hrsg. von der Arbeitsgruppe »Einheit der Wissenschaften« der Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Forschungsbericht. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 4, Berlin-New York 1991.
17) Ich zitiere W. v. Humboldts Text nach: Idee und Wirklichkeit einer Universität. Dokumente zur Geschichte der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, 193–202; auch in: Gelegentliche Gedanken über Universitäten, 273–283. Zitat a. a. O., 193.
18) Vgl. M. Ahme u. M. Beintker (Hrsg.), Theologische Ausbildung in der EKD. Dokumente und Texte aus der Arbeit der Gemischten Kommission/ Fachkommission I zur Reform des Theologiestudiums (Pfarramt und Diplom) 1993–2004, Leipzig 2005. – Ich selbst habe mich auch bereits schon an anderer Stelle zum Thema geäußert: Ch. Markschies, Evangelische Theologie in der Universität, in: W. Huber (Hrsg.), Was ist gute Theologie?, Stuttgart 2004, 99–112, und ders., Was leistet die wissenschaftliche Theologie für Hochschule und Gesellschaft?, in: Die Bedeutung der wissenschaftlichen Theologie für Kirche, Hochschule und Gesellschaft. Dokumentation der XIV. Konsultation »Kirchenleitung und wissenschaftliche Theologie«, EKD-Texte 90, Hannover 2007, 47–66.
19) I. Karle, Der Pfarrberuf als Profession. Eine Berufstheorie im Kontext der modernen Gesellschaft, PThK 3, Gütersloh 2001 (= Stuttgart 32008).
20) A. Gustavs, Hiddensee. Aufzeichnungen eines Inselpastors, neu hrsg. v. A. Gustavs, Berlin 41991. Zu den altorientalistischen Arbeiten vgl. die Bemerkungen des Enkels, a. a. O., 146–150.
21) Ch. Markschies, Die Exzellenz und der Exzellenz-Wettbewerb, in: Ge­genworte. Hefte für den Disput über Wissen, 17. Heft 2007, 17–19.
22) G. Roth, Das Gehirn und seine Wirklichkeit. Kognitive Neurobiologie und ihre philosophischen Konsequenzen, stw 1275, Frankfurt a. M. 1997; J.-Ch. Heilinger (Hrsg.), Naturgeschichte der Freiheit, Humanprojekt. Interdisziplinäre Anthropologie, Berlin-New York 2007.
23) Vgl. z. B. J. D. Haynes, K. Sakai, G. Rees, S. Gilbert, C. Frith und R. E. Passingham, Reading Hidden Intentions in the Human Brain, CurrBiol 17/4 (2007), 323–328.
24) Vgl. Ch. Markschies, Brückenbauer wider den Dualismus, in: J.-D. Gauger u. G. Rüther (Hrsg.), Warum die Geisteswissenschaften Zukunft haben! Ein Beitrag zum Wissenschaftsjahr 2007, Freiburg u. a. 2007, 382–398.
25) Ch. Markschies, Im Zeichen der Exzellenz. Profilierte theologische Forschung in Deutschland, in: Herder Korrespondenz, 59. Jahrgang, Heft 10, Ok­tober 2005, 525–529.