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Ausgabe:

März/2010

Spalte:

384

Kategorie:

Interkulturelle Theologie, Missionswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Zimmermann, Armin [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Evangelische Kirche in Kamerun. Das Land – die Menschen – die Kirche. Ein Handbuch.

Verlag:

Neuendettelsau: Erlanger Verlag für Mission und Ökumene 2008. 303 S. m. 1 Kt. 8°. Kart. EUR 15,00. ISBN 978-3-87214-617-5.

Rezensent:

Th. S.

Man versteht den Seufzer des Herausgebers im Blick auf die Mühe, 21 Autorinnen und Autoren aus Kamerun unter einen Hut zu bringen, um über ihr Land und ihre Kirche zu schreiben. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Es ist ein sachlich nüchternes Buch entstanden, das prägnante Informationen über das Land und die Menschen (so Teil I) und vor allem über die Presbyterianische Kirche (Teil II) bereitstellt. Da die Mehrzahl der Texte von Afrikanern geschrieben ist, fehlen überhebliche kritische Aussagen seitens des Abendlandes, ohne dass es an Kritik mangelt. Die kritischsten Artikel stammen von Jacob E. Mabe, dem Herausgeber von dem vorzüglichen »Das Afrika-Lexikon« (2001), der heute in Berlin lebt: »Wirtschaft« (66–80) und »Kultur« (97–112). Während man sich im 1. Teil gelegentlich differenzierte Angaben gewünscht hätte – die verschiedenen Völker und Stämme sind z. B. nur pauschal im Blick – und das Christentum in seinen unterschiedlichen konfessionellen Ausprägungen und in deren Bedeutung für das Land noch stärker hätte herausgestellt werden können, wird ein äußerst informatives Bild von der Presbyterianischen Kirche in Geschichte und Gegenwart erstellt. Ihre Finanzprobleme sind ebenso im Blick wie die der Gesundheitsversorgung (HIV); die Bildungsarbeit wie auch die Beziehungen zur Basler Mission (heute Mission 21), die sich ja nicht immer gleichförmig und leicht gestalten ließen, werden ebenso offen behandelt wie die Frage der ökumenischen Einbindung. Zu Recht wird von Ngeh Beatrice herausgestellt (177–184), welche grundlegende Bedeutung die Missionsarbeit für die Stellung der Frau in der traditionalen und der modernen Gesellschaft hatte und hat, was im Übrigen für die Missionsarbeit weltweit gilt und den Kritikern der Mission durchaus einmal ins Stammbuch geschrieben werden darf.
Alles in allem haben wir ein hilfreiches Buch für alle vor uns, die an der Partnerschaftsarbeit in Gemeinde und Kirchenkreis beteiligt sind. Es könnte ein Vorbild sein, ähnliche Übersichten auch für andere Länder zu erstellen.