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Ausgabe:

November/1996

Spalte:

1067–1075

Kategorie:

Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

Autor/Hrsg.:

Hg. von E. Dassmann, C. Colpe, A. Dihle, J. Engemann, B. Kötting (bis Lfg 119/120), W. Speyer, K. Thraede

Titel/Untertitel:

Reallexikon für Antike und Christentum. Sachwörterbuch zur Auseinandersetzung des Christentums mit der antiken Welt; Bd. XV, Lfg. 113–120: Hibernia–Hoffnung. Bd. XVI, Lfg. 121–128: Hofzeremoniell–Ianus

Verlag:

Stuttgart: Hiersemann (1989-)1991, (1991-)1994. 1258 Sp. u. 1296 Sp. 4o. je Lfg. DM 58.-. ISBN 3-7772-5006-6

Rezensent:

Christoph Markschies

Im Jahr 1996 feiert das RAC ein doppeltes Jubiläum: Vor vierzig Jahren wurde das "Franz Joseph Dölger-Institut zur Erforschung der Spätantike" gegründet, wo unter der Direktion des jüngst emeritierten Bonner Patristikers Ernst Dassmann die Redaktion des RAC erfolgt; vor zwanzig Jahren übernahm die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften das Lexikon als Akademieprojekt und Herausgeberin. Für die Bände zeichnet ein Herausgeber-Septett von prominenten klassischen Philologen, Patristikern, Religionswissenschaftlern und christlichen Archäologen verantwortlich. Der Bonner Stab des Dölger-Institutes betreut nicht nur die Artikel anderer Autorinnen und Autoren überaus sorgfältig (z. B. durch nochmalige Kontrolle der Belegstellen), sondern steuert selbst wichtige Beiträge zu den Bänden bei (z. B. Karl Hoheisel/Heinzgerd Brackmann, Art. Jahr [kultisches], Bd. XVI, 1083-1118 oder Jürgen Hammerstaedt, Art. Hypostasis [hypostasis], Bd. XVI, 986-1035). Eine ganze Anzahl von Autoren des Lexikons sind zudem frühere Mitarbeiter jenes Dölger-Instituts, heute Professoren der verschiedensten Fachgebiete (ohne Anspruch auf Vollständigkeit aus den letzten beiden Bänden: Josef Engemann, Karl Hoheisel, Dieter Korol, Georg Schöllgen, Wolfgang Speyer, Klaus Thraede), eine eindrucksvolle Tatsache, auf die angesichts einer derzeit entstandenen Diskussion um den Sinn und wissenschaftlichen Wert von Langzeitunternehmungen bundesdeutscher Akademien nicht deutlich genug hingewiesen werden kann.

Die verbreitete Entschuldigung, daß in einer Rezension nicht alle Beiträge gleichmäßig vorgestellt und gewürdigt werden könnten, ist im Falle der beiden Bände XV und XVI des RAC besonders ernst gemeint: Nahezu alle Artikel sind kleine Spezialmonographien zum Generalthema des Lexikons, mit Liebe zum Detail teilweise über Jahre hinweg erarbeitet. Es ist dem RAC zu danken, daß es dem gegenwärtig verbreiteten Trend zur Verknappung und Beschneidung im Interesse gründlicher und solider Information widerstanden hat und trotzdem eine gewisse Monumentalität früherer Jahre vermieden hat (der Buchstabe "G" verteilt sich auf die Bände VIII [R. Walzer, Art. Galenos, 1972, 777-786] bis XIII [J. Delorme/W. Speyer, Art. Gymnasium, RAC XIII, 1986, 155-176; der darauf folgende Buchstabe beansprucht wesentlich weniger Platz und Zeit [von B. Kötting, Art. Haar, RAC XIII, 1986, 177-203 bis C. Colpe, Art. Hystaspes, RAC XVI, 1057-1082]). Hervorgehoben werden können im folgenden nur in Anknüpfung oder Widerspruch besonders anregende, das Forschungsbild stark verändernde oder schlechterdings grundlegende Artikel, nach formalen Kategorien geordnet. Am Schluß der Rezension finden sich dann auch allgemeinere Bemerkungen, die weitere Beiträge in den Blick nehmen.

Es sei mit den Personenartikeln begonnen, denn natürlich enthält auch dieses "Reallexikon" bzw. "Sachwörterbuch" entsprechende Beiträge: Clemens Scholten gibt Bd. XV, 492-551 eine beeindruckend klare Übersicht zum literarischen Irrgarten "Hippolytos II (von Rom)" mit äußerst wenigen Flüchtigkeitsfehlern (494 sind beispielsweise CPG I, 1896 und 1898 verwechselt); angesichts der neuen Monographie von Allen Brent (Hippolytus and the Roman Church in the Third Century. Communities in Tension before the Emergence of a Monarch-Bi-shop, VigChr. Suppl. 31, Leiden 1995) verdient die Zuverlässigkeit des Artikels besondere Erwähnung. Der RAC-Artikel ist durch Brent nur an sehr wenigen Stellen überholt. Auch wer bei einzelnen Fragen die überaus komplexe Überlieferungslage anderes als Scholten beurteilt (der Rez. beispielsweise steht der Zuschreibung der sogenannten raditio apostolica an Hippolyt wesentlich kritischer gegenüber als der Autor des Artikels [p. 524-526]; contra Noëtum ist im 4. Jh. wenigstens überarbeitet worden [hier ist Sch. zu vorsichtig: p. 497 f.]), findet alle notwendigen Informationen für sein abweichendes Urteil im Artikel. Das unterscheidet Scholtens Artikel von dem Miroslav Marcovichs (Art. Hippolyt von Rom, TRE Bd. XV, 1986 = 1993, 381-387). Auch der Hieronymus-Artikel der beiden "Altmeister" Harald Hagendahl und Jan Hendrik Waszink (RAC Bd. XV, 117-139) ist viel stärker dem Konsens verpflichtet als das wie immer originelle, aber gleichzeitig auch in den Datierungen anfechtbare bzw. mindestens diskussionsbedürftige Gegenstück von Pierre Nautin (TRE Bd. XV, 304-315).

Neben den historischen Persönlichkeiten behandelt das RAC auch biblische Figuren und mythologische Personen: Der federführende Hg. Ernst Dassmann stellt für "Hiob" nicht nur die Auslegungsgeschichte, sondern auch Ikonographie und Volksfrömmigkeit zusammen (Bd. XV, 366-442). Man wundert sich mit dem Autor über die geringe Bedeutung des Buches in der monastischen Literatur (421), staunt über die klugen exegetischen Beobachtungen eines Theodor von Mopsuestia zur literarischen Schichtung (420) und grübelt, warum eigentlich noch keiner auf die Idee gekommen ist, die archäologischen Überreste einer byzantinischen Anlage mit Mosaiken auf einem Feld bei Tayasir auf der Straße zwischen Neapolis/Nablus und Beth Shean/Skythopolis (B. Bagatti, Antichi villagi cristiani di Galilea, PSBF.coll.min. 13, Jerusalem 1971, 320-325) versuchsweise als Memorie der uilla Iob zu interpretieren - wenn denn schon dieser Ort und das bei Eusebius (On. p. 26,22 Klostermann) und beim Pilger von Bordeaux (587,1) bezeugte Aser identifiziert werden. Im syrischen Sheh Sa`d, wo man in der Spätantike Hiobs Grab zeigte (434), sind bis heute Hiob-Traditionen lebendig, was für die Überlieferungskontinuität byzantinischer Heiligtümer im syro-palästinischen Raum spricht.

Unter den Orts- und Landesartikeln, die auf Bd. XV beschränkt sind, fällt Han J.W. Drijvers Beitrag über den zentralen syrischen Kultort Hierapolis/Mabbog auf (Art. Hierapolis [Mabbog], 27-41), mit dem er seine glänzenden Studien über die (Religions)Geschichte der Orte "Hatra, Palmyra und Edessa" fortsetzt; man lernt hier beispielsweise, daß "Bambyke" keine dritte Namensform, sondern eine Dialektversion von "Mabbog" darstellt. Den Beitrag "Hippo Regius" von Noël Duval (Bd. XV, 442-466) sollte man freilich zusammen mit der klassischen erzählenden Darstellung Frederik van der Meers (Augustinus der Seelsorger. Leben und Wirken eines Kirchenvaters, Köln 1953, 36-46) lesen, um ein plastisches Bild vom Wirkungsort Augustins in den Jahren 390 bis 430 n.Chr. zu gewinnen. Was die ältere Monographie an Farbe ins Bild bringt, ergänzt der neue Artikel durch Feinzeichnung. Solide Informationen bieten auch Thilo Ulbert und Jacques Fontaine im Doppelartikel "Hispania I (landesgeschichtlich)/II (literaturgeschichtlich) Bd. XV, 607-646 bzw. 647-687. Ob freilich der Benutzer des Lexikons unter dem Stichwort "Himyar" einen Beitrag über Südarabien bzw. die Sabäer sucht, Walter W. Müllers entsprechenden Artikel findet (RAC XV, 303-331) und so die bisherige Vernachlässigung der Geschichte des Christentums in diesem Raum vermeidet, hängt wohl eher von der richtigen Plazierung von entsprechenden Verweisstichwörtern in den künftigen Bänden ab. Müllers Darstellung führt u.a. durch die Berücksichtigung neuer archäologischer Entdeckungen und Inschriftenfunde weit über das hinaus, was man in klassischen Darstellungen wie Harnacks "Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten" (Leipzig 41924 = Wiesbaden 1981, p. 703 n. 2) lesen kann. Dieser bot begreiflicherweise nur eine knappe Anmerkung mit sieben Zeilen griechischen Textes, da die ersten Gemeinden wohl erst Mitte des 4. Jh.s entstanden.

Unter den Artikeln über wichtige Begriffe fallen viele in den Bereich der Ethik und haben es dort natürlich mit semantischen Problemen zu tun: Ist die paulinische kauchesis bzw. das kauchema wirklich einfach nur "Hochmut" im Sinne von hybris (so meint es offenbar John Procopé, Art. Hochmut, Bd. XV, [796-858] 826) oder nicht eine ganz bestimmte Form von Hochmut, nämlich die, die den kategorischen Unterschied von Gott und Mensch nicht akzeptiert? Leichter haben es da Autoren, die den Gegenstand ihres Artikels eindeutig mit einem griechischen oder lateinischen Äquivalent identifizieren können (hierfür wieder John Procopé, Art. Hochherzigkeit [megalopsychia], Bd. XV, 765-795). Eine große Leistung ist der Artikel "Humanität" von Henry Chadwick (Bd. XVI, 663-711). Er verdient dieses Prädikat deswegen, weil es seinem Autor einerseits gelingt, an den Quellen zu zeigen, daß die "Humanisierung von Religion u. Kultur... schon im außerchristl. Bereich" beginnt, was unberechtigte Apologetik vermeiden hilft (707 f.). Andererseits kann Chadwick aber große Mengen von Belegen für die These anführen, daß durch die massenhafte Christianisierung der antiken Gesellschaft ein schlechterdings unvergleichlicher "Humanisierungsschub" (Begriff von mir) ausgelöst wurde, bedingt u. a. durch die christliche Betonung des Gewissens des Einzelnen und die Forderung einer Zuwendung zu den Schwachen, die soziale Gestalt beispielsweise in einzelnen Punkten der Rechtsprechung der christlichen Kaiser (686-702) oder in Altersversorgung und anderen Wohlfahrtseinrichtungen gewann (695). Natürlich kann man da und dort über Details streiten und gegenläufige Tendenzen stärker akzentuieren; eine deutliche Brutalisierung der spätantiken Gesellschaft würde der Rez. beispielsweise stärker betonen. Aber Chadwick schreibt selbst, daß und wie er auf anderen Artikeln des Lexikons aufbaut ­ und gibt damit ein schönes Beispiel, wie man mit dem reichen Material des RAC eine größere einleuchtende These über die Funktion des Christentums (oder sagen wir vorsichtiger: von Teilbereichen des Christentums) für Bereiche antiker Gesellschaft gewinnen kann.

Höhepunkte der beiden Bände bilden besonders die Artikel zu wichtigen Begriffen der Theologiegeschichte: Basil Studer hat die wesentlichen Teile des Artikels "Hoffnung" verfaßt (Bd. XV, 1161-1244), Albrecht Dihle ihm eine ebenso knappe wie überzeugende These zum Bedeutungsunterschied von paganem und jüdisch-christlichem Sprachgebrauch vorangestellt (1159-1161), die Studers eigene Zusammenfassung (1241-1244) ergänzt. Auch bei der platonischen Verbindung des Begriffsfeldes elpis mit einer "Hoffnung auf ewiges Leben" (Belege bei Studer, 1163-1165) bezieht sich nach Dihle die Hoffnung auf Instanzen innerhalb dieses Kosmos; biblische Hoffnung richtet sich dagegen mindestens teilweise auf den Schöpfer des Kosmos und Dinge außerhalb desselben (1160). Es würde sich lohnen, vor diesem Hintergrund einmal die spätantiken paganen Belege der Wortfelder elpis/spes durchzuprüfen, die sich bei Studer nicht finden.

Studer faßt den Bedeutungshorizont von "Hoffnung" weit ­ wie der Rez. meint, gelegentlich zu weit: Die Idee des "Fortschrittes" bei Irenaeus scheint mir kein rechtes Substitut für âÏ ð"; ich halte es für keinen Zufall, daß der Bischof von Lyon "nur selten von H. (elpis/spes)" spricht, "gewöhnlich bloß in biblischen Zitaten" (1194). Dasselbe Problem zeigt sich bei Klemens und Origenes, wo Studer jeweils zugibt, daß die elpis beim einen "keinen sehr wichtigen Platz" einnimmt (1198) bzw. der andere "nur wenig von der H. zu reden" scheint (1200). Ist die zentrale elpis nicht auch mindestens für sehr viele altkirchliche Autoren eine ganz bestimmte Hoffnung, nämlich die individuelle auf Auferstehung und die überindividuelle auf das Gottesreich mit seinen Gnadengütern? Für Origenes zeigt Studer sehr klar, wie dessen theologische Individualität diese verbreiteten Theologumena modifiziert und vertieft (1200-1205). Hervorzuheben ist auch sein Hinweis auf die "neue Rezeption biblischer Texte" im vierten Jh., auf den "neuen Paulinismus" (1224-1226), der den Eindruck stumpfsinniger Repetition von biblischen dicta probantia in den großen theologischen Debatten zu korrigieren vermag. Augustinus meditiert erneut "die ntl. Antithese von Schon-und Noch-Nicht" (1232) und vertieft vor paulinischem Hintergrund die Frage nach dem Grund der Hoffnung zu einer nach dem, der allein alle Hoffnung gibt (1239-1241).

Christopher Stead behandelt den Begriff "Homousios" (Bd. XVI, 364-433); man möchte dem leuchtend klaren Artikel möglichst viele Leserinnen und Leser wünschen: Der nämliche Begriff ist durch seine gnostische Verwendung schon im 2. Jh. bei antignostischen Vätern mindestens leicht diskreditiert (374-382); Aussagen über das 3. Jh. sind dagegen schwer mit wirklicher Sicherheit zu fällen (392-401). Origenes kann sowohl von ein und derselben ousia des Vaters und des Sohnes reden wie davon sprechen, daß der Sohn heteros kat’ ousian sei. Damit transzendiert er den an sich von ihm vertretenen Subordinatianismus (390 f). Seine direkten und Enkel-Schüler halten diese Spannung nicht mehr zusammen; ein Streit zwischen beiden Richtungen vom selben Stamme entsteht angesichts der Radikalisierung zur subordinatianischen Hetero-Ousie durch Arius. Konstantin warf den Ausdruck homoousios in die antiarianische Debatte, und weil jener alexandrinische Presbyter ihn explizit abgelehnt hatte (402), geriet der Begriff 325 n.Chr. ins Nizänum; nicht, weil er ein Ausdruck "vornizänischer Rechtgläubigkeit" gewesen wäre (408-411). Im Credo der Synode bedeutet er also zunächst nur: Nicht nicht homoousios, wie Arius lehrt; es braucht bis 381/382, um diesen schwierigen Begriff positiv zu füllen (412-426). Jene Einsichten Steads sollten, wo sie es nicht schon längst sind, Allgemeingut theologiegeschichtlicher Lehrveranstaltungen und Publikationen werden. Dagegen eröffnet Jürgen Hammerstaedt in seinem Artikel "Hypostasis" (Bd. XVI, 986-1035), wobei er ebenso präzise wie Stead argumentiert, die Diskussion an einigen wichtigen Punkten neu: Für die alte Frage, ob neuplatonische Terminologie bei Porphyrius die dann durch die Kappadozier popularisierte Unterscheidung von ÔéÛð· ηd ñ ÔÛÙ¿ÛÂÈ" angeregt hat (Frgm. 221 F bei A. Smith, Porphyrius Fragmenta, BiTeu, Stuttgart/Leipzig 1993, 242-244; Bezeugungsnachweise dort unvollständig), ist künftig Hammerstaedts Interpretation der Stelle zu berücksichtigen; Gleiches gilt für seinen Versuch, den jetzt gern Gregor von Nyssa zugesprochenen Basiliusbrief Nr. 38 wieder Basilius zuzuschreiben (1021; mit anderen Argumenten auch in seiner Übersetzung W.-D. Hauschild, BGL 32, Stuttgart 1990, 182-185).

Auch wichtige pagane und kirchliche Institutionen werden im RAC vorgestellt: Maurice Sachot hat den Stand der Forschungen zum Thema "Homilie" recht umfassend dargestellt (Bd. XVI, 148-175; nur zu den wenigen, aber hochinteressanten Predigten des 2. Jh.s hätte er etwas mehr sagen können: Einige Texte und etwas Literatur sind aufgezählt bei E. Mühlenberg/J. van Oort, Predigt in der Alten Kirche, Kampen 1994, 125-127). Wolfgang Liebeschuetz hat gründlichst über "Hochschule" gearbeitet (Bd. XV, 859-911). Auch hier entstehen übrigens wieder semantische Probleme: Wie unterscheiden sich eine "Philosophenschule" und eine "Hochschule" genau voneinander (vgl. z.B. für die wichtige Philosophenschule von Apameia C. Mondésert, L’apport des inscriptions grecques pour l’histoire religieuse de la Syrie du nord, StP 1 = TU 63, Berlin 1957, 649-658)? Im liber protrepticus des Ausonius findet sich Zz. 67-74 (ed. S. Prete, BiTeu, 1978, 77) keine Differenzierung auf dieser terminologischen Basis. Vielleicht sollte man aber um der Klarheit willen diese beiden Begriffe doch deutlicher trennen, ohne sie damit ganz voneinander zu unterscheiden: "Ausbildungseinrichtung" versus "System von persönlichen Lehrer-Schülerbeziehungen".

Für Theologen, die aus verschiedensten Gründen immer wieder mit dem Problemfeld der successio/diadoche beschäftigt sind, wäre freilich wichtig gewesen, auch noch etwas über die Finanzierung der Hochschulen zu erfahren. Wenn beispielsweise in der platonischen Akademie die Lehrkontinuität wesentlich eine personale in Gestalt der Sukzession ihrer Scholarchen war, nicht aber unbedingt eine inhaltliche, dann lag das wohl nicht zuletzt an der wirtschaftlichen Grundlage dieser Bildungseinrichtung: Da sie sich durch Erbschaften und Stiftungen finanzierte, bestand ja schon im rein ökonomischen Sinne ein Interesse an ihrer kontinuierlichen Existenz trotz sehr unterschiedlicher inhaltlicher Prägung ihres Unterrichts. Diese schlichte Tatsache hat aber dann auch eine besondere, bislang übersehene Bedeutung für die christliche Theologiegeschichtliche und die Diskontinuitäten in Lehrer-Schüler-Verhältnissen. Leider spricht Liebeschuetz auch ohne Diskussion von der ab Pantaenus durchgehenden Sukzession von Schulhäuptern einer christlichen alexandrinischen Schule (p. 898); ob sie sich gelehrter Arbeit des Historikers Eusebius verdankt, der wie ein guter Wissenschaftler das Chaos der Namen zu ordnen bestrebt war, oder doch den historischen Tatsachen entsprach, muß man ja mindestens einmal diskutieren (so C. Scholten, Die alexandrinische Katechetenschule, JbAC 38, 1993, 16-37).

Zur Literaturgeschichte im weitesten Sinne, die sich im RAC eher auf Landes- und Personenartikel verteilt (hier wird das im Dölger-Institut in Arbeit befindliche Register zu den Bdd. I-XV die Auswertung des gesammelten Materials sehr erleichtern), gehört auch der Artikel "Historiographie" von Friedhelm Winkelmann (Bd. XV, 724-765). So unübertroffen klar wie gründlich der Autor in der Darstellung Eusebs ist (755-757), hätte man doch gern noch etwas mehr zu christlichen Vorformen seiner Kirchengeschichte über Lukas hinaus (vor allem zu den Logion kyriakon exegeseis des Papias von Hierapolis und zu Hegesipps Hypomnemata) gelesen. Für Papias reproduziert Winkelmann nur das offenbar doch theologisch bedingte Werturteil Eusebs, der Chiliast sei ein "Mann von wenig Geist gewesen" (749); allerdings war im Artikel keine "Vollständigkeit der literarhistorischen Etappen" angestrebt (724). Carsten Colpe hilft mit seinen souveränen Kenntnissen persischer Überlieferung jetzt aus Verlegenheit, wenn man wieder einmal hilflos Laktanzausgaben durchblättert, weil sich "Orakel des Hystaspes" nicht finden lassen: Sein Artikel "Hystaspes" (Bd. XVI, 1056-1082) gibt dazu nicht nur präzise Angaben und Literaturhinweise (1064-1080), sondern liefert gleich auch noch eine Theorie zur heftig umkämpften Frage nach iranischen Ursprüngen jüdischer Apokalyptik mit (1060-1063).

Am Ende dieses scheinbar detaillierten Durchganges durch zwei Bände RAC, der in Wahrheit den Reichtum der sechsundsiebzig Artikel von fast ebenso vielen Autoren kaum ausschöpfen konnte, möchte der Rez. noch eine nicht restlos ernst gemeinte Bemerkung über seine persönlichen Lieblingsartikel anfügen: die Sachartikel über ganz alltägliche Dinge wie beispielsweise den "Honig" (Adelheid Sallinger, Otto Böcher, Gustav StählinÝ: Bd. XVI, 433-473). Daß schon in der Antike der Honig "als Mittel, die Gesundheit zu bewahren u. ein hohes Alter zu erreichen", ja als Götterspeise wie Nahrung Christi nach der Auferstehung galt (435. 445. 465: Luk 24,42 t.r.), wird den freuen, der ihn mag; daß man ihn bis heute zu Rauschgetränken verarbeiten oder verfaulen lassen kann (436-441) und er für christliche Märtyrer als Folterwerkzeug benutzt wurde (454. 465), wird demjenigen als Argument dienen, der ihn ohnehin nicht mag.

Zum Abschluß der Rezension soll noch auf drei grundsätzlichere Punkte hingewiesen werden, die sich dem Rez. bei der stets spannenden Lektüre und dankbaren Benutzung der Bände XV und XVI zu eigener Arbeit ergeben haben:

(1) Es fällt bei einem "Sachwörterbuch zur Auseinandersetzung des Christentums mit der antiken Welt" auf, wie selten Artikel mit einem zusammenfassenden Abschnitt zu diesem Thema abgeschlossen werden - im sechzehnten Band lediglich im Artikel "Hofzeremoniell" (Redaktion [H. Brakmann], Sp. 1-4, bes. 3 f.), in gewisser Weise auch in den Beiträgen "Hoheslied" (K. S. Frank, Sp. 83-87: "V. Griechisch-römische Anregungen [Antike u. Christentum]") "Homer" (G. M. Bartelink, Sp. 144f :"VI. Schlußbemerkungen"), "Humanität", "Humor" (G. Luck, Sp. 770 f.: "III. Zusammenfassung" Sp. 770 f.) sowie "Theos Hypsistos" (C. Colpe, 1054 f.). Weiter fällt dann auf, wie verschieden jene Passagen überschrieben sind. Wenn ein Autor gar vom "Fortleben heidnischer Vorstellungen" spricht (H. P. Kohns, Art. Hungersnot, RAC XVI, 828-893, hier 889), dann entspricht das terminologisch eher einem Wissenschaftsparadigma, das heute weitgehend als überholt empfunden wird: dem der allmählichen Evolution von "primitiveren" zu "höheren" Religionen. Für den Artikel selbst spielt das aber gar keine Rolle, denn wo findet man sonst derartig präzise Informationen über Gründe und Datierung von Hungersnöten? Ebenso wie zum Stichwort "Erdbeben" verlassen einen hier selbst die dreiundachtzig Bände von "Pauly’s Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft", nicht aber das RAC (Chronologie der Erdbeben der ersten sechs nachchristlichen Jahrhunderte: A. Hermann, RAC V, 1962, 1104-1112).

Natürlich kann man sich den erwähnten zusammenfassenden Abschnitt selbst aus der Lektüre zusammenstellen, gelegentlich ist er auch vollkommen überflüssig; aber nährt das Fehlen solcher Passagen und die Struktur der Artikel nicht die Illusion, es gäbe zunächst eine Antike als feste Größe, die dann durch ein Christentum abgelöst wird, welches die Antike beerbt und gewisse Besonderheiten entwickelt resp. bewahrt? Die architektonische Struktur der Artikel behandelt "Griechisch-römisch" in aller Regel wie "Altes Testament und Frühjudentum" ­ und letztere beide sind im 2. Jh. nach Christus abgeschlossen, der Kanon des sogenannten "alten Testamentes" und das "Frühjudentum" (abgelöst durch das rabbinische Judentum). Bis weit über das vierte Jh. hinaus wird man doch aber von einem spannungsvollen Nebeneinander von Christentum und paganer "griechisch-römischer" Antike sprechen müssen.

Dem Rez. ist deutlich, daß man nach siebzehn Bänden und fünfundvierzig Jahren RAC nicht einfach die bewährte Architektur der Lexikonartikel ändern kann. Aber ob man nicht doch stärker auf einen zusammenfassenden Abschnitt drängen sollte? Vielleicht wäre es auch einmal lohnend, in einem Kolloquium der Mitarbeiter zu überprüfen, ob gegenwärtig vorliegende Modelle zum Auseinandersetzungsprozeß "Antike und Christentum" (z. B. C. Andresen, Art. Antike und Christentum, TRE III, Berlin/New York 1978 = 1993, 50-99 oder C. Colpe, Selbstdefinition durch Rituale im hellenistisch-christlichen Kleinasien, in: H. Chr. Brennecke/E. L. Grasmück/Ch. Markschies (Hgg.), Logos. Festschrift für L. Abramowski zum 8. Juli 1993, BZNW 67, Berlin/New York 1993, 30-56) sich angesichts der Fülle des hier dokumentierten Materials bewähren oder modifiziert werden müssen.

(2) Es fällt beim Umgang nicht nur mit den letzten beiden Bänden des RAC immer wieder angenehm auf, wie wenig sich die in den letzten Jahren besonders heftig ausgetragenen hermeneutischen, textwissenschaftlichen und religionswissenschaftlichen Methodendiskussionen im Lexikon spiegeln. Das führt aber nun weniger zu einem riesigen, gar hermeneutisch naiv angelegten "Faktengrab" oder einem "Steinbruch von Informationen", sondern zum impliziten Versuch, Bausteine einer höchst modernen "histoire totale" der Spätantike (dieser Begriff nach Fernand Braudel, Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II., Bd. III, Frankfurt 1990 = Paris 41979, 453-460) vorzulegen. Die "Methodenfreiheit" in diesem speziellen Sinne verhindert zudem, daß die Bände zu schnell veralten und wie bei den großen theologischen Lexika (RGG3 oder LThK2) innerhalb von dreißig Jahren komplette Neuauflagen fällig wären. Allzuviel religionswissenschaftliche Fachsprache wirkt in der Nomenklatur nämlich eher verwirrend: Ob irgendein Lexikonbenutzer Bemerkungen zum großen Wallfahrtsheiligtum Kal’at Sim’an um die Säule des "Hochleistungs"-Asketen Simeon, den sein Freund Theodoret to mega thauma tes oikoumenes nennt (h.r. 26,2), unter dem Lemma "Höhenkult" (Theofried Baumeister, RAC Bd. XV, 986-1015) erwartet?

Nur auf eine keineswegs allein auf Terminologie bezogene Diskussion werden die Hgg. wohl über kurz oder lang Bezug nehmen müssen: Gegenwärtig scheint stellenweise unter der geschärften Wahrnehmung der Pluralität von antikem Christentum (es wird ja sogar gesagt: Christentümern ­ so etwa bei Dieter Georgi) vor allem im 2. Jh. die Aufmerksamkeit für die Einheit des Christentums bzw. seine Identität verloren zu gehen. Damit würde aber das von Franz Joseph Dölger (1878-1940) formulierte Forschungsprogramm "Antike und Christentum", das Theodor Klauser (1894-1984) und andere als Lexikon realisiert haben, letztlich unter der Hand zerbröseln, weil die zweite Bezugsgröße abhanden käme. Die sechzig Jahre alte Grundthese der Monographie "Rechtgläubigkeit und Ketzerei im ältesten Christentum" von Walter Bauer (BHTh 10, Tübingen 1934; 2., durchg. Aufl. mit einem Nachtrag hg. v. G. Strecker, Tübingen 1964) ist bei allen notwendigen Korrekturen im Detail international weitgehend rezipiert: Die theologisch bestimmten Kategorien von "Orthodoxie" und "Häresie", allzumal in der klassischen Definition durch Irenäus von Lyon, werden für die Theologie- und Kirchengeschichtsschreibung des 2. Jh.s kaum mehr verwendet.

Aber worin denn nun die Identität des so als plural wahrgenommenen Christentums im 2. Jh. besteht, weiß man kaum mehr konsensfähig zu beschreiben, zumal die klassischen Merkmale (regula fidei/Glaubensbekenntnisse, Amt und biblischer Kanon) gegenwärtig gern immer später datiert bzw. hinsichtlich ihrer Geltung partikularisiert werden. Im RAC sollte also über einen Arbeitsbegriff von christlicher Identität im 2. Jahrhundert nachgedacht werden, der sich auch in der Stichwortliste und in ganz bestimmten Inhalten abbildet: "Kanon", "Glaubensregel", "Glaubensbekenntnisse".

(3) Mindestens für den Geschmack des Rez. könnte das RAC an einem besonderen Punkt durchaus noch auf Erweiterung der Artikel drängen: Es ist inzwischen ­ nicht zuletzt dank der Arbeiten von Martin Hengel ­ ein Gemeinplatz geworden, daß das nachexilische und zwischentestamentliche Judentum "hellenisiert" worden ist, d.h. hier Dokumente einer "Auseinandersetzung... mit der antiken Welt" vorliegen, die für die Frühgeschichte christlicher Kirche und Theologie eminent wichtig geworden sind (man erwäge dies z. B. für die Logos-Theologie). Das gilt mutatis mutandis auch für das rabbinische Judentum. Dieses Judentum nach der Tempelzerstörung steht in einer doppelten, nicht immer expliziten, aber stets impliziten Beziehung zur "antiken Welt" und zum "Christentum". Scheinbar im Christentum gegenüber der paganen Antike "Besonderes" ist in Wahrheit gemeinsames Erbe des antiken Juden- wie Christentums oder konvergente Entwicklung aus dem selben biblischen Fundament. Vor allem diese zweite Dimension jenes Auseinandersetzungsprozesses scheint mir bislang in den Bänden des RAC gelegentlich noch etwas ungenügend dokumentiert; die für Außenstehende nur schwer nachvollziehbare Forschungsdiskussion über eine Literatur- und Traditionsgeschichte der rabbinischen Texte mag ein Grund dafür sein. Obwohl ja schon Theodor Klausers Broschüre "Das Reallexikon für Antike und Christentum 1941-1960" (Berichte und Erwägungen, Stuttgart 1960, 17) festhält, daß das "Jüdische für unser Arbeitsprogramm so bedeutsam ist", scheint die oft beklagte Komplexität der judaistischen Forschung eine energische Umsetzung dieser Forderung bisweilen verhindert zu haben. Im RAC darf es also nicht bei einem grundsätzlichen Artikel "Kirche und Israel" und den mehr oder weniger knappen Passagen unter einzelnen Stichworten bleiben - beispielsweise drei Spalten s.v. "Hoheslied" (K. S. Frank, RAC XVI, 1994, [58-87] 64-66).

Wenn im an sich höchst verdienstvollen Artikel "Hoherpriester" des Bonner Alttestamentlers Frank-Lothar Hossfeld (RAC XVI, 4-25) beispielsweise gar nicht mitgeteilt wird, wie die rabbinische Literatur das durch die Zerstörung des Tempels in Wegfall geratene Amt spiritualisiert, dann hängen die im Anschluß mitgeteilten Auslegungen eines Clemens und Origenes (G. Schöllgen, Art. Hoherpriester, 55-58) etwas im luftleeren Raum. Im Artikel "Homer" (G. M. Bartelink, RAC XVI, 116-147) vermißt man jeden Hinweis darauf, daß und wie die rabbinische Literatur "sifre homeros" (hebräisch beispielsweise Mishna Yadayim 4,6) kannte; im Artikel "Homilie" (M. Sachot, RAC XVI, 148-175) die ausführlichere Berücksichtigung der von Folker Siegert erneut erschlossenen hellenistischen Synagogenpredigten (F. Siegert, Drei hellenistisch-jüdische Predigten. Ps.-Philon, "Über Jona", "Über Simson" und "Über die Gottesbezeichnung´wohltätig verzehrendes Feuer´", Bd.1 Übers. aus demArmenischen und sprachliche Erläuterungen, WUNT 20, Tübingen 1980). Im selben Artikel steht der "Synagogengottesdien

st in Jesu Tagen" noch auf dem Stande von P. Billerbeck (M. Sachot, a.a.O., 151: Paul Billerbeck, ZNW 55, 1964, 143-161). Die sorgfältige Berücksichtigung des rabbinischen Materials beispielsweise im Artikel "Engel II (jüdisch)" (RAC V, 1962, 60-97) von Johann Michl sollte zu einem Maßstab werden; vielleicht sollten für die Artikel in Zukunft auch stärker noch auf dem Gebiet der Spätantike forschende Judaistinnen und Judaisten aufgefordert werden.

Am Schluß soll aber der nochmalige Dank für die sorgfältige, umfangreiche und in jeder Hinsicht überzeugende Lexikonarbeit stehen ­ nur äußerst selten entgehen den Argusaugen von Herausgebern und Redaktion kleinere Fehler (ein Beispiel bei G. Chr. Stead, Art. Homousios, RAC XVI, 364-433 [übers. v. K. Hoheisel], Sp. 429: die "expos. fid." des Ambrosius ist, wie seit langem bekannt, pseudepigraph). Nur gelegentlich vermißt man im RAC ein Stichwort, auch wenn man es öfter nur in Gestalt eines Verweises auf künftige Bände findet (Sp. 946: "Hymnus II s. Lied"); die früher etwas knapp ausgewählten Personenartikel (so fehlt RAC Bd. III ein Artikel zu Damasus von Rom, dessen Bedeutung für die verschiedensten Bereiche der "Auseinandersetzung des Christentums mit der antiken Welt" unstrittig sein dürfte) sind längst ausreichend berücksichtigt. Wenn der seltene Fall eintritt, daß Artikel einmal nicht auf dem letzten Stand der Forschung stehen, dann liegt das in der Regel an den langen Laufzeiten der Manuskripte, die aus verständlichen Gründen teilweise bis zu drei Jahren auf die Publikation warten müssen. Vielleicht sollte man hier die Autoren direkt auffordern, im JbAC Nachträge zu publizieren; als Beispiel aus dem Bereich der Lemmata der Bände XV/XVI seien genannt der Beitrag von William Brashear (Art. Horos, RAC XVI, 574-596) und ein Detail aus dem Artikel "Horoskop" von Hans Georg Gundel und Alois Kehl (RAC XVI, 597-662):

Brashear erwähnt in seinen Bemerkungen zum Fest des "Aion-Horos" in Alexandria (589), das für die Entstehung des christlichen Epiphaniasfestes bedeutsam wurde, nicht die letzten, den Forschungsstand schlechthin revolutionierenden Arbeiten des 1992 verstorbenen Günther Zuntz, die den in der Gnosisforschung seit Reitzenstein verehrten, ursprünglich persischen, dann alexandrinischen Gott "Aion" endgültig als Legendenfigur der religionsgeschichtlichen Schule begraben hat: Aion Plutonios (Eine Gründungslegende von Alexandria), Hermes 116, 1988, 291-303; Aion. Gott des Römerreichs, AHAW.PH 2/1989, Heidelberg 1989; aion im Römerreich: die archäologischen Zeugnisse, AHAW.PH 3/1991, Heidelberg 1991 sowie Aion in der Literatur der Kaiserzeit, WSt.B 17, Wien 1992. Gundel und Kehl schreiben den Hiobkommentar des Julian (CPG II, 2075, vgl. BHG nov. auct. 939v = ed. D. Hagedorn, PTS 14, 1973) Sp. einem "Arianer" zu; in Wahrheit stammt der Text wohl von einem homöischen Theologen (so jedenfalls H. Chr. Brennecke, Art. Homéens, DHGE XXIV, Paris 1993, [932-960] 950).

Im Jahr seines Doppeljubiläums ist dem RAC aber zuallererst und auch zuallerletzt von Herzen weiterhin so zügiges wie inhaltlich erfreuliches Fortschreiten zu wünschen.

Fussnoten:

(1) Die folgenden Passagen stellen eine Kurzfassung von Überlegungen dar, die ich auf dem Festkolloquium für das RAC am 28. Juni 1996 im Festsaal der Bonner Universität vorgetragen habe. Rechtzeitig zu diesem Termin ist übrigens auch der Bd. XVII (Lfg. 129-136) Iao-Indictio feriarum fertiggestellt worden (Stuttgart 1994-1996); seine Anzeige folgt in der ThLZ