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Ausgabe:

Juli/August/2008

Spalte:

777

Kategorie:

Religionswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Bertau, Karl

Titel/Untertitel:

Schrift – Macht – Heiligkeit in den Literaturen des jüdisch-christlich-muslimischen Mittelalters. Hrsg. v. S. Glauch.

Verlag:

Berlin-New York: de Gruyter 2005. XXXIII, 678 S. m. Abb. u. Ktn. gr.8°. Geb. EUR 98,00. ISBN 3-11-017468-5.

Rezensent:

B. E.

Dieses Werk des emeritierten Erlanger Germanisten Karl Bertau, das auf einen breit angelegten Vorlesungszyklus mit 44 Einzelvorträgen zurückgeht, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Ge­schichte der Alphabetschriften und ihrer Literaturen vom Altertum bis in das ausgehende Mittelalter darzustellen. Dementsprechend weit ist der Bogen, den B. hier spannt: Beginnend mit der hebräischen Bibel und den Targumen wandert er zu der griechischen und römischen Alphabetschriftliteratur in Ost und West, zur jüdisch-hellenistischen Literatur und den Qumranschriften, zu den frühen christlichen Schriften der Kirchenväter und zum Koran, um dann ausgiebig die mittelalterliche christliche, z. T. eklektisch auch die jüdische und islamische Literatur von der vorkarolingischen Zeit bis in die Epoche des beginnenden Buchdrucks zu beleuchten. Neben den lateinischen Überlieferungen werden auch volkssprachliche Traditionen in die Betrachtung mit einbezogen. Der geographische Schwerpunkt liegt auf Deutsch­land und Frankreich, aber auch Italien, Spanien, England, Flandern und Friesland sowie der byzantinische Raum werden mit in die Betrachtung einbezogen. B. selbst ordnet sein Werk der Kulturgeschichte zu und stellt seine Ausführungen in den breiten Kontext der europäischen Profan-, Kirchen-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte. Von besonderem Interesse sind für ihn die Entwicklung bzw. Weitergabe der Alphabetschrift und die damit verbundenen Implikationen für die Beziehung der Kulturen un­ter­einander.