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Ausgabe:

Januar/2010

Spalte:

54

Kategorie:

Kirchengeschichte: Mittelalter

Autor/Hrsg.:

Diósi, Dávid

Titel/Untertitel:

Amalarius Fortunatus in der Trierer Tradition. Eine quellenkritische Untersuchung der trierischen Zeugnisse über einen Liturgiker der Karolingerzeit.

Verlag:

Münster: Aschendorff 2006. IX, 294 S. m. Abb. gr.8° = Liturgiewissenschaftliche Quellen und Forschungen, 94. Kart. EUR 44,00. ISBN 978-3-402-04074-4.

Rezensent:

Ch. M.

Die Trierer Dissertation des Jahres 2004/2005 behandelt den Trierer und späteren Lyoner Erzbischof Amalar (geboren um 775/780, ge­storben um 850), dessen vertrauter Zusatz »von Metz« jetzt infrage gestellt wird (21). Sie beschäftigt sich also nur mit einer Periode im Leben dieses großen Liturgikers der Karolingerzeit (die freilich angesichts der Infragestellung der Verbindung Amalars zur Stadt Metz naheliegt) und scheut die Untersuchung der Trierer Lokaltraditionen nicht.
Der Vf. kann eine besondere Beziehung Amalars zur Abtei St. Eucharius/St. Matthias wahrscheinlich machen, ein be­sonderes Interesse an dessen Liturgica in St. Maximin. Weiter macht er deutlich, dass über den Status der Bischofswürde Amalars und dessen Dauer nur Vermutungen möglich sind. Eine trierische Besonderheit ist der nur in Quellen des 11. und 12. Jh.s belegte Doppelname Amalarius Fortunatus, den der Vf. gleichwohl in den Titel seines Werkes gesetzt hat. Eine Tradition über ein Grab des Bischofs in der Trierer Abteikirche St. Paulin ist erst frühneuzeitlich zu belegen. Das Buch liefert also einen wichtigen Baustein für eine künftige kritische Biographie des Amalar. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.