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Ausgabe:

Oktober/1997

Spalte:

965–973

Kategorie:

Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

Autor/Hrsg.:

Gert Haendler

Titel/Untertitel:

Altkirchliche Textausgaben in Beuron, Freiburg und Paris 1996

I . Zur Textedition der Vetus Latina (Beuron)
I.1. Lieferungen zum Text des Alten Testaments

Die Lieferungen zum Text der ältesten lateinischen Bibelübersetzung (Vetus Latina) gehen stetig voran. Im Jahre 1996 erschienen sechs Lieferungen, davon betreffen vier das Alte Testament. Die von Walter Thiele herausgegebene Textausgabe des Buches Sirach (Ecclesiasticus) bietet als 6. Lieferung mit Sir 11,35-16,21 einen relativ großen Abschnitt(1). Zu den einzelnen Versen liegen meist nur wenige patristische Zitate vor. Thieles Sicht über das Verhältnis des altlateinischen Textes zu einem verlorenen griechischen Text war in ThLZ 119, 1994, 953, wiedergegeben worden.

Die reichste Ernte kann auch im Jahre 1996 wieder Roger Gryson vorweisen: Schon ThLZ 121, 1996, 780 f. hatte die erheblichen Fortschritte jener Arbeiten am Forschungszentrum über die Lateinische Bibel der Katholischen Universität Löwen festgestellt. Die Deuterojesaja-Edition bringt 1996 drei Lieferungen: Diese Faszikel bieten ganz entscheidende theologische Texte(2). Es ist verständlich, daß die Textabschnitte gerade in der Lieferung 7 nur kurz sind und danach die Fülle der kleingedruckten Auslegungen den eigentlichen Text um ein Vielfaches übertrifft. Nur ein Beispiel sei genannt: Die altkirchlichen Auslegungen zu dem Bild in Jes 53,7 von dem Lamm, das sich stumm zur Schlachtbank führen läßt, füllen 12 doppelspaltige Seiten im Kleindruck (1301-1312). Allein die Auslegungen von Augustin zu diesem Vers (1302-1304) würden reichlich Stoff für eine gesonderte Abhandlung bieten.

Für den Text des Hohenliedes liegt keine neue Lieferung vor, doch bereitet die Herausgeberin Eva Schulz-Flügel die kritische Ausgabe eines wichtigen Textzeugen vor: Der Hohelied-Kommentar des Justus von Urgel soll 1997 erscheinen. Damit wird auch die Textausgabe wesentlich gefördert; von der Arbeitseinteilung her ist es einleuchtend, daß zunächst die beiden wichtigsten lateinischen Kommentare des Gregor von Elvira (4. Jh.) und des Justus von Urgel (6. Jh.) gedruckt werden und erst danach die Textausgabe. Im 39. Arbeitsbericht der Stiftung "Vetus Latina" hatte die Herausgeberin über Rubrikenreihen in den lateinischen Canticum-Texten berichtet (ThLZ 121, 1996, 780). Diese Beobachtungen führte sie weiter in ihrer Antrittsvorlesung am 23.10.1996 vor der Evangelisch-Theologischen Fakultät Tübingen. Unter dem Thema "Fusca sum sed formosa. Die Gestalt der Synagoge in den Canticum-Kommentaren von Hippolyt bis Beda" gibt sie einen Überblick über das Verhältnis zwischen Judentum und Christentum durch ein halbes Jahrtausend ­ ausgehend von dem Vers Cant 1,5, den Luther mit den Worten übersetzte: Ich bin braun, aber gar lieblich.

I.2 Lieferungen zum Text des Neuen Testaments

Über die erste Lieferung zur Edition der Vetus-Latina-Texte des 1. Korintherbriefes hatte ThLZ 121, 1996, 779 f. informiert. Der Herausgeber Uwe Fröhlich setzt in der nun vorliegenden 2. Lieferung die Einleitung fort(3). Er beschreibt die 117 Manuskripte, die ­ zum Teil freilich nur recht fragmentarisch ­ erhalten sind. Als Überschriften werden die Bibliotheken angebeben, in denen sich die Codices befinden. Der Herausgeber hat die Handschriften jedoch bereits nach bestimmten Gesichtspunkten geordnet, so daß immer wieder auch schon zusammenfassende Urteile möglich sind. Als Beispiel sei die Bibelausgabe des Theodulf von Orléans genannt; Fröhlich stellt fest, daß die Manuskripte "zwischen 795 und 815 in Orléans selbst oder ­ weniger wahrscheinlich ­ in Micy in der nämlichen Werkstatt geschrieben" wurden. Sie zeigen "eine paläographische Uniformität, die nicht leicht ihresgleichen findet und die in rascher Folge entstandenen Zeugen ihrerseits als fest geschlossene Gruppe erscheinen läßt" (85). Die für das Jahr 1997 erwartete dritte Lieferung soll die Einleitung abschließen und mit der Textedition beginnen (40. Arbeitsbericht 1996, 12).

Noch für einen weiteren Paulustext konnte mit der Vorlage der Vetus-Latina-Überlieferung begonnen werden(4). Pater Hugo S. Eymann will bei der Edition des Römerbriefes "auf den großen Erfahrungsschatz von H. J. Frede zurückgreifen" und bedankt sich für dessen fördernde Kritik (Vorwort). Eymann geht von der Voraussetzung aus, daß "die Geschichte des lateinischen Paulustextes für alle Briefe im wesentlichen gleich verlaufen" ist (ebd.). Einem Verzeichnis nach Bibliotheken (13 f.) folgt die Besprechung der Handschriften, die in der 2. Lieferung weitergeführt werden soll.

Für drei andere geplante biblische Bücher muß leider neu geplant werden: Der seit Jahren am Text der Apokalypse arbeitende Dr. Gerhard Balharek ist überraschend verstorben; an seine Stelle soll nach Abschluß des Jesajakommentars Roger Gryson treten. Der für die Herausgabe der Apostelgeschichte vorgesehene Bearbeiter Jacobus H. Petzer hat den Auftrag zurückgegeben, da er in seiner südafrikanischen Heimat derzeit andere vordringliche Aufgaben hat. Schließlich hat James J. O’Donnell seine Planung geändert und ist von der vorgesehenen Bearbeitung der Psalmen zurückgetreten.

II. Die Reihe "Aus der Geschichte der lateinischen Bibel"
II.1. Vetus Latina-Fragmente zum Alten Testament (Frede)(5)

Mehrfach erhielt Hermann Josef Frede neu gefundene Fragmente der Vetus Latina mit der Bitte um eine Veröffentlichung. Die Bruchstücke "gehören zu alttestamentlichen Büchern. Es lag daher nahe, die Einzelarbeiten in einem Band zusammenzufassen" (5). Frede hat in jedem Einzelfall gut abgewogen, wie man die Fragmente sinnvoll einer breiteren Öffentlichkeit vorlegen könne: Durch Veröffentlichung jenes Fragments oder durch die neue Edition eines größeren Quellenstücks ­ eventuell sogar mit einer Übersetzung.

Der 1. Beitrag "Zuwuchs zur Handschrift 165" bringt das Stück Proverbien 18,9-19,4. Mirella Ferrari erkannte den Zusammenhang des Fragments mit einer 1868 edierten Wiener Handschrift. Den edierten Textstücken folgt ein Kommentar (18-30) sowie eine Wortliste (30-34); der Text bringt eine nordafrikanische Lesart, "Vorlage war ein vorlukianischer Septuaginta-Text aus Antiochien" (30). Text 2 "Epistula ad quandam Matronam christianam" hatte A. Dold in der Revue Bénédictine 1939 ediert: "Ein aszetischer Brief aus dem 5. Jahrhundert im Codex Vindob. lat. 954". Zu diesem Text fand Mirella Ferrari ein Fragment "Mailänder Blatt", das eine neue Edition mit deutscher Übersetzung bewirkt (39-69). Der Text könnte von Pelagius stammen; sonst würde man den Autor "im Kreis der zahlreichen noch nicht näher identifizierbaren Pelagianer der ersten Generation suchen wollen. Die jetzt aufgefundene Datierung des Briefes in das Jahr 415 (oder 422) würde dazu passen" (76). Die umfangreichste Arbeit des Bandes betrifft "Reste einer Prophetenhandschrift". Bernhard Bischoff hatte 1991 über Funde in Pariser Handschriften berichtet. "Durch den Neufund besitzen wir jetzt die Texte Os 2,12-4,8; 10,5-11,9; Jl 2,3-25; Am 1,11-3,2 in handschriftlicher Überlieferung, die in weiten Partien bisher nicht zugänglich waren" (78). Vermutlich sind es Reste einer großen Handschrift, die alle Propheten umfaßt hat. Dem Abdruck der Texte (82-97) folgen Hinweise auf begleitende Zeugen, ein textkritischer Kommentar (102-115), ein Überblick "Die Pariser Fragmente in der Textgeschichte" und eine Wortliste (131-189). ­ Der Beitrag "Ein Sirachtext aus Cruas" ist Raymond Étaix zu danken, der einen unbekannten Text von Sirach 1,1-2,23 (18) in einem Lektionar des 13. Jh.s entdeckte. Walter Thiele, Editor des Sirachtextes der Vetus-Latina, kann mit Genugtuung "den neuen Text als weiteren Beleg für seine Sicht der Textgeschichte" verbuchen (193). Frede formuliert das für die Vetus-Latina-Arbeit wichtigste Ergebnis: "Noch im 13. Jahrhundert wird dieser altlateinische Text im Stundengebet gelesen und meditiert" (192). ­ Der letzte Beitrag "Libri Macchabaeorum veteris Latinae versionis" gilt zunächst einer alten Handschrift aus Hirsau, von der Fragmente in Basel und Tübingen erhalten sind (205-219). Zwei weitere Funde gibt es zu dem Text 2 Mcc 7 "Passio Septem Fratrum" in einem Lektionar in Florenz und einem Homiliar in Köln; die Texte werden S. 220-229 geboten.

II.2 Origeniana et Rufiniana (Hammond Bammel)(6)

Die 1995 verstorbene Patristikerin Caroline Penrose Bammel, geb. Hammond, hatte kurz vor ihrem Tode einen Aufsatzband herausgegeben mit dem Titel "Tradition and Exegesis in Early Christian Writers". Das Erscheinen eines 2. Aufsatzbandes hatte sie für die Reihe "Vetus Latina ­ Aus der Geschichte der lateinischen Bibel" weithin vorbereitet. Der Band betrifft die Werke des Origenes, die zu einem wesentlichen Teil nur in Übersetzungen Rufins vorliegen. Der Band ist nicht neu paginert worden, die Beiträge sind mit römischen Ziffern I-IX gekennzeichnet worden.

Nachstehend seien die Beiträge mit den vorangestellten römischen Ziffern genannt: I: Some Textual Points in Origen’s Commentary on Matthew; II: A New Witness to the Scholia from Origen in the Codex von der Goltz; III: Origen’s Definition of Prophecy and Gnosis; IV: The Last Ten Years of Rufinus’ Life and the Date of his Move South from Aquileja; V: A Product of a Fifth-Century Scriptorium Preserving Conventions used by Rufinus of Aquileja: I Rufin and Western Monastic Libraries and Scriptoria; II Lyons, Bibliothèque de la Ville 483: Citation marks and Punctuation; VI: Products of Fifth-Century Scriptoria preserving Conventions used by Rufinus of Aquileja: III Nomina sacra; VII: Products of Fifth-Century Scriptoria preserving Conventions used by Rufinus of Aquileja: IV Scripts; VIII: Das neue Rufinfragmnent in irischer Schrift und die Überlieferung der Rufinschen Übersetzung der Kirchengeschichte Eusebs; IX: Insular manuscripts of Origen in the Carolingian empire.

II.3. Hieronymus: Kommentar zum Propheten Jesaja
(R. Gryson)

Der Jesajakommentar des Hieronymus aus den Jahren 408/09 gehört zu den größten exegetischen Werken der Alten Kirche. Der 1963 im Corpus Christianorum gebotene Text (Bd. 73 und 73 A) wurde heftig kritisiert. In der Reihe "Vetus Latina ­ Aus der Geschichte der lateinischen Bibel" waren die Bücher I-IV dieses Kommentars 1993 als Band 23 erschienen; sie kamen bis Jes 12,6 (Vgl. ThLZ 119, 1994, 954 f.). Überraschend schnell war schon 1994 der 2. Band dieses Kommentarwerkes mit den Büchern V-VII herausgekommen, der das Ende von Kapitel 23 erreichte(7). Nun liegt der dritte Band mit den Büchern VIII-XI vor, der mit Jes 40,26 endet(8). Unwillkürlich stutzt man: Bei der parallelen Herausgabe des Jesajatextes in der Vetus-Latina-Ausgabe war der Band XII geteilt worden: Nach dem Ende von Jes 39 war ein Schnitt gemacht worden mit dem Ende von Band XII,1. Danach folgte deutlich abgesetzt ein Neueinsatz mit Deuterojesaja in Band XII, 2. Aber bei der jetzigen Edition geht es um den Kommentar des Hieronymus, der den Jesaja-Text fortlaufend ausgelegt hat; er setzte einen Schlußpunkt für das Buch 11 seines Kommentars bei Jes 40,26. Hieronymus hat um die verschiedenen Teile des Buches Jesaja gewußt. Er ging darauf ein im Vorwort zu Buch X (1105 f.) sowie nochmals im Vorwort zu Buch XI (1157/77). Natürlich erwähnt auch der Herausgeber Roger Gryson dieses Problem ­ er verweist auf den altkirchlichen Autor: "Les contraints de la librairie antique" waren auch für den Kirchenvater Hieronymus maßgebend (878).

III. Fontes Christiani (Freiburg)
III.1. Gregor von Nazianz: Theologische Reden(9)

Gregor von Nazianz war als Rhetor anerkannt. Seine Reden standen in byzantinischer Zeit "neben denen der klassischen Antike als Muster und Modell in den Schulen..., eine Ehre, die keinem anderen Kirchenvater zuteil wurde" (8). Zugleich ist Gregor der einzige Kirchenvater, dem die Bezeichnung "der Theologe" zuteil wurde; (so schon das Konzil von Chalkedon 451). Er litt unter dem Zwiespalt, "einerseits in der schlichten Sprache von Fischern und Zöllnern verkünden zu sollen, andererseits dieser Verkündigung Wirkung geben zu müssen durch das Mittel, das dafür wie kein anderes geeignet ist, nämlich die Rhetorik" (9). Die 5 Theologischen Reden hielt er im Sommer und Herbst 380. Im November 380 zog Theodosius als Kaiser in Konstantinopel ein und machte Gregor von Nazianz zum Bischof der Hauptstadt. Im Juni 381 gab Gregor dieses Amt auf; er starb 390 auf dem Landsitz seiner Familie. Die 5 Theologischen Reden hatten einen unterschiedlichen Kontext (26-41), aber Gregor hat sie überarbeitet, um sie "als Einheit zu präsentieren" (51).

Die Überlieferung ist mit fast 1500 Handschriften reich (56). Es gab bald Übersetzungen ins Lateinische, Armenische, Syrische, Arabische, Koptische, Äthiopische sowie nach dem Jahre 1000 auch ins Kirchenslawische (57). Für die Zeit zwischen 1504 und 1753 konnten 37 Drucke genannt werden (58). Humanisten wie Petrus Mosellanus und Willibald Pirkheimer lasen Gregors Reden. Die Mauriner legten sie 1778 und 1840 in 2 Bänden vor. Die Sources Chrétiennes brachten in 9 Bänden Reden von Gregor. Frühzeitig gab es Kommentare, "hierin liegt die Besonderheit der Textgeschichte der Reden Gregors" (60). Der Herausgeber formuliert: "Wenige Texte der Weltliteratur haben eine mit Gregors Reden vergleichbare Geschichte. Über 1500 Jahre lang werden seine Reden nicht nur gelesen ­ das belegen die zahlreichen Handschriften und Drucke ­, sondern auch mehr als ein halbes Jahrtausend hindurch als Vorbild und Muster einem an Theologie oder Rhetorik oder an beidem gleicherweise interessierten Publikum vor Augen gestellt" (63). Neben dem Text steht eine deutsche Übersetzung; sie lehnt sich eng an den griechischen Text an und ist auch für sich allein gut lesbar.

III.2 Irenäus: Gegen die Häretiker (Buch II und III)(10)

Über Band 8,1 mit Werken des Bischofs Irenäus von Lyon hatte ThLZ 119, 1994, 956 f. informiert. Die Einleitung zu Buch II bemerkt, daß Irenäus sich "ausführlich wiederholt, was mit dem Rückgriff auf das Material des ersten Buches zusammenhängt" (7). Aber wichtige Gedanken des Irenäus tauchen in Buch II erstmals auf: Die Überlieferung der Wahrheit über die Zeugenkette von Aposteln und Presbytern, die Bibel als Richtschnur des Glaubens sowie die Bedeutung des Verstandes für die Wahrheitsfindung. "Schriftauslegung interessiert Irenäus nach der methodischen und inhaltlichen Seite auch in diesem Buch durchgängig" (9). Bis Kapitel 30 wird nur gegen die Valentinianer polemisiert (16-266), die Kapitel 31-35 kritisieren andere gnostische Systeme (266-305).

In der Einleitung zu Buch III erörtert Brox die Stelle III, 2-4 über die römische Kirche: "Denn mit dieser Kirche muß ihrer besonderen Gründungsautorität wegen jede andere Kirche übereinstimmen, das heißt die Gläubigen ringsum. In ihr ist von den Gläubigen ringsum die Tradition, die auf die Apostel zurückgeht, allezeit aufbewahrt worden" (31). In der Einleitung formuliert er dazu: "Irenäus drückt sich in diesem Abschnitt fast mißverständlich aus, als schreibe er der Kirche in Rom einen gesamtkirchlichen Vorrang zu. Das Gegenteil ist der Fall. Es geht ihm um die große Anzahl von Kirchen mit apostolischem Rang überall in der Welt (3,1; 4,1) und um ihren nachweislichen Besitz der Wahrheit. Diesen Nachweis will Irenäus an dieser Stelle führen, sagt zuvor aber ausdrücklich (3,2), daß er sich aus pragmatischen Gründen (das Buch würde zu dick) mit einem einzigen Beispiel dafür ­ eben Rom ­ begnügen muß (3,3)" (8). Von Lyon aus gesehen ist Rom die nächste Apostelkirche. "In ihrer Region hat sie den alleinigen Rang, so daß sie in dieser Form gerühmt werden kann" (9). Brox verweist auf den fast zeitgleichen nordafrikanischen Kirchenvater Tertullian: "Auch er kennt die apostolischen Mutter- und Stammkirchen des Glaubens". Er nennt drei Apostelkirchen: Korinth, Philippi und Ephesus "und schließt erst als vierte Rom an, die für ihn in Afrika wie für Irenäus in Gallien wegen der geographischen Nähe in Frage kommt" (9). Kirchen mit apostolischer Tradition sind "für Irenäus von hoher Bedeutung für den Nachweis der Authentizität der Lehre. Diese Beweisführung hat Geschichte gemacht" (10). Der Text folgt der Ausgabe von Rousseau und Doutreleau in der Reihe Sources Chrétiennes (Band 249 für Buch II, Band 211 für Buch III). Fragmente des griechischen Urtextes erscheinen in Fußnoten. Die Zahlen am Rande nennen die Seitenzahlen in den Sources Chrétiennes.

III.3 Gregor der Wundertäter: Dankrede an Origenes(11)

Die wichtigsten Nachrichten über Gregor den Wundertäter stehen in seiner Dankrede an Origenes. Dazu nennen ihn Euseb und Rufin sowie Hieronymus unter den "viris illustribus". Später schrieb Gregor von Nyssa eine Vita über ihn. Der jetzt vorgelegte Band nennt weitere Werke Gregors, "die jedoch unterschiedlich überliefert und in ihrer Echtheit umstritten sind" (10). Die Dankrede an Origenes wurde von dem Origenes-Schüler Pamphilus zusammen mit der Schrift Contra Celsum herausgegeben "zur Ehrenrettung des bald nach seinem Tode heftig angegriffenen alexandrinischen Gelehrten" (14). Die Dankrede ist ziemlich sicher in das Jahr 238 zu datieren, nachdem Gregor zusammen mit seinem Bruder fünf Jahre bei Origenes in Caesarea studiert hatte. Der Antwortbrief des Origenes wurde "wohl bald nach 238 geschrieben" (81). Die Einleitung erörtert formale Probleme, schildert aber auch die philosophisch-theologische Grundlage (30-44). Gregor kam aus einer vornehmen heidnisch-römischen Familie und wollte eigentlich Jurist werden. Origenes machte ihn zum Christen, vermutlich ist er um 270 als Bischof seiner Heimatstadt Neocäsarea gestorben. Der Beiname Thaumaturgos (der Wundertäter) wurde ihm im 6. Jh. beigelegt.

Eine editio princeps des Textes erschien 1604 in Mainz von G. Vossius und kam in die 2. Aufl. der Bibliotheca Veterum Patrum (Bd. 3, Venedig 1788) sowie in die Sammlung von Migne (PG 10). Eine kritische Ausgabe legte Paul Koetschau 1894 vor als Band 9 in der "Sammlung ausgewählter kirchen- und dogmengeschichtlicher Quellenschriften". Diesem Text folgte 1969 Henri Crouzel in Band 148 der Sources Chrétiennes, ihn übernehmen nun die Fontes Christiani. Bibliographie und Register (228-268) unterstreichen die Gründlichkeit dieses Bandes, an dem sich die künftigen Arbeiten über Gregor den Wundertäter zu orientieren haben werden.

IV. Die Sources Chrétiennes (Paris)
IV.1. Origenes: Kommentar zum Johannesevangelium(12)

Der Band bringt in 2. Aufl. die ersten fünf Bücher des Kommentars zum Johannesevangelium von Origenes. Der Text folgt ­ wie schon in der 1. Auf. 1966 ­ weithin der Edition, die Erwin Preuschen 1903 in der Berliner Reihe "Griechische Christliche Schriftsteller" vorgelegt hatte. Die Seiten von Preuschens Ausgabe stehen am Rande, ebenso die der Patrologia Graeca 14 von Migne. Die wenigen Manuskripte sowie ältere Ausgaben wurden verglichen; ein kritischer Apparat kam hinzu. Der Text ist wichtig: Die Werke des Origenes liegen mehrheitlich nur in lateinischen Übersetzungen vor, die von Hieronymus oder Rufin stammen. Der Johanneskommentar aber ist in griechischer Sprache überliefert. Der Text ist vor 231 in Alexandrien entstanden. Buch 1 handelt in den ersten 15 Kapiteln vom Volk Israel, der Kirche und der Heiligen Schrift. Auslegungen der Worte "arche en ho lophos" füllen die S. 102-211. Buch II erörtert Joh 1,1-7 auf den S. 212-369. Buch III fehlt, in Buch IV äußert sich Origenes über die Sprache der Bibel (370-375); Buch V lehrt die Inspiration der Heiligen Schrift (376-395); Es folgt ein lateinischer Abschnitt aus der Apologie des Pamphilus für Origenes (396-399). Den Band beschließen 13 Appendices zu Spezialfragen (401-410).

IV.2 Origenes: Homilien zum Buch Numeri(13)

Die Homilien des Origenes zum Buch Numeri hatte 1951 André Méhat als Band 29 der Reihe Sources Chrétiennes vorgelegt. In dieser Anfangszeit bot die Reihe nur französische Übersetzungen ohne Originaltext. Daher träumte man bald von einer neuen Ausgabe, die den gestiegenen Ansprüchen entsprach. Die Aufgabe übernahm Marcel Borret, der schon mehrere Bände mit Origenes-Texten ediert hatte (5 Bände Contra Celsum). Borret starb 1993 kurz vor Vollendung des jetzt vorgelegten Bandes; den Abschluß besorgte Louis Doutreleau. Die Homilien legen nicht fortlaufend den Text aus, sie greifen wichtige Abschnitte heraus, die zum Teil mehrfach vorkommen, so Num 12,1-15 in Homilie 6 und 7, Num 13,18-34 und 14,1-8 in Homilie 7 und 8. Neben der französischen Übersetzung steht als Originaltext die lateinische Übersetzung des Origenes-Textes, die Rufin von Aquilea 410 wohl als sein letztes Werk noch abschließen konnte. Rufin stellte einen Brief an Ursacius voran, der sich für die Übersetzung der Werke des Origenes eingesetzt hatte: "Une sorte de mécène" (18, A 1). Die Homilien wurden Paulin von Nola zugänglich gemacht, der eine Abschrift an Eugippius in Süditalien gelangen ließ. Von dort kam am Ende des 6. Jh.s der Text in das von Cassiodor geleitete Kloster Vivarium. Eine Abschrift in Vivarium wurde zum "Archetyp" aller folgenden Texte (14).

Die erste Edition lag 1503 in Venedig vor, weitere Ausgaben folgten. Die grundlegende kritische Textausgabe hatte 1921 W. A. Baehrens für die Reihe Griechische Christliche Schriftsteller vorgelegt, die "célèbre collection allemande des GCS" (16). Diesem Text folgt auch noch im Jahre 1996 der Band 415 der Sources Chrétiennes.

IV.3. Gregor von Nyssa: Homilien zum Buch Ecclesiasticus(14)

Die acht Homilien sind das erste erhaltene Zeugnis für ein Interesse ostkirchlicher Kirchenväter am Buch Ecclesiasticus (Prediger Salomo in der Lutherbibel). Vor Gregor hatte Origenes nach dem Zeugnis des Hieronymus bereits acht Homilien über dieses biblische Buch geschrieben, die man rekonstruiert hat (9). Gregor der Wundertäter hat eine kurze Metaphrasis in Ecclesiasten verfaßt, die bei Migne steht (PG 10,987-1018), Dionys von Alexandrien hinterließ uns aus der Mitte des 3. Jh.s Fragmente eines Kommentars, die Migne zusammengestellt hat (PG 10,1577-1588). Kurz nach Gregor von Nyssa verfaßte Didymus der Blinde einen Kommentar, der in der Sammlung Papyrologische Texte und Abhandlungen in 6 Bänden erarbeitet wurde (Bonn 1969-1979). Scholien zum Buch Ecclesiasticus von Evagrius Ponticus waren als Band 397 der Sources Chrétiennes 1993 erschienen (Vgl. ThLZ 119, 1994, 964). Es gibt weitere griechische Kommentare und Katenenüberlieferungen, die in der Einleitung des neuen Bandes vorgestellt werden (12-15). Gregors Kommentar reicht nur bis 3,13, doch folgt er damit dem Beispiel des Origenes und anderer Kommentatoren; der vorliegende Text ist als vollendetes Werk anzusehen (25). Gregor versteht den Text als ein Buch der Kirche. Die Einleitung geht näher ein auf die Person des Königs Salomo, dessen persönliches Bekenntnis ursprünglich zugrunde liegen soll. Die christologische Auslegung kommt in den Blick, doch hat sich Gregor hier stark zurückgehalten (76-81).

Der griechische Text folgt der Ausgabe von P. Alexander in der Reihe Gregorii Nysseni Opera (GNO) Bd.V, 277-442 (1962). Am Rande des Textes stehen fortlaufend Hinweise auf diese Edition sowie auf die Ausgabe bei Migne, PG 44, 615-754. Zu datieren ist der Kommentar in das erste Regierungsjahr des Kaisers Theodosius 378/79. Die Manuskripte älterer Ausgaben werden beschrieben (91-93), es gibt eine alte armenische Übersetzung (94 f.). Vor der hier neu erarbeiteten französischen Übersetzung waren 1990 eine italienische und 1993 eine englische Übersetzung erschienen.

IV.4 Passio Perpetuae et Felicitatis(15)

Die Introduction erörtert zunächst die Umstände jenes Martyriums; archäologische Zeugnisse in Karthago liegen vor, auf die sich schon Viktor von Vita im 5. Jh. beziehen konnte (25-27). Das Martyrium ist auf den 7. März des Jahres 203 zu datieren. Kapitel 2 skizziert die Märtyrer: Perpetua und ihre Familie, Saturus, Felicitas, Revocatus, Saturninus und Secundulus. Kapitel 3 ist überschrieben "Les visions" (38-50). Einflüsse des Montanismus werden gering geschätzt, Beziehungen zu den Visionen des Hermas werden differenziert beschrieben. Einmal mehr wird die Auffassung vertreten, daß der lateinische Text primär sei, die griechische Fassung sei eine spätere Übersetzung; als Gewährsleute werden u. a. Harnack und Duchesne genannt (50 f.).

Ausführlich werden die Autoren beschrieben, die in jenem Märtyrerbericht zu Worte kommen: Ein Berichterstatter hat die Einleitung und den Schluß verfaßt, dazwischen hat er die Erzählungen der Perpetua (Kap. 3-10) und des Saturus (Kap. 11-13) eingearbeitet, deren Originalität außer Zweifel steht. Tertullian erwähnt den Bericht in seiner Schrift de anima; eine Verfasserschaft Tertullians an der Passio wird jedoch abgelehnt, obwohl er mehrfach das Martyrium forderte. Augustin hat den Bericht in Predigten mehrfach erwähnt, zumal in de natura et origine animae (80 f.). Neun erhaltene lateinische Manuskripte und ein griechisches Manuskript führen zu einem Stemma (90). Eine editio princeps legte L. Holste vor (Rom 1663). Die Bollandisten übernahmen eine Pariser Ausgabe von 1664, Migne eine Pariser Ausgabe von 1689 (PL 3). Die erste kritische Ausgabe brachte J. A. Robinson 1891 in Cambridge heraus. Für den deutschen Sprachraum legten Rudolf Knopf in den Ausgewählten Märtyrerakten 1901 sowie Oskar von Gebhardt in den Acta martyrum selecta 1902 die für uns gebräuchlichen Textausgaben vor. Dem lateinischen und griechischen Text mit französischer Übersetzung folgt ein Kommentar, der Einzelheiten erklärt (185-262). Als Beispiel sei das eindrucksvolle Bild genannt, das Perpetua in Vision IV,8 schildert: Sie sah einen "sedentem hominem canum, in habitu pastoris, grandem, oves mulgentem" (116). Der Kommentar erklärt, jener alte Mann erinnere an die Apokalypse 1,14 und Daniel 7,9, doch könne auch das Bild des Vaters der Perpetua mit einwirken (205). Die Vorstellung vom guten Hirten erscheine vielfältig in der altchristlichen Ikonographie (206). Schließlich werden noch zwei lateinische Aktenstücke vorgelegt: Einleitung (265-276), Texte (277-303). Drei Indices und ein detailliertes Inhaltsverzeichnis beschließen den informativen Band (305-318).

IV,5: Sozomenos: Kirchengeschichte, Buch III-IV(16)

In den Jahren 440-450 schrieb der Rechtsanwalt Sozomenos in Konstantinopel eine Kirchengeschichte in neun Büchern. In der Reihe Sources Chrétiennes waren 1983 die Bücher I und II als Band 306 erschienen (Vgl. ThLZ 109, 1984, 748). Die nun vorgelegten Bücher III und IV bringen den Zeitabschnitt vom Tode des Kaisers Konstantin 337 bis zur Alleinherrschaft des Kaisers Konstantius II und der Synode von Konstantinopel 360. In der Introduction stellt Guy Sabbah die Gliederung vor: III,1-13 behandelt die Intrigen gegen die orthodoxen Bischöfe Paul von Konstantinopel und Athanasius von Alexandrien (47-115). III,14-16 unterbricht die zeitliche Abfolge: Mönche und heilige Menschen werden dargestellt, darunter Antonius, Pachomius und Martin von Tours (114-159). Die Kapitel 17-24 lenken zur Kirchenpolitik zurück mit der Wiedereinsetzung der Bischöfe Paul in Konstantinopel und Athanasius in Alexandrien. (158-185). Buch IV, 1-11 und 15-19 stellen die Vorgänge im Westen dar, IV,12-14 und 20-30 schildern die Ereignisse im Osten. Zuletzt wird Bischof Cyrill von Jerusalem genannt, der 360 abgesetzt und 378 nach der Machtübernahme durch Kaiser Theodosius wieder in sein Bischofsamt eingesetzt wurde (IV, 30, 354).

Die französische Übersetzung hatte der 1982 verstorbene A.-J. Festugière hinterlassen. Bernard Grillet stellt Bischofslisten und eine Abfolge der Synoden zusammen (356-367). Indices, Landkarte und Register beschließen den Band. Der Text folgt dem in der Berliner Kirchenväterausgabe "Griechische Christliche Schriftsteller" von Bidez-Hansen 1960 vorgelegten Text, dessen Seitenzahlen genannt werden; auch die Spalten bei Migne (PG,67, 1033-1208) werden genannt, so daß alte Zitatangaben leicht zu finden sind.

Fussnoten:

(1) Vetus Latina. Die Reste der altlateinischen Bibel. Nach Petrus Sabatier neu gesammelt und in Verb. mit der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hrsg. von der Erzabtei Beuron. Bd. 11/2: Sirach (Ecclesiasticus) hrsg. von W. Thiele. 6. Lfg.: Sir 11,35-16,21. Freiburg: Herder 1996. S. 401-480. 4° . ISBN 3-451-00127-6.
(2) Vetus Latina. Die Reste der altlateinischen Bibel. Bd. 12/2: Esaias. 6. Lfg.: Is 50,4-53,3; 7. Lfg.: Is 53,4-54,17; 8. Lfg.: Is 54,17-58,7. Hrsg. von R. Gryson. Freiburg: Herder 1996. S.1201-1440. 4°. ISBN 3-451-00126-8; ISBN 3-451-00127-6; ISBN 3-451-00128-4.
(3) Vetus Latina. Die Reste der altlateinischen Bibel. Bd. 22/2: Epistula ad Corinthios I. Hrsg. von U. Fröhlich. Freiburg: Herder 1996. S.81-160. 4°. ISBN 3-451-00162-4.
(4) Vetus Latina. Die Reste der altlateinischen Bibel. Bd. 21/1: Epistula ad Romanos, hrsg. von H. S. Eymann. Freiburg: Herder 1996. S.1-80. 4°. ISBN 3-451-00181-0.
(5) Frede, Hermann Josef [Hrsg.] mit U. Fröhlich u. H. Stanjek: Vetus Latina-Fragmente zum Alten Testament. Die Pelagianische Epistula ad quandam matronam Christianam. Freiburg: Herder 1996. 232 S. gr.8° = Vetus Latina. Die Reste der altlateinischen Bibel. Aus der Geschichte der lateinischen Bibel, 28. ISBN 3-451-21937-9.
(6) Bammel Hammond, Caroline P.: Origeniana et Rufiniana. Freiburg: Herder 1996. VIII, S. 380-513, 16 S. Anhang. gr.8° = Vetus Latina. Die Reste der altlateinischen Bibel. Aus der Geschichte der lateinischen Bibel, 29. ISBN 3-451-21943-3.
(7) Gryson, Roger: Commentaires de Jérôme sur le Prophète Isaie. Introduction par R. Gryson et P.-A. Deproost. Livres V-VII. Texte établi par R. Gryson et J. Couli avec la collaboration de E. Crousse et V. Somers. Freiburg: Herder 1994. S. 473-874. gr.8° = Vetus Latina. Die Reste der altlateinischen Bibel. Aus der Geschichte der lateinischen Bibel, 27. ISBN 3-451-21947-6.
(8) Gryson, Roger : Commentaires de Jérôme sur le Prophète Isaie. Introduction par R. Gryson. Livres VIII-XI. Texte établie par R. Gryson et V. Somers avec la collaboration de H. Bourgois et C. Gabriel. Freiburg: Herder 1996. S. 875-1260. gr.8° = Vetus Latina. Die Reste der altlateinischen Bibel. Aus der Geschichte der lateinischen Bibel, 30. ISBN 3-451-21948-4.
(9) Gregor von Nazianz: Orationes Theologicae. Theologische Reden. Übers. u. eingel. von H. J. Sieben. Freiburg: Herder 1996. 397 S. 8° = Fontes Christiani, 22. Kart. DM 66,­. ISBN 3-451-23800-4.
(10) Irenäus von Lyon: Adversus Haereses. Gegen die Häresien. Übers. u. eingel. von N. Brox. II: 320 S. Kart. DM 38,­. ISBN 3-451-22126-8. III: 336 S. Kart. DM 48,­. ISBN 3-451-22127-6. Freiburg: Herder 1996. 8° = Fontes Christiani 8, 2 u. 3.
(11) Gregor der Wundertäter: Oratio prosphonetica ac panegyrica in Origenem. Dankrede an Origenes. Im Anhang: Origenis Epistula ad Gregorium Thaumaturgum. Der Brief des Origenes an Gregor den Wundertäter. Übers. von P. Guyot. Eingel. von R. Klein. Freiburg: Herder 1996. 268 S. 8° = Fontes Christiani, 24. Kart. fFr. 48,­ ISBN 3-451-23804-7.
(12) Origène: Commentaire sur Saint Jean. Tome I (Livres I-V). Deuxième édition, revue et corrigée. Texte critique, Avant-propos, Traduction et Notes par C. Blanc. Paris: Cerf 1996. 420 S. 8° = Sources Chrétiennes, 120 bis. fFr. 290,­. ISBN 2-204-05382-1.
(13) Origène: Homélies sur les nombres I: Homélies I-X. Texte latin de W. A. Baehrens (GCS). Nouvelle édition par L. Doutreleau d’après l’édition d’André Méhat et les Notes de M. Borret (Ý). Paris: Cerf 1996. 327 S. 8° = Sources Chrétiennes, 415. fFr 191,­. SBN 2-204-05337-6.
(14) Grégoire de Nysse: Homélies sur L’Ecclésiaste. Texte grec de l’édition P. Alexander. Introduction, Traduction, Notes et Index par F. Vinel. Paris: Cerf 1996. 446 S. 8° = Sources Chrétiennes, 416. fFr. 298,­. ISBN 2-204-05355-4.
(15) Passio de Perpétue et de Félicité suivi des Actes. Introduction, Texte critique, Traduction, Commentaire et Index par J. Amat. Paris: Cerf 1996. 318 S., 1 Abb. 8° = Sources Chrétiennes 417. fFr. 293,­. ISBN 2-204-05386-4.
(16) Sozomène: Histoire ecclésiastique. Livres III-IV. Texte grec de l’edition J. Bidez. Introduction et Annotation par G. Sabbah. Traduction par A.-J. Festugière (Ý). Revue par B. Grillet. Paris: Cerf 1996. 391 S., 2 Ktn 8°= Sources Chrétiennes, 418. fFr. 275.­. ISBN 2-204-05617-0.