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Ausgabe:

Dezember/2007

Spalte:

1383 f

Kategorie:

Systematische Theologie: Dogmatik

Autor/Hrsg.:

Grenz, Stanley J.

Titel/Untertitel:

Reason for Hope. The Systematic Theology of Wolfhart Pannenberg. Second Edition.

Verlag:

Grand Rapids-Cambridge: Eerdmans 2005. V, 318 S. gr.8°. Kart. US$ 35,00. ISBN 978-0-8028-4909-0.

Rezensent:

Markus Mühling

Dies ist die zweite Auflage der im englischen Sprachraum erfolgreichen Einführung von G. in das Denken Pannenbergs. Während die erste Auflage noch vor Fertigstellung von Pannenbergs »Systema­tischer Theologie« 1990 erschien und eine die Publikationstätigkeit Pannenbergs ordnende Aufgabe übernahm, kann sich die erschienene zweite Auflage in der Darstellung an Pannenbergs Hauptwerk orientieren und die Äußerungen Pannenbergs in seiner vergangenen Publikationstätigkeit, seien es Monographien oder Aufsätze, in den so vorgegebenen Rahmen einordnen.
Das Buch folgt einem strengen Aufbau. Zwischen einer »Introduction« und einer »Conclusion«, die noch einmal Charakteristika von Pannenbergs Theologie liefert, wird ein thematischer Aufbau geboten: Die einzelnen Themen lauten: 1. Pannenberg’s Approach to the Dogmatic Enterprise. 2. The Doctrine of God. 3. Creation and Humanity. 4. Christology. 5. Ecclesiology. 6. Eschatology. Fast jedes der Kapitel ist gleich aufgebaut. Nach einem »Overview« folgt die Darstellung einer Reihe von materialer Unterthemen und daraufhin unter der Überschrift »issues« eine ebenfalls thematisch geordnete Darstellung der Diskussion um Pannenbergs Theologie. Sieht man davon ab, dass die darstellenden Teile auch als Einführung in die Theologie Pannenbergs gelesen werden können, wird der Wert für den deutschen Leser, für den auch andere sehr konzise Darstellungen verfügbar sind, vor allem in diesen Diskussionsteilen des Buches liegen.
G. beschränkt sich in der Debatte über Pannenbergs Theologie ausnahmslos auf englischsprachige Beiträge, so dass zwar auch hier keine vollständige Beschreibung der Diskussion um Pannenbergs Theologie zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vorliegt. Wer sich aber heute wissenschaftlich mit einzelnen Themen der Theologie Pannenbergs beschäftigen will, wird nicht umhinkommen, die breite englischsprachige Debatte zu beachten, und durch G.s Buch findet er jeweils einen ersten Überblick.
G. benennt für sein Buch die drei Ziele einer Synopse der Theologie Pannenbergs, einer methodischen Darstellung der Theologie Pannenbergs und deren Entwicklung sowie der Besprechung der englischsprachigen Debatte. Insbesondere das letzte Ziel ist für den deutschsprachigen Leser interessant, wenn es doch auch deutlich als ungewöhnlich erscheint, dass die deutschsprachige Debatte um Pannenbergs Theologie bewusst ausgeblendet wird.
Das Buch kann so als guter allgemeiner Forschungsüberblick über die englischsprachige Debatte um Pannenbergs Theologie positiv gewertet werden. Freilich bleibt der Wermutstropfen, diagnostizieren zu müssen, dass die Debatte um Pannenbergs Theologie nicht der kultur- und sprachweltübergreifenden Brückenfunktion ihres Vorbilds folgen kann.