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Ausgabe:

Dezember/2009

Spalte:

1303–1304

Kategorie:

Allgemeines

Autor/Hrsg.:

[Kühn, Ulrich]

Titel/Untertitel:

Wider die Müdigkeit im ökumenischen Gespräch. Dem theologischen Lehrer und ökumenischen Gesprächspartner Ulrich Kühn zum 75. Geburtstag. Hrsg. v. M. Petzoldt in Zusammenarbeit m. H. Franke, M. Markert u. W. Pfüller.

Verlag:

Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2007. 312 S. gr.8°. Kart. EUR 28,00. ISBN 978-3-374-02472-8.

Rezensent:

Friederike Nüssel

Mit diesem Band ehren Kollegen und Freunde den Leipziger Systematiker und Ökumeniker Ulrich Kühn zum 75. Geburtstag, indem sie ihm Aufsätze zu den zentralen Themengebieten seines theologischen Wirkens widmen.

Zum ersten Themenfeld »Gottesdienst und Gemeinde«, das für den Jubilar »eine außerordentlich wichtige spirituelle Wurzel seiner wissenschaftlich-theologischen Arbeit darstellt« (so Matthias Petzoldt im Vorwort, 7), werden Studien von Michael Böhme zum kinderoffenen Abendmahl, von Ernst Koch zum Verhältnis von Ekklesiologie und Gebet, von Kersten Storch zur Geschichte und Gegenwart ökumenischer Gottesdienste im Rahmen des Ökumenischen Rates der Kirchen sowie eine Meditation zu Joh 8,30–36 von Michael Dorsch geboten. – Im zweiten Themenfeld geht es um »Kirche und Konfession«. Rochus Leonhardt greift hier den zentralen Stellenwert, den die Ekklesiologie in U. Kühns Denken einnimmt, in »Erwägungen zu einer evangelischen Fundamentalekklesiologie« (71) auf. Im Rekurs auf die schöpfungstheologische Rolle der Kirche profiliert er in spannender Weise den Begriff der Fundamentalekklesiologie, indem er die Ans ätze von Tillich und Herms als Eckpunkte einer solchen Ekklesiologie vorstellt. Matthias Petzoldt bietet im Anschluss an Überlegungen von U. Kühn einen ausführlichen Beitrag zur Bekenntnisbindung und zur Frage nach der Unveränderlichkeit des Bekenntnisses in der sächsischen Kirche. Karl-Wilhelm Niebuhr erörtert im Anschluss an den Text zum Ökumene-Verständnis der VELKD von 2004 »Ökumene nach evangelisch-lutherischem Verständnis aus biblischer Sicht«. Michael Markert widmet sich dem ökumenischen Ansatz von Jean-Marie Roger Tillard OP. Bischof Gerhard Feige zeigt »Befindlichkeiten, Reflexionen, Signale« in der gegenwärtigen ökumenischen Situation auf. Ulrich Matthei widmet dem Jubilar eine Predigt zu Apg 2,37 –47, und Heiko Franke beschließt diesen Teil mit einer Meditation zur Faszination des Christseins. – Zum dritten Themenfeld »Religion und Theologie« finden sich Überlegungen von Curt Stauss zur aktuellen religionstheologischen Diskussion, »Anmerkungen zu einer ›ökumenischen Lektüre‹ des Hebräerbriefes« von Claus-Peter März, »Nachdenkliches über Randnotizen von Ulrich Kühn« zur feministischen Christologie von Dorothea Sattler, »sieben ethische Brocken« von Ulf Liedke und Einblicke in religionstheologische und ökumenische Dialogfähigkeit und -bereitschaft von Wolfgang Pfüller.

Die von Michael F. Müller und M. Markert zusammengestellte Bibliographie U. Kühns (283–306) erleichtert den Zugang zu seinem umfangreichen Werk. Das Autorenverzeichnis (307 f.) gibt Auskunft zur Vielfalt kirchlich-theologischer Arbeitsgebiete, in denen die Autoren dieser Festschrift t ätig sind, und vermittelt so einen Eindruck von dem breiten Wirkungsradius von Ulrich Kühn.