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Ausgabe:

Februar/2007

Spalte:

235-250

Kategorie:

Kirchengeschichte: Reformationszeit

Autor/Hrsg.:

Johannes Schilling

Titel/Untertitel:

Reformation und Mönchtum*

I. Luthers theologische Kritik am Mönchtum

Im Februar 1522 erschien Martin Luthers Schrift ðDe votis monasticis iudiciumÐ.1 In ihr sprach Luther sein Urteil über die Mönchsgelübde. Nach langen Vorüberlegungen und Vorbereitungen legte er dar, dass die Gelübde sich nicht auf Gottes Wort gründen, ihm vielmehr widersprechen; dass die Gelübde gegen den Glauben, die evangelische Freiheit, die Gebote Gottes und gegen die Liebe seien und dass das monastische Leben gegen die Vernunft sei ­ allesamt grundlegende Einwände gegen die Legitimität eines christlichen Sonderwegs. Bereits zwei Jahre zuvor war Luther in seiner Schrift ðAn den christlichen Adel deutscher NationÐ dafür eingetreten, die Klös ter wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zuzuführen und Schulen aus ihnen zu machen, »darynnen man leret schrifft unnd zucht nach Christlicher weysze, unnd leut auff ertzog, zu regieren unnd predigen«.2 Diese Ansicht war schon bei der Gründung der Universität Marburg in die Tat umgesetzt worden: Der Dichter Euricius Cordus besang die Umwidmung des ehemaligen Dominikanerklosters mit lateinischen Versen, die in dem Satz gipfeln: Ante prophanus erat, nunc sacer iste locus<I> ­ früher war dieser Ort profan, jetzt ist er heilig.3

Die evangelischen Obrigkeiten nutzten in den Jahren danach die ihnen von Luther gebotene Argumentation zur Abschaffung oder Umwidmung von Klöstern. Die Debatte um die Mönchsgelübde hatte publizistischen Erfolg, fand Nachdrucke und Nachahmer, war nach Einschätzung Bugenhagens und Melanchthons dazu angetan, gesellschaftliche Veränderungen hervorzubringen und führte endlich zu einem grundlegenden Wandel in der Gestalt der Kirche.4Die Confessio Augustana behandelte die Mönchsgelübde in Artikel 27, wandte sich ausdrücklich gegen die Klöster als Zwangs- und Versorgungsinstitute, erklärte erzwungene Gelübde für nichtig und definierte den Stand der christlichen Vollkommenheit (status perfectionis) neu: »Dann die christliche Vollkommenheit ist, daß man Gott von Herzen und mit Ernst furchtet, und doch auch eine herzliche Zuversicht und Glauben, auch Vertrauen faßt, daß wir umb Christus willen ein gnädigen, barmherzigen Gott haben, daß wir mugen und sollen von Gott bitten und begehren, was uns not ist, und Hilfe von ihm in allen Trubsalen gewißlich, nach eins jeden Beruf und Stand, gewarten, daß wir auch indes sollen mit Fleiß äußerlich gute Werke tun und unsers Berufes warten. Darin stehet die rechte Vollkommenheit und der rechte Gottsdienst«.5 Die Confutatio reagierte auf die Herausforderung der CA ausführlich und mit Unverständnis und unter Aufbietung aller schon früher für das Mönchtum gesammelter Argumente ­ und appellierte am Ende des Artikels an die Obrigkeiten, die klösterlichen Institute zu reformieren und nicht abzuschaffen.6

Die Klosterfrage wurde innerhalb des Transformationsprozesses eines christlichen Lebensideals ­ von der vorreformatorischen Zweistufenethik hin zu einem einfachen christlichen Leben ­ und der institutionellen Gestalt der Kirche für die nächsten Jahrzehnte zu einer zentralen Frage, und sie ist es in unterschiedlichen Gestalten seit der Reformation geblieben.

II. Mönchtum und Protestantismus

Die Auseinandersetzung der Protestanten mit dem Mönchtum hat nun Bernd Jaspert monographisch dargestellt.7 »Mönchtum und Protestantismus« ist das ambitionierte Vorhaben eines Autors, der durch seine Studien zur Regula Benedicti und weitere Arbeiten seit langem eine besondere Affinität zu diesem Thema hat. Er stellt seiner Darstellung eine ­ in dieser Zusammenstellung bemerkenswerte ­ Reihe von Zitaten von G. Tersteegen, H. Heine, E. Troeltsch, D. Bonhoeffer und R. Schütz voran, die gleichsam als testes veritatis aufgerufen werden. Das macht neugierig.

Das Werk umfasst drei Abschnitte. In einer Einleitung handelt der Autor thetisch über das spannungsvolle Verhältnis von Protestantismus und Mönchtum. Ein erster Teil »Mönchtum und Reformation« behandelt die Anschauungen der Reformatoren Luther, Melanchthon, Zwingli und Calvin. Der zweite, umfangreichste Teil geht unter derselben Überschrift wie dem Titel des Buches chronologisch nach den jeweils ersten Äußerungen folgender Autoren zum Thema vor: Hermann Weingarten, Ernst Lucius, Adolf von Harnack, Albert Eichhorn, Georg Grützmacher, Reinhold Seeberg, Otto Zöckler, Erwin Preuschen, Karl Holl, Daniel Völter, Ernst Troeltsch, Johannes Leipoldt und Heinrich Boehmer mit ihren je einschlägigen Arbeiten zum Thema, die jeweils in einem »Ergebnis« abgeschlossen werden. Ein Quellen- und Literaturverzeichnis (489­564) sowie ein differenziertes Register (Namen, Begriffe und Sachen, Orte, Bibelstellen; 565­608) beschließen den Band. ­ Ein zweiter Band soll mit Karl Heussi einsetzen und bis in die Gegenwart reichen und »voraussichtlich am Ende mit einer Besinnung auf die theologische Neubegründung des Mönchtums im Protestantismus sowie einer Erörterung katholischer Perspektiven hinsichtlich des Mönchtums als eines ökumenischen Problems abgeschlossen« (14) werden. Die Darstellung nötigt dem Leser und auch dem Rezensenten hohen Respekt ab. Der Autor bietet eine ungeheure Fülle von Material; ausführlich werden die referierten Schriften wiedergegeben, in die historische Forschungslage eingezeichnet und auf ihre spätere Wirkung in Wissenschaft und Leben hin beurteilt. Daneben findet man auch vieles, was man hier gar nicht gesucht hätte. Ein Vorzug des Werkes besteht darin, dass es die Aufmerksamkeit neben den großen und wirkungsmächtigen Gestalten auch auf Forscher lenkt, deren Arbeiten weniger stark rezipiert wurden.

Schon im Vorwort statuiert der Verfasser, dass »sich im Vergleich zum älteren im modernen Protestantismus ein Wandel von der Ablehnung zur Bejahung des Mönchtums vollzogen hat« (13). Diese Setzung hat zur Folge, dass historische Erkenntnisse, die aus den Texten gewonnen sind, mit den Wünschen des Autors, diese Texte trügen zu dem von ihm favorisierten Ziel, nämlich einer evangelischen Legitimierung des Mönchtums, bei, miteinander vermischt werden. Das Mönchtum als Lebensgestalt der christlichen Religion ist aber doch von seinen Hervorbringungen, etwa der »mittelalterlichen Mönchstheologie und -frömmigkeit« (94 f.) zu unterscheiden. Niemand wird den Einfluss entsprechender Schriften auch auf evangelische Autoren bezweifeln; aber Paul Gerhardts Lied »O Haupt voll Blut und Wunden« wird andererseits kein Argument für die Berechtigung oder Notwendigkeit eines christlichen oder protes tantischen Mönchtums sein. Am Ende seiner Darstellung Hermann Weingartens exponiert Jaspert noch einmal deutlich sein Interesse: »Es war die Frage, ob die evangelische Kirche, so wie sie im Laufe der Geschichte geworden ist und heute lebt, für ein ideales, das heißt ganz am Evangelium orientiertes Christsein genügt. Oder ob sie nicht jener radikalen Form der Nachfolge Christi wieder einen Platz einräumen muß, die sie zu ihrem eigenen Schaden aus ihren Reihen verbannt hatte: dem Mönchtum. Es war einfach die Frage, ob das Mönchtum ­ die Kritik Luthers und der anderen Reformatoren wohl bedenkend, aber mit guten Gründen überwindend ­ eine protestantische Lebensmöglichkeit sein könnte.« (106) Das war nicht Weingartens Frage, wie man auch bei Jaspert lesen kann, vielmehr ist es dessen Frage und Anliegen. Aber bedarf es dafür solcher historischen Arbeit?

Der Autor erweist sich in seiner Darstellung ­ und darin liegt die Grenze des Buches, jedenfalls in wissenschaftlicher Hinsicht ­ als ein historicus monachizans. Es geht ihm um die Legitimierung eines »Protestantischen Mönchtums« als einer evangelischen Lebensform (vgl. den erbaulichen Schluss der Einleitung; 44 f.). Die muss man auch als evangelischer Christ nicht bestreiten und wird sie nicht mit allen Argumenten des 16. Jh.s bestreiten (die im Übrigen schon damals nicht allesamt zutreffend waren; s. u.). Auch Luther hat bekanntlich daran festgehalten, dass unter falschen Strukturen wahres Christsein, d. h. Glaube und Liebe, möglich war und ist. Gleichwohl scheint es sinnvoll und geboten, die evangelische Auffassung nicht dadurch zu trüben, dass die theologische Auseinandersetzung der Reformatoren eingeebnet oder historisch verzeichnet wird (dass der Autor sein Lutherkapitel gerade mit der problematischen Arbeit von Stamm beschließt, ist historisch gesehen kein gutes Zeichen) ­ »ganz am Evangelium orientiertes« Christsein ist nach evangelischem Verständnis nicht nur als monastisches Leben möglich.

III. Die monastischen Institutionen.Die Bedeutung der Reformation für die Orden

Die Reformation hat innerhalb der Grenzen des Reiches zu zweierlei Kirchenwesen geführt: zu Kirchen mit und zu solchen ohne monastische Gemeinschaften. Aus verschiedenen Gründen war den Obrigkeiten in der Reformation an der Auflösung der Klöster gelegen; die Durchführung der Reformation erfolgte in dieser Hinsicht am raschesten und nachhaltigsten in der Landgrafschaft Hessen. Aber auch in anderen evangelisch gewordenen Territorien wurden die Klöster »abgeschafft« und deren frühere Aufgaben neuen Einrichtungen zugewiesen. Ein Studium der Kirchenordnungen der Reformationszeit lässt erkennen, welche Aufteilungen der ehemals klösterlichen Aufgabenbereiche man vor Augen hatte. Das Argument, die Klöster seien ursprünglich Schulen gewesen, führte vielfach dazu, dass man nun (wieder) Schulen aus ihnen machte, oder, wie zuerst aus dem Dominikanerkloster in Marburg, eine »Hohe Schule«, eine Universität. Die Einrichtung der sächsischen Fürstenschulen oder der württembergischen Klosterschulen ist eine evangelische Transformation dieses Gedankens, aus der schola domini eine Schule zu machen. Und wo die Gebäude es nahelegten, eröffnete man auch im 17. Jh. noch eine Universität in einem ehemaligen Kloster, wie in Kiel, wo die Christian-Albrechts-Universität 1665 in den Räumen des ehemaligen Franziskanerklosters ihren Unterricht aufnahm. Eine andere Möglichkeit der Nutzung bestand darin, den sozialen und diakonischen Aspekt der Klöster fortzusetzen und diese Funktion gesondert weiterzuführen, wie etwa in den Hohen Hospitälern in der Landgrafschaft Hessen.8 In einzelnen Territorien blieben die Klöster auch bestehen9, und die Konvente wurden evangelisch oder waren gemischt-konfessionell besetzt.

Ein Überblick über die monastischen Institutionen im Reich lässt sich nicht ohne Weiteres gewinnen. 1865 war auf der Hauptversammlung der deutschen Geschichts- und Heimatvereine die systematische Erfassung aller Einrichtungen und die Erarbeitung und Herausgabe eines Klosterlexikons angeregt worden. In der »Germania Sacra«10 sind in den letzten Jahren etliche Bände erschienen, doch betreffen nur einige von diesen Klöster und Stifte. Von einer vollständigen Bearbeitung ist das Unternehmen weit entfernt; eine flächendeckende »Historisch-statistische Darstellung der deutschen Bistümer, Domkapitel, Kollegiat- und Pfarrkirchen, Klö s ter und der sonstigen kirchlichen Institute« bzw. eine »Historisch-statistische Beschreibung der Kirche des Alten Reiches« bleibt ein De si derat der Forschung. Weiter fortgeschritten ist die »Helvetia sacra«11, deren Institutionen in der Reformationszeit nicht mehr in die Grenzen des Reiches gehörten, doch gab es vielfältige Beziehungen auch zwischen Klöstern und Reformation im Reich und in der Eidgenossenschaft.

Neben diesen nationalen Unternehmen sind die regionalen »Klosterbücher« von grundlegender Bedeutung.12 Sie präsentieren das Material für die geistlichen Institute einer begrenzten Region oder eines bestimmten Territoriums. Nach einer intensiven Erarbeitung vor ungefähr einem Jahrhundert sind in den letzten Jahren einige ältere Werke nachgedruckt und neue Klosterbücher vorgelegt worden. Im Jahr 2000 wurde Wilhelm Derschs »Hessisches Klos terbuch« (1. Auflage 1915; 2. Auflage 1940) in einem Nachdruck pub liziert.13

Neu erarbeitet wurde ein dreibändiges »Westfälisches Klosterbuch«, herausgegeben von Karl Hengst; es ist als »Lexikon der vor 1815 errichteten Stifte und Klöster von ihrer Gründung bis zur Aufhebung«14 zwischen 1992 und 2003 erschienen.

Das Westfälische Klosterbuch ist wegen seiner wissenschaftlichen Konzeption und der Sorgfalt seiner Bearbeitung gerühmt worden und darf mit Recht als eine Pionierleistung der Mitarbeiter und des Herausgebers gelten. Die beiden ersten Bände umfassen neben den erforderlichen Verzeichnissen und Übersichten sowie einer Klosterkarte von Westfalen die Einrichtungen in alphabetischer Reihenfolge. Die Artikel folgen einem Gliederungsschema, auf das stets Bezug genommen wird: 1. Kurzinformationen; 2. Zur Geschichte und Bedeutung der Institution; 3. Zu den archivalischen Quellen; 4. Zu den Bau- und Kunstdenkmälern; 5. Listen der Institutsvorstände; 6. Literaturliste. Die Kapitel 1 bis 4 sind dabei differenziert gegliedert.

Mit Band 3 fährt das Klosterbuch nun einen Teil der von ihm bestellten Ernte selbst ein. Er war in Band 2 als Teilband angekündigt worden, »in dem zusammenfassende Übersichten zu den Entwicklungen der einzelnen Ordensgemeinschaften und zeitliche Querschnitte zur westfälischen Klosterlandschaft sowie ein Bildteil veröffentlicht werden« sollten. Auf den Bildteil wurde aus einsichtigen Gründen verzichtet. Aber was an Texten geboten wird, übertrifft die Ankündigung bei weitem: Hier liegt ein außerordentlich reichhaltiges Werk vor, das auch zum Thema Mönchtum und Re formation vielfältige Nachrichten und Informationen enthält. So stellt Gudrun Gleba (Die Ordensreformen im 15. Jahrhundert und ihre Umsetzung in den praktischen klösterlichen Alltag, 101­129) fest, dass die Institute, die sich den monastischen Reformbewegungen des 15. Jh.s angeschlossen hatten ­ mit der charakteristischen Ausnahme der Herforder Fraterherren ­, fast alle dauerhaft stabilisiert waren und die Reformation überlebten (128 f.). Alwin Hanschmidt (Stifte und Klöster in der Zeit der Reformation, der katholischen Reform und der Aufklärung (ca. 1530­1803; 201­243) behandelt die einzelnen Städte und Herrschaften, belegt den hohen Anteil an Kloster- und Stiftspersonen in den Anfängen der lutherischen Bewegung (Lippstadt, Soest, Münster, Minden u. a.), schlüsselt die Aufhebung und Umwandlung von Klöstern und Stiften zwischen 1530 und 1610 nach Ordenszugehörigkeit auf und stellt die Geschichte der Stifte als teilweise gemischtkonfessioneller Versorgungseinrichtungen nach der Reformation dar. Die vorbildlichen Übersichten (229 ff.) lassen erkennen, dass die Verluste an Konventen durch die Reformation bei den Bettelorden stärker waren als bei den Benediktinern und Zisterziensern.

Zur Bedeutung der Reformation für die Gründung von Schulen und die Konkurrenz zwischen alten (katholischen) und neuen (evangelischen) Schulen findet sich einiges Material bei Alfred Hartlieb von Wallthor (Dom-, Kloster- und Stiftsschulen, besonders 582f.). Volker Honemanns reichhaltiger Beitrag über Literatur der Klöster und Stifte in Westfalen (597­623) verzeichnet auch den Anteil der durch die Reformation hervorgebrachten Literatur (vgl. besonders 607.613) und verweist dabei u. a. auf das Diarium des Abtes Heinrich Schröder-Dronemann von Marienmünster, der 1525 notierte: »Luterana heresis viguit«.15 Wäre eine Germania monastica auf dem Stand des Westfälischen Klosterbuchs, so hätten Forschung und Öffentlichkeit einen Zugang auf höchstem Niveau, und dazu Forschungsperspektiven und -aufgaben in den Bereichen, die bisher nicht hinreichend bearbeitet werden konnten.

Anders als das Westfälische Klosterbuch konzipiert und gestaltet ist ein 2003 erschienenes »Württembergisches Klosterbuch«16. Es fasst den momentanen Forschungsstand kritisch sichtend zusammen; neue Quellenforschungen konnten nur in Einzelfällen unternommen werden. Das Buch umfasst drei Teile: Teil 1: Klösterliches Leben von den Anfängen bis zur Gegenwart; Teil 2: Klöster und Stifte vor der Säkularisation; Teil 3: Ordensgemeinschaften heute. Räumlich orientiert sich das Werk an den Grenzen des frühen 19.Jh.s, des Königreichs Württemberg und der Diözese Rottenburg. Teil 1 enthält elf Beiträge vorzüglich ausgewiesener Autoren, von denen für unseren Zusammenhang die Aufsätze von Klaus Schreiner, »Reformstreben im spätmittelalterlichen Mönchtum« (91­108), und Konstantin Meier, »Orden und Klöster zwischen reformatorischer Anfrage und barocker Blüte« (109­124), einschlägig sind. Schreiner geht am Ende seines aus souveräner Kenntnis geschriebenen Beitrags auf den Zusammenhang von Landesherrschaft und Klosterreform ein, auf Ambrosius Blarer und Veit Böcklein und die Württembergische Klosterordnung Herzog Christophs von 1556; Maier macht es sich mit seinen Eingangsbemerkungen über den Wittenberger Augustinereremiten Martin Luther deutlich zu einfach. ­ Teil 2 enthält ca. 400 monographische Kurzdarstellungen von »Adelberg« bis »Zwiefalten«, mit grundlegenden Informationen aus vier Bereichen: 1. Äußere Geschichte und innere Entwicklung, 2. Religiös-kulturelle Bedeutung, 3. Kunst- und Baugeschichte, 4. Schicksal der Baulichkeiten nach der Aufhebung des Klosters sowie der wichtigsten Literatur und zahlreichen, in der Regel schönen, auch in historischer Hinsicht wertvollen Abbildungen. »Auf die Umsetzung eines strikten Gliederungsschema [!] wurde in den Artikeln aber verzichtet« (XI). ­ So knapp Teil 2 gehalten ist, so ausführlich fällt Teil 3 aus: Die gegenwärtig bestehenden Einrichtungen werden breit dargestellt, und zwar nach Ordenszugehörigkeit. Damit liegt ein instruktiver Beitrag zu den Ordensgemeinschaften dieses Raumes in der Gegenwart vor. Ein Anhang enthält eine Aufstellung der »Klöster und Stifte (vor der Säkularisation) nach Landkreisen und Gemeinden«, Anschriften der Klöster und Ordensgemeinschaften, Literatur, Abkürzungen, Abbildungsnachweise, Autorenverzeichnis und ein umfangreiches Orts- und Personenregister.

Das »Württembergische Klosterbuch« hat es sich »zum Ziel gesetzt, einer breiteren Öffentlichkeit die Klöster und Stifte dieses Raumes mit ihrer großen kulturellen und religiösen Ausstrahlungskraft nahe zu bringen und in ihrer historischen Entwicklung zu erläutern« (XII). Dieses Ziel dürfte erreicht werden; und für die Wirkung wissenschaftlicher Arbeit in einen interessierten Personenkreis hinein, der bereit und in der Lage ist, die Früchte solcher Arbeit zu ernten, ist eine solche Konzeption auch eine sinnvolle und wünschenswerte Option.

Demnächst soll es, nach einem vorläufigen Bericht eines der Bearbeiter, Peter Riedel17, auch ein umfangreiches Brandenburgisches Klosterbuch18 geben. Die Bearbeitung der einzelnen Institutionen soll dem Westfälischen Klosterbuch folgen; das dort bewährte Schema wurde allerdings feiner differenziert. Die einzelnen Artikel folgen einem gleich bleibenden Aufbau: 1. Allgemeines, 2. Geschichtlicher Abriss; 3. Verfassungsordnung; 4. Besitzgeschichte und Wirtschaftsordnung; 5. Religiöses und spirituelles Wirken; 6.Bau- und Kunstgeschichte; 7. Institutsvorstände; 8. Siegel; 9. Archivalien und Literatur. Das »Brandenburgische Klosterbuch« wird insofern für Evangelische von besonderem Interesse sein, als hier, in einem evangelisch gewordenen Territorium, das Ende der Klöster besonders deutlich zu studieren sein wird. ­ Auch das Projekt eines Nordrheinischen Klosterbuchs wird seit Jahrzehnten verfolgt.19

Was mit den nationalen und regionalen Monastica für einzelne Territorien oder Landschaften erarbeitet wird, geschieht in vergleichbarer Weise auch für einzelne Orden. Für die Einrichtungen der Benediktiner, Zisterzienser, Prämonstratenser und die Klöster und Stifter der Windesheimer Kongregation liegen entsprechende Werke vor. Beispielhaft soll der 2004 erschienene Band »Hessen« der Germania Benedictina20 vorgestellt werden.

Der zum 1250. Geburtstag des Bonifatius herausgegebene, mit einem Geleitwort des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz versehene Band beschreibt die ehemals 49 Niederlassungen, Abteien und Propsteien, in den Grenzen des gegenwärtigen Bundeslandes Hessen, von denen drei noch erhalten sind. Der Aufbau der einzelnen Monographien folgt einem einheitlichen Schema: Historische Namensformen, Politische und kirchliche Topographie, Patrone, Geschichtlicher Überblick, Wirtschaftliche, rechtliche und soziale Verhältnisse, Patronate und Inkorporationen, Schule und Bibliotheksgeschichte, Bau- und Kunstgeschichte, Gedruckte Quellen, Literatur, Archivalien, Ansichten und Pläne, Sphragistik und Heraldik.

Einige Propsteien lassen sich der Kürze ihres Bestehens oder mangelnder historischer Bedeutung wegen auf wenigen Seiten behandeln; in etlichen Fällen handelt es sich aber um große, bedeutende Abteien, die deshalb eine ausführliche Darstellung erfahren haben: Breitenau, Hasungen, Helmarshausen, Hersfeld und Kaufungen. Einen Sonderfall in diesem Band stellt das Kloster St. Salvator in Fulda dar, dem angesichts seiner einzigartigen Bedeutung ein Buch im Buch gewidmet ist: Die Monographie umfasst nicht weniger als 232 Seiten (213­434).

Im Hinblick auf unser Thema hat der Band einiges zu bieten: Friedhelm Jürgensmeier behandelt innerhalb seiner Einleitung »Benediktinisches Mönchtum im Raum des Landes Hessen« (15­44) im Überblick »Reformbestrebungen und Aufhebung durch Reformation und Säkularisation« ­ eine aus den einzelnen Darstellungen gewonnene, konzise Zusammenfassung der Entwicklungen seit der Mitte des 15. Jh.s. Das Interesse der Landesherren richtete sich aus unterschiedlichen Gründen verstärkt auf die Klöster, deren Reform und ihre Einbeziehung in die Landesherrschaft. Deshalb förderten sie die monastischen Reformbewegungen, die Bursfelder Reform ebenso wie die Einführung der Observanz in den Bettelordensklöstern. Unter den jeweiligen Instituten sind diese Prozesse ausführlich beschrieben; am Ende des Bandes befindet sich neben einer Übersichtskarte über »Benediktinische Niederlassungen in Hessen« eine zweite über »Klöster der Bursfelder Kongregation (Inkorporation bzw. bei Frauenklöstern Übernahme der Reform)«.21

Einen einzigartigen Fall innerhalb der Geschichte von Reform und Reformation stellt die Reformation des Klosters Schlüchtern dar. Den hat der Verfasser des Artikels, Werner Kathrein, bereits in seiner 1984 veröffentlichten Dissertation ausführlich beschrieben.22 Nun bietet er eine durch Quellenbelege bereicherte Zusammenfassung dieses besonderen Weges einer von Erasmus von Rotterdam inspirierten Reformation des Abtes Petrus Lotichius, der für seine Bestrebungen zahlreiche Theologen und Humanisten gewinnen konnte. Die Schlüchterner »Reformation« ist dabei stark vom späten Erfurter Humanistenkreis geprägt; unter Lotichius¹ Mitstreitern finden sich Johannes Femel, Georg Witzel und Theobald Thamer. Der Schlüchterner Abt, der auch mit Melanchthon im Briefwechsel stand, versuchte einen mittleren Weg ­ Einführung der deutschen Sprache in den Gottesdienst, Abendmahl unter beiderlei Gestalt, Erlaubnis des Abtes für die als Pfarrer tätigen Konventualen zur Heirat sind die Hauptpunkte seiner ðsententia de quibusdam articulis religionisÐ von 1543, doch ließ der zuständige Würzburger Bischof solche Neuerungen nicht zu.Die Autoren des Bandes haben ein wissenschaftliches Grundlagenwerk von hohem Rang vorgelegt. Zugleich entspricht das Werk dem Anliegen des Herausgebers, zu zeigen, »dass sie [sc. die Klöster] in Kirche und Welt als herausgehobene Stätten des Gebetes, des Gotteslobes, der Meditation und der vielfachen Dienste an den Menschen prägende Zeugnisse des christlichen Lebens und bereichernde Kraftquellen waren« (44) ­ und dieses Wissen und Bewusstsein betrachtet er mit Recht als eine »wesentliche Aufgabe« der Germania Benedictina. Mit diesem Band hat das Institut für Mainzer Kirchengeschichte, in dessen Obhut das Projekt 2003 nach einer wechselvollen Vorgeschichte kam, erneut seine hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Der Band fügt sich nicht nur würdig in die Reihe der Germania Benedictina ein, sondern steigert, wie dies in guten längerfristigen Unternehmen immer wieder vorkommt, selbst die Standards der Reihe.

Die Kultur der Frauenklöster war 2005 Gegenstand einer großen Doppelausstellung: Im Ruhrlandmuseum Essen und in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, fand unter dem Titel »Krone und Schleier« eine umfassende Präsentation statt, die den Reichtum der Frauenklöster zwischen 500 und 1500 auch in dem umfangreichen Katalog dokumentiert.23 Man versteht Lebensformen und Lebenswirklichkeiten der Nonnen, wenn man die Zeugnisse der Schreibtätigkeit und des Kunsthandwerks, der Passionsfrömmigkeit (Auslegung der fünf Herzen u. a.), Meditationstafeln und Altäre, Darstellungen Christi und der minnenden Seele, die zahlreichen Heiligen- und vor allem die Marienbilder in sich aufnimmt. Wenn eine Dominikanerin den blutüberströmten Christus in ihren Armen empfängt (124, Abb. 3; vgl. den amplexus Christi bei Bernhard von Clairvaux), wird das Verhältnis von Braut und Bräutigam affektiv eindrücklich zur Darstellung gebracht. Auch durch die Essays und das umfassende Literaturverzeichnis wird der Katalog ein Handbuch zum Thema bleiben.

Wie die Reformation im Einzelnen auf die Orden und Klöster und in ihnen wirkte, ist ein langer und vielgestaltiger Prozess. Eine Übersicht lässt sich neuerdings durch die (bisher) zwei von Friedhelm Jürgensmeier und Regina Elisabeth Schwerdtfeger herausgegebenen Bände »Orden und Klöster im Zeitalter von Reformation und katholischer Reform 1500­1700« gewinnen.24

Das Vorwort rekurriert zunächst auf die Tatsache, dass Gestalten des Ordenslebens der Bedeutung der Orden und religiösen Gemeinschaften für die Kirche nicht angemessen in der Reihe ðKatholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der GlaubensspaltungÐ vertreten seien. Absicht des auf drei Bände angelegten Unternehmens ist es nun darzulegen, »wie weit und wie tief die Orden in den Jahrzehnten zuvor in den monastischen Reform- und in den durch Martin Luther in eine neue Dynamik gebrachten Reformationsprozess aktiv oder passiv einbezogen waren, wie ähnlich oder unterschiedlich sie auf die reformatorischen Vorgänge reagierten und wie gleich oder unterschiedlich sie auf die reformatorischen Vorgänge reagierten und wie gleich oder unterschiedlich sie von den Kloster auflösungen betroffen waren« (8).

Der erste Band behandelt die Benediktiner (Ulrich Faust OSB), die Benediktinerinnen (Anja Ostrowitzki), die Zisterzienser (Hermann Josef Roth), die Zisterzienserinnen (Manfred Eder), den Deutschen Orden (Dieter J. Weiß), den Johanniterorden (Walter G. Rödel), die Serviten (Karl Suso Frank OFM), die Birgitten (Tore Nyberg), die Brüder vom gemeinsamen Leben (Hans-Joachim Schmidt), Chorfrauen und evangelische Damenstifte (Annette von Boetticher) und die Ursulinen (Anne Conrad), der zweite die Dominikaner (Klaus-Bernward Springer), die Augustiner-Eremiten (Michael Klaus Wernicke OSA), die Augustiner-Eremitinnen (ders.), die Karmeliten (Nicole Priesching), die Unbeschuhten Karmeliten (dies.), die Klarissen (Karl Suso Frank OFM), die Schottenklöster (Helmut Flachen ecker), die Kartäuser (James Hogg), die Kreuzherren (Stefan Bringer), die Jesuiten (Michael Müller) und die Congregatio Jesu (Maria-Ward-Schwestern) (Ursula Drimeier CJ)25 ­ also auch einige Gemeinschaften, die unter dem Thema »Reformation und Mönchtum« als Antwort auf die Herausforderung der Reformation zu verstehen sind.

Die einzelnen Darstellungen beginnen in der Regel mit Statistischen Angaben, in denen Anzahl der Niederlassungen, Personalbestand, Ausbildungsinstitutionen und -orte und herausragende Persönlichkeiten genannt sind. Die folgenden Abschnitte behandeln die Situation vor der Reformation, die Orden »und die von Luther ausgelöste reformatorische Bewegung« ­ eine bemerkenswerte Formulierung ­, die Orden im Spannungsfeld von Reformation und Territorialpolitik, die Orden und das Tridentinum, ggf. Theologie, Spiritualität, Kultur. Am Ende stehen ggf. ein Ausblick sowie ein Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur.

Besondere Übersichtlichkeit erhalten die jeweiligen Beiträge durch die beigegebenen Karten. Beipflichten muss man den Herausgebern darin, dass der Graphiker Herbert Kneidl seine Aufgabe, die Karten »geographisch korrekt, aussagestark und zugleich lesbar« (9) zu gestalten, ausgezeichnet gelöst hat ­ sie sind übersichtlich und durch die beigegebenen Legenden gut zu erschließen. Die Beiträge selbst sind ebenfalls durchweg von guter Qualität; besonders hebe ich diejenigen über die Dominikaner26 und über die Kartäuser hervor.

»Gewinn- und Verlustrechnungen« im Blick auf die Klöster lassen sich nicht ohne weiteres aufmachen ­ es kommt sehr darauf an, welchen Zeitraum man dafür in den Blick nimmt. In den Jahrzehnten zwischen 1527 und 1555 verschwanden zahlreiche Klöster und Gemeinschaften; bis 1648 hatte sich, zumal nach der Festlegung des Normaljahres 1624, die Situation erholt. Manche Restitutionsversuche scheiterten freilich, und es war zumal die neugegründete Gesellschaft Jesu, die dem Ordensleben in der zweiten Hälfte des 16. Jh.s, freilich unter veränderten Bedingungen und mit neuen Zielsetzungen, Auftrieb gab.

IV. Die Reformation der Klöster

Auf die vielgestaltige Entwicklung der Reformation in den einzelnen Städten und die damit einhergehenden Veränderungen für die Klöster kann hier nicht eingegangen werden. Auch in diesen Fällen gilt: Die Optionen waren sehr unterschiedlich.27 Während die Ob rigkeiten an manchen Orten für eine rasche Auflösung der Institute sorgten, konnten sich andere ­ insbesondere einige der Frauen klöster ­ noch über Jahrhunderte halten, weil das Patriziat dafür Sorge trug, dass die Klöster als Versorgungseinrichtungen der eigenen Töchter erhalten blieben.28 Was sich im Einzelnen in den Klöster und Konventen zutrug, wie die nichtklösterliche Umwelt auf die Veränderungen reagierte und solche selbst herbeiführte, lässt sich vorläufig nur am Beispiel einzelner Orte29 oder Ordensgemeinschaften erheben. Für eine Übersicht, wie die Zeitgenossen der (frühen) Reformation es mit den Klöstern insgesamt gehalten haben, welche Mentalitäten und Einstellungen gegenüber den Klöstern und Klosterpersone

*Dieser Beitrag geht von der Wahrnehmung einer vielfältigen und lebendigen Forschung in mehreren Disziplinen aus. Vollständigkeit kann und will er nicht beanspruchen; er speist sich insbesondere aus der Besprechung einzelner, in den Anmerkungen fett gekennzeichneter Titel. Er ist dem aus der Schule von Hermann Dörries stammenden Kollegen Reinhart Staats, der in seinen Arbeiten selbst zur Kenntnis des älteren Mönchtums beigetragen hat, mit Dank für gute gemeinsame Kieler Jahre seit 1993 zum 70. Geburtstag herzlich zugeeignet.1) WA 8, (564) 573­669. Die letzte Übersetzung ins Deutsche stammt von Otto Scheel und wurde für die Ergänzungsbände der Braunschweiger Ausgabe erarbeitet. Ein an einigen Stellen dem gegenwärtigen Sprachgebrauch angeglichener Nachdruck dieser Übersetzung in: Martin Luther, Freiheit und Lebensgestaltung. Ausgewählte Texte. Im Auftrage der Luther-Gesellschaft hrsg. und teilweise neu übers. von Karl-Heinz zur Mühlen, Göttingen 1983 (KVR 1493). ­ Eine neue lateinisch-deutsche kommentierte Ausgabe wäre wünschenswert.2) WA 6, 439,38 f.3) Zit. nach Johannes Schilling, Klöster und Mönche in der hessischen Reformation, Gütersloh 1997 (QFRG 67), 219.4) Vgl. dazu Schilling, Klöster und Mönche (wie Anm. 3), Kap. 4: »Die theologische Negation der Legitimität eines christlichen Sonderwegs«; mit Verarbeitung der älteren Literatur; seitdem: Ulrich Köpf, Mönchtum. In: Luther Handbuch hrsg. von Albrecht Beutel, Tübingen 2005, 50­57.5) BSLK 117,33­118,6.6) Die Confutatio der Confessio Augustana vom 3. August 1530. Bearb. von Herbert Immenkötter, Münster 21981 (CCath 33), 186­197.7) Jaspert , Bernd: Mönchtum und Protestantismus . Probleme und Wege der Forschung seit 1877. Bd. 1: Von Hermann Weingarten bis Heinrich Boehmer, St. Ottilien: Eos 2005. 610 S. 8° = Regulae Benedicti Studia. Supplementa, 11. Geb. EUR 72,00. ISBN 3-8306-7139-3.8) Vgl. zuletzt Christina Vanja, Die Hohen Hospitäler Landgraf Philipps als neue ðcaritasÐ. In: Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen und seine Residenz Kassel Š Hrsg. von Heide Wunder Š, Marburg 2004 (VHKH 24,8), 207­220; dies., Die Neuordnung der Armen- und Krankenfürsorge in Hessen. In: Reformation und Landesherrschaft Š Hrsg. von Inge Auerbach, Marburg 2005 (VHKH 24,9), 137­147.9) Vgl. Manfred Sitzmann, Mönchtum und Reformation. Zur Geschichte monastischer Institutionen in protestantischen Territorien (Brandenburg-Ansbach/Kulmbach, Magdeburg), Neustadt a. d. Aisch 1999 (EKGB 75).10) www.germania-sacra.mpg.de.11) www.helvetiasacra.ch.12) Eine »Auswahl aktueller Klosterbücher und ähnlicher Nachschlagewerke im deutschsprachigen Raum (einschl. Netzseiten)« in: Jens Schneider (Hrsg.), Klosterforschung. Befunde, Projekte, Perspektiven, München 2006 (Mittelalter-Studien des Instituts zur Interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens, Paderborn 10), 207­209 ­ ein hilfreiches Arbeitsinstrument zur Erschließung der vielfältigen Materie.13) Wilhelm Dersch, Hessisches Klosterbuch. Nachdruck der 2. ergänzten Auflage 1940, Marburg 2000 (VHKH 12).14) Westfälisches Klosterbuch . Lexikon der vor 1815 errichteten Klöster und Stifte von ihrer Gründung bis zur Aufhebung. Hrsg. von Karl Hengst. Münster: Aschendorff (VHKW XLIV. Quellen und Forschungen zur Kirchen- und Religionsgeschichte 2): Teil 1 Ahlen ­ Mühlheim. 1992; Teil 2 Münster-Zwillbrock. 1994; Hengst , Karl [Hrsg.]: Institutionen und Spiritualität. Münster: Aschendorff 2003. 916 S. m. 1 Kt. = Westfälisches Klosterbuch, 3.Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. Geb. EUR 39,90. ISBN 978-3-402-06893-9.15) Das Diarium des Abtes Heinrich Schröder-Dronemann von Marienmünster 1503­1548. Hrsg. von Johannes Bauermann (Ý) unter Mitarbeit von Wolfgang Knackstedt, Münster 1992 (VHKW XLIV. Quellen und Forschungen zur Kirchen- und Religionsgeschichte 3), 31; vgl. ebd. 41 und Register s. v.16) Württembergisches Klosterbuch . Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften von den Anfängen bis in die Gegenwart. Hrsg. von W. Zimmermann u. N. Priesching im Auftrag des Geschichtsvereins der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Ostfildern: Thorbecke 2003. XII, 664 S. m. 480 Abb. 4°. Lw. EUR 49,00. ISBN 978-3-7995-0220-7.17) Peter Riedel, Brandenburgisches Klosterbuch ­ Traditionen und Perspektiven der Forschung. In: Jens Schneider (Hrsg.), Klosterforschung (wie Anm. 12), 97­108.18) Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifter und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts hrsg. von Heinz-Dieter Hei mann, Klaus Neitmann, Winfried Schich mit Ellen Franke, Christian Gahlbeck, Peter Riedel, Berlin: be.bra in Vorbereitung für 2007. 19) Wolfgang Rosen, Das Projekt »Nordrheinisches Klosterbuch«. In: Jens Schneider (Hrsg.), Klosterforschung (wie Anm. 12), 109­118.20) Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Hessen. Hrsg. v. Abt-Herwegen-Institut Maria-Laach, Bayerische Benediktinerakademie. Bearb. v. F. Jürgensmeier und F. Boll OSB in Verbindung mit R. E. Schwerdtfeger. Vorwort v. K. Lehmann u. U. Faust. St. Ottilien: EOS 2004. 1104 S. m. Abb. u. 2 Ktn. gr.8° = Germania Benedictina, 7. Lw. EUR 70,00. ISBN 978-3-8306-7199-2.21) Eine wertvolle Ergänzung stellt der Abschnitt »Monastisches Leben zwischen Reform, Reformation und Säkularisation« (von Wolfgang Seibrich u.a.) im Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte 3: Neuzeit und Moderne Teil 1 Š hrsg. von Friedhelm Jürgensmeier, Würzburg 2002 (Beiträge zur Mainzer Kirchengeschichte 6), 470 ff., dar.22) Werner Kathrein, Die Bemühungen des Abtes Petrus Lotichius (1501­1567) um die Erneuerung des kirchlichen Lebens und die Erhaltung des Klosters Schlüchtern im Zeitalter der Reformation, Fulda 1984 (QAGAF 24).23) Krone und Schleier . Kunst aus mittelalterlichen Frauenklöstern. Kataloghandbuch zur Ausstellung im Ruhrlandmuseum, Essen: Die frühen Klöster und Stifte 500­1200, sowie zur Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn: Die Zeit der Orden 1200­1500. Hrsg. v. Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, u. Ruhrlandmuseum, Essen. München: Hirmer 2005. 584 S. m. 514 Abb. u. 2 Ktn. 4°. Geb. EUR 45,00. ISBN 978-3-7774-2565-8.24) Orden und Klöster im Zeitalter von Reformation und katholischer Reform 1500­1700. Hrsg. von F. Jürgensmeier und R. E. Schwerdtfeger. Bd. 1: Münster: Aschendorff 2005. 256 S. = Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung, 65 Kart. EUR 22,80. ISBN 978-3-402-02986-2. Bd. 2: Münster: Aschendorff 2006. 232 S. = Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung, 66. Kart. EUR 22,80. ISBN 978-3-402-02987-9.25) Ein dritter Band soll Antoniter, Augustinerchorherren und -chorfrauen, Cölestiner, Dominikanerinnen, Franziskaner-Konventualen und -Observanten, Kapuziner, Prämonstratenser und Wilhelmiten behandeln.26) Vgl. zuvor Klaus Bernward Springer, Die deutschen Dominikaner in Widerstand und Anpassung während der Reformationszeit, Berlin 1999 (QGDOD NF 8).27) Vgl. z. B. Claudia Hoffmann, Stralsund und die Reformation ­ Auswirkungen auf die Klöster der Stadt. In: Klöster und monastische Kultur in Hansestädten Š, Rahden (Westf.) 2003 (Stralsunder Beiträge 4), 103­120.28)So in Straßburg. ­ Vgl. dazu Amy Leonard, Nails in the Wall. Catholic Nuns in Reformation Germany, Chicago-London 2005.29) Vgl. etwa Eva Schlotheuber, Die Aufhebung der Bettelordensklöster in der Reformation. In: 700 Jahre Paulinerkirche. Vom Kloster zur Bibliothek. Hrsg. von Elmar Mittler, Göttingen 1994, 35­39.30) Rüthing , Heinrich [Hrsg.]: Die Chronik Bruder Göbels . Aufzeichnungen eines Laienbruders aus dem Kloster Böddeken 1502 bis 1543. 2. Aufl. Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte 2006. 544 S. m. 7 Abb. u. 1 Kt. gr.8° = Quellen und Forschungen zur Kirchen- und Religionsgeschichte, 7. EUR 49,00. ISBN 978-3-89534-527-9.31) Zu weiteren Nachrichten betr. Klöster bzw. Mönche vgl. das vorzügliche Register s. v. »Reformation«.32) Studien und Texte zur literarischen und materiellen Kultur der Frauenklöster im späten Mittelalter. Ergebnisse eines Arbeitsgesprächs in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, 24.­26. Febr. 1999. Hrsg. v. Falk Eisermann und Eva Schlotheuber. Leiden-Boston: Brill 2004. xviii, 414 S. m. 53 Abb. 8° = Studies in Medieval and Reformation Thought, 99. Geb. EUR 158,00. ISBN 90-04-13862-5.33) Chronik und Totenbuch des Klosters Wienhausen eingel. und erläutert von Horst Appuhn, Wienhausen 1986. 34) Steinke , Barbara: Paradiesgarten oder Gefängnis? Das Nürnberger Katharinenkloster zwischen Klosterreform und Reformation. Tübingen: Mohr Siebeck 2006. XIV, 427 S. m. Abb. gr.8° = Spätmittelalter und Reformation. Neue Reihe, 30. Lw. EUR 89,00. ISBN 978-3-16-148883-2.35) Damit zeigt die Autorin an einer Stadt und einem Frauenkloster, was ich für die Männerklöster der Landgrafschaft Hessen dargelegt habe (wie Anm. 3).36) Vgl. auch Annette von Boetticher, in: Orden und Klöster Š 1 (wie Anm. 24), 217­242.37) Kruppa , Nathalie, u. Jürgen Wilke [Hrsg.]: Kloster und Bildung im Mittelalter . Mit 133 Abb. und einer Faltkarte. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006. 616 S. gr.8° = Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, 218. Studien zur Germania sacra, 28. Lw. EUR 79,90. ISBN 978-3-525-35871-9. ­ Magers Aufsatz ebd., 559­573, Hesses Beitrag ebd., 575­585. ­ Der Band fasst die Ergebnisse einer Tagung des Klosters Ebstorf und des Max-Planck-Instituts für Geschichte, Germania Sacra vom 17.­21. März 2004 zusammen. Er enthält insgesamt 24 Beiträge, neben zwei einleitenden von Martin Kintzinger (Monastische Kultur und die Kunst des Wissens im Mittelalter) und Thomas Frenz (Eine Klosterschule von innen) solche zu »Kloster und Bildung in Norddeutschland«, »Bildung im Bild«, »Gervasius von Tilbury«, »Die Ebstorfer Weltkarte: Wissensvermittlung ­ Datierung ­ Bildung«. 38) Klaus Arnold, Johannes Trithemius 1462­1516, Würzburg 1971 (QFGBW 23). 2. erw. Aufl. 1991.39) Soeben erschien: Harald Müller, Habit und Habitus. Mönche und Humanisten im Dialog, Tübingen 2006 (SuR NR 32).40) Posset , Franz: Renaissance Monks . Monastic Humanism in Six Biographical Sketches. Leiden-Boston: Brill 2005. XX, 196 S. 8° = Studies in Medieval and Reformation Traditions: History, Culture, Religion, Ideas, 108. EUR 121,00. ISBN 978-90-04-144431-6.41) Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Deutscher Humanismus 1480­1520. Hrsg. von Franz Josef Worstbrock, Berlin-New York 2005 ff. 42)Franz Posset, Pater Bernhardus. Martin Luther and Bernard of Clairvaux, Kalamazoo 1999. 43) Johannes Schilling, Gewesene Mönche. Lebensgeschichten in der Reformation. München 1990 (Schriften des Historischen Kollegs. Vorträge 26). ­ Vgl. auch ders., »Konversionen« in der frühen Reformationszeit. In: Friedrich Niewöhner u. Fidel Rädle (Hrsg.), Konversionen im Mittelalter und in der Frühneuzeit, Hildesheim 1999 (Hildesheimer Forschungen 1), 43­57.44) Ego-Dokumente. Annäherungen an den Menschen in der Geschichte. Hrsg. von Winfried Schulze, Berlin 1996 (Selbstzeugnisse der Neuzeit 2). ­ Von der dargestellten Person zum erinnerten Ich. Europäische Selbstzeugnisse als historische Quellen (1500­1850). Hrsg. von Kaspar von Greyerz u. a., Köln-Weimar-Wien 2001 (Selbstzeugnisse der Neuzeit 9).45) Selbstzeugnisse der Neuzeit. Band 1­6, Berlin: Akademie Verlag; Bd. 7 ff., Köln-Weimar-Wien: Böhlau.46) Vgl. Gudrun Gleba, »Wy« und »yck«. Monastisches Selbstverständnis zwischen kollektiver und individueller Identität. Beispiele aus westfälischem Schriftgut des 15. und 16. Jahrhunderts. In: Heinz-Dieter Heimann und Pierre Monnet (Hrsg.), Kommunikation mit dem Ich. Signaturen der Selbstzeugnisforschung an europäischen Beispielen des 12. bis 16. Jahrhunderts, Bochum 2004 (Europa in der Geschichte 7), 147­162.47) Vgl. vorläufig Antje Rüttgardt, Zwischen Klosterreform und Reformation: Das Jungfrauenkloster Neu-Helfta bis 1525. In: Bete und arbeite! Zisterzienser in der Grafschaft Mansfeld. Hrsg. von Esther Pia Wipfler in Zusammenarbeit mit Rose-Marie Knape, Halle (Saale) 1998, 199­215; dies., Die Diskussion um das Klosterleben von Frauen in Flugschriften der frühen Reformationszeit (1523­1528). In: »In Christo ist weder man noch weyb«. Frauen in der Zeit der Reformation und der katholischen Reform. Hrsg. von Anne Conrad, Münster 1999 (KLK 59), 69­94. ­ Demnächst erscheint Antje Rüttgardts Kieler Theologische Dissertation von 2004: Klosteraustritte in der Frühen Reformation. Studien zu Flugschriften der Jahre 1522 bis 1524, Gütersloh 2007 (QFRG 79).30) Steinke (wie Anm. 34 ) 321 f.49) Vgl. Ulrike Jenett, Nüchterne Liebe. Theodor Schäfer, ein lutherischer Diakoniker im Kaiserreich, Hannover 2001.50) Vgl. Die evangelischen Kommunitäten, Hannover o. J. [1997] (EKD-Texte 62). 51) Vgl. Johannes Halkenhäuser, Kirche und Kommunität. Ein Beitrag zur Geschichte und zum Auftrag der kommunitären Bewegung in den Kirchen der Reformation, Paderborn 1978 (KKTS 42).52) Vgl. etwa Michael Plathow, Jesus-Bruderschaft. In: MD 57, 2006, 108.53) CA XXVII; BSLK 118, 5 f.