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Ausgabe:

März/2009

Spalte:

284-285

Kategorie:

Altertumswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Rüpke, Jörg [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Antike Religionsgeschichte in räumlicher Perspektive. Abschlussbericht zum Schwerpunktprogramm 1080 der Deutschen Forschungsgemeinschaft »Römische Reichsreligion und Provinzialreligion«. Unter Mitarbeit v. F. Fabricius.

Verlag:

Tübingen: Mohr Siebeck 2007. VII, 247 S. gr.8°. Kart. EUR 39,00. ISBN 978-3-16-149378-2.

Rezensent:

Markus Öhler

Der vorliegende Forschungsbericht besteht aus Kurzzusammenfassungen der Projektbeteiligten, in denen sie über Ergebnisse und weitere Forschungsperspektiven ihrer jeweiligen Schwerpunkte innerhalb des Großprojektes berichten. Für Interessierte an der römischen Religionsgeschichte der späten Republik bzw. vor allem der Kaiserzeit sind diese Texte eine anregende Lektüre, die zu ausführlicher Beschäftigung mit den aus der Projektarbeit resultierenden Monographien und Aufsätzen einlädt. Die Themen, die in den acht Projektjahren (1999–2007) bearbeitet wurden, sind zum Teil geographisch ausgerichtet: Dabei wurden der Einfluss römischer Religion oder anderer Religionen in lokalen Kontexten sowie die wechselseitige Beeinflussung in Sizilien, Britannien, Niedergermanien, der Gallia Narbonensis, Dakien, Makedonien, Achaia, Pannonien, Arabien, Illyrien, dem westlichen Kleinasien, in Ägypten und Nordafrika bearbeitet. Einige Teilprojekte beschäftigten sich mit dem Herrscher- bzw. Kaiserkult, andere mit der literarischen Darstellung von Religion. In einigen Bereichen des Schwerpunkts waren auch das Christentum von den Anfängen bis ins 6. Jh. sowie der Aufstieg des Islam Thema. Aber auch Arbeiten zur römischen Armee, zu religiösen Funktionsträgern oder Mantik sowie zu allgemeinen Fragen werden in diesem Sammelband kurz vorgestellt. Die Ergebnisse der in diesem Zeitraum geleisteten Arbeit bieten nicht nur vielfältige Anknüpfungspunkte für weitere Forschung, sei es zu Judentum, zu antiker Religionsgeschichte oder zum Christentum in Kaiserzeit und Spätantike, sondern gewähren auch einen Einblick in die deutsche Forschungslandschaft. Es ist zu erwarten, dass von diesem erfolgreichen Schwerpunktprogramm weitere zahlreiche Anstöße ausgehen werden, und zu hoffen, dass ähnliche Unternehmungen auch in Zukunft von der Deutschen Forschungsgemeinschaft entsprechend unterstützt werden.