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Ausgabe:

Mai/2009

Spalte:

556–557

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Koch, Dietrich-Alex

Titel/Untertitel:

Hellenistisches Christentum. Schriftverständnis – Ekklesiologie – Geschichte. Hrsg. v. F. W. Horn.

Verlag:

Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2008. 378 S. m. 43 Abb. gr.8° = Novum Testamentum et Orbis Antiquus. Studien zur Umwelt des Neuen Testaments, 65. Geb. EUR 99,00. ISBN 978-3-525-54001-5.

Rezensent:

Karl-Wilhelm Niebuhr

Neben dem angegebenen Titel in dieser Rezension besprochen:

[Koch, Dietrich-Alex:] Paulus und die antike Welt. Beiträge zur zeit- und religionsgeschichtlichen Erforschung des paulinischen Christentums. Festgabe für Dietrich-Alex Koch zum 65. Geburtstag. Hrsg. v. D. C. Bienert, J. Jeska u. Th. Witulski. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2008. 248 S. gr.8°. = Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, 222. Geb. EUR 76,90. ISBN 978-3-525-53088-7.


Der Titel des aus Anlass seines 65. Geburtstages herausgegebenen Aufsatzbandes des Münsteraner Neutestamentlers D.-A. Koch ist etwas missverständlich, handelt es sich doch bei den 17 hier gesammelten, sämtlich bereits früher publizierten Aufsätzen mit einer Ausnahme (zur Auslegung von Ps 1 bei Justin und im Barnabasbrief) durchweg um Arbeiten zu neutestamentlichen Texten und Themen. Auch von einer »Monographie«, wie es der Herausgeber F. W. Horn in seiner Einleitung nennt (5–8), kann kaum die Rede sein, denn die Aufsätze werden bis auf kleinere Nachträge und Druck­fehlerkorrekturen unverändert wieder abgedruckt und sind auch nicht durch einleitende oder zusammenfassende Ausführungen miteinander sachlich verbunden. Neben Arbeiten zum Umgang mit der Septuaginta im frühen Christentum, die an Kochs Habilitationsschrift zum paulinischen Schriftverständnis anknüpfen, und solchen zu Texten und Problemstellungen aus der Apostelgeschichte, dazu noch zwei Studien zum Ursprung und zur Geschichte des Zwölferkreises, fallen besonders solche Aufsätze ins Auge, die neutestamentliche Befunde mit archäologischen Zeugnissen in Beziehung setzen, nicht zuletzt durch zahlreiche Abbildungen. Zwei in der Forschung gut rezipierte Arbeiten wenden sich lokal- und sozialgeschichtlichen Hintergründen von 1Kor 8–10 zu, eine wertet die Aphrodisias-Inschrift aus, die letzte analysiert anhand von Alltagssituationen mit Blick auf die Gemeinden in Philippi, Thessaloniki und Korinth die Rolle der Christen als neuer Randgruppe in Makedonien und Achaia. Stellen-, Orts- und Sachregister erschließen den Band.
Die Festschrift will sich dem Titel nach auf die »Erforschung des paulinischen Christentums« als einen wesentlichen Arbeitsbereich des Geehrten konzentrieren, wozu freilich auch Beiträge zur Sozialgeschichte und Theologie in Lk 14,1–24 (M. Ebner), zum Amt eines grammateus in griechisch-römischen Vereinigungen (D. Schinkel), zu Kaiser Hadrian in der Provinz Asia (T. Witulski), zur Gnosis zwischen Philosophie und Christentum (B. Aland) sowie zur Perikope von der Ehebrecherin Joh 8,1–11 (F. Siegert) gerechnet werden. Direkter auf Paulus bezogen sind zwei literaturgeschichtliche Studien zu Paulus und Lukian von Samosata (A. Lindemann, D. Hellholm), zwei zu Korinth bzw. den Korintherbriefen (F. W. Horn, H. Klein) sowie drei grundsätzlicher angelegte Positionierungen zur geschichtlichen Einordnung und Interpretation der paulinischen Hinterlassenschaft (D. C. Bienert, M. Meiser, J. Jeska). Der Band wird mit einer Bibliographie des Geehrten sowie Registern abgeschlossen.